|
Ich bin anders als andere. Gut, das wird jeder von sich
behaupten, da wie bekanntlich alle irgendwie anders sind. Doch
bei mir bezieht sich das auf etwas anderes.
An meinem Leben selber ist nichts Besonderes, was sich
hervorheben lässt. Schule, Ausbildung, Beruf. Ein Weg, den schon
viele gegangen sind und noch gehen werden. Langweilig würden
jetzt viele sagen, und um ehrlich zu sein, ist es das auch.
Schon, wenn ich morgens aufstehe, wird mir klar, dass der
kommende Arbeitstag nicht anders sein wird, als der vorige oder
der nächste. Man schleppt sich zur Arbeit, da man von irgendwas
leben muss. Gegen Nachmittag sind diese Pflichtstunden endlich
vorbei und man muss noch glücklich darüber sein, dass man dies
überhaupt tun darf. Aber ehrlich gesagt sehe ich das in dem
Moment anders.
Klar, Arbeit zu haben ist wichtig. Vieles kann man sich nur dann
leisten, wenn mehr Geld im Haus ist, aber das hat bei mir wenige
Auswirkungen. Gut, die Wurst auf meinem Brot darf etwas dicker
sein und auch die Schicht Butter darunter, auch meine Wohnung
ist etwas aufwendiger, aber ehrlich gesagt, brauche ich das gar
nicht wirklich. Ich bin ein Kind des Konsums geworden.
Konsumieren ist das Zauberwort. Immer mehr, immer schneller
hintereinander, damit die Wirtschaft funktioniert. Ohne Konsum
kein Wachstum. Ohne Wachstum nur Rückschritt. So versucht man es
uns beizubringen, obwohl einem die Logik sagt, dass das nicht
ewig gut gehen kann. Aber das steht auf einem anderen Blatt
Papier.
Also verbringe ich meine Tage damit, als graue Maus durch die
Arbeitswelt zu huschen, ohne dass ich auffalle. Will ich auch
gar nicht, denn meine Kolleginnen und Kollegen sind mir
einerlei. Wenn Feierabend, dann Feierabend. Ich habe die Leute
dann mehr als acht Stunden gesehen und das reicht dann auch.
Dann brauche ich meine Ruhe, möchte nur noch das machen, was ich
will.
Kaum bin ich aus dem Büro, bessert sich meine Laune, denn
endlich habe ich frei und kann mich dem widmen, was mir
persönlich am meisten Spaß macht.
Mit schnellen, festen Schritten gehe ich nach Hause, und wenn
dann die Wohnungstür hinter mir zufällt, atme ich erst einmal
tief durch und ein Grinsen zaubert sich auf mein Gesicht,
welches sich von einem Ohr zum anderen zieht. Besonders wenn ich
darüber nachdenke, dass heute Konrad kommt, um mir seine neuste
Erfindung mitzubringen.
Dabei muss ich erst einmal erzählen, wer Konrad ist, um die
ganze Sache besser zu verstehen.
Konrad ist ein Nerd wie aus dem Bilderbuch. Ob das mit seinem
Namen im Zusammenhang steht, kann ich nicht sagen, obwohl ich so
manches Mal glaube, dass der Name eines Menschen auch den
weiteren Weg mitbestimmt. Auf der anderen Seite hat er sich
seinen Namen nicht selber gegeben und somit kann er nichts
dafür.
Ich kenne Konrad schon sehr lange. Wir sind schon zusammen auf
das Gymnasium gegangen, wobei er in einer anderen Liga spielte.
Er immer schon der kleine Naturwissenschaftler, ich eher die
sprachlich Begeisterte. Während ich über englischer und
französischer Sprache brütete, war er eher damit beschäftigt,
irgendetwas auszurechnen und vor allem zu basteln.
Eines musste man Konrad nämlich lassen, er war nicht nur der
reine Theoretiker, sondern seine Begabung, und nur so konnte man
es nennen, weitere sich auch auf sein handwerkliches Geschick
aus. Als kleiner Physiker setzte er die Theorie auch wirklich um
und es war manches Mal erstaunlich, wenn er etwas Gebautes mit
in den Unterricht brachte und man endlich einmal anschaulich
sehen konnte, worüber wir zuvor nur theoretisch gesprochen
hatten. So konnte selbst ich erkennen, wofür etwas gut war.
Ansonsten war an Konrad nichts wirklich Interessantes daran. Ein
wirklich unscheinbarer Mensch, an dem irgendwie alles
durchschnittlich war. Keine Ecken, keine Kanten. Bekleidung,
weil es sein musste. Er unterwarf sich keinem Modediktat. Er sah
jeden Tag fast gleich aus. Der gleiche Pullover, die gleiche
Hose, selbst die Socken hatten immer dieselbe Farbe. Man konnte
wirklich meinen, dass er nur diese hatte, aber das war nicht
wirklich so. Er war in dieser Frage recht einfach gestrickt und
machte sich eher über andere Sachen Gedanken. Da hatte Mode
keinen Platz mehr in seinem Gehirn.
Später bekam ich dann auch heraus, warum das so war.
Wenn er Klamotten einkaufen ging, dann immer im großen Stil. Er
schnappte sich zum Beispiel einen Pullover, sah sich den Preis
an, probierte ihn dann an, um die richtige Größe zu bestimmen.
Wenn die beiden Voraussetzungen erfüllt waren, dann kaufe er
diesen. So gesehen, mache ich es auch nicht anders, nur kaufte
Konrad dann nicht nur einen, sondern gleich zehn davon. Dabei
kam ihm nicht in den Sinn, wenigstens in der Farbe zu variieren.
Bei anderen Klamotten ging es dann nicht anders. Somit bekam man
dann den Eindruck, als wenn er immer die gleichen Sachen trug.
Berührungspunkte hatten wir keine. Wir saßen zwar ab und zu im
gleichen Klassenraum, aber das war auch alles. So nahmen wir
voneinander wenig Notiz und verloren uns nach der Schule aus den
Augen. Wobei das so nicht wirklich wahr ist, da wir uns niemals
in den Augen hatten.
So sah ich ihn fünf Jahre nicht mehr bis zu einem bestimmten
Tag. Aber das erzähle ich später.
Nach der Schule taten sich dann zwei Möglichkeiten für mich auf,
mein Lebensweg zu gestalten. Erstens konnte ich weiter zur
Schule gehen, sprich Studieren. Aber ehrlich gesagt war ich viel
zu faul um mich an Germanistik oder etwas anderes zu wagen. Vor
allem mit welchem Ziel? Lehrerin wäre das Allerletzte für mich
gewesen. Nicht dass ich was gegen Kinder habe, aber ich muss sie
in größerer Zahl um mich haben. Übersetzerin und Ähnliches
betrachtete ich auch nicht als erstrebenswert.
Auf der anderen Seite wollte ich endlich Geld verdienen und ein
eigenes Leben führen. Raus bei den Eltern und leben. Also ging
ich nicht weiter zur Schule, sondern fand einen Bürojob, der
mich nicht ausfüllte, mir aber einen recht angenehmen Lebensstil
ermöglichte. Luxus stand nicht auf meiner Karte und ich strebte
auch nicht danach. Man könnte fast meinen, dass ich mit mir und
der Welt im Reinen wäre, aber das war ich in dem Sinne auch
nicht.
Mir fehlte etwas, wobei ich nicht wirklich wusste, was es war.
Es hing mit meinen Partnern zusammen. Auch wenn sie noch so lieb
waren, und die meisten waren es, fehlte etwas.
Sagen wir es einfach heraus, sie waren nicht in der Lage mir die
sexuelle Erlösung zu schenken, die ich mir erhoffte, auch wenn
sie sich noch so sehr bemühten. Dabei wusste ich selber nicht
einmal, wie sie es hätten tun können. Ich wusste selber nicht,
wie man bei mir den Stöpsel aus der Flasche ziehen musste, um
den Geist rauszulassen. Das war gerade das Fürchterliche an der
Sache. Wenn es einem der Männer dann tatsächlich auffiel, dass
mir ihre Bemühungen wenig brachten, fragten sie mich manchmal,
was sie denn anderes tun können. Doch das konnte selbst ich
ihnen nicht sagen.
So zerbrach eine Beziehung nach der anderen. Kein erfüllender
Sex, keine langfristige Partnerschaft. Ein ganz einfaches
Konzept, mit dem ich gut leben konnte.
Eines Tages, oder besser gesagt, eines Nachts, kam ich dann
endlich dahinter, wie man mich glücklich machen konnte,
allerdings war dies ein reiner Zufall und einer der Momente in
meinem Leben, den ich so schnell nicht vergessen kann.
Ich war abends mit Freunden ausgegangen und zu später Stunde in
einer Disco gelandet, in der wir uns fast schon zu alt vorkamen.
Doch zu fortgeschrittener Stunde war das nicht mehr so auffällig
und so amüsierten wir uns eine ganze Zeit.
Wenn sie dann einmal meine Musik spielten, was eher selten
vorkam, hielt mich nichts auf meinem Hocker und schon war ich
auf der Tanzfläche. Hier konnte ich mich dann endlich austoben
und mit einem relativ hohen Alkoholgehalt im Blut war meine
Sicht der Dinge etwas vernebelt. Das war mir allerdings trotzdem
auffiel war ein junger Mann, der sich auffallend oft in meiner
Nähe aufhielt. Er sah nicht schlecht aus, war recht groß und
hatte eine sportliche Figur. So dauerte es nicht lange und wir
kamen uns immer näher. Seine Augen waren auf mich geheftet und
es war mehr als offensichtlich, dass er sich für mich
interessierte. Es war auch nicht verwunderlich, denn ich
empfinde mich selber als attraktiv, wobei das eine Ansichtssache
ist.
Er muss jedenfalls so empfunden haben, denn sein Interesse an
mir war deutlich zu bemerken und bei meiner ausgelassenen
Stimmung ließ ich es mir mehr als gefallen. Welche Frau lässt
sich nicht gerne bewundern, besonders wenn der Bewundernde auch
noch dem entspricht, was einem gefällt.
Irgendwann saß ich dann mit ihm an einem der Tresen und
unterhielt mich mit ihm. Worüber kann ich nicht mehr sagen, aber
das war wahrscheinlich auch gar nicht wichtig.
Schon wenig später stand die Frage offen, ob zu mir oder zu ihm.
Klar es ging sehr schnell, aber mir war gerade danach und so kam
es mir gelegen, dass wir nicht lange um den heißen Brei redeten
wie so oft. Wahrscheinlich war er einer dieser Typen, die es
eigentlich nur auf das eine anlegten, und hatte sein Opfer in
mir gefunden. Da ich nicht auf eine Beziehung aus war, kam es
mir gerade Recht. Vielleicht war er ja ein guter Liebhaber für
eine Nacht und wenn nicht, dann hatte man ja eine Tür, vor die
man ihn stellen konnte.
Eine halbe Stunde später waren wir uns einig zu mir zu gehen und
ich verabschiedete mich von meinen Leuten, die mich angrinsten
und mir viel Spaß wünschten.
Zum Glück hatten wir es nicht weit und schon zehn Minuten später
fiel meine Eingangstür hinter uns zu.
Ich kann es nicht anders sagen, aber wir fielen wie die Tiere
über uns her. Während wir uns langsam meinem Schlafzimmer
näherten, rissen wir uns die Klamotten gegenseitig vom Leib und
standen schon wenig später vollkommen nackt vor meinem breiten
Bett.
Mein erster Eindruck hatte mich nicht getäuscht. Frank, so hieß
er zumindest mit Vornamen, hatte eine wirklich ansehnliche
Figur, die ich jetzt einen kleinen Moment mit den Augen
verschlang.
Der Bauch flach, der restliche Körper trainiert, genauso wie ich
mir einen Leib vorstellte, der mich verwöhnen durfte. Ich fand
jedenfalls, dass er wirklich gut zu mir passte. Wenn auch ein
paar Jahre älter, so doch auch noch gut in Schuss. Nicht umsonst
ging man drei Mal in der Woche ins Gym, um zu schwitzen.
Kaum hatte ich seinen Körper oberflächlich gescannt, wanderten
meine Augen über den Bauch weiter nach unten um das Teil meiner
Begierde zu begutachten.
Steif stand es von ihm ab und kam dem entgegen, was ich mir
gewünscht hatte. Etwas größer als der Durchschnitt, der mir
bekannt war. Dazu war er dick und sah Betonhart aus. Mehr konnte
ich im Moment nicht verlangen. Jetzt musste er nur noch damit
umgehen können.
Während ich ihn in den wenigen Augenblicken betrachtet in der es
mir möglich war, tat er das Gleiche und ich konnte in seinem
Blick die Gier eines Mannes erkennen, der etwas sah, was er
unbedingt haben wollte.
Fast gleichzeitig traten wir aufeinander zu, umschlangen uns und
tasteten den anderen mit den Händen ab. Suchende Finger
streiften über die Haut des anderen und erkundeten, was sie
erreichen konnten. Während seine Hände sich auf meinen Hintern
legten und mich an sich zogen, drängte ich meinen Körper gegen
ihn um seine glatte, heiße Haut an meiner zu spüren.
Gerade diese ersten Berührungen eines anderen Körpers, besonders
wann man es schon länger nicht mehr gefühlt hat, sind immer
wieder wunderschön. Ihm ging es anscheinend ähnlich, denn er
blieb einen Moment vollkommen regungslos stehen und genoss die
Situation. Doch nicht lagen, denn uns verlangte es nach mehr.
Während seine Hände meine Backen zu kneten begannen, löste ich
meinen Oberkörper von seinem und brachte etwas mehr Raum
zwischen uns.
Jetzt konnte ich ihm mit leicht zurückgelehntem Kopf in die
Augen schauen, die mich anstrahlten. Es lag ein Glanz in ihnen,
der mir seinen Zustand anzeigte. Wobei sein steifer Freund das
nur bestätigte.
Dadurch, dass ich mich zurücklehnte, drückten sich unsere
Unterleiber noch mehr aneinander und ich konnte ihn noch besser
zwischen uns spüren, denn er presste sich geradezu in meinem
Bauch. Wenn er dazu in der Lage gewesen wäre, hätte er sicher
meine Haut durchstoßen, um in mich zu kommen. Doch noch durfte
er dies nicht. So einfach war ich nicht zu haben.
Ein paar Mal ließ ich jetzt meinen Unterleib hin und her
wandern, wobei ich ihn bewusst weiter erregte. Frank sollte über
alle Maße erregt sein, wenn er mich nahm. Ich wollte seine ganze
Männlichkeit bekommen, wollte spüren, wie sehr er meinen Körper
begehrte.
Ohne Vorwarnung legte ich jetzt meine Hände gegen seine Brust
und stieß ihn zurück. Ich wollte mehr und das bekam ich so
nicht.
Frank war etwas überrascht, aber, als er sah, wie ich mich
umdrehte und langsam und lasziv auf das Bett krabbelte, konnte
ich seinen Blick geradezu auf mir spüren. Er schwelgte in dem
Anblick, dem ihn meine Kehrseite bot. Dabei konnte ich es nicht
verhindern und wackelte so stark mit meinem Hintern, dass es
einer Einladung gleichkam. Die wollte er dann auch gleich
nutzen, doch als seine Knie das Bett berührten und seine Hände
hervorschnellten, um mich an der Hüfte zu packen, drehte ich
mich schnell um und warf mich auf den Rücken. So entkam ich
seinem Griff und grinste in breit an, als ich für ihn meine
Beine anzog und mit gespielter Langsamkeit öffnete.
Wie eine Salzsäule kniete er halb auf dem Bett und starrte mir
zwischen die sich langsam öffnenden Beine. Vom Sport gelenkig
geblieben, bot ich ihm jetzt eine Show, die er sicher nur selten
zu sehen bekam.
Weiter und weiter ließ ich meine Beine auseinander Klaffen,
wären ich jetzt eine Hand dazwischen schob, um das zu verdecken,
was sich zeigte. Dabei sah ich ihm weiter in die Augen, in denen
sich jetzt ein wenig Enttäuschung spiegelte. Verdeckte ich doch
das, was er zu sehen erhofft hatte.
Dies bekam er erst zu sehen, als meine Knie fast die Decke
berührten und ich quälend langsam meine Hand nach oben wegzog.
Weiter war sein Blick auf das Geschehen geheftet und bohrte sich
geradezu in mich hinein, als sich jetzt meine Weiblichkeit
zeigte. Sie war durch die weite Spreizung meiner Beine geöffnet
und zeigte bereits ihr rosa Fleisch, welches bereits feucht war.
Der Alkohol und die Situation hatten mich gut vorbereitet und so
begann es bereits, bei mir zu fließen.
Um es Frank noch deutlicher zu zeigen, schob ich jetzt auch noch
meine andere Hand zur anderen herunter und legte sie wie die
andere neben meine aufgeworfenen Schamlippen. Dann zog ich sie
langsam auseinander, ließ seinen Blick tief in mein Geheimnis
tauchen. Jetzt hatte ich noch mehr den Eindruck, als wenn sich
dieser in mich bohrte und ich fühlte mich so nackt wie selten
zuvor.
Frank war kaum noch zu halten, das konnte ich genau erkennen,
doch noch sollte er nicht bekommen, was er begehrte. Ich wollte,
dass er zuvor meine reife Frucht kostete, sich an ihr labte und
mir damit die Freude bereitete, die ich in diesem Moment so sehr
herbeisehnte.
Dies war immer schon der Teil gewesen, der mir am meisten
Wohlbefinden brachte. Hier konnte ich mich fallen lassen, spürte
die intensivsten Momente, die man mir geben konnte und wenn ein
Mann gut war, kam ich sogar zu etwas, was einem Höhepunkt recht
nah kam. Wenn ein Mann dies dann schaffte, durfte er mich zum
Lohn haben und mit mir schlafen.
Frank löste sich endlich aus seiner Erstarrung und krabbelte
weiter auf das Bett und direkt zwischen meine Beine. Doch ich
drückte gegen seinen Kopf und dirigierte ihn so auf das zu, was
ich von ihm wollte.
Auch wenn eine leichte Enttäuschung in seinem Gesichtsausdruck
lag, als er mich kurz ansah, beugte er sich jetzt herunter und
schon wenige Sekunden später spürte ich seinen warmen Atem an
meinen Schenkelinnenseiten, die er zuerst gekonnt verwöhnte.
Zärtlich küsste er sich erst die eine Seite herunter, hauchte
mir geradezu Gefühle in den Körper, die mich erzittern ließen.
Doch wenige Zentimeter vor dem Ziel was sich danach sehnte
geküsst zu werden, hob er seinen Kopf an und widmete sich auch
noch dem anderen Bein in gleicher Weise.
Mir wurde immer wärmer und ich konnte es kaum noch aushalten.
Daher griff ich ihm in dem Moment an den Kopf, als er meinem
Zentrum am wieder näher kam. Dann führte ich ihn so zu mir
heran, dass wenig später seine Lippen auf mir aufsetzten.
Ich schrie einmal kurz auf, als ich es spürte, wie sich seine
weichen Kissen mit meinen vereinten. Sie lagen einen kurzen
Moment nur auf mir und rührten sich nicht. Doch als ich Franks
Kopf los ließ und meine Schamlippen erneut für ihn öffnete,
zeigte er mir, dass er es nicht das erste Mal tat.
Jubeln hätte ich können, als ich spürte, wie intensiv er sich um
mich bemühte. Zuerst tastete er fast nur mit seiner Zungenspitze
meine zarte Haut ab, strich nur ganz sanft darüber, als wenn er
erst einmal alles kennenlernen wollte. Dabei zog er mehrfach
seine Zunge in seinem Mund zurück, um meinen Geschmack zu
erforschen. Dieser schien ihm zu gefallen, denn schon wenig
später wurde er forscher und begann mich jetzt richtig zu
erkunden. Immer wieder strich er suchend über mich und fand, was
ich hoffte, dass er es finden würde.
Zuerst ließ er seine Zungenspitze über meinen Lustknopf gleiten
und erforschte dabei, was mir am meisten Lust bereitete. Er
bekam sehr schnell heraus, womit er mir am meisten Freude
bescherte und dies nutze er dann auch vollkommen aus. Mein
Stöhnen was durch das Schlafzimmer hallte zeigte ihm sehr gut
die Reaktion meines Körpers an, der sich schon bald in heller
Aufregung befand. Doch wenn es bei mir fast soweit war, wenn
sich meine Erregung zu konzentrieren begann, um in mir
explosionsartig auszubrechen, ließ er von mir ab. Dann rutschten
seine Lippen weiter herunter und legten sich wie ein Ring um
mein ausfließendes Löchlein. Dann saugte er sich an mir fest und
schlürfte mich genüsslich aus. Zwischendurch ließ er locker und
stieß seine Zunge in mich hinein.
Dies kühlte mich allerdings nur ein wenig ab, was sicher auch
der Sinn des Ganzen war, den Frank wollte mich quälen, wollte,
dass ich mich nach der Vereinigung mit ihm sehnte.
Dann hielt ich es nicht mehr aus. Ich griff wieder nach seinem
Kopf und dirigierte seinen Mund zurück auf den brennenden
Lustknopf, der sich nah intensiver Berührung sehnte. Dort
angekommen drückte ich ihn so stark auf mich, dass er seinen
Mund so weit öffnete, wie es ging und soviel von meinem Fleisch
aufnahm, wie es nur ging.
Frank merkte genau, was ich jetzt wollte und vollführte geradezu
sein Stakkato auf meiner Perle, die sich seinem Tun steif und
lang entgegenwarf. Seine Zunge wischte jetzt nicht mehr sanft
über mich hinweg, sondern wollte zu Ende bringen, was sie
angefangen hatte. Kräftig rieb sie über den Knopf, Mal von der
Seite, Mal direkt darüber, drückte ihn sogar in mein Fleisch
zurück.
Nur selten hatte ich es so intensiv verspürt und ich wusste,
dass dieser Abend etwas Besonderes werden würde. Was Frank in
mir auslöste, war bis jetzt nur selten vorgekommen. Er war
endlich jemand, der mir mehr als nur ein gutes Gefühl geben
konnte.
Ich stöhnte immer dann auf, wenn er etwas besonders Gutes,
Intensives an mir machte und das merkte er sich genau. So war es
schon nach wenigen Minuten kaum noch zum Aushalten. Ich spürte,
wie es sich in mir sammelte, wobei ich nicht einmal sagen
konnte, woher es kam. Jedem Winkel meines Körpers entströmte es
und war überall gleichzeitig. Heiße Wellen zogen über mich
hinweg, und wenn Frank sein Tun änderte, rannen öfters Schauer
von Gänsehaut über mich hinweg.
Dann merkte ich, wie sich alles in mir zusammenzog. Ein sicheres
Zeichen für mich, dass ich es gleich schaffen würde. Endlich
nach langer Zeit wieder einmal. Mein Atem war zu einem Hecheln
geworden und aus diesem Hecheln ertönte plötzlich meine Stimme:
"Saug ihn ein!"
Dieser kurze Satz, dieser Befehl wurde von Frank aufgenommen und
ich merkte, wie er seine Lippen weiter zusammenzog, bis sie fast
nur noch um meinen Kitzler lagen. Als er diesen jetzt in seinen
Mund saugte, explodierte ich vollkommen. Alles in mir zog sich
zusammen, meine Muskeln wurden steinhart und meine Beine
schnellten hoch.
Harte Schenkel pressten sich an Franks Kopf, der so gefangen
war, dass er ihn keinen Zentimeter mehr bewegen konnte. Auch
drückte ich ihn von oben weiterhin auf mich und zerfloss
geradezu in meinem Höhepunkt, der nicht mehr aufhören wollte.
Wobei Frank ihn verlängerte, indem er immer noch so zart den
pochenden Knopf mit der Zunge verwöhnte, dass es nicht zu
intensiv, aber noch gut zu spüren war.
Nur langsam, sehr langsam erwachte ich aus meinem Zustand und
war vollkommen fertig. Frank hatte sich wirklich verdient,
weswegen er mitgekommen war und dem wollte ich jetzt auch
nachgeben.
Langsam ließ ich meine Beine wieder auseinanderklaffen und
spürte dabei, wie ich auslief. Hatten meine Muskeln dies zuvor
nicht zugelassen, entspannte ich jetzt und es verließ mich wie
ein Sturzbach.
So gut vorbereitet für Frank, hob er sich an und sah mir mit
glänzend verschmiertem Mund in mein Gesicht. Ich sah ihn nur an
und lächelte das Lächeln der Befriedigung. Trotzdem schaffte ich
es noch meinen einen Arm auszustrecken und aus einer offenen
Dose über mir, ein Kondom zu fischen.
Frank sah es und nahm es und schon wenig später war es mit
geübtem Griff über seinen Schwanz gerollt. Dabei konnte man ihm
ansehen, dass er es lieber ohne gemacht hätte, aber es musste
sein, auch wenn ich die Pille nahm.
Sein Verlagen war jedoch so stark, dass ihm dieser Umstand jetzt
nicht von seinem Ziel abhalten ließ.
Nur wenige Sekunden später war er über mir und senkte langsam
seinen Unterleib ab. Ich sah zwischen uns hindurch und konnte
sehen, wie sich seine Schwanzspitze meinem Unterleib näherte.
Nur Augenblicke später berührte mich diese und setzte fast genau
richtig auf. Sofort griff ich zwischen uns und lenkte ihn ins
Ziel. Hier verharrte er einen Augenblick genießend, sich seines
Opfers sicher. Doch dann konnte er sich nicht mehr beherrschen
und drücke gegen mich.
So gut vorbereitet, wie ich war, war es ein Leichtes meine Mauer
zu überwinden und er rutschte gut vorbereitet, wie ich war, in
mich hinein.
Ich liebe diesen ersten Moment, wenn meine Scheide gedehnt wird
und ich spüre, wie ein Schwanz in mich hinein rutscht. Es ist
ein so schönes Gefühl und ich erfreue mich immer wieder daran.
Besonders wenn der Mann so gut gebaut ist wie Frank. Sein
Schwanz war genau das, was ich brauchte. Ein Schlüssel, der für
mein Schloss genau richtig war. Zum Glück war Frank keiner
dieser Schnellrammler und so genoss auch er jeden Zentimeter,
den er in mich schob.
Dann kam der Moment, auf den ich immer wartete und liebte. Frank
machte es dabei genau so, wie ich es mochte.
Als er fast ganz in mir war, zögerte er noch einen Moment und
schob sich dann mit einem letzten Ruck in mich hinein. Ich
schrie auf, als ich spürte, dass wir uns vollkommen vereinigt
hatten. Er steckte bis zur Wurzel in mir drin und unsere
Unterleiber klebten förmlich aufeinander, wobei ich seine Eier
spüren konnte, die sich weiter unten gegen mich drücken.
Einen Moment genießend, verharrte Frank auch in dieser Stellung
und begann sich erst dann, nur zögerlich in mir bewegen. Dies
steigerte er nur langsam und ich ließ mich in den Gefühlen
treiben, die es in mir auslösten. Es war anders, soviel anders,
als wenn ich mündlich gereizt wurde, lange nicht so intensiv,
ehr, wie eine langsame Steigerung, die sich aber in mir nicht
bis zum Höhepunkt aufbaute. Es war schön, sehr schön und ich
liebte es, die Männlichkeit in mir zu spüren, wie sie mich
dehnte, an meinen zarten Schleimhäuten entlang glitt und ein
wohliges Gefühl hinterließ.
Frank hingegen steigerte sich immer weiter. Während er langsam
schneller wurde, glich sich sein Atem diesem Tempo an und schon
wenig später, konnten ich sein Liebeskeuchen hören, der darauf
hindeutete, dass es ihm sehr gefiel.
Um ihm noch mehr Freude zu geben, begann ich mich jetzt
gegenläufig zu ihm zu bewegen. Dabei rutschte er fast aus mir
heraus, waren eigentlich nur noch mit seiner dicken Eichel
verbunden, wobei selbst die mich ab und zu vollkommen verließ.
Doch kaum draußen verschwand sie sofort wieder in meinem Schoß
und ich konnte sie wieder tief in mir spüren.
Es konnte nicht mehr lange dauern und zu meinem Erstaunen
reagierte mein Körper stärker auf ihn, als jemals zuvor. Die
Spannung in mir war wieder fast so stark wir an dem Punkt, als
ich ihn gebeten hatte mich zu saugen. Trotzdem war es anders.
Ich war mir sicher, dass ich es trotzdem nicht schaffen würde.
Dann stieß Frank heftig zu und versenkte sich so weit in mir,
dass ich schon glaubte, dass er kommen würde, aber das war nicht
so. Stattdessen griff er jetzt nach meinen Beinen und hob sie
sich auf die Schulter. So war ich unter ihm so offen wie möglich
gefangen und konnte ihm nicht mehr entkommen. Das wusste er
genau und vielleicht war dies auch sein Ziel. Außerdem konnte er
so noch tiefer in mich vordringen was ich sofort verspürte, als
seine Schwanzspitze gegen meinen Muttermund stieß und diesen
nach hinten wegschob.
Ich schrie auf, denn das Gefühl war eine Mischung aus leichtem
Schmerz und einer kleinen Explosion in mir, was ich zuvor noch
niemals so intensiv gespürt hatte.
Wieder und wieder fuhr Franks Lustkolben in meinen mehr als
aufnahmebereiten Schoß und ich merkte, dass es nicht mehr lange
dauern würde. Frank schwitzte und es hatten sich kleine Perlen
an seiner Stirn gebildet, die bald hernieder tropfen würden.
Dann verzerrte sich sein Gesicht immer ehr und ich wusste, dass
es gleich soweit sein würde. Darum holte Frank noch einmal aus
um sich die letzten Male in mich zu rammen. Dabei hob er sich
allerdings so weit an, dass ein Schwanz aus mir rutschte. Da er
in der Hektik nicht sofort wieder Einlass fand, griff ich an
seinen Schwanz und brachte ihn wieder in Stellung. Was ich dabei
allerdings nicht sofort bemerkte war, dass ich wohl mit meinen
Fingernägeln die dünne Latexhaut verletzte, die Franks Schwanz
umgab. Als er sich jetzt wieder stark und stärker in mich schob,
konnte die dünne Haut nicht mehr lange standhalten.
In mir hatten sich meine Gefühle wieder angestaut und jetzt
verlangte ich geradezu, dass Frank zum Ende kam. Ich wollte
endlich spüren, wie er seine Gefühle entlud, wollte das Finale
seines Liebesakts fühlen.
Mein Körper wartete gespannt darauf, nahm jeden seiner jetzt
heftigen Stöße auf und leitete sie an mein Lustzentrum weiter.
Plötzlich warf Frank seinen Kopf nach hinten, öffnete seinen
Mund und ließ einen lauten Schrei ertönen, während er seinen
Schwanz fast aus mir herausgezogen hatte. Nur noch die Eichel
war halb in mir und die rammte er jetzt mit Urgewalt in mich
hinein.
Diese letzte starke Beanspruchung ließ die dünne Latexhaut
blitzartig reißen. Sie flutschte beiseite und Frank schob seine
jetzt blanke pulsierende Eichel in mich, wobei das kleine
Löchlein am Ende bereits erste Samenfäden in mich fließen ließ.
Am Grund meines Schoßes setzte er jetzt sehr stark auf meinem
Muttermund auf und ich fühlte sein erstes gewaltiges Zucken. Es
schoss durch ihn hindurch und drückte mit großem Druck sein
Sperma heraus. Schon beim zweiten Zucken verließ es ihn und
schoss mit unvermindertem Druck direkt in mich und damit meine
Gebärmutter hinein.
Ich fühlte, dass es anders war als sonst, spürte seinen Samen in
mich fließen und das heiße Gefühl, was sich in mir ausbreitete.
Darauf war ich nicht vorbereitet, doch anstatt mich gegen ihn zu
wehren, griff ich an seine Po und zog ihn noch fester an mich
heran, während sein Schwanz sich zuckend in mir ergoss.
Dieses Gefühl gab mir dann den Rest. Ich hatte es noch niemals
erlebt, aber ich explodierte unter Frank, der gar nicht wirklich
mitbekam, was gerade passierte. Er war fest in mir verankert und
spritzte mich so voll, wie es nur ging. Schub um Schub verließ
ihn und ich glaubte fast, dass er damit nicht aufhören würde.
Gleichzeitig verkrampfte ich unter ihm und schrie meinen
Liebesruf in sein Stöhnen der Erleichterung. Ich war nur noch
eine zuckende Masse, die sich unter Frank hin und her wand,
soweit es möglich war und hoffte, dass dieser Zustand nicht
enden würde. Dabei kam es mir auch fast so vor, als wenn die
Zeit langsamer lief. Doch leider war es dann doch bald vorbei
und wir lösten uns relativ schnell voneinander, denn es war für
uns beide zu unbequem.
Wohl fünf Minuten lagen wir nebeneinander und versuchten unseren
Atem wieder zu beruhigen. Dann drehte sich Frank zu mir, küsste
mir auf den Bauch, schwang seine Beine aus dem Bett und zog sich
an. Er hatte nicht vor zu bleiben und ehrlich gesagt war mir das
auch Recht so, denn ich mochte keine Übernachtungsgäste. Ich
liebte es alleine aufzuwachen, denn darauf zu warten, dass
jemand endlich ging, war nicht meine Sache. So sah ich ihm dabei
zu, und als er ging, drehte er sich noch einmal um, sagte
einfach nur: "Danke!", und fand alleine die Tür nach draußen.
Ich habe ihn niemals wieder gesehen.
Doch in diesem Moment war es mir auch egal. Was mir allerdings
nicht egal war, was das was aus mir herausfloss. Sofort ging ich
mich waschen, obwohl dies wenig Sinn machte, außer das ich mich
wieder sauber fühlte. Hätte ich mir etwas eingefangen, dann wäre
es jetzt schon zu spät gewesen. Aber zum Glück hatte ich mir
nichts geholt.
Was mich allerdings mindestens genauso interessierte, war die
Tatsache, dass ich bei Frank zum Orgasmus gekommen war, was
zuvor so noch nicht geschehen war. Klitoral kannte ich, aber
Vaginal war mir zuvor verschlossen gewesen. Was war also anders
gewesen als sonst.
Klar, Frank hatte mich mehr als gut vorbereiten können, aber das
alleine konnte es nicht sein, denn das hatten andere auch schon
geschafft. Aber wenn sie dann mit mir geschlafen hatten, was
nicht das passiert, was sich bei Frank ereignet hatte.
Es gab nur eine einzige Lösung, auch wenn mir dies nicht gefiel.
Es war sein Same, der in mir das ausgelöst hatte, was mir sonst
versperrt blieb. Dabei war mir klar, dass es nicht an seinem
Sperma direkt lag, sondern an der Tatsache, dass er es in mich
gespritzt hatte. Dieses Einspritzen hatte den Abzug betätigt,
der meine Erlösung hervorgerufen hatte. Wenn ich also richtig
vorbereitet war, dann konnte man mich damit zum Abschuss
bringen.
Irgendwie eine wenig schöne Sache. Ich konnte doch nicht
zulassen, dass jeder, mit dem ich ins Bett stieg mich
vollpumpte. Das war viel zu gefährlich. Mit Frank hatte ich zum
Glück jemanden kennengelernt der gesund war. Aber in diesen
Zeiten konnte so etwas nach hinten los gehen.
Ich war in einem Dilemma. Gerade das, was mir viel Freude
bereitete war, für mich so nicht zu haben. Dabei fühlte ich mich
wie jemand, der auf einen Apfel allergisch reagierte, diesen
aber essen wollte, es aber nicht durfte. Diese Frucht war mir
verwehrt, wenn ich nicht zum Selbstmörder werden wollte, denn
wenn der Allergiker zum Apfel griff, war er sich dem Risiko sehr
bewusst. Das Dumme nur war, dass ich am Apfel geleckt hatte. Ich
kannte jetzt den Geschmack und wollte mehr.
Doch wie bekommen?
Ich will damit nicht sagen, dass ich geil geworden wäre. So
stark war mein Liebesdrang nun auch nicht, aber ich wollte eine
Wiederholung, und zwar nicht nur eine. Franks gab es wie Sand am
Meer, nur der eine, den ich kannte, der war aus meinem Leben
verschwunden. Einmal davon abgesehen war ich mich absolut nicht
sicher, ob er es überhaupt mit mir ausgehalten hätte. Immerhin
hatten wir uns nur zum Vergnügen getroffen, was sonst noch
dazugehörte, war ja gar nicht vorgekommen. Dabei legte ich viel
Wert auf Konversation. Immerhin bin ich eine Frau und da
entspreche ich voll und ganz dem Klischee. Quatschen ist mein
zweitwichtigster Lebensinhalt, wobei ich nicht sagen kann, was
der wichtigste ist.
Das Ganze war etwa eine Woche, bevor ich Konrad traf. Ich war
zum Shoppen im Stadtzentrum und hatte wenige wichtige, einige
weniger wichtige und viele vollkommen unwichtige Dinge gekauft.
Mir taten die Füße und der Rücken weh und ich suchte nach einer
Gelegenheit, mich für einen Moment hinzusetzten. Doch als ich an
dem nächsten Kaffee vorbei kam, musste ich zu meiner
Enttäuschung feststellen, dass nicht ein Stuhl mehr frei war.
Beim nächsten sah es genauso aus, doch beim Dritten hatte ich
dann mehr Glück. An einem der Zweiertische saß nur eine
männliche Person. Also griff ich nach diesem Strohhalm,
schlängelte mich zwischen den Menschen hindurch zum Tisch und
fragte: "Ist hier noch frei?"
Der Mann am Tisch hatte einen Tablet PC auf seinen Beinen
liegen, den ich zuvor gar nicht gesehen hatte, und starrte
darauf. Ohne mir zu antworten oder mich anzusehen, hob er nur
einen Arm und machte damit eine einladende Bewegung während sein
anderer Arm seine daran befindliche Hand und Finger über das
Touchscreen führte.
Ich nahm die Einladung danken an und setzte mich mit einem
leichten Seufzer auf den Lippen hin. Es ist gerade dieses erste
wohlige Gefühl was ich so liebe, wenn die Füße entlastet werden
und der Rücken, sich etwas krümmen darf. Dann fühle ich mich für
einen Augenblick wie im siebten Himmel.
Dann verteilte ich meine Taschen und Tüten um mich herum und
wartete auf die Kellnerin, die den Weg zu uns fand. Dann
bestellte ich mir einen sehr schwarzen und starken Kaffee, den
ich jetzt wirklich nötig hatte.
Während ich jetzt auf das Heißgetränk wartete, sah ich mich in
der Gegend um und beobachtete die Menschen.
Hauptsächlich Touristen kam mir in den Sinn, denn die vor den
Bäuchen baumelnden Kameras ließen kaum Raum für Spekulationen.
Mein Gegenüber hingegen war sicher kein Tourist. Er saß immer
noch mit gebeugtem Rücken vor mir uns starrte auf den kleinen
Bildschirm. Nur ab und zu wanderte eine Hand zu der Cola, die
vor ihm stand. Dann griff er danach zog das Glas zu sich heran
und ließ es soweit absinken, dass er mit seinem Mund an den
Strohhalm kam. Nach einem relativ winzigen Schluck wanderte dann
das Glas zurück auf den Tisch.
Ich sah mir alles aus dem Augenwinkel an, wobei er mir irgendwie
bekannt vorkam. Dabei wusste ich aber nicht, warum. Irgendetwas
sagte mir, dass ich ihn kannte, aber ich kam nicht gleich drauf.
Hätte er seinen Kopf angehoben, wäre es mir sicher schneller
klar geworden. Doch dann kam mir die Erleuchtung und ich war mir
schnell sicher, dass er es war.
Unmoderne Klamotten, komischer Haarschnitt. Dazu kam seine
wahrscheinliche Größe. Doch das stärkste Argument war seine
Brille, die immer noch so aussah, wir vor Jahren. Wahrscheinlich
hatte er davon auch zehn Stück, zumindest von dem Gestell.
"Konrad?", fragte ich leise und er zuckte leicht zusammen. Nur
widerwillig löste sich ein Blick von dem Display und er sah mir
von unten herauf in die Augen, wobei ich allerdings den Eindruck
hatte, als wenn er nur ein Auge auf mich warf. Das andere hatte
eher Interesse für das, was auf dem Bildschirm los war.
"Tanja!", kam seine Antwort und ein Zeichen des Erkennens.
Er war es also. Warum auch nicht. Dass er sich allerdings an
mich erinnerte, fand ich schon verwunderlich. Immerhin war es
schon eine Zeit her und wir hatten eigentlich niemals wirklich
miteinander gesprochen. Entweder konnte er sich Menschen und
Namen gut merken, oder ich war aus einem anderen Grund in seinem
Gehirn verankert. Warum auch immer. Auf der anderen Seite hatte
ich ihn ja auch nicht vergessen, wenn auch sicher aus anderen
Gründen.
Bei seiner Antwort hatte ich allerdings nicht den Eindruck, als
wenn er sich mit mir weiter unterhalten wollte. Da ich aber
nicht nur so am Tisch rumsitzen wollte, konnte ich es mir nicht
verkneifen die zwei Sätze zu sagen, die man immer in dieser
Situation verwendet: "Wir haben uns ja schon ewig nicht mehr
gesehen. Was machst du denn jetzt so?"
Konrad schien nicht wirklich von der sich anbahnenden
Konversation begeistert zu sein. Daher fiel seine Antwort auch
recht einfach aus: "Och, dies und das, nichts Besonderes." Doch
dann machte er einen Fehler, den er sicher schon in dem Moment
bereute, als er es sagte. Zu seinem Satz fehlte nämlich noch der
zweite dazu passende: "Und du?"
Für eine Frau wie mich genau das Startsignal, um einen längeren
Monolog zu starten. Gut, ich fing nicht bei Adam und Eva an,
aber weit davon weg war es nicht.
Das gab Konrad den Rest. Es wäre unhöflich gewesen sich jetzt
wieder seinem Tablet zu widmen, denn das hätte vollkommenes
Desinteresse bedeutet. Also machte er das Gerät aus und sah mich
jetzt richtig an, wobei ich mir nicht sicher war, ob er mir
zuhörte oder es nur geheucheltes Interesse war. Bei ihm hätte es
genauso sein können, dass er während ich sprach, gerade über die
Weltformel nachdachte. Egal wie es war, zumindest war er ein
guter Zuhörer und unterbrach einen nicht. Ein unheimlicher
Pluspunkt für ihn, den ich gleich auf seiner Guthabenseite
verbuchte.
Dann kam endlich mein Kaffee, und wenn ich einen Schluck nahm,
um meine Stimme wieder zu befeuchten, meinte ich ihn manchmal
aufatmen zu hören. Vielleicht genoss er die wenigen Augenblicke,
in denen meine Stimme nicht an sein Trommelfell drang.
Als ich ihm meine halbe Lebensgeschichte erzählt hatte, hörte
ich dann doch damit auf. Er sah zwar nicht gelangweilt aus, aber
sein Gesichtsausdruck zeigte leichte Ermüdungserscheinungen.
Doch noch wollte ich ihn nicht gehen lassen. Hatte ich mir doch
gerade einen zweiten Kaffee bestellt und zur Untermalung des
Ganzen noch eine Cola für ihn mit.
"Und wie ist es nun bei dir. Warst doch immer unser Physiker und
Bastler. Was machst du jetzt so?", versuchte ich es erneut.
"Aus Physik ist nichts wirklich geworden. Ich hatte damit
angefangen es zu studieren, aber das war dann doch nicht, das
was ich wollte. Bin dann in Richtung Maschinenbau gegangen und
habe meinen Ingenieure gemacht. Ich hätte es schlechter treffen
können. Guter Job, genug Geld, meine Ruhe und kann mich
austoben, was das betrifft. Was will ich mehr. Außerdem stehen
mir sehr viele Werkzeuge zur Verfügung, die ich auch privat gut
nutzen kann. Von daher kann ich jetzt im großen Stil etwas
entwerfen, oder basteln, wie du es nennst."
Wow, diese wenigen Sätze waren mehr, als wir in der gesamten
Zeit auf der Schule gewechselt hatten. Dabei kam er mir
interessanter vor, als ich gedacht hätte. Es war so ein inneres
Gefühl, das ich nicht beschreiben könnte. Da mich zuvor noch
niemals mit ihm unterhalten hatte, hatte ich es auch nicht
spüren können. Doch es war da und machte mich irgendwie
neugierig auf ihn.
"Sag mal!", fing ich wieder an: "Wenn du mit so etwas zu tun
hast, kannst du doch sicher auch schweißen oder so?"
"Was heißt, oder so?", meinte er nur trocken zurück.
"Ich habe in der Küche kleines Problem. Ich habe mir vor über
zwei Jahren einen Tisch gekauft, der aus Stahl hergestellt ist.
Auf der einen Seite ist die Verstrebung gebrochen, auf der ein
Teil der Tischplatte liegt. Die Garantie ist leider schon
abgelaufen und der Tisch ist zu schwer um ihn irgendwo
hinzubringen. Würde es dir ausmachen dir das Mal anzusehen, ob
man das reparieren kann? Ich kennen sonst niemanden der so etwas
könnte!"
Was ich dort erzählte war wirklich so. Den Tisch hatte ich
inzwischen so an die Wand gestellt, dass man die schadhafte
Stelle nicht sehen konnte, doch das konnte nicht ewig so
bleiben. Es würde eine Möglichkeit sein Konrad näher
kennenzulernen. Etwas in mir sagte, dass es gut für mich wäre.
Ob Konrad das ebenso sah, kann ich nicht sagen. Vielleicht war
es eine Art Helfersyndrom bei ihm oder er konnte eine Bitte
nicht abschlagen. Jedenfalls sah er wenig begeistert aus, als er
mich fragte: "Edelstahl?"
Ich zuckte mit der Schulter.
"Rostet es?", kam eine weitere eher gelangweilte Frage.
"Soweit ich weiß nicht. Ist nur ziemlich schwer!"
"Nur die Platte oder auch das Gestell? Nicht dass das Gestell
aus Alu ist. Dann muss ich was anderes mitbringen!"
Ich schüttelte den Kopf, denn das Gestell war wirklich nicht
leicht gewesen. So ein Designerstück halt, wovon es nur wenige
gab. Leider anscheinend auch nicht sonderlich gut verarbeitet
wurden.
"Hmm, also gut. Wann hast du Zeit? Dann schaue ich es mir mal
an!"
Wir vereinbarten für das Wochenende einen Termin und freute mich
schon jetzt auf unsere zweite Begegnung. Dann stand ich auf und
schleppte meine Sachen nach Hause, wobei ich mich fast hätte
ohrfeigen können, denn ich hatte ihm meine Adresse gegeben, aber
seine nicht angefordert. Wenn er nun nicht kam, dann würde ich
ihn wohl die nächsten fünf oder zehn Jahre nicht mehr
wiedersehen. Das wäre dann schade. Auf der anderen Seite konnte
ich mir das bei Konrad nicht vorstellen. So ein Mensch wie er,
hielt sich normalerweise an das, was er sagte. Dafür war er viel
zu sehr ein Nerd. Auf ihn war sicher Verlass.
Als das Wochenende endlich da war, war ich innerlich aufgewühlt.
Warum konnte ich nicht sagen. Dabei wusste ich nicht einmal, was
ich mir von all dem versprach. Sicher war es ein nützlicher
Nebeneffekt, wenn mein Tisch repariert wurde. Aber das war nur
nebensächlich. Was mich auf einmal an diesem Mann interessierte,
der mir zuvor nicht im geringsten aufgefallen war, war mir
schleierhaft.
Um 15:00 Uhr wollte er am Samstag da sein und wann klingelte er?
Ich sah auf meine funkgesteuerte Uhr und es klingelte um 15:00
und 00 Sekunden. Was hatte ich auch anderes erwartet. Ich drückt
auf den Türöffner, und während ich darauf wartete, dass er
hochkam, sah ich noch einmal in den Spiegel, ob mein Haar auch
richtig saß. Dabei fragte ich mich allerdings, warum?
So viel Zeit hatte ich dann aber doch nicht, denn bis zum
dritten Stock ist es nicht weit. Schon kam er die Treppe hoch
und sah aus wie an dem Tag, als wir uns getroffen hatten. Etwas
anderes hätte mich auch gewundert. Dazu trug er dieses Mal einen
Kasten mit sich herum, der durchaus ein Schweißgerät sein
konnte. Aber damit kannte ich mich nicht aus, nahm es nur an.
Als er mich sah, meinte er nur: "Hallo!", und wenig später, als
er vor mir stand: "Wo ist der Patient?"
"In der Küche!", meinte ich nur und ging voraus. Hinter uns
machte Konrad die Tür zu und ich hörte ihn hinter mir hergehen.
In der Küche angekommen hatte ich den Tisch schon von der Wand
weggezogen und man konnte die gebrochene Halterung sehr gut
sehen.
"Oh ha!", meinte Konrad nur und schob sich an mir vorbei in
Richtung Tisch. Dann kniete er sich vor den Tisch und rüttelte
an dem Metallholm. Dann schüttelte er den Kopf und drehte sich
zu mir um.
"Einfach schweißen bringt nicht viel. Würde wahrscheinlich nicht
lange halten. Sieht außerdem hässlich aus. Da müsste ein ganz
neues Stück rein!"
"Was würde so etwas kosten?", fragte ich ihn.
"Im gut sortierten Baumarkt ein paar Euro. Ich würde allerdings
empfehlen alle vier Holme auszutauschen sonst hast du drei
gleiche und einen anderen, denn einen genau gleichen wirst du
nicht bekommen. Sieht auch nicht sonderlich toll aus!"
"Und was würde das dann kosten?", kam meine erneute Frage.
Konrad verdrehte seine Augen. "Ein Paar Euro mal vier. Was denn
sonst?"
"Das meinte ich nicht!", war meine Antwort und amüsierte mich
ein wenig über die verdrehten Augen von Konrad. Es hatte
irgendwie komisch ausgesehen.
"Ich meinte nicht die Materialkosten, sondern die Arbeitskosten
etc.!"
"Wenn du es machen lässt, sicher ein paar Hundert Euro bei den
Stundenkosten, die angerechnet werden!"
Dann sackte er in sich zusammen, den die nächste Antwort wollte
er eigentlich gar nicht geben.
"Wenn ich es mache, dann kostet es ein paar Euro mal vier, plus
zwei Cola!"
Ich musste grinsen, denn mit so etwas wie Witz, brachte ich
Konrad nicht in Verbindung.
Er sah mir ins Gesicht und musste ebenfalls grinsen. Dabei bekam
sein wirklich durchschnittliches Gesicht etwas Freundliches,
Angenehmes, vielleicht so gar etwas von einem Lausbuben, sofern
man das so sagen kann.
"Cola hätte ich hier, Zeit hätte ich auch!", meinte ich und
Konrad sah so aus, als wenn er nichts anderes erwartet hätte. Er
zog einen kleinen Gliedermaßstab aus der Hosentasche und Maß die
Länge nach. Den Rest schien er nur zu schätzen.
"Lass es uns hinter uns bringen!", meinte er nur und ging schon
Richtung Wohnungstür. Ich folgte ihm, und da es draußen recht
warm war, griff ich mir nur noch meine Jacke und folgte ihm.
Draußen stand sein großer Wagen. Ein Kombi aus amerikanischer
Produktion. So ein Riesending, mit dem man auch einen Umzug
hätte, machen konnten, wenn man wollte. Was für einer blieb mir
ein Rätsel, Autos interessieren mich nur am Rande.
Drinnen war es mehr als bequem. Die Sitze sahen nicht so aus,
als wenn sie Standardware waren nur hatten sie die falsche
Farbe. Ich hätte eine andere genommen. Doch das sagte ich ihm
natürlich nicht, denn wie hieß es doch so schön: "Besser
schlecht gefahren als gut gelaufen!", wobei schlecht gefahren
hier nicht richtig war.
Wenig später waren wir beim Baumarkt und es dauerte nicht lange
und schon saßen wir mit vier neuen Holmen in dem Auto und fuhren
zurück. Dabei hatte ich mich schon darauf vorbereitet, etwas
länger im Baumarkt zu verbringen. Jedenfalls war das zuvor immer
so gewesen, wenn ich mit meinem jeweiligen
Lebensabschnittsgefährten dort war. Dann mussten sie immer noch
mehr schauen oder kaufen als veranschlagt. Anders bei Konrad.
Respekt. Er ging zielstrebig auf das, zu was er wollte, und nahm
keine Abzweigung bis zum Ziel. Gradlinig auf ganzer Ebene.
Bemerkenswert. Wenn ich beim Einkaufen gewesen wäre, wäre das
vollkommen unmöglich gewesen.
Wieder Zuhause angekommen wühlte er noch in seinem großen
Kofferraum herum und entnahm diesem noch zwei weitere
Werkzeugkisten, dann stapfte er hinter mir her in meine Wohnung.
Dabei fragte ich mich insgeheim, warum ich überhaupt mitgekommen
war. Meine Anwesenheit war überhaupt nicht nötig gewesen. Ich
hatte nicht einmal bezahlen müssen, denn Konrad bezahlte, als
wenn es sein eigener Einkauf gewesen wäre. Mir recht, auch wenn
es wirklich nur wenige Euro gekostet hatte.
Wenig später waren wir wieder in der Küche und ich half Konrad
dabei die Tischplatte abzuheben und beiseite zu stellen. Dann
setzte ich mich auf einen Stuhl und sah ihm dabei zu wie er sich
über den Tisch und eine Cola her machte, die ich ihm dazu
gestellt hatte. Er nahm sie mit einem Lächeln an und vertiefte
sich in seine Arbeit.
Zuerst sägte er auch die anderen drei Holme aus dem Gestell,
wobei es dann eigentlich fast nur noch aus einzelnen Stücken
bestand. Doch schon wenig später blitzte die Schweißdiode auf
und ich drehte meinen Kopf beiseite, um nicht hineinzusehen.
Sollte ja nicht gut sein, hatte Konrad mir gesagt.
Nachdem es provisorisch zusammengeschweißt war, kam die
endgültige Naht und schon nach zwei Stunden stand ein
repariertes Gestell vor mir. Nichts deutete darauf hin, dass es
nicht immer schon so ausgesehen hätte.
"Fertig!", meinte Konrad nur und sagte dann: "Noch die Platte
drauf und fertig ist die Laube. Ging schneller als ich gedacht
hatte!"
Leider ging es so schnell, dachte ich nur, denn ich hatte ihm
wirklich gerne dabei zugesehen, wie er am Arbeiten gewesen war.
Dann legten wir zusammen die Tischplatte auf das Gestell und ich
war mehr als glücklich darüber, dass der Tisch wieder im alten
Zustand war.
"Bekomme ich jetzt meine zweite Cola? Die brauche ich nach
getaner Arbeit immer. Ist eine Art Ritual. Geht nicht ohne!"
Ein seltsames Ritual, das musste man schon sagen. Vor allem,
dass es Cola war. Auf der anderen Seite, warum nicht. Besser als
eine Zigarette.
"Schöner Tisch übrigens. Habe so etwas noch nicht gesehen.
Vielleicht baue ich mir etwas Ähnliches. Mal sehen. Eine Idee
habe ich schon. Wird allerdings stabiler und aus einem anderen
Material. Ich hatte eigentlich schon den Gedanken mir einen aus
Carbon zu backen!"
Gut, dass ich nicht lachte, denn das, mit dem backen, war ernst
gemeint. Das hatte ich letztens im Fernsehen gesehen, als es
allerdings um irgendwelche Teile für einen Hubschrauber ging.
Ich glaube es waren die Rotorblätter, die ebenfalls gebacken
wurden.
"Ah ha, aus Carbon. Ist das nicht recht teuer?" fragte ich, denn
ich hatte darüber keine Ahnung.
"Ein paar Euro mal X und ein wenig Arbeit!" war seine Antwort
und ich musste lachen, während er über beide Ohren grinste. So
saßen wir noch eine ganze Weile am Küchentisch und er schlürfte
langsam seine Cola in sich hinein. Dabei sah es nicht so aus,
als wenn er sich sonderlich beeilte. Es schien ihm zumindest
nicht unangenehm zu sein, mit mir zusammenzusitzen. Dann musste
er aber doch los. Doch bevor er verschwand, fragte ich ihn nach
seiner Rufnummer und Adresse, falls ich noch etwas zu reparieren
hätte.
Seltsamerweise gab er sie mir, ohne mit der Wimper zu zucken.
Dann ging er seiner Wege.
Als ich dann meine Tür zumachte, lehnte ich mich erst einmal
dagegen und atmete tief durch. Klar war ich darüber froh das der
Tisch repariert war, aber das war nur nebensächlich. Eigentlich
nur Mittel zum Zweck gewesen. Viel mehr fragte ich mich, was ich
an ihm so anziehend fand. Er entsprach überhaupt nicht meinem
Beuteschema, wobei ich nicht einmal wusste, ob ich eines hatte.
Die Männer, die ich bis jetzt gehabt hatte, waren alle anders
gewesen. Es gab bei mir keinen Typ Mann, den ich bevorzugte.
Gut, ein paar Dinge mussten schon vorhanden sein, aber mir waren
zum Beispiel die Augen oder Haarfarbe vollkommen egal. Auch das
Alter spielte keine Rolle, soweit es nicht zu extrem wurde. Ich
konnte mir nur vorstellen, dass mich die ruhige und bestimmte
Art von Konrad faszinierte. Gerade diese Gradlinige hatte ich
bei vielen anderen vermisst, am meisten bei mir selber. Ich
konnte jetzt etwas gut finden, aber schon zwei Stunden später,
nichts mehr damit zu tun haben wollen. So etwas konnte ich mir
bei Konrad nicht vorstellen. Was er heute sagte, würde auch
übermorgen, in einem Jahr oder bis zu seinem Lebensende gelten.
Vielleicht war es ja gerade das, was mich anzog, sozusagen der
Gegensatz zu mir. Ich wusste es aber nicht.
Tage vergingen, in denen ich nichts von ihm hörte. Warum auch.
Während dieser Zeit tigerte ich durch die Wohnung und sah mich
immer um, ob es nicht irgendwo noch etwas zu reparieren gab. Das
ging sogar so weit, dass ich ernsthaft darüber nachdachte, etwas
mutwillig kaputtzumachen, damit es etwas gab, weswegen ich ihn
anrufen konnte. Doch das wollte ich nicht, denn dass er mit
Metall umgehen konnte, wusste ich, aber wie es mit anderen
Materialien aussah, konnte ich nicht wissen. Bei der Gelegenheit
fiel mir dann auf, wie wenig in einer Wohnung eigentlich aus
Metall besteht oder besser gesagt, was man schweißen könne.
Eigentlich nichts. Ich konnte ja schlecht die Rohre aus der Wand
reißen und da wäre ich mir dann nicht sicher gewesen, ob er das
überhaupt wieder fertiggemacht hätte. Wahrscheinlich hätte er
mir geraten den Hausmeister anzurufen, um eine Fachfirma damit
zu beauftragen. Ehrlich gesagt hätte er dann recht gehabt.
Es fiel mir wirklich nichts mehr ein, was logisch erschienen
wäre.
Dann kam mir noch etwas ganz anderes in den Sinn. Was war, wenn
er vielleicht verheiratet war oder in einer festen Beziehung
lebte. Das hätte ihn ja nicht davon abgehalten, den Tisch bei
mir fertigzumachen. An einen Ring konnte ich mich nicht
erinnern, aber das hatte keine Aussagekraft. Nicht jeder trug
einen. Warum machte ich mir daher so viele Gedanken. Sie konnten
wie eine Seifenblase platzen.
Also sah ich zuerst im Telefonbuch nach ob dort vielleicht zwei
Namen standen. Aber da war nichts, gar nichts. Nichteintrag, so
ein Mist. Dann kam ich auf eine ganz andere Idee. Am nächsten
Tag fuhr ich zu seiner Adresse und sah auf das Klingelschild
bzw. verschaffte mir Zutritt zum Mehrfamilienhaus, um mir die
Briefkastenbeschriftung anzusehen.
Hier stand aber jeweils nur der Nachname dran. Wieder eine
Sackgasse. Dabei hoffte ich nur, dass er nicht gerade am Fenster
stand und mich sah. Dafür war ich im Dunkeln hingefahren, aber
man konnte ja nie wissen.
Was ich auch tat, ich bekam seinen Familienstand nicht heraus.
Ich würde ihn direkt oder indirekt danach fragen müssen.
Am nächsten Tag hielt ich es dann nicht mehr aus. Ich nahm mit
stark klopfendem Herzen den Hörer in die Hand und wählte seine
Nummer. Mehr als einen Korb konnte ich nicht bekommen. Besser so
und dann wissen, was los ist, als sich noch länger darüber den
Kopf zerbrechen.
Ich wollte gerade wieder auflegen, als er den Hörer abnahm.
"Hallo?", sagte er ohne seinen Namen uns nennen. Ein kleines
Indiz darauf, dass er alleine war. Die meisten Menschen nennen
ihren vollen Namen, wenn sie nicht alleine sind, um sich klar zu
identifizieren. Wobei, wenn er nur mit einer Frau zusammenlebte,
wäre da auch so klar gewesen. Also doch kein wirklicher
Anhaltspunkt.
"Hallo, Tanja hier!", sagte ich und kam etwas ins Stocken, den
meine Kehle war auf einmal vollkommen trocken und wie
zugeschnürt. Dann kam aber mein einstudierter Satz, den ich mir
sogar aufgeschrieben hatte und neben dem Telefon lag. Wenn ich
aufgeregt war, vergaß ich manchmal, was ich sagen wollte. Das
war dann peinlich.
"Ich war gerade einkaufen, und als ich Getränke kaufte, habe ich
an dich denken müssen. Dann habe ich zwei Flaschen Cola gekauft
und mich gefragt, ob du nicht Lust hättest, einmal vorbei zu
kommen, um mit mir zwei Gläser davon zu trinken!"
Am anderen Ende war ein leicht unterdrücktes Lachen zu hören.
Dann meinte Konrad: "Ich haben schon viel gehört, aber das noch
nicht. Alleine aufgrund des Einfalls, kann ich gar nicht
ablehnen. Wenn du die Flaschen bis zum Wochenende geschlossen
hältst, kann ich am Samstag vorbei kommen. Sag gleich, wenn ich
Werkzeug mitbringen muss!"
Mir fiel ein Brocken vom Herzen und meinte nur: "Samstag hört
sich gut an. Ich kann ja neue Flaschen kaufen, wenn diese leer
sind. Es wird genug da sein. Versprochen!
Werkzeug brauchst du nicht mitbringen. Es ist nichts kaputt
gegangen. Zumindest bis jetzt nicht. Aber wenn du willst, kann
ich das bewerkstelligen. Was darf es denn sein? Holz, Metall
oder gar Stein?"
"Nee, lass mal. Das muss nicht sein!", sagte er und ich hörte
wieder das freundliche aber unterdrückt klingende Lachen. Es
hörte sich so an, als wenn er nicht zu laut lachen wollte. Also
war wohl jemand in seiner Nähe und bei dem Gedanken zog sich mir
das Herz zusammen.
"OK, dann bis Samstag, denke 18 Uhr wäre nicht schlecht. Können
uns dann mal länger unterhalten, wenn du magst?"
"Geht in Ordnung, Samstag 18 Uhr. Klingt gut. Bis dann!"
Damit legte er auf und mir wurde wieder bewusst, dass er ein
Mann war. Telefonieren war eher dazu da, um Informationen
auszutauschen. Ich kenne keinen Mann, der einfach nur so
telefoniert. Egal, ich hatte erreicht, was ich wollte und war
irgendwie stolz auf mich.
|