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Michael hastete die Treppe des kleinen, kaum benutzten
Nebeneingangs seiner Stammdiscothek herunter. Der Tanz- und
Barbereich des As befand sich im zweiten Stock. Er hatte es
eilig. Gewisse menschliche Bedürfnisse ließen ihn sein Tempo
noch beschleunigen, um ins Erdgeschoss und zu den Toiletten zu
gelangen. Plötzlich tauchte ein Schatten vor ihm auf. Er
erkannte nur lange Haare, einen Vollbart und diverse
Tätowierungen. Timo! Er saß in Politik neben ihm. Ansonsten
hatten sie nicht viel miteinander zu tun. Man traf sich im As,
trank öfter mal einen zusammen, um dann wieder zu den eigenen
Freunden zu gehen. Timo baute sich vor ihm auf und grinste
freundlich. Mit seinen riesigen prankenartigen Händen wollte er
ihn wohl umarmen. "Hey, alles Gute, Mann! Auch wenn es zwei
Stunden zu spät kommt. Herzlichen Glückwunsch. 18 ist ein geiles
Alter! Jeder Alk ohne Stress, Autofahren und endlich auf
niemanden mehr hören müssen!" Michael versuchte, trotz des
stetig steigenden Drucks, freundlich zu bleiben. "Danke, ich
finde es auch toll. Leider habe ich vielleicht einmal zu oft
angestoßen und muss jetzt dringend..." So leicht war es nicht.
Timo griff an seine Schultern und hielt ihn zurück. "Hey Mann,
Steffi hat gerade einen gebaut. Wenn du willst, ich meine, sieh
es einfach als mein Geburtstagsgeschenk." Michael entwand sich
dem Griff und lief eilig die Treppe herunter. Währenddessen
drehte er seinen Kopf leicht: "Danke. Muss nicht sein. Aber ich
weiß die Geste zu schätzen!" Das stimmte. Michael, der sich
nichts aus Gras oder sonstigen Drogen, mit Ausnahme von Alkohol
machte, wusste, dass Timo für sein Hasch an schlimmen Tagen auch
seine Mutter ins Gefängnis bringen würde.
Zehn Minuten später trat Michael mit deutlich entspannterem
Gesicht durch die Glastür gegenüber der Toiletten und zog die
kühle Nachtluft in sich hinein. Vorsichtig drehte er die
Schultern, versuchte seine Muskulatur zu entspannen und
vielleicht nur ein bisschen des Schummerns aus seinem Blick zu
bekommen. Eigentlich wollte er seitlich am As vorbeigehen, um
dann auf einen großen Platz, der von As und städtischer Kirche
begrenzt wurde, zu gelangen. Dort vermutete er den Hauptteil
seiner Freunde, die lieber außerhalb der eigentlichen Disco
waren und dort die eine oder andere Flasche Tequila
vernichteten. Er wollte sich gerade auf den Weg machen, dann
verharrte sein Blick auf dem roten Gebäude, welches sich direkt
gegenüber von der Glastür befand. Wie gewöhnlich hatte sich
schon eine lange Schlange von As - Besuchern vor ihm aufgereiht,
um an dem Pizzafenster eine Minipizza oder einen Döner zu
kaufen. Eigentlich war das Gebäude ein richtiges Restaurant,
aber an den Wochenenden konnte der Betreiber drei Bretter aus
der Wand neben der Küche ziehen und die Hungrigen, zumeist
Schüler, mit überteuerten Köstlichkeiten versorgen. Michaels
Zunge fuhr über seine Lippen. Pizza! Mit Salami! Er begann in
seiner Tasche zu kramen und sein Gesicht wurde von einem breiten
Lächeln aufgehellt, als er einen Zwanzig Mark Schein ans
Tageslicht beförderte. Genug Geld für eine Pizza und vielleicht
noch das eine oder andere Geburtstagsbier.
Michael hatte sich gerade in der Schlange angestellt, da zuckte
er auch schon zusammen. "Wie kann dir schlecht sein? Eben
hattest du doch noch Hunger!" "Das war eben!" Vor ihm standen
zwei Mädchen. Die eine Stimme erkannte sofort wieder. Er hörte
sie fast jeden Tag in der Schule und nie traute er sich, mit der
Besitzerin zu reden oder gar Annäherungsversuche zu starten.
Michael rieb sich die Augen. Dabei hätten sich seine Arme schon
fast in den langen, blonden Haaren der Besitzerin der Stimme
verfangen. Erschrocken zog er sie wieder zurück. Unauffällig
versuchte er einen Schritt zurück zu machen, um so möglichst
unverdächtig weiter zuhören zu können. Erst begann wieder die
Freundin, deren Haare dunkel und nicht so lang waren. "Was hast
du gemacht? Zu viel gesoffen?" Blondie, Michael wusste nicht,
warum er sie unwillkürlich für sich derart taufte, rechtfertigte
sich: "Nein. Aber ich habe diese Tüte Gummibärchen gegessen. Und
da wir eben so lange warten mussten, bis die anderen kamen und
ich Hunger hatte, ist die Tüte jetzt leer!" Michael lächelte,
auch wenn ihn der Gedanke an Gummibärchen erschaudern ließ. Dann
holte er tief Luft! Jetzt oder nie! "Du kannst dir ruhig eine
Pizza bestellen. Bei der Zeit, die die gewöhnlich brauchen, hast
du längst wieder Hunger, wenn dein Essen kommt." Michael
versuchte den schlechten Witz mit einem breiten, gezwungenen
Grinsen abzusichern und betete innerlich, die Reaktion, die
erfolgen musste, würde nicht zu verheerend ausfallen.
Verblüfft stellte er fest, dass er nicht in wütende oder
ablehnende Augen blickte, sondern in zwei ehrlich gemeinte
Lächeln. Die Blondine antwortete: "Ja, nech? Das dauert hier
wirklich viel zu lange." Ihr Freundin pflichtete ihr und Michael
bei: "Man müsste eigentlich irgendwo anders hingehen. Aber es
gibt ja nichts!" Michael, der nicht damit gerechnet hatte,
tatsächlich in ein Gespräch zu geraten, blickte fast erleichtert
zu Edi, dem stets wütenden indischen Koch, der sein Kopf aus den
Brettern steckte. "Ich glaube, ihr seid dran."
Etwa 25 Minuten später hielt auch Michael seine ersehnte
Salamipizza in den Händen. Zu seinem Glück war sie etwa
zeitgleich mit den Pizzen der beiden Mädels fertig geworden.
Gerade als er sich abwenden wollte, da ihm nichts mehr einfiel,
was er sagen sollte, schlug das Schicksal zu. Er trat einen
Schritt vom Bretterverschlag und dem kurzen, beigefarbenen Dach,
welches den Verschlag schützte, weg und mit einem lauten
Platschen zerschlug der erste Regentropfen auf seinem Kopf. Es
dauerte keine 30 Sekunden und ein gewaltiger Platzregen rasselte
überall um sie herum auf den Boden und ließ innerhalb kürzester
Zeit kleine Seen entstehen. Michael blickte dankbar gen Himmel
und versuchte nicht allzu offensichtlich zu grinsen. Dann drehte
er sich zu den beiden anderen um und zuckte mit seinen
Schultern: "Habt ihr Lust, hier mit mir eine Pizza zu essen?"
Die Blondine lächelte: "Aber gerne." Michael streckte seine Hand
aus. "Ich denke, dann stelle ich mich mal vor. Ich bin Michael."
Zuerst schüttelte die Dunkelhaarige seine Hand: "Hi, ich habe
dich glaube ich, schon ein paar Mal in der Schule gesehen. Ich
bin Maike." Dann nahm die Blonde die Hand und Michael versuchte,
sich seine Nervosität nicht anmerken zu lassen: "Und ich bin
Julia."
In den nächsten drei Stunden hielt sich Michael fast
ausschließlich in der Nähe von Julia und Maike auf. Seine
Freunde versuchten anfangs immer wieder, ihn zu mehr Tequila und
Geburtstagsbier zu sich holen. Aber irgendwann begriffen sie,
dass er mehr Interesse an der weiblichen Gesellschaft als einem
Vollrausch hatte. Außerdem trank er zusammen mit den beiden
Frauen genug.
Sie saßen zu dritt in einer der hinteren, dunklen Ecken des As
und unterhielten sich angeregt. Aber irgendwann erhob sich
Maike: "Es war sehr nett, dich kennen zu lernen, Michael. Aber
wir gehen inzwischen auf vier Uhr zu und ich bin müde." Julia
nickte: "Willst du bei mir pennen?" Maike schüttelte den Kopf:
"Sei mir nicht böse, aber mich zieht es in mein eigenes Bett."
Julia nickte, schaute aber etwas unglücklich auf den Boden:
"Toll, dann muss ich mir wohl echt ein Taxi nehmen. Alleine will
ich auch nicht nach Hause laufen." Michael sprang wie von einer
Tarantel gestochen auf: "Ich kann dich nach Hause bringen, wenn
du willst!" Julia zog ihre rechte Augenbraue in die Höhe und
grinste: "Du bist auch kein irrer Massenmörder, der es auf mich
abgesehen hat?" "Für irre kann ich nicht garantieren, aber
Massenmörder? Nein!"
Der Weg dauerte zu Fuß etwa 45 Minuten. Aber das war Michael nur
recht. Gab es so doch nur mehr Zeit, sich unterhalten. Langsam
näherten sie sich jedoch, das spürte Michael, bevor er es sah,
dem Haus von Julias Eltern. Er schaute ihr ins Gesicht und
überlegte fieberhaft, wie er sie wieder sehen könnte. "Und?"
begann er schließlich, "was machst du Morgen so?" Die Antwort
kam und Michael konnte sich des Gefühls nicht erwehren, als
würde jemand mit einem Presslufthammer seinen Bauch bearbeiten:
"Mein Freund kommt wohl vorbei. Wir müssen zusammen für Bio
lernen. Das wird so langweilig!" Michael versuchte möglichst
unauffällig die plötzliche Sauerstoffnot zu bekämpfen, bevor er
sich wieder räuspern konnte. "Ich mag das blöde Lernen auch
nicht. Gib mir doch deine Handynummer, dann schreibe ich dir
eine Aufmunterungssms und du hast ein wenig Abwechslung."
Michael bewunderte sich selbst, als er sich zuhörte, wie viel
Mist seinen Mund verlassen konnte, ohne das er rot wurde. Aber
Julia schnappte sich bereits seine Hand und zückte, inzwischen
waren sie in dem Garten vor ihrem Haus angekommen, ihren
Lippenstift: "Sorry, habe leider keinen richtigen Schreiber.
Aber lass dir einen witzigen Text einfallen. Ich will wirklich
abgelenkt werden." Michael nickte und genoss ihre zärtlichen
Berührungen auf seiner Hand: "Keine Sorge. Und ich werde dich
auch von jetzt an nicht mit Kurzmitteilungen und Anrufen
terrorisieren." Sie lächelte und sah ihm dann noch mal in die
Augen: "Darf ich dir noch eine Frage stellen?" "Sicher!" "Deine
Freunde waren irgendwie komisch, fast beleidigt." Michael
grinste: "Ich habe heute Geburtstag. Und sie hätten sich wohl
gefreut, wenn ich die eine oder andere Runde mehr ausgegeben
hätte." Julias Augen leuchteten: "Oh! Und da hast du den ganzen
Abend mit uns verbracht?" "Klar, ich mache immer, was mir
gefällt." Julia antwortete nicht sofort. Stattdessen suchten
ihre Augen den Garten ab und schließlich schien sie gefunden zu
haben, wonach sie suchte. Sie ging einen Schritt auf den Rasen,
beugte sich herunter, riss etwas ab und kam zu Michael zurück.
Sie lächelte und zeigte Michael eine Sonnenblume. "Hier. Das ist
die Erste, die dieses Jahr geblüht ist." Dann steckte sie
Michael die Blume hinter das rechte Ohr, küsste ihn sanft auf
die Wange und flüsterte: "Dann herzlichen Glückwunsch zum
Geburtstag und bis zur SMS."
...
Michael rannte durch sein Haus und fluchte: "Zu spät! Zu spät!
Verdammter Dreck!" "Ey Maik, was ist denn hier los? Was soll der
Radau?" Das war sein kleiner Bruder Sebastian. Michael
schüttelte energisch den Kopf: "Seb, Sorry, du bist noch zu
jung, dass zu verstehen! Ich muss zum Sommerfest in die
Fahrschule! Es ist wichtig! Sie wird da sein!" "Wer?" Sebastian
stand vor ihm und lutschte an einem rötlichen Wassereis. Sein
Gesicht verriet, dass er wirklich nicht wusste, was sein Bruder
meinte. Michael zuckte seufzend mit den Schultern: "Vergiss es.
Geh lieber schon mal packen. Du weißt, Übermorgen geht es in
aller Frühe an die Nordsee!" "Ich hab schon gepackt. Es ist echt
spitze, dass du noch mal mit uns in Urlaub fährst!" "Weißt du
Seb, ich hab so ein Gefühl bei der Reise, so, als ob da etwas
Wichtiges passieren ..." Sein Bruder unterbrach ihn: "Willst du
hier mit mir reden oder in die Fahrschule?" "Verdammte Scheiße!"
Seine Freunde begrüßten ihn herzlich und gönnten ihm kaum die
Zeit, seinen roten pumpenden Kopf und die schmerzenden Lungen
wieder zu beruhigen. Michael nahm zwar zur Kenntnis, dass er
fast zeitgleich ein großes Stück gegrilltes Fleisch und ein
schaurig schmeckendes Bier in einem Pappbecher in die Hand
bekam, interessierte sich aber mehr für die anderen Gäste. Sie
hatte gesagt, dass sie kommen würde. Irgendwo hier musste sie
doch sein! Nur wo? Seine Augen blickten sich konzentriert um,
fanden aber schließlich nur seinen Fahrlehrer. Hastig eilte er
zu ihm und zog ihm aus einem Gespräch: "Marc, hi!" "Oh, hi
Michael, wir haben uns ja auch nicht mehr gesehen, seit du
bestanden hast! Schmeckt dir das Bier?" "Ja, ist ganz köstlich!
Ist Julia hier?" "Wer?" "Sie ist eine Freundin von Maike. Die
müsste doch jetzt bei dir fahren?" "Klar. Maike habe ich vorhin
auf der anderen Seite des Gebäudes gesehen." "Danke!" Ohne ein
weiteres Wort abzuwarten, drehte sich Michael um und ging.
In Rekordzeit hatte er das Gebäude umrundet und suchte Maike.
Aber noch bevor er sie fand, entdeckten seine Augen die langen
blonden Haare, die er schon so lange nicht vergessen konnte.
Dort stand sie. Etwa sechs Monate waren vergangen, seit sie sich
kennen gelernt hatten. Und jeden Tag war ihr Kontakt intensiver
geworden. Immer mehr SMS, dann die persönlichen Treffen in der
Schule, dann bei ihr und bei ihm zu Hause. Und gestern war
passiert, worauf er so lange wartete. Ihr Freund hatte Schluss
gemacht.
Sanft berührte er sie an der Schulter, um schließlich sie und
Maike zur Begrüßung in den Arm zu nehmen. "Hi, ihr beiden.
Schön, dass ihr auch hier seid." Julia nahm ihm statt einer
Antwort den Becher ab und trank einen tiefen Schluck. "Uh!
Furchtbar!" Michael nickte und war innerlich dankbar, dass sein
Kopf nicht mehr rot und überhitzt war. "Ich weiß. Lass uns ins
Gebäude gehen, da gibt es Flaschen." Maike mischte sich ein:
"Auch Whiskey oder so etwas?" Michael zuckte mit den Schultern:
"Bestimmt. Nicht jeder mag Bier." "Ich schon", mischte sich
Julia ein.
Das stimmte. Sie mochte Bier. Genau wie Michael. Und beide
tranken viel zu viel. Irgendwann hatten sie sich eine leere
Bierkiste gesichert und im Laufe der Zeit wurde sie immer voller
mit den Flaschen, die sie geleert hatten. Dabei sprachen sie
über alles mögliche. Der Abstand zwischen ihnen beiden sank
stetig. Schon lange hatte Michael seine Hand auf ihrem Bein, das
war etwa zu dem Zeitpunkt geschehen, als er seinen Fahrlehrer
demütigte, indem er ihm den Namen der Fahrschülerin entlockte,
in die er sich verliebt hatte. Ihr schien es zu gefallen, ihn
immer näher bei sich zu spüren. Irgendwann streichelte er sie
sanft an der Hand und meinte: "Wollen wir mal wieder rausgehen?
Ein bisschen an die Luft? Vielleicht sehen wir auch Maike
wieder. Die ist ja auch schon lange weg!" Julia lächelte und
streichelte auch seine Hand: "An die Luft gerne. Aber Maike
sehen wir kaum wieder. Ich glaube, sie hat Marius entdeckt. Das
heißt, sie ist erst einmal beschäftigt!" Michael wollte das
Nächste nur denken, aber es rutschte ihm zwischen den Zähnen
hindurch: "Um so besser!" Für einen kurzen Moment zuckte er
zusammen, aber Julia grinste nur: "Sehr interessant!"
Sie gingen aus der Tür und verließen mit ein paar Schritten das
Gelände der Fahrschule. Michael atmete tief ein und aus und
versuchte allen Alkohol in seinem Körper zu einem Moment des
Mutes zusammenzufassen. "Julia?" "Ja?" Innerlich seufzte er. Ob
es wohl eine Frau gab, die es einem in so einer Situation
einfach machte? "Weißt du, was ich schon sehr lange mal gerne
tun würden?" Michael sah in ihren Augen, dass sie es wusste,
aber dennoch den Kopf schüttelte. "Was denn?" Er berührte sie
sanft an den Wangen und wollte sie gerade küssen, als eine
Stimme wie aus dem Nichts dazwischen fuhr: "Michael! Da bist du
ja!" Erschrocken drehte er sich um, aus den Augenwinkeln
erkannte er, dass Julia enttäuscht den Kopf schüttelte. Auf die
beiden kam eine junge Frau in Michaels Alter zu geeilt. Er fand
sie durchaus attraktiv, trotzdem hatte er eigentlich nur für
Julia Augen. "Ah, du!" begann er und versuchte sich an ihren
Namen zu erinnern. Die andere lächelte fröhlich und nahm Michael
in den Arm. Wenn sie wusste, wobei sie gerade gestört hatte,
schien es sie nicht zu kümmern. Nachdem sie Michael losgelassen
hatte, gab sie Julia die Hand: "Hi, ich bin Natalie." Julia
schüttelte sie. "Und ich bin Julia." Natalie lächelte. "Ich
wollte nur kurz Michael suchen und ihm sagen, dass ich mich sehr
darauf freue, mit ihm in Urlaub zu fahren." Michael, der Natalie
nur äußerst flüchtig kannte, da ihre Familie mit seiner
befreundet war, sah sie überrascht an: "Mit mir was zu tun?"
"Oh, hat dir das keiner erzählt? Unsere Familien wohnen ab
Übermorgen im selben Hotel an der Nordsee." Michael, der immer
noch nur Augen für Julia hatte, ließ den Alkohol in sich
sprechen: "Dann sehen wir uns wohl Übermorgen! Bis dann!"
Natalie hatte den Wink mit dem Zaunpfahl verstanden und
verschwand. Michael beugte sich wieder zu Julia, doch sie hielt
ihn zurück: "Bevor wir hier weitermachen, muss ich dir sagen,
dass wir das heute Abend gerne machen können. Aber ich bin nicht
bereit für eine Beziehung. Und du fährst sowieso bald in Urlaub.
Heute Abend und aus! Ist das okay für dich?" Michael verzichtete
auf eine Antwort und begann sie zärtlich zu küssen. Ganz dicht
zogen seine Hände ihren Körper an sich heran, ihre Zungen
begegneten sich in der Mitte und Michael spürte, wie Julias
Hände seine Wangen zu streicheln begannen. Nachdem sie seine
Lippen geküsst hatte, sah sie ihn fröhlich an: "Du glaubst
nicht, wie froh ich bin, dass das deine Antwort ist!"
Fast die ganze Nacht waren sie sich nahe gewesen, hatten sich
endlich geküsst, aber komischerweise war keiner weiter gegangen.
Stumm schien es zwischen ihnen zu klingen, dass man ja noch Zeit
habe. Dieser Abend und diese ganze Küsse, das war für sie die
gesamte Freude auf Erden. Michael erinnerte sich an die Worte,
die er einst gehört hatte: "Ein Kuss vermag so viel mehr als
jedes Wort zu sagen!" Und er genoss es, Julia endlich auf diese
Weise alles sagen zu können. Aber schließlich standen sie wieder
vor ihrem Haus und sanft spielten ihre Zungen zum Abschied
miteinander. "Ich wünsche dir einen schönen Urlaub", flüsterte
Julia in Michaels Ohr. "Danach sehen wir weiter?" Michaels Worte
klangen fast hilflos. "Keine Sorge. Danach sehen wir weiter."
Michael wollte sie zum Abschied noch einmal küssen, sah dann
aber etwas auf dem Rasen, wo sie beide standen. Ganz in der Nähe
von der Sonnenblume, die sie ihm geschenkt hatte, wuchsen
inzwischen zwei Weitere. Schnell ging er in die Knie und riss
vorsichtig eine aus dem Boden. Dann steckte er sie ihr ins Haar,
um sie dann zu küssen: "Hier, damit du mich nicht vergisst."
"Komm heile zurück!" "Das werde ich!"
LUDIUM
Michael rannte, so schnell er konnte. Er konnte spüren, dass sie
dicht hinter ihm war. Er nahm ihren Duft wahr, konnte schon fast
ihren Atem spüren. Er musste unbedingt noch schneller laufen! Wo
war denn nur Julia mit dem Spiegel? Sein nackter Körper brannte
vor Schmerzen. Nirgendwo eine Spur von Deep Throat! Was hatte
sie bloß mit ihm gemacht? Und das einzige Licht kam von den
Schicksalskerzen, die alle paar Meter in dem dunklen
Kellergewölbe aufgestellt waren. "Bleib einfach stehen! Es nützt
dir sowieso nichts, wegzulaufen!" Jennifers dröhnende Stimme
schien sich nur wenige Zentimeter hinter ihm zu befinden,
dennoch konnte er niemanden erkennen, als er panisch über seine
rechte Schulter zurück sah. "Lass mich in Ruhe!" brüllte er
voller Verzweiflung. Sein Blick suchte hektisch nach einer Tür
oder einem anderen Ausgang. Vielleicht wenigstens einem
Versteck. "Du wirst mein Sklave sein! Du willst mein Sklave
sein! Du musst mein Sklave sein! Komm endlich zu mir!" Die
Stimme der Herrin des Spiegels dröhnte höhnisch durch das lange,
finstere Gewölbe und schien von den Lichtscheinen der
Schicksalskerzen reflektiert zu werden. "Ich bin frei!" Michael
sah sich wieder um und dabei geschah es: Sein rechter Fuß
verhakte sich zwischen zwei Steinen des gepflasterten
Gewölbebodens, er verlor sofort das Gleichgewicht und stürzte
der Länge nach auf die kalten Steine. Schmerz durchflutete
augenblicklich seinen Körper und er spürte, wie an seinen Knien
und seinen Händen, die instinktiv versuchten, den Sturz
abzufedern, Haut aufriss und Blut ins Freie sprudelte. Dann
fühlte er, noch während er versuchte, den Schmerz zu bekämpfen
und die Tränen zu unterdrücken, wie eine warme, weiche Hand
sanft seinen Rücken streichelte. Die Stimme, die zur Hand
gehörte, klang ganz zart: "Mein armer Sklave. Komm mit mir. Wir
werden dich versorgen, dann bekommst du etwas zu essen und legst
dich erst einmal hin, um endlich wieder zu Kräften zu kommen."
Michael drehte sich um, die Tränen konnte er nicht länger zurück
halten und schüttelte immer wieder den Kopf: "Nein, ich will
nicht!"
"Michael!" schrie Julia und schoss aus dem Alptraum hoch. Ihre
rechte Hand fuhr auf die andere Seite des Bettes, fand seinen
linken Arm und packte zu. "Wach auf, Schatz!" Erschrocken sah
sie dem Mann, den sie liebte, ins Gesicht. Seine Lippe war
aufgeschlagen und ein kleiner Blutfluss strömte seine Wangen
hinab. Seine Augen, ob doch verschlossen, waren mit Tränen
gefüllt und er schwitzte. Das Kopfkissen war fast vollständig
durchnässt. Aber Michael wachte noch immer nicht auf. Julia
packte ihn mit beiden Händen und begann zu schütteln. "Wach
endlich auf! Wach auf! Es ist nur ein Traum!"
Nur langsam konnte Michael die Augenlider in die Höhe schieben.
Sie schienen Tonnenschwer. Er erwartete Jennifers Gesicht zu
sehen und lächelte erleichtert, als er Julia und das vertraute
Bett erkannte. Er schrak sofort in die Höhe, als er sah, dass
ihr Gesicht von Sorgenfalten gezeichnet war. Sie schwitzte und
ihr Atem ging schnell. "Schatz, geht es dir gut?" Seine Stimme
und seine Sinne waren sofort wieder angespannt. Julia, die ihn
eben noch gepackt, geschüttelt und angebrüllt hatte, war zu
keinem klaren Wort mehr fähig. An ihren Wangen liefen Tränen
hinunter. "Ich ...ich, du ...du, Traum, nackt, du bist gelaufen,
Jennifer hinter dir. Ich war da, konnte dir nicht helfen. Und du
hast doch nach mir gerufen ..." Ihre Stimme versagte und sie
schluchzte hemmungslos. Michael nahm sie in den Arm und drückte
sie so fest er konnte. Nur langsam wurde ihm die Bedeutung ihrer
Worte bewusst. Vorsichtig schob er sie ein bisschen von sich,
strich ihr ein paar Tränen aus dem Gesicht und sah sie mit weit
aufgerissenen Augen an. Seine Stimme zitterte: "Hast du es auch
gesehen? Mich? In dem Gang?" Sie nickte nur stumm und kämpfte
sichtbar darum, nicht wieder zu weinen. Michael schüttelte den
Kopf und biss sich auf die untere Lippe. "So kann es nicht
weitergehen. Wir müssen etwas tun!"
Zwei Stunden später saßen Julia und Michael auf der Couch in
Michaels kleiner Wohnung. Julia goss beiden Kaffee nach und sah
Michael dann fragend an: "Ist es wirklich richtig, das zu
machen?" Michael nahm einen Schluck, biss sich auf die Lippen
und hob hilflos die Hände: "Ich weiß, wir haben gesagt, wir
würden die Email ignorieren. Aber irgendwas passiert hier doch
mit uns. Ich habe Angst, dass es nicht mehr aufhört. Wir müssen
zurück, sonst werden wir nie frei sein." Michael sah, dass
Tränen in Julias Augen gestiegen waren. Sie fürchtete sich. "Ich
weiß, du hast recht. Aber können wir nicht irgendwen um Hilfe
bitten?" Michael schüttelte den Kopf: "Wen? Die Polizei? Was
willst du denen erzählen? Oder irgendwelche Wissenschaftler von
der Uni? Selbst, wenn wir jemanden finden, der uns nicht für
verrückt hält, braucht eine eingehende Untersuchung des Spiegels
zu lange. Bis dahin werden wir hier noch verrückt. Ich weiß,
dass wir nicht sicher sein können, ob sie Deep Throat wirklich
hat. Getan hat sie ihm bestimmt nichts. Aber ich bin es auch ihm
schuldig, sicher zu gehen, und ihm notfalls zu helfen! Wir
müssen zurück nach Trier und die Sache dort klären." Julia
schlug mit ihren flachen Händen auf die Tischplatte: "Aber das
ist doch, verdammt noch mal, genau das, was sie will! Du sollst
zu ihr kommen, um ihr Sklave zu werden! Und ich werde dich
wieder verlie..." Beim letzten wurde sie immer leiser, bis sie
ihre Stimme schließlich ganz versagte und sie zu schluchzen
begann. Michael erhob sich, setzte sich nahe an sie, nahm ihre
Hand und küsste sie dann zärtlich auf ihre Lippen: "Mach dir
keine Sorgen. Ich liebe dich und du bist die Erfüllung all
meiner Wünsche! Du hast mir schon einmal geholfen, den Spiegel
zu besiegen. Diese Kraft will ich nicht verlieren, um nichts auf
der Welt werde ich dich wieder verlassen!" Julia erwiderte den
Kuss, dabei streichelte sie seine Wangen und schlang ihre Beine
um seinen Körper, so dass sie auf ihm saß. "Ich weiß. Ich liebe
dich auch so sehr. Ich habe eben Angst um diese Liebe." Ihre
Brüste drückten immer weiter an seinen Körper und ihre Hände
fuhren unter sein T-Shirt, aber Michael packte sie und
schüttelte den Kopf. "Das geht leider nicht." Julia, die ihre
Tränen unter Kontrolle bekommen hatte, sah ihn fragend an. Trotz
der Tränen huschte ein kurzes Lächeln über ihr Gesicht: "Wieso
nicht? Willst du wieder gefesselt und zu deinem Glück gezwungen
werden?" Michael lächelte: "Du kannst unglaublich schnell deine
Stimmung wechseln, weißt du das? So sehr ich es genießen würde,
mich dir hinzugeben, so muss ich doch trotzdem gleich mit Seb
zum Fußball. Und du hast versprochen, mit seiner Freundin Marie
shoppen zu gehen. Hast du das vergessen?" Julia sah ihn
nachdenklich an, dabei kniffen und drehten ihre Hände wie
selbstverständlich seine Brustwarzen. Michael war sicher, dass
sie seine Erektion schon deutlich zwischen ihren Beinen spüren
musste. Dann sagte sie: "Du meinst, wir sollen das trotz unseres
Traums machen?" "Was sollen wir sonst machen? Wir können erst
Übermorgen nach Trier zurück. Vorher gab es kein Zimmer." Julias
Hände kniffen noch immer in Michaels Brustwarzen. Mit ihrer
Zunge fuhr sie über ihre Lippen. Von Tränen war überhaupt nichts
mehr zu sehen. "Ich glaube, du hast recht", sagte sie dann, "und
ich mag Marie, dass wird bestimmt lustig." Michael küsste sie.
"Außerdem kannst du mir was mitbringen." Julia erwiderte den
Kuss und grinste dann schelmisch: "Peitsche, Gerte, Rohrstock
oder Sklavenhalsband?" Michael lachte zum ersten Mal an diesem
Tag laut auf. Sie war seine Erfüllung.
...
Sebastian und Marie hatten Julia und Michael zum Bahnhof
begleitet. Die beiden Jüngeren hatten Sommerferien und Michael
konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als er seinen jüngeren
Bruder betrachtete. Mit einem Kaffeebecher bewaffnet, stand ihm
dieser gegenüber, sein Blick wanderte immer wieder gen
Bahnhofsuhr, die noch nicht einmal 8 Uhr Morgens zeigte und kaum
wahrnehmbar war ein resignierendes Kopfschütteln zu entdecken.
Er erinnerte ihn sehr an sich selbst. Gerne hätte er ihn ins
Vertrauen gezogen, aber er war sein großer Bruder. Er musste ihn
doch vor solchen Dingen beschützen. Also spielte er eine Rolle.
Seine Rolle. Und alberte mit den anderen herum, obwohl er
wusste, dass weder Julia noch ihm danach war. Schließlich kam
die erlösende Stimme, welche den IC nach Trier verkündete.
Michael atmete einmal kurz durch, spannte die Schultern, drehte
den Kopf und sah dann entschlossen in die Runde: "Okay, dann
wirklich vielen Dank, dass ihr uns hergebracht habt. Ich hoffe,
wir können bald wiederkommen." Sein Bruder drückte ihm zum
Abschied. Michael musste alle seine Kraft aufbringen, ihn seine
Angst nicht spüren zu lassen.
...
Michael beförderte mit einem Wurf ihre Reisetasche auf das Bett
des Hotelzimmers. Dann drehte er sich fragend zu Julia um. Denn
diese verharrte noch immer hinter der Zimmertür. Ihr Gesicht war
starr. Die Hände waren zu Fäusten verkrampft. Sorgenvoll ging er
auf sie zu: "Was ist los?" Überrascht sah sie ihn an und
schüttelte dabei ungläubig den Kopf. "Weißt du das wirklich
nicht?" "Ich ..., nein, ich verstehe nicht." Julia umfasste mit
ihren Händen seine Schultern. "Kennst du das Zimmer vielleicht?"
Michael sah sich in dem Raum um und erst jetzt verstand er. "Es
ist das selbe Zimmer." Julia nickte und trat vor. "Das ist noch
nicht alles. Du weißt, wie wir abgereist sind. Keiner von dem
Personal hat sich etwas anmerken lassen, dass wir hier wieder
zusammen auftauchen. Entweder verfügt dieses Haus über das
professionellste Personal der Welt oder ..." "... sie haben uns
erwartet!" vollendete Michael den Satz, der sich inzwischen auf
das Bett gesetzt hatte. Mit den Händen rieb er seine Schläfen
und sah dann zu Julia: "Warum haben wir eigentlich wieder im
selben Hotel gebucht? Warum sind wir nicht irgendwo anders
hingegangen?" Julia setzte sich neben ihn aufs Bett und
schüttelte den Kopf. Dann ließ sie sich nach hinten fallen.
"Keiner von uns hat drüber nachgedacht. Es war irgendwie
klar,dass wir wieder her mussten." Auch Michael ließ sich nach
hinten fallen, dabei hätte sein Kopf beinahe an die Reisetasche
angeschlagen. "Wenn sie uns das alte Zimmer geben wollten,
erklärt das wenigstens, warum wir zwei Tage warten mussten. Es
war vorher nicht frei." Seine Hand umfasste Julias und begann
sie zu streicheln. Sie sah ihm tief in die Augen und wirkte
nachdenklich. "Meinst du, wir haben uns wegen des Einflusses des
Spiegels für dieses Hotel entschieden?" "Vermutlich. Ich habe
das Gefühl, hier läuft alles nach Plan. Aber nicht nach
unserem!" Julia setzte sich mit einem Ruck auf und zog Michael
dabei mit. "Dann sollten wir jetzt sehen, dass wir langsam die
Kontrolle bekommen. Es ist 14:48, das heißt, der Laden von
Jennifer ist noch etwa 3 Stunden auf. Der Spiegel und die Kerzen
sind in der Tasche?" Michael nickte nur. "Gut, dann lass uns da
jetzt hin und ihr das Ding vor die Füße schleudern." "Und
hoffen, dass sie uns von dem Bann befreien kann", sprach Michael
zum ersten Mal das aus, wovor sich beide bisher gescheut hatten.
Michael hatte seinen Rucksack geleert, Spiegel und
Schicksalskerzen darin verstaut, ihn Julia gereicht und wollte
zur Tür gehen, da hielt ihn ihre Stimme zurück. "Warte, du musst
erst noch etwas für mich tun." Michael drehte sich um und sah
seine Freundin erwartungsvoll an. "Alles, was du willst." Sie
lächelte. "Gut, denn das wird jetzt komisch klingen: Zieh dich
aus, küss mir die Füße und hol dir einen runter." Michael blieb
einen Moment regungslos stehen, überlegte ob sie betrunken sein
könnte und fragte dann, das einzige, wozu er fähig war: "Bitte,
was?" Julia kam auf ihn zu, schob sein T-Shirt in die Höhe,
küsste sanft seinen Hals und begann zu flüstern, dabei ließ ihr
heißer Atem seinen Körper erschauern: "Wir wissen beide, dass
dich die Konfrontation mit der "Herrin des Spiegels" auch
erregen wird. Und ich will, dass du klar denken kannst und dich
nicht von deinem Schwanz leiten lässt. Sie wird damit spielen.
Sie wird an diese Seite von dir appelieren. Darum musst du dich
vorher erleichtern. So einfach ist das." Michael hatte die Augen
geschlossen und genoss ihre Lippen auf seiner Haut. Fast
automatisch schoben seine Hände die Hose und die Boxershorts
nach unten. Fast wie im Rausch sah er sie dann an, seine Hände
begannen sanft über ihre Brüste zu streichen: "Aber warum soll
ich dir die Füße küssen? Warum schlafen wir nicht einfach
miteinander?" Der Rausch endete schlagartig, als er ihre rechte
Hand an seiner Wange explodieren spürte. Sie hatte ihn
geohrfeigt. Erschrocken sah er sie an, aber sie lächelte noch
immer, als sei es das normalste der Welt, dass sie ihn
ohrfeigte. Dann begann sie zu sprechen: "Ich habe zwar einen
Grund, aber vorläufig sollte dir reichen, dass ich deine Herrin
bin und es wünsche!" Michael zuckte zusammen. Sie hatte sich
noch nie so bewusst als seine Herrin bezeichnet und ihm einen
Befehl gegeben. Er verkniff sich jeden weiteren Kommentar und
sank auf die Knie. Auf dem Weg betrachtete er sie. Ihr langes
blondes Haar glänzte durch die Sonne, die hereinstrahlte, ihre
wohlgeformten Brüste und ihr strammer Bauch wurden von einem
hautengen braunen Spaghettiträgertop hervorgehoben, um ihre
Beine schwebte ein dünner schwarzer Rock, der ihm hin und wieder
einen Blick auf ihren roten Tanga gestattete. Schließlich lag er
flach vor ihr und sah ihre Füße. Diese steckten in schwarzen,
hochhackigen Ledersandalen, aus denen die rot lackierten Zehen
vorne herausguckten. "Viel Vergnügen!" hörte er von oben als
letzte Aufforderung. Dann begann er zu lecken, küsste das Leder
der Sandalen, lutschte vorsichtig an den Zehen und stöhnte kurz
auf, als sie ihm die andere Sandale auf die Schulter stellte,
als würde sie über ihn triumphieren. "Ich spüre, dass du küsst,
aber ich sehe nicht, dass du wichst!" Michael gab das Denken auf
und sich mit dem Moment hin. Während seine Lippen und seine
Zunge weiter die Sandalen und Füße bearbeiteten, fuhr seine
rechte Hand in den Schritt und begann seinen schon sehr erregten
besten Freund durch intensive Bewegungen weiter zu bearbeiten.
Er brauchte etwa zwei Minuten, bis er spürte, dass er den
Orgasmus nicht mehr aufhalten konnte. Er sah kurz hoch. Sie
nickte aufmunternd. "Raus damit!" Michael stöhnte kurz laut auf,
dann spritze er in mehreren Stößen seine aufgestaute Erregung
auf den Teppich des Hotelzimmers. Erwartungsvoll sah er zu
Julia, die lächelte. "Ausgezeichnet. Jetzt können wir zu
Jennifer!"
...
Michael und Julia hatte das Geschäft, wo Michael - es erschien
ihm, als sei es Jahre her - den Spiegel erworben hatte. Er stand
davor und wurde blass. Sein Körper begann zu zucken, ein Teil
schrie, er solle laufen, ein anderer Teil wollte nur in den
Laden und endlich zu Jennifer. Hilfesuchend drehte er sich zu
Julia um: "Ich ..., ich ..., ich habe Probleme." Sie streichelte
ihn, obwohl er ihr ansehen konnte, das auch sie Angst hatte. "Du
kannst das. Ich werde gleich nach dir reinkommen. Vertrau mir."
Er nickte, holte tief Luft und stieß mit einem Satz die Tür auf,
was eine kleine Glocke mit einem wütenden Läuten quittierte.
Dann machte er zwei kurze Schritte und trat aus dem Sommer
Triers zurück in die Dunkelheit von Jennifers Welt.
Im Laden war er fast überrascht, dass er sich nicht in einem
Kerker befand, sondern der Laden immer noch wie ein
unverfängliches Geschäft aussah. Kurz blickte er sich um und
entdeckte dann Jennifers Onkel hinter der Theke. Dieser sah auf,
musterte ihn kurz, schien sich auf die Lippen zu beißen und rief
dann: "Er ist da!" Michael sah sich in dem Laden um. Außer ihm
war kein anderer Mensch anwesend, aber dann wurde sein Blick auf
den braunen Vorhang hinter der Theke gelenkt, aus dem Jennifer
trat. Er gefror. Sie trug schwarze Schnürstiefel und ein
elegantes Buisnessoutfit. Ihre Lippen waren genau wie ihre
Fingernägel dunkelrot geschminkt. Ihre Augen waren durch
Wimperntusche hervorgehoben. Zum ersten Mal hatte Michael das
Gefühl, die wahre Jennifer zu sehen.
Er konnte nur noch sie beobachten. Sein Körper schien sich ihr
willig entgegen zu strecken. Sie lächelte. Dann kam sie langsam
auf ihn zu, bis sie dicht vor ihm stand. Ihre linke Hand
streichelte seine Wange und ihre Lippen näherten sich seinen,
bis nur noch 10 cm Platz waren. Mit ihren beiden Händen berührte
sie seine Wangen und schien ihn schon so unter ihrer Kontrolle
zu haben. Michael wollte sich rühren, aber ein mächtiger Teil
seines selbst wollte den Moment einfach genießen. Dann öffnete
sie ihre Lippen. Ihre Worte wirkten hypnotisch auf ihn: "Endlich
bist du da, Sklave!"
Ein plötzliches lautes Klirren befreite Michael aus der Starre.
Er schüttelte sich und schob Jennifers Hände beiseite. Beide
schauten überrascht auf den Boden vor Jennifers Füße, wo sich
ein kleiner schwarzer gläserner Gegenstand noch immer drehte.
Der Spiegel! Jennifer öffnete kurz ihren Mund: "Aber wie ...?"
Doch dann wurde sie schon von einer zweiten Frauenstimme
unterbrochen: "Du jagst in meinem Revier, Schlampe!" Michael
drehte sich instinktiv um und sah Julia, die kurz vorher den
Spiegel in den Raum geworfen haben musste, und nun die Überreste
der Schicksalskerzen auf den Boden rieseln ließ. Dabei sah sie
Jennifer herausfordernd an. Diese erwiderte den Blick mit
funkelnden Augen: "Du!" Julia starrte genauso wild zurück.
Michael trat unwillkürlich einen Schritt beiseite. "Ich! Hier
hast du deinen Besitz zurück, jetzt befreie uns von ihm, lass
uns mit Deep Throat sprechen und dann sind wir weg!" Jennifer
schien die Worte zu ignorieren, drehte sich stattdessen um,
winkte ihren Onkel heran und forderte: "Sperr zu!" Dieser zog
augenblicklich einen Schlüssel hinter der Theke hervor, eilte an
Julia und Michael vorbei und verschloss die Tür. Michael fand
zum ersten Mal wieder Worte: "Er ist doch niemals dein Onkel!"
Jennifer sah wieder zu ihm. Ihre Augen funkelten noch immer.
"Natürlich nicht. Er ist einer meiner Sklaven. Genau wie euer
Hotelportier und einige andere Männer hier in der Stadt! Geh auf
die Knie Walter und zeig es ihnen!" Der Mann, der wohl den Namen
Walter tragen musste, sank augenblicklich auf seine Knie,
öffnete seine Beine, verschränkte die Hände hinter dem Rücken
und senkte den Blick. Michael blickte zu Jennifer, die zufrieden
lächelte. Aber es war wiederum Julia, die das Wort ergriff: "Was
soll das Ganze?" Jennifer drehte sich zornig zu Michael: "Warum
hast du sie mitgebracht?" Bevor dieser antworten konnte, ging
Julia auf die andere Frau zu, packte sie an den Schultern und
holte tief Luft, bevor sie Jennifer anbrüllte: "Weil er mir
gehört!" Zum ersten Mal ging Jennifer auf etwas ein, was Julia
gesagt hatte. Dabei befreite sie sich aus ihrem Griff. "Dir
gehört? Lächerlich! Er kann dir niemals so gehören, wie ich ihn
besitzen werde! Du kannst ihm nicht das geben, was er von mir
erhalten wird!" Julia blieb unbeeindruckt stehen. Michael
bewunderte sie zutiefst für ihre Ruhe. Er kannte diese Seite an
ihr gar nicht. Dann zeigte Julia auf ihn: "Er ist mein Sklave!"
Jennifer hob die Hand und machte eine abwertende Bewegung:
"Lächerlich!" Julia hob kurz die Brauen, dann lächelte sie.
"Komisch, so lächerlich fand ich das gar nicht, dass er mir
vorhin noch im Hotel die Füße geküsst hat und dabei masturbieren
musste." Zum ersten Mal schien Julia Jennifer mit einem Satz
überrascht zu haben. Sie zuckte kurz zurück und wandte sich dann
an Michael: "Stimmt das?" Dieser nickte nur, aber Julia fauchte
ihn an: "Rede gefälligst, wenn man dich etwas fragt!" Michael
schluckte kurz und musste unwillkürlich zu dem Spiegel auf den
Boden sehen. Er lag da und schien die Szene still zu beobachten.
Er machte ihm noch immer Angst. Michael schüttelte sich kurz, um
dann mit fester Stimme zu antworten: "Es stimmt!" Jennifer trat
wieder dicht an ihn heran: "Diese Geschichte habt ihr doch
abgesprochen!" Michael gelang es zum ersten Mal dem Blick
standzuhalten: "Nein, es stimmt wirklich." Michael sah, wie sich
Jennifers Hände zu Fäusten ballten. "Und warum küsst du dieser
Frau die Füße?" Michael sah zu Julia und begann zu lächeln.
Jetzt verstand er, warum sie das von ihm gefordert hatte. Dann
sagte er : "Weil sie meine Herrin ist!" Jennifer wich von ihm
zurück und blieb für etwa eine Minute still. Dann eilte sie zur
Theke, zückte ein Blatt Papier, notierte kurz etwas und reichte
es dann Julia. "Wenn das so ist, möchte ich euch beide dort
heute Abend um 21 Uhr sehen. Besorgt euch einen Mietwagen mit
Navi, der bringt euch da schon hin. Es ist etwa 35 Km von hier.
Dort trefft ihr auch den wieder, den ihr Deep Throat nennt. Und
dann reden wir! Keine Sorge, es ist sicher! Walter, sperr auf!"
...
Michael saß am Steuer des gemieteten Golfs, der sich langsam, so
sagte zumindest das Navi, dem Zielort näherte. Bisher hatten
beide während der Fahrt geschwiegen, aber schließlich ergriff
Michael das Wort: "Meinst du, es ist wirklich sicher?" Julia
hatte ihre Füße auf das Armaturenbrett gelegt und sah
nachdenklich aus dem Fenster, an dem grün bewachsene Berge und
vereinzelte Häuser vorbeizogen. "Ich denke schon. Oder hat
Jennifer schon einmal gelogen?" Michael schüttelte den Kopf.
"Nein. Allerdings habe ich sie auch noch nie sensible Dinge
gefragt." Julia wandte sich vom Fenster ab und sah ihn an. "Ich
habe unseren Zielort nach Hause durchgegeben. Ich denke, wir
sind in Sicherheit. Außerdem soll Deep Throat ja dort sein."
Michael konzentrierte sich wieder auf die Straße, aber immer
wieder musste er an die Szene im Hotelzimmer und an die
Konfrontation mit Jennifer denken. So , wie da, hatte er Julia
noch nie erlebt. Er überlegte kurz, dann ergriff er wiederum das
Wort: "Woher hast du eigentlich gewusst, dass sie sich davon,
dass ich dir die Füße geküsst habe, beeindrucken lassen würde?"
"Ich habe es nicht gewusst, nur gehofft." "Und warum hast du
mich nicht eingeweiht?" hakte er nach. "Es gibt nichts, was
echter aussieht, als die Wahrheit." "Darf ich dich noch etwas
fragen?" Überrascht sah sie ihn an. "Sicher." Michael schluckte.
"Was denkst du eigentlich über mich, seit du die SM Sache
weißt?" Julia streichelte seinen Oberschenkel und lächelte. "Das
ich dich liebe. Und ich froh bin, dass wir endlich ehrlich
zueinander sind." Michael schluckte noch einmal und stellte dann
die Frage, die ihm schon seit ihrem gemeinsamen Spiegelerlebnis
auf der Seele brannte: "Und wenn wir ehrlich miteinander sind:
Was denkst du über SM? Du hast dich als meine Herrin bezeichnet
und mich deinen Sklaven genannt." Julia wich seinem Blick aus.
"Es macht mir Spaß und ich fühle es. Aber ich könnte niemals wie
Jennifer den ganzen Tag Herrin sein. Ich brauche auch einen
Partner auf Augenhöhe, den ich einfach nur lieben kann. Manchmal
habe ich Angst, du willst lieber eine Frau wie Jennifer, welche
den ganzen Tag deine Herrin wäre." Michael sah sie an und
erkannte die Furcht, welche in ihren letzten Worten gelegen
hatte. "Mach dir keine Sorgen", flüsterte er, "ich will nur
dich." "Wir sind da!" erhielt er als Antwort.
Michael und Julia verließen den Wagen und Michael konnte sich
ein beeindrucktes Stauen nicht verkneifen. Mitten im Wald,
geschützt durch einige Hügel an allen Seiten lag eine Anlage,
die entfernt wie ein Bauernhof wirkte. Ein hoher Zaun umgab das
gewaltige Grundstück, auf dem sich mehrere Häuser, aber auch
große Freiflächen, auf denen Wiesen und ein paar Teiche waren,
befanden. Da die Sonne bereits untergegangen war, hatte
irgendwer auf der ganzen Anlage Fackeln aufgestellt, welche die
ganze Szenerie in einige Dutzend Feuerstellen und dichte
Rauchschwaden hüllten. Über dem zentralen Zugangstor, auf das
Michael und Julia zugefahren waren, hing ein großes Schild.
Michael trat näher und entzifferte die grünen Buchstaben, die
auf das Schild aufgemalt worden waren. "M I R R O R M I R R O R,
da hat jemand Humor." "Das haben wir!" sagte eine vertraute
weibliche Stimme. Michael und Julia drehten sich um und
erblickten Jennifer, die ihnen durch das Zugangstor entgegen
kam. Sie lächelte und streckte Julia ihre Hand entgegen. Diese
schüttelte sie überrascht. "Ich freue mich, dass ihr gekommen
seid", sagte sie an Julia gewandt und sah dann zu Michael, "du
wirst dich ausziehen müssen!" Julia mischte sich ein: "Muss er
nicht. Wir sind nur hier, um zu reden und um Deep Throat zu
sehen." Jennifer sah sie an. Ihr Blick wirkte geduldig: "Und
genau das wird passieren, aber auf dieser Anlage ist es Männern
im Sommer nicht gestattet, Kleidung zu tragen. Und ganz
besonders nicht an Tagen wie heute. Wenn ihr reden wollt, müsst
ihr unsere Regeln respektieren. Mein Ehrenwort, dass hier nichts
mit euch geschehen wird, mit dem ihr nicht einverstanden seid."
Julia warf Michael einen kurzen Blick zu, zuckte mit den
Schultern und signalisierte ihm dann, er solle sich ausziehen.
Michael betrachtete die Anlage von außen und zog sich dann die
Hose herunter. "Sieht aus wie das OWK", sagte er beiläufig und
brachte damit Jennifer zum Lächeln. "Sehr gut, das hat uns
inspiriert."
Zwei Minuten später stand Michael vollständig entblößt vor den
beiden Frauen und versuchte Jennifers Blick, die ihn zufrieden
musterte, auszuweichen. Diese drehte sich Julia und holte von
irgendwoher ein schwarzes, mit Nieten besetztes Lederhalsband
hervor. "Bleibt nur noch das", sagte sie dann und reichte es
Julia. Diese nahm es und sah Jennifer fragend an. "Männer tragen
hier Sklavenhalsbänder. An der Leine kann man die Herrin
identifizieren. Die bekommst du von mir." Michael durchfuhren
wohlige Schauer, als er diese Sätze hörte. Er versuchte die
Erregung abzuschütteln, was ihm nicht so recht gelang. Julia
hatte recht gehabt. Sie appellierte an diese Seite in ihm. Und
das, so musste er sich eingestehen, nicht unbedingt erfolglos.
Julia nahm das Halsband und nickte. "Ein vernünftige Regelung!"
Dann ging zu Michael, sah ihm kurz in die Augen und sagte dann:
"Auf die Knie." Michael sank sofort nach unten. Es erstaunte ihn
nicht einmal mehr. Vor zwei Wochen hatte er nur von dominanten
Frauen geträumt, aber nie ein Erlebnis gehabt, nun gehorchte er
wie selbstverständlich allen Anweisungen. An seinem Hals konnte
er Julias warme Hände spüren, die ihm das Halsband umlegte, es
zuzog, ihm so kurz den Atem nahm, um dann Zufrieden seine Wangen
zu streicheln. "Gut siehst du aus." Jennifer trat daneben.
"Gefällt mir auch. Es passt. Hier ist seine Leine. Und nun kommt
mit herein. Er darf auf seinen Beinen laufen."
Julia, die Michael an der Leine hielt, folgte Jennifer durch die
Anlage. Vereinzelt konnte man einige nackte Männer und ein paar
Frauen sehen, aber die Anlage wirkte ruhig. "Was ist das hier?"
wollte Julia wissen. "Unser Zuhause", erklärte Jennifer im
Gehen, "hier lebe ich als aktuelle Herrin des Spiegels mit den
anderen Damen und den Sklaven zusammen. Hier können wir unser
selbst ausleben." Julia sah sich noch einmal um, dann schüttelte
sie den Kopf. Michael überließ ihr das Sprechen, vermutete er
doch, dass sein Wort als Wort eines Mannes nicht viel zählen
würde. "Sieht nicht so aus, als würden hier besonders viele
Menschen leben" fuhr Julia fort und sah sich noch einmal um.
Jennifer lachte. "Doch, wir sind sehr viele. Die meisten Damen
sind nur mit ihren Sklaven auf ihren Zimmern, um sich auf
nachher vorzubereiten!" Jetzt mischte sich Michael doch ein:
"Was ist denn nachher?" "Eine Einführungszeremonie eines neuen
Sklaven. Keine Angst, nicht von dir. Das ist hier immer eine
große Sache. Ich möchte, dass ihr dabei seid." Nachdem Jennifer
den Satz beendet hatte, steuerte sie auf das größte Haus auf dem
Grundstück zu, dann wandte sie sich wieder an die beiden: "Darum
muss ich euch auch eine halbe Stunde alleine lassen. Ich muss
mich ebenfalls fertig machen. Ich verspreche euch, dass wir im
Anschluss reden und ich alle eure Fragen beantworten werde.
Julia, du solltest dich auch umziehen. Für Damen herrscht hier
an solchen Anlässen ein dominanter Dresscode. Man wird euch ein
paar Gemächer zeigen und dich mit einem Outfit versorgen. Wenn
ihr soweit seid, kommt heraus. Auf dem zentralen Platz wird die
Zeremonie stattfinden. Ihr könnt ihn nicht verfehlen. Er ist
dort, wo alle Menschen sind."
Ein nackter Mann hatte Michael und Julia zu einem Raum geführt,
indem ein luxuriöses Bett, ein großer Kleiderschrank und ein
eichenhölzerner Schreibtisch stand. Michael ließ sich aufs Bett
fallen und sah zu Julia, die neugierig den Kleiderschrank
öffnete. "Ganz schön unheimlich, was?" fragte er. "Stimmt, hier
ist alles irgendwie wie aus einem SM Tr ..., aber hallo, dass
nenne ich Outfits!" Sie trat einen Schritt zur Seite und gab den
Blick auf einen mit allen möglichen Lack, Leder und Latex
Kleidungsstücken gefüllten Kleiderschrank frei. Auf der
Fußleiste standen eine Vielzahl von Stiefeln, High Heels und
Sandalen. In den Einschubfächern lagen Peitschen, Handschellen
und Handschuhe. Ein Bereich war für weibliche Kosmetika
reserviert. Michael sah den Schrank überrascht an und blickte
dann zu Julia. "Sie sind gut ausgestattet." Julia nickte nur und
zog dann ein Ganzkörpercatsuit aus dem Schrank. "Dieser hier
sieht aus, als würde er mir gut stehen!" Er war schwarz,
beinhaltete aber weiße Streifen, die horizontal über und
unterhalb des Bereiches, wo sich die Brüste einfinden würden und
vertikal an den Beinen entlang liefen. "Und dazu diese schwarzen
Plateauschuhe. Willst du mir nicht helfen, mich anzuziehen?"
Es dauerte 20 Minuten, bis Julia voll angekleidet war und sich
nachgeschminkt hatte. Ihr Haar hatte sie zu einem strengen Zopf
nach hinten geknotet. Michael stand vor ihr und schüttelte den
Kopf. Er wunderte sich über sich selbst. Er wusste, in was für
einer unübersichtlichen, vielleicht gefährlichen Lage sie waren,
dennoch konnte er nur bewundernd zu Julia sehen und seine
Erregung nicht leugnen. Sie stand im 90 Grad Winkel von seinem
Körper ab. "Soll ich mich wieder erleichtern?" fragte er fast
hoffnungsvoll. Aber Julia schüttelte den Kopf und legte ihm
wieder die Leine an. "Diesmal nicht. Sie soll sehen, wie ich auf
dich wirke. Lass uns rausgehen!"
Jennifer hatte nicht gelogen. Der zentrale Platz war leicht zu
finden. Eine riesige Menschentraube hatte sich gebildet. Michael
erschauerte. Er fühlte sich wie in einem Fetischfilm. Überall
waren Frauen in aufregenden Lederkostümen, vor ihnen knieten
nackte Männer und alle starrten auf die Mitte des Platzes. Die
Situation wirkte surreal. In der Mitte war ein großer Kreis
durch Fackeln abgesteckt worden. In dem Kreis stand ein nackter
Mann, er trug kein Sklavenhalsband, hatte aber seinen Blick
gesenkt und die Arme hinter seinem Rücken verschränkt. Michael
erschrak, als er ihn näher betrachtete. Es war Deep Throat! "Das
ist er, das ist Deep Throat!" flüsterte er zu Julia und
versuchte sich seine Aufregung nicht anmerken zu lassen. Diese
nickte. "Das habe ich mir schon gedacht. Langsam habe ich eine
Vorstellung davon, was das hier für eine Demonstration werden
soll!" "Wir müssen etwas tun", beharrte Michael, aber Julia
schüttelte den Kopf. "Und was? Dein Handy liegt in deiner
Kleidung draußen im Auto und meins ist auf dem Zimmer.
Ansprechen wird aufgrund der vielen Leute keinen großen Sinn
machen." "Was sollen wir dann machen?" wollte Michael wissen.
"Ich denke, wir suchen uns einen guten Platz, du kniest dich vor
mich, dann warten und beobachten wir. Momentan können wir nichts
tun, als zu verschwinden oder uns Jennifer zu fügen." Michael
nickte, sagte dann aber noch: "Ist es nicht merkwürdig, dass wir
hier so gar nicht beachtet werden?" "Ich denke, die Menschen
hier sind vermutlich über uns und die Situation informiert."
Damit schien Julia Recht zu haben. Denn die übrigen Personen
ließen sie bereitwillig in die erste Zuschauerreihe direkt vor
den Fackeln. Michael beobachtete die anderen Männer und kniete
sich dann nach deren Vorbild direkt vor Julia und betrachtete
den Kreis. Er war größtenteils leer. Deep Throat stand in der
Mitte. Sein Geist schien nicht in dieser Welt zu sein. Rechts
neben ihm stand ein großes schwarzes Kreuz, aus dem in Höhe von
etwa einem halben Meter noch zwei Bretter noch vorne wegwuchsen.
Sie ähnelten der Hebebühne eines Gabelstaplers. Überall waren
Fesselmöglichkeiten zu sehen. Links neben ihm stand etwas, was
Michael einem Bock zuordnete. Dieser ähnelte einem
gleichschenklingen Dreieck. Seine Basis bestand aus drei breiten
Brettern. Zwei bildeten die Füße. In der Mitte zwischen den
Füßen bildete in etwa zwei Meter Höhe das Dritte die Spitze. Auf
ein Meter Höhe verbannten vier schmalere Bretter alle Seiten der
Schenkel. An der Seite zu Julia und Michael waren zwei breite,
dicke Schaumstoffkissen angebracht, die sich scheinbar über den
Bock spannen ließen. Michael hatte mit einem Mal Schwierigkeiten
zu atmen. Verblüfft sah er noch oben, wo Julia, deren Augen ganz
auf den Bock fasziniert waren, scheinbar unbewusst an seiner
Leine zu ziehen begann und ihm so die Luft abschnürte. "Hey!"
beschwerte er sich. Julia sah überrascht nach unten.
"Entschuldigung. Die Szenerie hat mich ..." "... erregt?"
beendete Michael den Satz grinsend. Aber Julia ging nicht darauf
ein, sondern zeigte auf die andere Seite des Kreises, wo sich
eine Gasse zwischen den Menschen bildete. "Ich glaube, Jennifer
kommt!"
Diese trat durch die Gasse. Michael schluckte und bemühte sich,
seinen Blick abzuwenden. Aber es wollte ihm nicht recht
gelingen. Sie trug kniehohe schwarze Lederstiefel. Der Rest der
Beine war unbedeckt. Ihr Körper umhüllte ein ärmelfreier,
ebenfalls schwarzer Lederbody. An den Händen trug sie
Handschuhe. Ihre Lippen waren wie immer dunkelrot geschminkt.
Die Augen waren durch dunklen Eyeliner betont. Ihre Haare waren
zu einem langen Zopf nach hinten gebunden. In ihrer rechten Hand
drehte sich eine Reitgerte. Sie lächelte und ihr funkelnder
Blick zeugte von Selbstüberzeugung. Sie trat in den Kreis neben
Deep Throat, der augenblicklich niederkniete. Die Gespräche der
Umstehenden verstummten augenblicklich, dann erhob Jennifer die
Stimme: "Liebe Freundinnen, meine Sklaven. Heute ist ein
freudiger Tag. Wir nehmen heute einen neuen Sklaven in unsere
Runde auf. Einen verlorenen Sohn!" Die Umstehenden begannen zu
applaudieren. Jennifer wartete geduldig, hob dann kurz die Hand,
was den Applaus zum Erliegen brachte. "Lisa und Sarah, kommt ihr
bitte und helft mir!" Zwei Frauen, Michael schätzte sie auf
Anfang 20, traten an ihren Sklaven vorbei und traten neben
Jennifer. Michael schaute überrascht, die eine trug über ihren
roten Lederbody ein Stethoskop um den Hals. Aber Jennifer wandte
sich an die andere Frau: "Sarah, unter welchem Namen haben wir
den Sklaven aufgenommen?" "Deep Throat!" antwortete diese mit
fester Stimme. Jennifers Blick heftete sich bei der Nennung des
Namens kurz auf Julia und Michael. Dieser meinte fast, sie würde
lächeln. Aber dann drehte sie sich wieder zu der Dame namens
Sarah. "Und ist er offiziell und vollständig von den Einflüssen
des Spiegels befreit worden?" Michaels Puls schoss in die Höhe.
Es war also möglich, vom Spiegel loszukommen! Kurz sah er hoch
zu Julia, aber deren Blick war auf die Szene im Kreis
konzentriert. "Ja, ist er. Obwohl seine Spiegelzeit Jahre
zurückliegt, haben wir ihn erneut entwöhnt. Er ist völlig Herr
seiner Sinne und vollkommen frei in seinen Entscheidungen!"
Jennifer nickte zufrieden. "Sehr gut!" Dann wandte sie sich an
Deep Throat: "Sklave, bist du freiwillig hier?" Deep Throat
nickte. "Du weißt, das du die Chance hast, zu gehen! Es sind
Auswärtige hier, welche dich mitnehmen würden! Was möchtest du?"
Dabei zeigte sie auf Julia und Michael und sah Deep Throat
erwartungsvoll an. "Ich möchte ihr Sklave werden, Herrin!" Zum
ersten Mal seit ihrem Gespräch an der Mosel hörte Michael wieder
seine Stimme. Sie klang fest. Er versuchte Blickkontakt mit ihm
aufzunehmen, aber Deep Throat wich ihm aus. "Dann geh auf das
Kreuz!" hörte Michael Jennifers Anweisung. Deep Throat stand
sofort auf, kniete sich auf die vorstehenden Bretter. Lisa und
Sarah traten neben ihm und fesselten seinen Körper, wobei die
Arme am oberen Brett fixiert wurden. Deep Throats Schwanz hing
frei in der Luft. Jennifer trat neben ihm, wandte sich aber
wieder an die Umstehenden. Es wirkte für Michael, als spreche
sie nur für Julia und ihn. "Wir ihr alle wisst, werden Männer
leider von Zeit zu Zeit zu sehr von ihren Trieben beherrscht.
Darum werden ihn davon ebenfalls befreien und ihn darauf erneut
fragen." Dann führte sie eine Hand an den Schwanz von Deep
Throat, der sich fast sofort steil aufstellte, und begann ihn zu
wichsen. Ihr Lederhandschuh fuhr immer wieder und immer
schneller auf und ab. Deep Throat schmiss sich in die Fesseln
und begann laut zu stöhnen. Michael sah, wie sein rechtes Bein
zu zucken begann. Sein Fuß wackelte in dem Rhythmus, in dem
Jennifers Hand zwischen seinen Beinen auf und ab fuhr. Er fragte
sich, wie es wohl sein musste, wenn einem seine Herrin vor so
vielen Menschen einen runterholte. Schließlich hatte Deep Throat
keine Chance mehr und feuerte in mehreren Stößen seine Erregung
in den Kreis ab. Jennifer nickte zufrieden, wischte ihren
Handschuh, der etwas abbekommen hatte, an seinem Körper ab und
sah in die Runde. "Guter Junge! Macht ihn los! Und du, wenn du
wirklich in meine Dienste aufgenommen werden willst, weißt du,
was du zu tun hast!" Deep Throat nickte und nachdem er befreit
war, stieg er sofort von dem Kreuz, schmiss sich auf den Boden
und küsste Jennifers Stiefel. Jennifer beugte sich herunter,
streichelte ihm sanft den Kopf und entzog ihm dann ihre Stiefel.
"Hast du uns noch etwas zu sagen, Sklave?" Dieser schien zu
schlucken, dann räusperte er sich deutlich vernehmbar. "Herrin,
ich bin davon gelaufen und habe Außenstehende über ihr Reich
berichtet. Ich verdiene eine Strafe!" "Leg dich über den Bock!"
Michael spürte, wie sich Julias Hände in seinen Schultern
verkrallten, als Deep Throat den Befehl befolgte. Seine Füße
standen auf dem rechten Bett, welches auf dem Boden lag. Seine
Arme ruhten auf den seitlichen Verbindungen. Der Blick war auf
starr auf den Fußboden gerichtet. Lisa und Sarah kamen und
fixierten seinen Körper mit einigen Tauen am Bock. Kurz danach
war er komplett verschnürt und absolut unfähig, irgendeinen Teil
seines Körpers, mit Ausnahme seines Kopfes zu bewegen. Nur die
beiden großen Kissen hingen nach wie vor seitlich am Bock
herunter. Jennifer nickte zufrieden und wandte sich an Lisa.
"Check ihn durch." Diese trat an Deep Throat heran, zückte das
Stethoskop, hörte seinen Brustraum ab und fühlte seinen Puls.
Michael konnte in der ersten Reihe ihre leisen Anweisungen
hören: "Einatmen. Husten. Noch einmal." Dann drehte sie sich zu
Jennifer um. "Es geht ihm gut! Er kann bestraft werden!" Der
Applaus brandete wieder auf. Jennifer schien den Beifall zu
genießen, währenddessen spannten Lisa und Sarah die großen
Kissen über Deep Throats Körper, so dass sie dessen Rücken und
Beine schützten, aber sein Hinterteil präsentierten. Jennifer
hob die Hand und augenblicklich wurde es wieder still. Ihre
Stimme schien jeden Anwesenden durchdringen zu können: "Bringt
mir den Rohrstock und die Peitsche! Sarah, du wirst mir heute
assistieren. Ich denke, wir strafen 20 Minuten!" Michael war von
der Szene vollständig in den Bann geschlagen. Er wollte sich
abwenden, aber er konnte nur immer wieder zu dem Bock schauen,
wo man Jennifer die Schlaginstrumente reichte. Ein Teil von ihm
wünschte sich, Deep Throat zu sein. Der andere Teil hatte Angst
vor dem, was er gleich sehen würde. "Wärest du gerne er?" hörte
er auf einmal von oben. Überrascht sah er auf. Julias Gesicht
wirkte sehr angespannt. "Ich weiß es nicht, aber ein Teil von
mir beneidet ihn", antwortete er wahrheitsgemäß. Bevor Julia
antworten konnte, begann es. Jennifer hatte die Peitsche, sie
war neunschwänzig, an Sarah weitergereicht und beide schlugen
zu. Ein unglaublicher Schlaghagel ging auf Deep Throat nieder,
aber dieser gab anfangs keinen Ton von sich. Michael bewunderte
ihn für seine Standfestigkeit. Aber dann konnte man es hören.
Erst war es leise. Nur ein Stöhnen. Dann wurde es immer lauter,
bis Deep Throat bei jedem Schlag vor Schmerzen schrie.
Irgendwann hob Jennifer die Hand. Michael dachte, es sei vorbei,
dann aber sah er, dass sie Lisa nur ein Zeichen gab, ihn erneut
zu untersuchen. Diese kontrollierte kurz seine Zeichen und
signalisierte dann mit ihrem Daumen nach oben, dass er weiterhin
geschlagen werden könnte. Jennifer wandte sich an Deep Throat:
"Freu dich! Die Halbzeit hast du! Das waren 10 Minuten! Also nur
nochmal 10!" Dann holte sie aus und ein gewaltiger
Schmerzensschrei von Deep Throat zerriss die Nacht. Aber
Jennifer und Sarah schlugen unbarmherzig weiter zu. "Du kannst
um Gnade bitten!" hörte Michael Jennifer, aber Deep Throat gab
kein Wort von sich. Obwohl sein Hintern längst zerschunden war
und die rot gefärbte Haut mancherorts aufgeplatzt war und erste
Bluttropfen auf den Boden sickerten, hielt der Mann auf dem Bock
die Strafe durch. Bis Jennifer ihn irgendwann erlöste. Sie hörte
auf zu schlagen, entfernte selbst die Kissen und küsste ihn
sanft auf den Rücken. Michael hörte ein bewunderndes "Tapfer"
von ihren Lippen. Dann wandte sie sich wieder an die Menge: "Er
ist wieder zu Hause und erneut ein vollwertiges Mitglied unserer
Gemeinschaft!" Um Michael herum begann die Menschen erneut zu
klatschen und zu jubeln. Michael selbst war versucht, zu
applaudieren. Dann sah er, wie Deep Throat sich taumelnd vom
Bock erhob, auf seine Knie fiel und den drei Frauen, die ihn
gepeinigt hatten, ihre Stiefel küsste und ein "Danke" flüsterte.
Jennifer streichelte seinen Kopf und kam dann zu Julia und
Michael. "Ich denke, jetzt können wir reden. Kommt mit!"
Kurze Zeit später saßen Jennifer, Julia und Michael an einem
großen Tisch in einem der Häuser. Einer der Männer hatte etwas
zu trinken gebracht. Dann hatte man sie allein gelassen. Michael
hatte man gesagt, er dürfe ausnahmsweise mit am Tisch sitzen.
Julia ergriff als erste das Wort: "Was ist das hier? Was haben
wir gerade gesehen?" Jennifer nahm einen Schluck aus ihrem Glas
und sah dann die beiden anderen an: "Die lange oder die kurze
Version?" "Ich denke, es ist endlich Zeit für die lange
Version", entgegnete Michael. Jennifer nickte. "Du hast
vermutlich recht." Dann griff sie kurz unter den Tisch, holte
eine Aktentasche hervor, drehte sie und einem lauten Klirren
fiel der Spiegel auf den Tisch. Michael zuckte zusammen, er
hatte ihn ganz vergessen. "Dann fangen wir besser damit an",
sagte Jennifer und schaute fragend in die Runde. Aber Michael
und Julia nickten nur zustimmend. Jennifer räusperte sich, dann
begann sie zu erzählen: "Also dann. Das hier ist natürlich nicht
aus der Zeit Konstantins. Eigentlich ist es nur ein Stück schwer
zerstörbares Glas, welches mit verschiedenen Chemikalien und
Stoffen versehen wurden. In Kombination mit anderen Wirkstoffen
wirkt die Kombination wie ein Halluzinogen ..." "Es war nur
Einbildung?" ging Michael dazwischen. Jennifer nickte. "Sehr
realistische Einbildungen. Die eigene Geistesvorstellung ist
eine gewaltige Kraft. Oftmals haben wir gehört, dass während der
Halluzinationen die Menschen sich selbst Spuren zugefügt haben,
welche den Spuren der Spiele, welche in ihrem Kopf stattfanden,
ähnelten. Auswirkungen von Schlägen lassen sich beispielsweise
durch den Kontakt mit sehr heißem Wasser simulieren." Michael
drehte den Kopf zur Decke und schüttelte ihn. Natürlich. Darum
war die Badewanne nach seinem ersten Spiegelerlebnis feucht
gewesen. "Bitte weiter", forderte er und hatte das erste Mal,
seit er den Spiegel erworben hatte, das befreiende Gefühl, der
Knoten in seinem Kopf würde sich lockern. "Durch diese
Halluzinationen ...", fuhr Jennifer fort, "erhalten die Menschen
ihre größten Wünsche erfüllt. Der Spiegel offenbart ihnen das,
was sie selbst unbedingt wollen. Sie werden süchtig nach den
Erlebnissen." "Aber nicht nur danach!" mischte sich Julia ein.
"Das trifft zu. Ein Teil der süchtig machenden Stoffe wird aus
den körpereigenen Pheromonen der Herrin des Spiegels gewonnen.
Aktuell also von mir. Der Besitzer des Spiegels wird nach mir
süchtig und sich der Tatsache bewusst, dass er mir dienen
möchte. Ich erscheine in Träumen und fange an, die Gedanken der
Menschen am Tag zu beherrschen. Bis die Besitzer schließlich in
der Realität zu mir kommen ..." "... und unter Zwang deine
Sklaven werden", beendete Michael den Satz, aber Jennifer
schüttelte den Kopf. "Nein, nicht unter Zwang. Zum einen
funktioniert der Spiegel nicht, wenn man nicht die entsprechende
Neigung hat. Zum anderen können wir die Auswirkungen rückgängig
machen. Und erst dann fragen wir die Männer, ob sie meine
Sklaven werden wollen." Michael sah Jennifer verwirrt an und
blickte dann zu Julia: "Funktioniert nur, wenn man die Neigung
hat? Aber ich habe auch mit ihr ein Spiegelerlebnis gehabt!"
Julia lächelte und streichelte sein rechtes Bein. "Ich habe dir
doch gesagt, dass ich es in mir fühle." Jennifer nickte: "So
etwas wie mit euch, ist bisher nie passiert. Als du damals in
den Laden kamst, wurde der Spiegel automatisch heller und hat
deine Neigung angezeigt ..." "Das verstehe ich nicht", ging
Michael dazwischen. "Ich denke, wir sollten den dazu bitten, der
den Spiegel und die Schicksalskerzen entwickelt hat. Er kann es
vermutlich besser erklären", erwiderte Jennifer und rief dann:
"Bringt ihn rein!" Sofort öffnete sich die Tür und zwei Männer
stützten einen Dritten, der sich nur mühsam auf den Beinen
halten konnte. Michael und Julia fuhren in die Höhe. Es war Deep
Throat. "Ihr kennt ihn ja bereits. Er ist derjenige, welcher das
Spiegelsystem entworfen hat", sagte Jennifer und bat mit der
Hand, Julia und Michael sollten sich doch wieder setzen. Dann
wandte sie sich an Deep Throat: "Wir reden gerade über den
Spiegel. Erklär es ihnen." "Darf ich mich vorher entschuldigen?"
wollte dieser wissen. Jennifer nickte: "Das ist eine
ausgezeichnete Idee." Deep Throat sah zu Michael und setzte an:
"Es tut mir Leid, dass ich dich da mit reingezogen habe. Aber
ich wollte dir nur helfen. Ich lag damals falsch." Michael
schüttelte ratlos den Kopf: "Wie? Was?" "Am besten du erzählst
von Anfang an", ging Jennifer dazwischen. Deep Throat nickte.
"Ja, das ist wohl das Beste. Vor 20 Jahren arbeitete ich als
Chemiker in einem Team mit Biologen an der Fachhochschule in
Trier. Diese Neigung hatte ich schon damals. Wir
experimentierten mit den körpereigenen Stoffen der Menschen und
wollten der Sexualität näher kommen. Während des sexuellen Aktes
und insbesondere während des Orgasmuses ist die Chemie des
Körpers in einem beständigen Wechsel begriffen. Er stößt Stoffe
aus, welche sonst nie an die Oberfläche kommen, dafür hält er
andere zurück. Irgendwann kamen wir darauf, dass aber der
Ausgangspunkt für diese chemischen Vorgänge immer da sein muss.
Denn jeder Mensch kann nach der Geschlechtsreife vom
körperlichen her, sich fast immer auf sexuelle Spiele
einlassen." Julia mischte sich ein: "Ihr wolltet die chemischen
Stoffe im Menschen finden, welche die Auslöser für Sexualität
sind. Und ich rate mal: Dabei seid ihr darauf gestoßen, dass
sich diese Stoffe nach Neigung unterscheiden?" Deep Throats Kopf
schwankte nachdenklich. "Nicht ganz. Wir haben das Experiment an
mir durchgeführt und so ist es uns gelungen, meine Neigung
sichtbar zu machen. Später entwickelten wir einen weiteren
Stoff, den ihr in den Schicksalskerzen kennengelernt habt.
Dieser aktiviert in Kombination mit den anderen die Neigungen.
Die Mischung aus den Stoffen in dem Spiegel und den Kerzen
ergibt das eigentliche Halluzinogen. Es war damals reiner
Zufall. Ich arbeitete gemeinsam mit einer Kollegin an dem
Projekt und wir setzten uns zufällig gemeinsam der
Stoffkombination aus und erlebten sozusagen das erste
Spiegelerlebnis. Später haben wir dann weiter experimentiert und
herausgefunden, dass nicht Mann und Frau erforderlich sind, da
die Stoffe, da sie auf die BDSM Neigung eingestellt sind,
sowieso nur mit Neigungsgenossen funktionieren. Es reichen auch
die Stoffe, sowie ein Bild des Traumpartners. Den Rest erledigt
das Gehirn." Michael wollte sichergehen, dass er auch alles
verstand: "Einfach ausgedrückt: Die Kombi aus Bild und den
Stoffen des Spiegels, welche durch die Kerzen aktiviert wurden,
hat mein Gehirn dazu überredet, SM Fantasien mit der Person auf
dem Bild zu erleben?" Deep Throat nickte. "Ganz genau." "Wie
ging es weiter?" wollte Julia wissen. Deep Throat lächelte. Es
wirkte, als müsse er an einen Witz denken. "Nun ja, ihr könnt
euch vorstellen, dass meine Kollegin und ich damals nach dem
Erlebnis, sagen wir, verwirrt waren. Aber schließlich redeten
wir und unsere Neigungen kamen zur Sprache. Darauf beschlossen
wir es real auszuleben. Meine Kollegin wurde die erste Herrin
des Spiegels. Und ich ihr Sklave. Bei unseren Gesprächen fanden
wir heraus, wie sehr wir es bedauert haben, unsere Neigungen so
lange verschwiegen zu haben und nicht ausleben zu können. So kam
die Idee, den Menschen durch den Spiegel zu helfen, sich ihrer
selbst bewusst zu werden. Dann entwarfen wir die Idee, ihnen
auch die Chance zu geben, die Neigungen auszuleben. So kam der
Suchtfaktor mit ins Spiel. Es war nicht böse gemeint. Es sollte
den Menschen nur die Chance geben, zu sich zu finden und das
dann auch auszuleben." Michael, der sich sehr konzentrieren
musste, um zu folgen, hakte nach: "Aber du hast mir doch
geschrieben, du hättest auch von der Herrin des Spiegels
geträumt und sie vom ersten Tag an klar gesehen. Wieso, wenn du
doch schon ihr Sklave warst?" "Ich habe das Suchtprogramm
natürlich an mir getestet. Ich war der erste, der die neue
Spiegelwirkung erprobt hat. Erst als dieses Programm erfolgreich
war und ich einen Weg gefunden hatte, diesen Prozess auch
rückgängig zu machen, eröffneten wir den Laden in Trier und
warteten."
"Und dann?" wollte Julia nach einer kurzen Phase des Schweigens
wissen. Es war Jennifer, die ihr antwortete: "Die Sache wurde
größer. Sehr groß. Viele Sklaven siedelten sich bei der ersten
Herrin des Spiegels an, aber auch immer mehr Frauen, die unter
ihrer Kontrolle ihre dominanten Neigungen ausleben konnten.
Schließlich wurde diese Anlage geschaffen, wo wir gemeinsam
leben. Tagsüber kann jeder seiner Arbeit nachgehen und Abends
können wir zusammen sein. Wir finanzieren hier Ausbildungen,
Studien und einige Geschäfte." "Kann man gehen?" wollte Michael
wissen. Jennifer nickte. "Jederzeit." "Aber als Deep Throat an
der Mosel getroffen habe, waren Männer von hier hinter ihm her!"
Jennifer lächelte und sah zu Deep Throat. "Möchtest du das
beantworten?" Dieser schüttelte den Kopf und sah betreten zu
Boden. Es war dann wieder Jennifer, die sprach: "Wie ihr euch
denken könnt, bin nicht ich die erste Herrin des Spiegels. Mit
der Zeit wurde diese älter und wir überlegten, was zu tun sei.
Sie schlug vor, die Herrschaft wandern zu lassen. Sie wollte
sich mit ein paar ausgewählten Sklaven zurückziehen und etwas
abgeschiedener leben. Die Herrschaft ging auf mich über. Deep
Throat hat sie geliebt, aber er war nicht in ihrer Auswahl.
Damit ist er nicht fertig geworden und liefdavon." Michael sah
zu seinem Gegenüber, der noch immer auf den Boden starrte. Dann
drehte er sich zu Jennifer. "Aber woher wusste er, dass ich den
Spiegel habe?" Jennifer lächelte. "Weißt du noch, wo du ihn zum
ersten Mal gesehen hast?" Michael wollte "an der Mosel" sagen,
schlug sich dann aber mit der Hand vor dem Kopf. "Vor dem Laden
in Trier, nachdem ich den Spiegel gekauft hatte. Der Spiegel
wurde auf einmal sehr heiß und fiel mir auf den Boden. Da hat er
mich angestarrt." Jennifer nickte. "Das war die Aufladung. Wenn
der Spiegel zum ersten Mal mit einem neuen Besitzer in Kontakt
kommt, reagieren die Stoffe und der ganze Spiegel wird sehr
heiß." "Und warum hast du ihn verfolgen lassen?" wollte Michael
wissen. "Wir entdeckten, dass, als er davon gelaufen ist, er die
Formel mitgenommen hatte, auf welcher beschrieben war, wie die
Stoffe hergestellt werden, durch welche die Spiegelwirkungen
rückgängig gemacht werden. Die mussten wir zurück haben."
Michael wandte sich direkt an Deep Throat: "Warum hast du die
Formel mitgenommen?" Dieser sah nur kurz auf: "Liebeskummer. Ich
wollte alles zerstören, was ich mit ihr aufgebaut hatte!" Julia
mischte sich ein: "Er war also niemals in Gefahr?" Jennifer
schüttelte den Kopf. "Nein, niemals. Wir verursachen keine
bleibenden Schäden. Ihr habt vorhin gesehen, dass wir bei
schweren Bestrafungen immer medizinisch überwachen. Die
schlimmste Strafe, die wir verhängen können, ist die
Verbannung." Michael sah zu Jennifer: "Warum hast du mir das
nicht einfach per Mail geschrieben? Anstatt diese andere
bedrohliche Email?" "Hättest du mir denn das geglaubt? Nach
alldem, was dir Deep Throat erzählt hat? Wärest du gekommen? Ich
wusste ja auch nichts von Julia. Ich wollte, dass du kommst und
siehst, wie ich Deep Throat wieder aufnehme, für den ich Mitleid
empfinde. Und dann wollte ich dir die Möglichkeit geben, mein
Sklave zu werden." "Was ist eigentlich mit mir?" fragte Julia.
Jennifer nahm ihre Hand und sah sie an: "Erstmal muss ich mich
bei dir entschuldigen. Ich wusste nicht, dass du eine von uns
bist. Ich dachte, du bist eine von den Frauen, die ihn davon
abhält, sein Selbst auszuleben. Er schien der perfekte Sklave zu
sein. Er ist jung, attraktiv und genau mein Typ. Der Spiegel
sprach sofort auf ihn an. Lange verstanden wir nicht, warum der
Erkenntnisprozess bei ihm so lange dauerte. Erst, als du mir
gesagt hast, dass du seine Herrin bist, habe ich begriffen, dass
er schon gebunden ist. Und da du mit ihm ein Spiegelerlebnis
haben konntest, musst du echt sein. Darum habe ich einen anderen
Vorschlag an euch beide." Julia und Michael sahen Jennifer
erwartungsvoll an, aber die signalisierte Deep Throat erst durch
ein Kopfnicken, er solle gehen. Dieser verschwand sofort.
Als die Drei wieder allein waren, unterbreitete Jennifer ihren
Vorschlag. "Kommt beide zu mir! Julia als eine der Herrinnen und
Michael als Sklave." "Wessen Sklave?" wollte Julia wissen. "Im
Alltag natürlich deiner, aber alle Sklaven hier sind meine
Sklaven. Also muss er auch mir zur Verfügung stehen. Da ich aber
um eure besondere Situation weiß, würde ich darauf Rücksicht
nehmen." Michael schluckte. Mit Julia auf der Anlage zu leben,
war mehr als reizvoll. Er sah zu ihr, diese biss sich auf die
Lippen. "Ich weiß nicht, ob ich das kann. 24 Stunden Domina am
Tag sind mir viel zu viel." Dann sah sie zu Michael: "Aber ich
liebe dich und würde es versuchen. Nur weiß ich nicht, ob ich
bleiben kann. Willst du hier auf diese Anlage? Ist das dein
Lebenstraum?" Bäng! Die Frage war in der Welt und zerriss mit
einem gewaltigen Schnitt Michaels Herz. Hilflos sah er zu Julia:
"Wenn ich nein sage, wäre das gelogen. Aber ohne dich könnte ich
nicht leben." Julia streichelte liebevoll sein Bein: "Dann
sollten wir es vielleicht versuchen. Seit der Spiegel in deinem
Leben ist, hast du endlich zu dir und schließlich auch zu mir
gefunden. Das hier ist die logische Konsequenz. Das hier ist
besser, als alles, was einem der Spiegel bieten könnte." Dann
wandte sich Julia an Jennifer: "Was würde uns hier erwarten?"
Jennifer nahm einen kurzen Schluck aus ihrem Glas, welches noch
immer vor ihr stand und sah die beiden anderen nachdenklich an:
"Wir kümmern uns um eure Ausbildung. Vermutlich könntet ihr
beide in Trier weiter studieren. Hier würde sich eure Rolle
finden. Aber gerade Michael sollte sich dessen bewusst sein,
dass er nicht mehr viele Rechte hätte. Beispielsweise schlagen
wir unsere Sklaven in der Anfangszeit viel. Nicht nur als
Strafe, sondern auch, wenn die Herrin einfach Lust hat, zu
foltern. Sie sollen diese Lektion von Beginn an verinnerlichen."
Michael schluckte. "Wer dürfte mich denn schlagen?" "Julia und
ich jederzeit. Die anderen Damen, welche daran Interesse haben,
können uns um Erlaubnis bitten. Wenn sie diese erhalten, auch
sie. Generell werden alle Frauen hier mit einem Kuss auf den
Schuh oder den Fuß begrüßt. Wenn du Erholung brauchst, kannst du
mit Erlaubnis jederzeit die Anlage verlassen. Außerhalb dieser
Anlage kannst du dann, wenn du es wünscht, auf Augenhöhe sein."
Michael sah zu Julia: "Wie denkst du wirklich darüber?" Diese
biss sich erneut auf die Lippen. "Es klingt reizvoll. Aber ich
weiß nicht, ob ich immer und überall Herrin und nie mal auch
einfach Frau sein will. Und ob ich dich auf Dauer teilen kann,
weiß ich auch nicht. Wir können es versuchen, weil es mir für
dich richtig erscheint. Aber ob ich bleiben kann, weiß ich
nicht. Es ist deine Entscheidung. Es muss deine Entscheidung
sein." Michael blickte von Julia zu Jennifer. Auch diese sah ihn
erwartungsvoll an. Er wusste nicht, was er tun sollte. Das Leben
auf der Anlage klang wie ein Traum. Ein Leben ohne Julia klang
wie der schrecklichste Alptraum. Aber vielleicht würde sie auch
bleiben! Wenn sie nur genügend Zeit außerhalb der Anlage hätten.
Er war ratlos. Sein Blick begann hilflos umher zu kreisen, blieb
dann mit einem Mal auf dem Tisch hängen. Dort lag noch immer der
Spiegel! Der Geistesblitz kam urplötzlich. Der Spiegel würde ihm
helfen, das Problem zu lösen! Er sah zu Jennifer: "Ich brauch
eine Schicksalskerze, ein Bild von dir und Julia und etwas
Zeit." Beide Frauen sahen ihn überrascht an. Julia erhob das
Wort: "Meinst du wirklich, das ist eine gute Idee?" Aber Michael
beharrte auf seinem Einfall. Er sah noch immer zu Jennifer. "Du
hast gesagt, der Spiegel zeigt mir, was ich wirklich sein will?
Dann wird er mir zeigen, was mein Leben sein soll!" Jennifer
schüttelte den Kopf. "Ich weiß nicht recht." Michaels Stimme
blieb eisern. "Bitte! Das ist vielleicht die wichtigste
Entscheidung meines Lebens. Ich muss meiner Idee folgen! Nur so
kann ich Sicherheit bekommen! Der Spiegel wird mir meine Seele
zeigen. Das hat er immer gemacht!" Jennifer faltete die Hände.
"Also schön."
Fünf Minuten später war Michael allein im Raum. Unter dem
Spiegel lag ein Handyfoto von Julia und Jennifer. In seiner
rechten Hand hielt er ein Feuerzeug, welches er langsam zur
Schicksalskerze, die man ihm übergeben hatte, führte. Die Hand
zitterte leicht. Er hatte noch immer Angst vor dem Spiegel.
"Dieses letzte Mal!" sagte er laut und entzündete die Kerze. Es
war wie immer. Er gähnte laut, öffnete die Augen und war in
einer anderen Welt. Er wollte sich umsehen, konnte aber anfangs
nichts erkennen. Ein grelles, gelbes Licht blendete ihn.
Verwirrt lief er umher und wartete. Aber nur langsam wurden die
Umrisse schärfer. Erst verstand er nicht, was er sah. Dann wurde
ihm das Bild deutlicher, bis er schließlich laut zu lachen
begann. "Natürlich!" rief er in die Weiten seiner selbst und
lachte wieder. Er hätte es wissen können ...
Kurze Zeit später war er in seiner Welt angekommen. Ganz ohne
Orgasmus hatte ihn der Spiegel in die Realität zurück entlassen.
Er eilte zur Tür, riss sie auf und lächelte die beiden Frauen,
die ungeduldig zu warten schienen, fröhlich an. "Ich weiß, was
ich will!" Beide sahen ihn erwartungsvoll an. Aber Michael hielt
wie ein Portier die Tür auf. "Kommt bitte wieder rein."
Die beiden Frauen nahmen nebeneinander am Tisch Platz und
blickten ihn an. Michael spürte, wie angsterfüllt Julias Augen
auf all seinen Bewegungen hingen. Er atmete noch einmal tief
durch, war sich seiner Entscheidung aber sich, ging dann auf
Jennifer zu, streckte seine Hand aus, hielt sie ihr entgegen und
lächelte freundlich. Jennifer schüttelte sie verwirrt. Auch
Julia schien dieses Verhalten zu überraschen. Aber Michael hob
selbstbewusst die Stimme: "Jennifer, ich wäre wirklich gerne,
und ich glaube, da spreche ich auch für Julia, dein Freund. Wir
würden dich sehr gerne von Zeit zu Zeit auf dieser Anlage
besuchen dürfen. Wir werden das Geheimnis hüten, aber wir können
hier nicht leben. Ich kann nicht ohne Julia leben!" Jennifer
lächelte. Ihre Augen verrieten ihre Enttäuschung, aber sie
nickte verständnisvoll. "Ihr seid immer willkommen. Und auch
wenn du nie wirklich mein Sklave warst, bin ich doch sehr stolz
auf dich." Michael drehte sich zu Julia, aber diese sprang
bereits auf und küsste ihn. Der hautenge Latexanzug drückte sich
gegen seinen Körper und rieb verführerisch auf und ab. "Ich wäre
für dich hier geblieben", flüsterte sie zwischen den Küssen.
Michael erwiderte die Küsse. "Und mir ist egal, wo wir sind.
Hauptsache, ich bin mit dir zusammen!"
POSTLUDIUM
Jennifer und Deep Throat standen am Zugangstor der Anlage und
winkten. Vor ihnen gingen Michael und Julia zu dem Mietwagen.
Beide trugen inzwischen wieder ihre normalen Sachen, aber
Michael hatte noch immer das Halsband um. Es war ein Geschenk.
Julia hielt die Leine in ihrer Hand und schien sich sichtlich
wohl in der Rolle zu fühlen. Aus Spaß zog sie Michael immer
wieder in ihre Richtung. Dieser schreckte plötzlich auf.
"Verdammt! Wir müssen noch einmal zurück!" Julia sah ihn
überrascht an. "Wieso?" "Wir wissen noch immer nicht, wie wir
vom Spiegel loskommen!" Julia begann laut zu lachen und zog
Michael mit der Leine dicht an sich. "Das ist geklärt. Sie hat
mir diese beiden Pillen gegeben, während du das Spiegelerlebnis
hattest. Die müssen wir einnehmen." Während sie sprach, zeigte
sie Michael zwei dunkle Tabletten. Dann fuhr sie fort: "Und du
wirst im Anschluss mit mir schlafen müssen, Sklave. Dann sind
wir beide entwöhnt." Ihr Ton klang liebevoll. Michael
streichelte sie sanft. "Das wird sich machen lassen, Herrin."
Deep Throat wandte sich an Jennifer. Beide sahen noch immer
Michael und Julia hinterher. "Sind Sie traurig, dass die beiden
gehen, Herrin?" Diese lächelte ihn an. "Natürlich, aber was
hätte ich tun sollen? Du hast selbst erklärt, was der Spiegel
tun soll: Herrin und Sklaven zusammenbringen. Schau sie dir ein.
Der Spiegel hat seine Aufgabe erfüllt: Sklave und Herrin sind
zusammen!"
Michael hielt Julia die Tür des Golfs auf. Aber diese verharrte
kurz, bevor sie einstieg. Sie sah Michael tief in die Augen.
"Warum hast du dich so entschieden?" Michael erwiderte den
Blick. "Weil mir der Spiegel gezeigt hat, dass Liebe im Leben
wertvoller als Lust ist. Und wenn meine Liebe zu dir sogar den
Spiegel überzeugt hat, muss sie wahr sein." Julia küsste ihn
ganz sanft auf den Mund. Ihre Hände streichelten sanft seine
Wangen. "Verrätst du mir, was dir der Spiegel gezeigt hat?"
Michael nahm sie in den Arm, drückte sie fest an sich, schloss
kurz die Augen, kam dann ganz dicht an ihr Gesicht und flüsterte
mit leiser Stimme nur zwei Worte: "Eine Sonnenblume."
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