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Kabazzah |
Kabazzah Scheidenmuskulatur Trainingsgerät |
Damit wird eine Sexualtechnik
bezeichnet (auch "schwebender Schmetterling" genannt), bei der die
Frau während der Vereinigung den Penis des Mannes mit ihrer
Scheidenmuskulatur massiert.
Er bleibt dabei völlig passiv, es finden keine rhythmischen Stösse
statt.
Kabazzah gilt als sehr sanfte, weibliche Form der Vereinigung.
Eine gut trainierte Scheidenmuskulatur ist hilfreich und notwendig.
Frauen aufgepasst: es gibt sogar eigens dafür entwickelte
Trainingsgeräte.
Die Männer werden... bzw. der Mann wird es ihnen danken!
Der Ursprung dieser speziellen Technik liegt im Kulturkreis des Nahen
Ostens. |
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Kaiserschnitt |
Der Kaiserschnitt wird horizontal an
der Schamhaargrenze vorgenommen.
Kaiserschnitt Operation
Baby nach Kaiserschnitt |
Rund ein Drittel aller Kinder kommt
heute per Kaiserschnitt / Schnittentbindung auf die Welt. Der Säugling
wird also auf operativem Wege aus der Gebärmutter der Mutter geholt.
Ein Kaiserschnitt ist notwendig, wenn Gefahr für das Leben von Mutter
oder Kind besteht, beispielsweise aufgrund einer Vorerkrankung oder
wenn das Baby falsch liegt. Wurde diese Operation früher fast
ausschliesslich aus medizinisch dringenden Gründen durchgeführt, so
wird der Kaiserschnitt heutzutage oft auch auf Wunsch der werdenden
Mutter angewandt. Der Kaiserschnitt findet entweder unter Vollnarkose
oder mit Hilfe einer PDA statt, so dass die Frau keine Schmerzen hat.
Der Schnitt wird horizontal an der Schamhaargrenze vorgenommen und die
Bauchdecke dann Schicht für Schicht geöffnet. Es gibt eine Methode -
die Misgav-Ladech-Sectio, bei der die einzelnen Schichten gerissen
werden. Das macht man, damit die Hautschichten natürlicher und damit
besser wieder zusammenwachsen. Nach einem Kaiserschnitt muss man in
der Regel noch vier bis acht Tage im Krankenhaus bleiben.
Generell unterscheidet man zwischen einem primären Kaiserschnitt und
einem sekundären Kaiserschnitt.
Ein primärer Kaiserschnitt ist im Rahmen des Geburtsmodus
vorzeitig geplant und die Geburt hat noch nicht begonnen, das heisst
es gab weder einen Blasensprung noch haben muttermundswirksame Wehen
eingesetzt. Er beinhaltet jedoch nicht nur den Wunschkaiserschnitt. Es
gibt absolute (unbedingt nötig) und relative (situationsabhängig)
Indikationen für einen primären Kaiserschnitt. Absolute Indikationen
sind zum Beispiel: eine regelwidrige Lage des Kindes (z. B. Querlage),
Lebensgefahr für Mutter und/oder Kind (z. B. ein Gebärmutterriss),
spezielle Vorerkrankungen der Mutter (z. B. schwere
Wirbelsäulenverletzungen) oder des Kindes (z. B. Bauchdeckendefekte).
Zu den relativen Indikationen zählen unter anderem: Verdacht auf ein
Missverhältnis zwischen kindlicher Grösse und mütterlichem Becken etc.
Von einem sekundären Kaiserschnitt spricht man, wenn die Geburt
bereits begonnen hat, das heisst wenn die Fruchtblase gesprungen ist
oder es zu muttermundswirksamen Wehen kommt, unabhängig vom
Schwangerschaftsalter und davon, ob man die Geburt noch aufhalten
will, zum Beispiel um eine zu frühe Frühgeburt zu vermeiden. Der
sekundäre Kaiserschnitt beinhaltet deshalb auch die meisten
mütterlichen und kindlichen Komplikationen, die unter der Geburt
auftreten können und dazu führen, dass die Geburt nicht mehr gefahrlos
fortgeführt werden kann. Indikationen für einen sekundären
Kaiserschnitt sind zum Beispiel: Geburtsstillstand auf Grund einer
mangelnden Drehung des kindlichen Kopfes, kindliche
Herztonveränderungen, das Auftreten eines schwangerschaftsinduzierten
Hypertonus oder Kindslagen, die die Geburt schwierig bis unmöglich
machen, wie beispielsweise die Gesichtslage. |
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Kalendermethode |
Hermann Knaus
Kyusaku Ogino |
Eine Verhütungsmethode, bei der die
unfruchtbaren Tage der Frau ausgerechnet werden. Es handelt sich dabei
um ein veraltetes und sehr unsicheres Verfahren der natürlichen
Familienplanung. Der Pearl-Index liegt zwischen 9 und 40. Nach ihren
Erfindern nennt man sie auch die Knaus-Ogino-Methode. Nach dem Japaner
Kyusaku Ogino, der die Rhythmus-Methode zur Maximierung der
Empfängnisschancen bei Kinderwunsch entwickelte, und dem Österreicher
Hermann Knaus, der sie zur Empfängnisverhütung weiterentwickelte und
auf dem Gynäkologenkongress in Leipzig im Mai 1928 zum ersten Mal
vorstellte.
Bei dieser Methode muss die Frau eine Jahr lang in einem Kalender
genau die Tage ihrer Regel eintragen. Daraus ergibt sich dann die
durchschnittliche Dauer des Zyklus. Anschliessend wird mit einem
komplizierten Rechenverfahren bestimmt, an welchen Tagen mit
Sicherheit keine Befruchtung möglich ist. Weil der Eisprung nur einmal
monatlich in der Mitte des Zyklus stattfindet, also ungefähr 14 Tage
vor der Monatsblutung, ist eigentlich nur an diesem einen Tag eine
Befruchtung möglich. Andererseits können die Samenzellen aber bis zu
fünf Tagen in der Gebärmutter überleben. Man muss also schon einen
Zeitraum von mindestens einer Woche als fruchtbare Tage rechnen. Die
eigentliche Verhütung besteht dann darin, dass die Frau an diesen
Tagen nicht mit einem Mann schläft. Die Methode ist sehr unsicher,
weil der weibliche Körper nicht wie ein Uhrwerk funktioniert. Selbst
bei einer Frau mit sehr regelmässigem Zyklus kann es passieren, dass
sich der Eisprung, z.B. durch Krankheit oder eine besondere Aufregung,
verschiebt. Das kann man mit diesem Verfahren natürlich nicht vorher
feststellen.
Die Kalendermethode wird heute aufgrund ihrer Unzuverlässigkeit nicht
mehr zur Familienplanung empfohlen. Die modernere und bedeutend
sicherere symptothermale Methode nimmt den Grundgedanken auf und
verfeinert die Bestimmung der Ovulation durch Beobachtung von
Basaltemperatur und Veränderungen des Zervixschleims.
Berechnung der fruchtbaren Tage nach Knaus-Ogino:
Die Lebensdauer der Spermien beträgt in der Vagina nur wenige Stunden,
im Gebärmutterhals und Uterus jedoch regelhaft 3, in Ausnahmefällen
bis zu 7 Tage. Die Befruchtungsfähigkeit der Eizelle beträgt bis zu 12
Stunden. Es sollten die Zykluslängen der letzten zwölf Monate bekannt
sein und der Zyklus sollte keinen gröberen Schwankungen unterliegen.
Nach Knaus-Ogino ergibt sich dann folgende Abschätzung der
Fruchtbarkeit:
Erster fruchtbarer Tag = Kürzester Zyklus - 18 Tage
Letzter fruchtbarer Tag = Längster Zyklus - 11 Tage
Ein typisches Rechenbeispiel: Hat der kürzeste Zyklus 26 Tage und der
längste Zyklus 32 Tage gedauert, so ergibt sich der erste
möglicherweise fruchtbare Tag 8 und der letzte fruchtbare Tag 21.
Ungeschützter Geschlechtsverkehr wäre demnach nur zwischen Tag 22 und
Tag 7 des nächsten Zyklus möglich. |
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Kamasutra |
Kamasutra II.6.30
- Die Krabbe
Kamasutra II.6.32
- Die Lotus Position
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Das Kamasutra ("Verse des Verlangens"),
geschrieben vermutlich zwischen 200 und 300 n. Chr. von Mallanaga
Vatsyayana, gilt als einer der einflussreichsten Texte der
Weltkulturgeschichte zum Thema der erotischen Liebe, ist aber weit
mehr als ein simples Erotiklehrbuch, auf das es gern reduziert wird.
Der volle Titel des in Sanskrit verfassten Buches lautet Vatsyayana
Kamasutra. Über den Autor ist nichts näheres bekannt. Aber fest steht,
dass es die frühste und gründlichste überlieferte Abhandlung über
Liebe und Sex ist, die in Indien geschrieben wurde. Alle späteren
Werke beziehen sich darauf, sind Zusammenfassungen und Erweiterungen
oder Kommentare zum Kama Sutra, wobei allmählich erst astrologische
und später Gedankengänge des Tantra aufgenommen wurden.
Die wirkliche Entstehungsgeschichte ist unbekannt, es soll wie die
meiste vedische Literatur eine Zusammenfassung eines älteren,
verschollenen Werkes sein, das von einem Gott geschrieben oder
mitgeteilt wurde. Nach einer Überlieferung heisst es, Shiva feierte
die Sexualität und die Lust fleischlicher Paarung in zehntausend
Büchern. Später wurden diese Werke von seinem Diener Nandin auf
tausend reduziert und dann nach und nach von Weisen gekürzt.
Eine andere Version des Kamasutra besagt, das Dattaka, der einen Ritus
Shivas befleckte von diesem in eine Frau verwandelt wurde. Später als
er seine Gestalt zurück erhielt, war er mit beiden Geschlechtern
vertraut. Und so verbreitete er sein Wissen in zahlreichen Schriften
zu Ehren Shivas.
Es gibt ca. 1250 verschiedene beschriebene Positionen, hier eine
kleine Auswahl:
Die Ähre, Geschlossene Auster, Bambus spalten, Der gespreizte Sprung,
Das gedrängte Gleiten, Die offene Hingabe, Kamelhocke, Reiben an der
Lanze, Manu Ambhua, Nagel einschlagen, Sitz auf dem Pflock, Furchtlose
Reiterin, Ritt auf dem einhöckrigen Kamel, Der stossende Sattel,
Schwingende Schaukel, Umklammern des Baumes, Waage, Der Wurzelstock,
etc.
Das Kamasutra wurde erstmals 1884 von Richard Francis Burton aus dem
Sanskrit ins Englische übersetzt und in der westlichen Welt
überwiegend als schlüpfriges Handbuch für Sexualpraktiken
missverstanden. Der indische Kulturraum ist von starken sozialen
Zuordnungen geprägt. Soziales Verhalten misst sich dort daran, was man
in der eigenen Kaste tun darf und tun muss. Abweichungen vom
Normverhalten werden sanktioniert. In allen Schichten und Kasten
herrscht eine patriarchale und heterosexistische Ordnung, die
allerdings in urbanen Zentren, in denen das Kamasutra entstand, ins
Wanken geriet. Das Werk verstand sich als Anleitung für die
erotisch-sexuelle und zugleich die ethische Lebenskunst und bietet
sehr detaillierte und pragmatische Anleitungen und Stellungen beim
Geschlechtsverkehr, wobei die homosexuellen Sexpraktiken nicht fehlen,
aber den heterosexuellen klar unterordnen. Bei der älteren Übersetzung
ins Englische wurden sie jedoch schlicht weggelassen. Weiterhin
beschrieben und reglementiert sind Partnerwahl, Machterhalt innerhalb
der Ehe, der Ehebruch, die Prostitution und der Gebrauch von Drogen.
Aufgrund der Beschreibung von vier Schlagarten beim Liebesspiel, sowie
der zulässigen Körperregionen für Schläge gilt das Kamasutra als einer
der ersten historischen Anleitungstexte mit BDSM-Bezug. Unter anderem
werden Arten der wollüstigen Schmerzenslaute des Bottoms vorgestellt
oder die Perforation der Glans mit einem Apadravya zur Luststeigerung
der Frau empfohlen. Im Text wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass
auf Schlägen basierende Spiele ebenso wie das Beissen und Kneifen beim
Geschlechtsverkehr nur erfolgen darf, wenn diesbezüglich
Einvernehmlichkeit zwischen den Partnern besteht. Als Grund hierfür
führt der Text an, dass nicht alle Frauen derartige Praktiken als
lustvoll empfinden. Aus dieser Sicht dürfte das Kamasutra den ersten
schriftlich überlieferten Text über SM-Praktiken und
-Sicherheitsregeln darstellen. |
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Karbatsche |
Karbatsche - Riemenpeitsche zusammengerollt
Karbatsche - Riemenpeitsche an Fasnacht in Aktion beim sogenannten
"Schnellen" |
Riemenpeitsche, die auch im
Sadomasochismus BDSM Verwendung findet.
Eine Karbatsche ist eine aus ledernen Riemen oder Hanfseilen
geflochtene Peitsche mit einem kurzen Holzstiel. Der Name kommt
entweder aus dem polnischen karbacz = lederne Hetzpeitsche oder stammt
von der türkischen Bezeichnung kırbaç ab. Karbatschen werden heute
überwiegend durch Seilereien im oberschwäbischen Raum vertrieben. Die
Herstellung hat sich seit Jahrhunderten kaum verändert.
Die Karbatsche diente ursprünglich dem Viehtrieb. Heute ist sie vor
allem in der Fasnacht am Bodensee und in Oberschwaben zu finden.
Das sogenannte Schnellen gilt als eine Kunst. Dabei schwingt der
sogenannte "Schneller" die Karbatsche über dem Kopf in eine Richtung,
dann dreht er seinen Körper mit in die Richtung des Schwungs, um dann,
wenn die Karbatsche sich schon fast hinter ihm befindet, sie mit
ganzem Körpereinsatz in die entgegengesetzte Richtung zu ziehen.
Dieses "Zurückziehen" wird in der anderen Richtung wiederholt und der
Bewegungsablauf beginnt von neuem. Der am äusseren Ende eingeflochtene
Nylonbändchen durchbricht hierbei jedes Mal die Schallmauer und knallt
mit dem typischen Peitschenknall.
Die Karbatsche beschreibt durch diesen Bewegungsablauf in etwa eine
Acht über dem Kopf des Schnellers. Die eigentliche Kunst beim
schnellen besteht darin, durch eine ausgefeilte Technik die Karbatsche
mit wenig Kraft zu bewegen und einen möglichst lauten Knall
herbeizuführen. Geübte Schneller können 5 Minuten und länger mit ihrer
Karbatsche schnellen, bevor sie die Kraft verlässt. |
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Karezza |
Kommt aus dem indischen Tantra. Form
des Koitus, bei dem der Samenerguss absichtlich vermieden wird. Die
Einführung des Penis in die Scheide findet wie gewöhnlich statt, wird
dort aber nicht oder nur sehr mässig bewegt. Durch innere Meditation
wird versucht den Geist über den Körper zu erheben. Durch Karezza kann
ein sehr intensives Lustempfinden und auch ein sehr intensives
Zusammengehörigkeitsgefühl der Sexualpartner hervorgerufen werden.
Heute wird der völlige Verzicht auf den Orgasmus des Mannes in der
Sexualwissenschaft eher kritisch gesehen, da die enorme Anspannung bei
der absichtlich verzögerten Ejakulation sich nachteilig auswirkt, wenn
sie gar nicht mehr durch einen Orgasmus gelöst wird. |
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Kastration |
Von (lateinisch) castrare = entmannen.
Das Zerstören der Keimdrüsen (Eierstöcke, Hoden) durch operatives
Entfernen, durch Röntgenstrahlen oder durch Medikamente (hormonale
Kastration) im Gegensatz zur Sterilisation. Bei Frauen führt eine
Kastration (z.B. zu Heilzwecken) zum unmittelbaren Eintritt in die
Wechseljahre (Erlöschen der Eierstocktätigkeit. Wird ein Mann noch vor
der Geschlechtsreife kastriert, kommt es zu Wachstumsstörungen,
Stimmbruch und die typisch männliche Behaarung bleiben aus, Libido
(sexuelles Verlangen) und Potenz fehlen. Werden Männer im
Erwachsenenalter kastriert, treten die Symptome in abgeschwächter Form
auf. Heute ist die Kastration in einigen Staaten für Sexualstraftäter
per richterlicher Anordnung möglich. In Deutschland erlaubt ein Gesetz
von 1969 die (freiwillige) Kastration von Sexualstraftätern unter der
Voraussetzung, dass der Täter damit einverstanden ist. Kastration als
Therapie der gestörten Triebhaftigkeit eines Sexualtäters gilt als
umstritten. |
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Kesser
Vater |
Lesbenpaar, bei dem die Rollenverteilung in der Beziehung visuell gut
erkennbar ist. |
Bezeichnung bei lesbischen Frauen für
den "männlichen" Teil der Beziehung. Dieser Part in einer lesbischen
Beziehung wird oft durch ein besonders markantes Outfit betont.
Bis in die 1970er Jahre war in der lesbischen Subkultur im
angloamerikanischen Sprachraum die Unterteilung in Butches (im
amerikanischen oft dyke, im deutschsprachigen Raum auch KV = "kesser
Vater") für betont maskulin auftretende Frauen, und Femmes für betont
weiblich auftretende Frauen durchaus gängig wenn auch nicht zwingend.
Dabei fühlten sich Butches eher zu Femmes hingezogen und umgekehrt,
genauso gab es aber auch Butch-Butch- oder Femme-Femme-Beziehungen.
Diese Unterscheidung in Butch und Femme galt nach dem Aufkommen des
Feminismus während der 1970er und 1980er Jahre als "politisch nicht
korrekt" und wurde in der Lesbenszene abgelehnt. |
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Keuschheit |
Keuschheit ist die Bezeichnung für
sexuelle Enthaltsamkeit, wobei sich die Keuschheit ebenso auf das
gesprochene Wort wie auf die Gedankenwelt erstreckt. Sie duldet
demnach weder aussereheliche Sexualerlebnisse noch frivole Träume.
Beim Eintritt in den katholischen Priesterstand und ebenso bei
katholischen Frauenorden wie den Franziskanerinnen ist das
Keuschheitsgelübde Voraussetzung. Die Frauen, die dieses Versprechen
abgeben, werden Bräute Christi und tragen einen goldenen Ehering. Bei
Priestern nennt man das entsprechende Gelübde Zölibat.
Den Gegensatz zur Keuschheit, also die Unkeuschheit, bildet die
Geilheit (Lüsternheit), die als Wollust (luxuria) in der katholischen
Theologie eines der sieben Hauptlaster darstellt, aus denen Sünden
entstehen und die man daher auch "Wurzelsünden" nennt. |
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Keuschheitsgürtel |
Moderner Keuschheitsgürtel
für die Frau
Moderner Keuschheitsgürtel
für den Mann |
Keuschheitsgürtel auch Florentiner
Gürtel, Venusgurt oder Italienisches Schloss genannt. Gürtel aus
Metall (heute auch aus Leder), der um den Bauch gelegt wird. Am Rücken
ist ein Scharnier, an dem ein Eisenband zwischen den Beinen hindurch
zum Bauch führt und dort am Gürtel mit einem Schloss verbunden ist.
Meist wird behauptet, der Keuschheitsgürtel wäre von Frauen getragen
worden und sollte während der Abwesenheit des Ehemannes ihre
Keuschheit bewahren, indem er auf mechanische Weise den
Geschlechtsverkehr verhindert. Nach dieser Theorie wurde der
Keuschheitsgürtel in der Zeit der Kreuzzüge erfunden. Wenn die Ritter
für mehrere Jahre in fremde Länder zogen, wollten sie sich der Treue
ihrer Ehefrauen sicher sein und "verschlossen" sie. Den Schlüssel
nahmen sie mit (gaben sich selbst aber den Lüsten ohne Hemmungen hin).
Vermutlich hat der Gürtel in vielen Fällen wenig genützt. Im
Gegenteil, es spornte einen Liebhaber wohl eher an, mit Hilfe eines
Schmiedes und eines Nachschlüssels das eiserne Hindernis zu
überwinden. Allerdings gibt es keine gesicherten Informationen über
Sinn, Zweck und Verwendung des Keuschheitsgürtels. Das was ihm
landläufig (wie oben belegt) nachgesagt wird, ist vor allem aus zwei
Gründen nicht möglich:
1. Dieses Metallgerät würde sich binnen weniger Tage durch die Haut
scheuern und durch Blutvergiftung und/oder Wundbrand zum Tod führen.
2. War eine Schwangerschaft nie auszuschliessen, was das
"Abschliessen" einer Frau für einen langen Zeitraum von allein
verbietet, da dadurch ja eine Entbindung verunmöglicht würde.
Zur Verwendung des Keuschheitsgürtels wurde die Vermutung
ausgesprochen, dass Frauen sich diese selbst anlegten zum Schutz gegen
Vergewaltigungen während militärischer Belagerungen oder bei langen
Schifffahrten (da die Besatzungen zum grössten Teil aus Verbrechern
und zwielichtigen Elementen rekrutiert wurden). Die früheste
Darstellung eines Keuschheitsgürtels stammt aus dem Jahr 1405. Einige
Quellen sagen, ein Italiener in Padua habe 1395 den ersten Gürtel
gefertigt. Keuschheitsgürtel fanden bis ins 17. Jahrhundert Anwendung,
das letzte Patent in Deutschland stammt aus dem Jahr 1903. Heute
finden sich Keuschheitsgürtel (dann vielfach aus Leder) oft bei
SM-Liebhabern als "Spielzeug". Heute gibt es auch Keuschheitsgürtel
für den Mann, auch mit Penisrohr oder gar als elektrische Variante. |
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Kink |
Kinky Sex |
(engl: kink = verdrehen, Schrulle,
Fimmel, einen "Knall" haben, bzw. kinky = verrückt, ausgefallen) Frei
nach Schiller übersetzt: "verrückter Sex". Aus den USA stammende
Sex-Welle, bei dem es um verrückte Sex-Varianten geht. "Kinker" sind
Leute, denen "normaler" Sex zu anspruchslos ist. Dabei spielt die
Fantasie, nicht der reale Kontakt die entscheidende Rolle. Kink-Sex
gleitet manchmal auch ins Perverse ab.
Eine beliebte Frage in einschlägigen Internetforen: "Und? Was sind
Eure Kinks?" Übersetzen könnte man die Frage mit "Worauf steht Ihr
so?". Kink kommt aus dem Englischen und wird als Begriff für das
jeweilige sexuelle Bedürfnis benutzt: "Ich steh darauf, in
Männerklamotten herumzulaufen!", "Ich steh auf Haareziehen!", "Und ich
werde gradezu willenlos, wenn mein Top mir Gedichte vorliest!". |
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Kinsey-Report |
Alfred C. Kinsey war angesehener und promovierter Biologe
Kinsey-Report - Original Buchcover |
Die Kinsey-Reports bezeichnen zwei
kontroverse Bücher des US-amerikanischen Zoologen und Sexualforschers
Dr. Alfred Charles Kinsey über das menschliche Sexualverhalten: Sexual
Behavior in the Human Male (1948, deutsch: Das sexuelle Verhalten des
Mannes, 1955) und Sexual Behavior in the Human Female (14. September
1953, deutsch: Das sexuelle Verhalten der Frau, 1954).
Die englischen Originaltitel stammen demonstrativ aus der biologischen
Tradition und heissen wörtlich übersetzt: Sexualverhalten beim
menschlichen Männchen und Sexualverhalten beim menschlichen Weibchen.
Kinseys Forschungsergebnisse sorgten für grosses Aufsehen in der
Öffentlichkeit. Zu seinen Schlussfolgerungen zählten unter anderem:
Zwischen 90 % und 95 % der Bevölkerung sind zu einem gewissen Grad
bisexuell. Masturbation ist unter Männern extrem weit
verbreitet.
Frauen, die vor ihrer Ehe masturbierten, sind in ihrer Ehe nicht
weniger sexuell befriedigt; statistisch ist ihre sexuelle
Zufriedenheit sogar höher. Deviationen bzw. Paraphilie sind
weiter verbreitet, als man meinte.
Kinsey bezog seine Ergebnisse vor allem aus Interviews, deren Daten in
anonymisierter Form ausgewertet wurden. Kritiker bemängelten die
nicht-repräsentative Zusammenstellung der befragten Personen, von
denen 25 % (ehemalige) Gefangene, 5 % männliche Prostituierte, und die
Mehrheit Freiwillige waren. Als Reaktion auf diese Kritik verbrachte
Paul Gebhard, Kinseys Nachfolger als Director des Kinsey Institute for
Sex Research mehrere Jahre damit, Kinseys Daten von diesen
ergebnisverfälschenden Faktoren zu säubern und veröffentlichte 1979
The Kinsey Data: Marginal Tabulations of the 1938-1963 Interviews
Conducted by the Institute for Sex Research, welches im Wesentlichen
Kinseys frühere Schlussfolgerungen bestätigte. |
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Kinsey-Skala: |
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Die Skala reicht von 0 bis 6, wobei 0 für ausschliesslich
heterosexuell und 6 für ausschliesslich homosexuell steht. Dazwischen
liegen verschiedene Formen bisexueller Erfahrungen, wobei 3 gleiche
Anteile heterosexueller und homosexueller Erfahrungen bezeichnet.
Ausserdem gibt es neben der Skala eine Kategorie X vor für diejenigen
Individuen, die weder von Männern noch von Frauen sexuell erregt oder
angezogen werden, die Asexuellen. Die Einteilung erfolgt nicht nur
nach sexuellen Handlungen, sondern auch nach psychischen Erfahrungen,
was Kinsey in seinen Erläuterungen ausdrücklich betont.
So wurde etwa ein Ehemann ohne wirkliche homosexuelle Kontakte, der
regelmässig seinen «ehelichen Pflichten» nachkam, dabei aber
hauptsächlich von männlichen Partnern phantasierte, nicht unter 0
plaziert, sondern unter 2 oder 3, je nachdem wie stark oder häufig
seine homosexuellen Wünsche und Phantasien waren. Umgekehrt konnte ein
Strichjunge mit nur einer Freundin, aber tausenden von homosexuellen
Kontakten die gleiche Plazierung unter 2 oder 3 erhalten, wenn seine
eigentlichen sexuellen Wünsche auf diese Freundin gerichtet waren, und
er seine männlichen Kunden "nur des Geldes wegen" bediente.
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Kitzelfinger |
Kitzelfinger |
Der Kitzelfinger ist ein Sexspielzeug,
das wie ein verlängerter Fingerhut über den Finger gezogen wird.
Mit dem Kitzelfinger lassen sich erogene Zonen zusätzlich stimulieren.
Meist besteht er aus Gummi und auf der Oberfläche sind Noppen
eingearbeitet. |
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Kitzler - Klitoris |
Kitzler - Klitoris (Glans Clitoris) |
Als Klitoris oder Kitzler bezeichnet
man ein vom Schwellkörpergewebe gebildetes zylindrisches Organ der
Frau.
Der Kitzler liegt geschützt zwischen den kleinen Schamlippen. Wenn man
diese vorsichtig zur Seite schiebt, dann schaut seine Spitze hervor.
Er ist eine sehr empfindsame Stelle der Frau, sieht aus wie eine
kleine Perle und besteht aus Schwellkörpern. Das freie Ende ist zur
Eichel erweitert. Der Kitzler besitzt bis zu ca. 8000 Nerven. Ist die
Frau sexuell erregt, füllen sich die Schwellkörper mit Blut, werden
gross, fest und prall und richten sich auf. Der Kitzler ist als
einziges Organ ausschliesslich dafür da, die Frau sexuell zu erregen,
wenn es berührt wird. Deshalb wird der Kitzler häufig auch als
Lustorgan benannt.
Die Empfindlichkeit der Klitoris für direkte Stimulierung ist
individuell sehr unterschiedlich. Manche Frauen sind so empfindlich,
dass sie eine direkte Stimulierung erst nach längerem Vorspiel oder
auch gar nicht ertragen. Da die Klitoris, wie oben beschrieben, mit
dem umgebenden Gewebe eng verbunden ist, sind verschiedene indirekte
Stimulationsformen gängige Praxis. |
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Klappe |
Eine Klappe ist ein öffentlicher Ort,
meist eine Toilette, an dem sich schwule Männer zum unverbindlichen
Sex treffen. Wo sich Klappen befinden, ist in schwulen Reiseführern zu
lesen oder durch Mundpropaganda zu erfahren. Die Klappe hat aber nicht
mehr so eine hohe Bedeutung, da es kaum noch öffentliche Toiletten
gibt und Homosexuelle auf der Suche nach dem schnellen Sex inzwischen
primär das Internet und einschlägige Foren nutzen. Deshalb werden
Klappen oft nur noch von nicht-geouteten Schwulen genutzt, die nicht
öffentlich in der Schwulen-Community verkehren möchten. Eine Klappe
kann übrigens auch ein Glory Hole haben. |
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Kleptophilie |
Seltene Vorliebe, Paraphilie,
Perversion, sexuelles Lustempfinden durch Stehlen. |
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Klimakterium |
Das Klimakterium bezeichnet bei der
Frau die Jahre der hormonellen Umstellung vor und nach der Menopause
mit dem Übergang von der reproduktiven zur postmenopausalen Phase.
Diesen Zeitabschnitt bezeichnet man auch als Wechseljahre.
Das Klimakterium ist ein natürlicher Abschnitt im Leben einer Frau und
keine Krankheit. Es bedarf in der Regel keiner Behandlung, solange
keine starken Beschwerden auftreten, die durch die hormonelle
Umstellung verursacht werden.
Bei manchen Frauen beginnt bereits mit 40 Jahren das Klimakterium
(Durchschnitt 45-55), bei anderen erst Mitte 50. Mit 58 Jahren haben
die meisten Frauen die Wechseljahre hinter sich. Wenn die Eierstöcke
operativ entfernt werden, setzt das Klimakterium unmittelbar ein.
Eingeteilt wird das Klimakterium in:
Prämenopause, Zeitraum ab 40 und Auftreten von
Ausfallerscheinungen oder unregelmässigen Zyklen
Menopause, Zeitpunkt der letzten ovariell gesteuerten
Menstruation
Perimenopause, Zeitraum zwischen der Prä- und Postmenopause
Postmenopause, Zeitraum zwölf Monate nach der letzten spontanen
Menstruation
Klimakterium praecox, vorzeitig (<40 Jahre) Einsetzen des
Klimakteriums
Das Klimakterium führt häufig zu Schwankungen im Menstruationszyklus:
Die Blutungen werden stärker oder schwächer, die Abstände dazwischen
kleiner oder grösser, es kann zu Abständen von einigen Monaten kommen,
bis die Blutung dann aufhört. Damit ist die Fruchtbarkeit der Frau
beendet.
Die wichtigste hormonelle Änderung ist der Rückgang des Östrogens, das
in den Eierstöcken gebildet wird und den Menstruationszyklus regelt.
Beim Einsetzen des Klimakteriums sinkt der Östrogenspiegel drastisch.
Die zahlreichen Beschwerden, die während des Klimakteriums auftreten
können, können unter dem Begriff klimakterisches Syndrom
zusammengefasst werden.
Die häufigsten Beschwerden während der Wechseljahre sind
Hitzewallungen, Schweissausbrüche, Libidomangel, eine Atrophie der
Scheidenhaut mit entsprechender Trockenheit, was zu Schmerzen beim
Geschlechtsverkehr, zu Scheidenentzündung und zu Blutungen führen
kann. Insbesondere die nächtlichen Wallungen und Schweissausbrüche
können zu Schlafstörungen führen, die wiederum psychische
Veränderungen zur Folge haben können.
Weitere Beschwerden, die während der Wechseljahre auftreten können,
sind Schwindel, vermehrte Ermüdbarkeit, Antriebslosigkeit,
Palpitationen, Reizbarkeit, Aggressivität, Nervosität, erhöhte
psychische Vulnerabilität, Stimmungsschwankungen bis hin zu
Depressionen, Verminderung des Selbstwertgefühls, Gedächtnisstörungen,
Konzentrationsschwäche, Harninkontinenz, Harnröhrenentzündung,
Blasenentzündung, Verstopfung, Durchfall, trockene Haut, trockene
Schleimhäute von Mund, Augen und Nase, Herzbeschwerden,
Gewichtszunahme, Gelenk- und Muskelschmerzen, Haarausfall am Kopf und
verstärkter Haarwuchs im Gesicht, verlängerte Menstruation bis zu vier
Wochen. Viele dieser Beschwerden verschwinden nach dem Klimakterium
wieder. |
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Klimax |
Ein anderes Wort für den Orgasmus, der
durch die Nervenenden in der Haut des Penis bzw. der Klitoris und auch
in sehr begrenztem Masse in der Scheide ausgelöst wird. Kurz vor dem
Orgasmus steigert sich die Durchblutung der Geschlechtsorgane bis zum
Maximum, während des Höhepunkts kommt es im Genitalbereich zu
rhythmischen unwillkürlichen Muskelkontraktionen, in denen sich die
sexuelle Spannung entlädt. Anschliessend erfolgt meist eine
Entspannung des Genitalbereichs, oft auch des gesamten Körpers. Beim
Mann kommt es in der Regel während des Orgasmus zur Ejakulation. Neben
den körperlichen Reaktionen äussert sich der Orgasmus in einem oftmals
als angenehm empfundenen individuellen Erlebnis des Rausches und der
Überwältigung. Die Intensität und Erlebnistiefe kann sich von Mal zu
Mal und von Mensch zu Mensch unterscheiden, sie lässt sich durch
mentale oder körperliche Stimuli beeinflussen. In zahlreichen
Ratgebern finden sich Methoden, die dazu geeignet sein sollen, die
Erlebnistiefe oder die Orgasmushäufigkeit zu steigern. |
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Klistier |
Klistierpumpe |
Als Klistier oder Einlauf wird das
Einleiten einer Flüssigkeit über den After in den Darm bezeichnet.
Ärzte verordnen Einläufe gegen Verstopfung und zur Darmreinigung.
Abhängig von der Anforderung an die Darmentleerung kommen
unterschiedliche Arten von Einläufen zum Einsatz.
Die häufigste Form ist dabei das einfache Klistier, das bei akuter
Verstopfung oder vor diagnostischen Eingriffen im Enddarmbereich eine
schnelle Defäkation zur Folge hat.
Orthograde Darmspülungen oder Reinigungseinläufe dienen vor
Darmspiegelungen oder Operationen im Bauchraum zur Darmreinigung.
Irrigationen oder hohe Einläufe, Heber- oder Schwenk-Einläufe, und
rektale Darmspülungen sind Varianten.
In der Alternativmedizin gehören Darmspülungen zu den ausleitenden
Verfahren.
Manchmal werden Klistiere und Einläufe auch für sexuelle Praktiken der
Klinikerotik, Klysmaphilie, zur Vorbereitung auf sexuellen
Analverkehr, und als "Körperstrafe" im Rahmen von BDSM verwendet. |
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