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Erotikgeschichte zum Thema:  Romantische Geschichten

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Die neuen Nachbarn

 

Offenbar hatte er neue Nachbarn bekommen. Zum ersten mal seit fast drei Monaten konnte man Licht scheinen sehen. Mehr war sonst noch nicht auf der zweiten Etage zu sehen. Da er müde war, beschloss er den obligaten Antrittsbesuch zu verschieben, wenn die Wohnungstür nicht gerade offen wäre. Am Klingelschild konnte er noch keinen neuen Namen entdecken. Der parallele Klingelknopf hatte noch das Leerschild. Er schloss die Haustür auf, leerte seinen Briefkasten und stieg die zwei Etagen zu seiner Wohnung hoch. Niemand begegnete ihm, was abends um halb neun aber auch nichts verwunderliches war.

In seiner Wohnung legte er die schwere Dienstkleidung ab und machte es sich in einer Sporthose und Shirt bequem. Auf seinem Bett liegend zappte er mit der Fernbedienung zwischen den Fernsehprogrammen hin und her. Er naschte einige kernlose Trauben und trank Wasser dazu. Der lange Arbeitstag hatte ihn geschafft. Schon um halb zehn schaltete er Licht und Fernseher aus.

Als er in der Nacht erwachte, es war vier Uhr, wusste er nicht was mehr dazu beigetragen hatte. Seine gefüllte Blase oder aber dieses leise aber durchdringende schluchzen aus der Nachbarwohnung. Er stellte sich die bitteren Tränen vor, die dort drüben gerade vergossen wurden. Im weiteren Verlauf schenkte er dem ganzen keine weitere Bedeutung. Erst als er dieses schluchzen schon am nächsten Abend wieder wahr nahm, rückte es in seinen Fokus.

Am dritten Tag, es war Freitag, war er schon um sechs Uhr am Abend zu Hause. Im Garten hinter dem Haus saß eine Frau mit Buch in der Hollywoodschaukel, ein viel zu großer Junge spielte in dem kleinen Sandkasten. Das werden wohl die neuen sein, zumindest ein Teil davon, dachte er. Auch in der folgenden Nacht waren die selben Geräusche zu hören.

Samstagmorgen hörte er in der Nachbarwohnung Geräusche und Stimmen, die eher ausgelassen wirkten. Da sich immer noch kein Name an der Klingel befand, ging er mit Brot und Salz bewaffnet daran und schellte. Eine Frau, vielleicht so Anfang bis Mitte dreißig, öffnete ihm die Tür.

"Hallo, ich bin Niklas Mosch, ihr Nachbar. Ich wollte sie hier im Haus willkommen heißen."

Er überreichte ihr Brot und Salz, wobei sie das Brot ein wenig ungeschickt fallen ließ. Schnell hob Niklas es auf und reichte es ihr erneut an.

"Danke Herr Mosch. Ich heiße Frida Roeder, kommen Sie bitte herein. --- Eva! Marc! Kommt ihr mal bitte."

Sie wandte sich Niklas wieder zu, der schon die herbeieilenden Kinder sah.

"Das hier ist der Herr Mosch, das sind Eva und Marc. Sagt bitte Hallo."

Die Kinder taten wie ihnen geheißen und schüttelten Niklas sogar die Hand. Marc hieß also der Junge aus dem Sandkasten. Danach gingen sie in ihre Zimmer zurück. Sie bot Niklas einen Kaffee an, worüber sie in ein zunächst oberflächliches Gespräch verfielen. "Da ich handwerklich nicht so begabt bin, dauert es alles hier etwas länger, daher sieht es hier noch so unordentlich aus. Könnten Sie mir vielleicht zeigen, wie ich das mit dem Klingelschild machen muss. Da es ja keinen Hausmeister gibt, sind die Mieter selbst dafür zuständig."

Er nahm das von der Größe her passende Papierschild, was auf dem Tisch lag. Darauf stand : Frida, Eva und Marc Roeder. Einen Mann schien es demnach nicht zu geben.

"Einen Augenblick bitte, ich bin gleich zurück. Nicht wundern wenn es Zwischendurch schellt. Das kann beim rein schieben des Namensschildes passieren." Schnell huschte er in seine Wohnung, holte einen kleinen Schraubendreher und lief runter um am Klingeltableau das Namensschild einzusetzen. Drei Minuten, nachdem er losgezogen war, konnte er Vollzug melden.

"Wenn ich sonst noch behilflich sein kann, immer raus damit. Bis Mittag hätte ich Zeit."

Sie überlegte nicht lange, sondern hatte sofort einen Auftrag für ihn.

"Die Lampen mit den Baufassungen habe ich ja noch selbst geschafft, aber jetzt habe ich schon Lampen für die Kinderzimmer gekauft, weiß aber nicht, wie ich das machen soll. Wenn Sie mir da helfen könnten, wäre das sehr nett."

Er schaute sich kurz um:

"Dann zeigen Sie mir noch die Gegebenheiten, damit ich dann das notwendige Werkzeug rüber holen kann."

Nachdem er alles in Augenschein genommen hatte, holte er bei sich eine stabile Leiter, Bohrmaschine und diverse Schraubendreher und Zangen. Zuerst installierte er die Seilzuglampe in Evas Zimmer, die richtig begeistert war.

"Danke Herr Mosch. Ich bin froh das sie uns helfen. Mama ist da vollkommen unbegabt."

Eva strahlte ihn förmlich an.

"So darf aber eine junge Dame aber nicht über die Mama sprechen. Du möchtest doch bestimmt auch nicht, das man Deine Schwächen nach außen trägt, oder?"

Etwas verlegen senkte Eva den Kopf.

"Sie haben ja recht, aber es ist einfach nicht leicht, über alles hinwegzusehen."

Eva schaute verstohlen Richtung Küche, wo ihre Mutter noch zu hören war.

"Mama verdient genug Geld, das es uns gut geht. Aber im Haushalt ist sie eine Niete. Sie kann weder Kochen noch Backen. Die Wäsche schafft sie so gerade eben."

Jetzt konnten beide Fridas klackernde Absätze vernehmen, wodurch das Gespräch zwischen Eva und Niklas abrupt beendet wurde. Da er aber die junge Dame noch ein wenig zurechtweisen wollte, kam ihm eine Idee. "Wenn die Lampe bei Deinem Bruder gleich dran ist, könntet ihr mit Schwimmen gehen. Dann hätte die Mama mal etwas Zeit für sich. Was haltet ihr davon?"

Er schaute Eva und Marc, dessen Kinderzimmertür er gerade geöffnet hatte, an. Die Kinder wollten gerne, Frida hatte Bedenken, gab aber dann nach. Nachdem auch bei Marc die neue Lampe installiert war, machte Niklas die notwendige Ansage:

"In zwanzig Minuten hole ich euch hier ab. Schaut zu, das ihr alles bis dahin zusammen habt." Dann ging er zur Wohnungstür, während die Kinder sofort in ihren Schränken auf die Suche gingen. "Danke Herr Mosch , macht es Ihnen wirklich nichts aus mit den zwei Rackern. Vierzehn und elf ist eine anstrengende Alterskombination."

Er schaute sie gelassen an: "Da ich Ausbildungsleiter im Kanalbau bin, dürfte diese Altersklasse für mich eher amüsant sein. Wenn wir um siebzehn Uhr wieder zurück sind, werde ich mir aber erst ein Urteil erlauben. Bis gleich." Schon war er durch die Wohnungstür entschwunden. Kurz vor zwölf Uhr saßen die beiden Kinder bei ihm im Auto.

"Spätestens um viertel vor fünf treffen wir uns hier am Auto. Ihr wollt ja sicher selbst entscheiden, was ihr macht, oder?"

Die beiden nickten und so sahen sich Niklas und Marc schon unter der Dusche wieder. Niklas hatte eine ganz normale Badehose an, Marc eine Schwimmshorts. Ohne das Marc es merkte, konnte Niklas ihn ausfragen. So wusste er nach der Dusche das Frida sich vor knapp drei Monaten von ihrem langjährigen Lebensgefährten getrennt hatte, weil dieser sie betrogen hatte. Von der Zimmeraufteilung wusste er jetzt auch, das Frida an seiner Schlafzimmerwand ihr Schlafzimmer hatte. Also war sie es wohl, die er immer hörte. Dann gingen beide in der Schwimmhalle erst mal ihrer Wege.

So gegen dreizehn Uhr bekam er auf seiner Wärmebank Besuch. Nach dem er seine fünfundzwanzig Pflichtbahnen geschwommen war, hatte er es sich gerade erst bequem gemacht. Eva gesellte sich zu ihm. Sie hatte einen ziemlich gewagten Bikini an, der ihre schon erheblichen weiblichen Reize voll zur Geltung brachte. Viele Frauen hätten sie um ihre Oberweite beneidet, das war Niklas klar. Das was unter dem Uni Pullover schon zu vermuten war, kam jetzt zur Präsentation.

"Hallo Eva , das ist aber sehr gewagt. Hat Deine Mutter keine Angst, wenn Du so ins Schwimmbad gehst?"

Eva sah ihn mit beschwörenden Augen an: "Mama hätte mich nie so gehen lassen. Ich fand den Bikini aber so toll, das ich ihn mir gekauft habe, als er im Schlussverkauf zum halben Preis zu haben war. Bitte sagen Sie nichts zu meiner Mutter."

Niklas grinste sie jetzt an, jetzt hatte er die Trumpf Karte in Händen.

"Du hast Dich vorhin über Deine Mutter ausgelassen, als wärst Du schon mit den Tugenden einer Erwachsenen ausgestattet. Warum machst Du Deine Mutter schlecht?" Eva stand die Verlegenheit ins Gesicht geschrieben:

"Bitte nicht falsch verstehen Herr Mosch. Ich liebe Mama trotz ihrer Unzulänglichkeiten. Aber seit drei Monaten gab es nichts selbst gekochtes mehr. Pizza und Pommes kann ich nicht mehr sehen. Sagen Sie bitte Mama nichts von dem Bikini. Sie weint doch so ----- ," Eva stockte, ihr war bewusst geworden, das sie zu viel erzählte.

Sie wurde rot, so unangenehm war es ihr. Lautlos fing sie an zu weinen. Niklas konnte die Tränen laufen sehen. Er stand auf und holte sie zurück, da sie davonlaufen wollte.

"Komm mal her," daraufhin blieb Eva stehen und Niklas nahm sie in den Arm. "Keine Angst, Du hast mir nur erzählt, was ich in den letzten drei Nächten gehört habe. Das Schluchzen konnte ich bei mir deutlich hören, nur wusste ich nicht, wer es war. Ich werde Dich und Deinen Bikini nicht verraten. Du musst mir aber versprechen, es Deiner Mutter bei Gelegenheit zu beichten. Es ist dann auch für Deine Mutter einfacher, Dir zu vertrauen."

Erleichtert sah Eva ihn jetzt an, trocknete ihre Tränen ab und setzte wieder ein unbeschwertes Gesicht auf. "Danke Herr Mosch. Sie sind wirklich ein toller Typ. Leider kann ich nicht alles beeinflussen." Schon wieder war ihr was raus gerutscht, aber dieser neue Nachbar hatte eine so freundliche und warme Art, das man seine Zurückhaltung verlor.

"Wie hast Du das denn gemeint, Eva. Ich sehe das Du Deiner Mutter helfen willst, aber Angst hast, alles zu verraten. Ich würde Deiner Mutter auch gerne helfen, da sie mir sehr gut gefällt. Du und Marc dürfen mich auch Niklas nennen. Ich wäre euch gern ein guter Freund, wenn ihr wollt." Evas Augen bekamen einen besonderen Glanz.

Danke Niklas. Wenn ich etwas beeinflussen könnte, würde ich mir wünschen das Sie, äh Du und Mama zusammen kommen." Niklas lächelte, so machte er es auch in der Lehrwerkstatt, wenn er Seelen mitnehmen musste.

"Zu Deinem Wunsch gehören immer zwei die wollen. Wie stark ist Marc denn involviert?"

Eva schluckte, fragte dann nach: "was bedeutet denn involviert?"

Niklas schmunzelte: "Involviert, heißt, wie viel weiß Marc oder hat er mitbekommen. Habt ihr Geschwister euch schon darüber unterhalten?"

Eva winkte jetzt Marc ran "Sag mal Brüderchen, was hältst Du von Niklas? Wir dürfen ihn Niklas nennen. Wäre er was für Mama?" Marc war reifer als man es für einen elfjährigen erwarten würde.

"Also Niklas, ich hätte nichts dagegen. Mama heult doch nur noch, wenn sie meint wir würden es nicht mitbekommen. Damian konnte halbwegs ordentlich kochen. Aber er hat Mama ständig betrogen. Auch wenn Mama jetzt immer noch weint, finde ich es besser so. Meinen Segen hast Du, aber wehe ich erwische Dich das Du Mama betrügst!"

Marc hatte eine klare Ansage gemacht. Die beiden gefielen Niklas mit zunehmender Dauer immer besser. Er fühlte sich schon als Vater. Aber der zweite Schritt sollte nicht vor dem ersten sein. "Ich werde wohl einige Zeit brauchen um an eure Mutter ran zu kommen. Aber woher stammt eure Lockerheit, bei solch heiklen Fragen?"

Eva versuchte zu erklären, das sie mit dem DDR - Gen ihrer Großeltern aufgewachsen seien. In den Sommerferien, wenn sie mit den Großeltern an die Ostsee fuhren, waren sie immer schon am FKK Strand gewesen, von klein auf.

"Hier duschen meine Mitschülerinnen noch nicht mal nach dem Sportunterricht. Da sind wir doch frei aufgewachsen."

Gewisse Lebensfreiheiten des Ostens, würde manchem hier auch mal gut tun. Niklas Gedanken waren jetzt bei Frida. Wie konnte er sie auch für sich gewinnen? Um siebzehn Uhr lieferte er seine jungen Freunde pünktlich ab. Frida hatte tatsächlich sichtbar für Ordnung gesorgt. "Danke Herr Mosch, das hat mir wirklich sehr geholfen. Darf ich Sie heute Abend auf ein Glas Wein einladen?"

Niklas sah den ersten Hoffnungsschimmer am Horizont.

"Sie haben aber doch noch reichlich zu tun. Wie wäre es, wenn Sie den Wein mitbringen und mit Kind und Kegel um acht zum Abendessen zu mir kommen. Eva und Marc mögen doch bestimmt fast alles, oder?" Frida musste nicht überlegen da alle eins nicht mochten: "Außer Leber und saure Nieren essen wir eigentlich alles. Aber ist das nicht ein bisschen viel Nachbarschaftshilfe an einem Tag?"

Wie ein Kavalier alter Schule hauchte er ihr einen Kuss auf die Hand und empfahl sich. Nun hatte Frida Zeit ihre Kinder über den Nachbarn auszufragen, da er ihr sehr gut gefiel. Beide wussten unterschiedliches zu berichten. Eva schwelgte förmlich, wenn sie von Niklas erzählte. Das er die Kinder als vollwertige Personen annahm, machte ihn auch für sie immer sympathischer. Bei solcher Schwärmerei fragte Frida dann urplötzlich: "Hast Du Dich etwa in Deinen Niklas verliebt, Eva? Es wäre ein bisschen früh."

Eva fing herzlich an zu lachen: "Etwa eifersüchtig? Spaß beiseite Mama. Ich weiß selbst das ich noch zu jung bin. Aber als Vertrauensperson hätte ich ihn unheimlich gern. Was man sich ein brockt, muss man auch selbst auslöffeln. Er hat mich nicht verraten, ich muss Dir was beichten Mama. Niklas sagte ich sollte es bei Gelegenheit tun, aber hatte mit seinem Unterton recht. Den Bikini den wir im Sommer in der Stadt gesehen hatten, der Dir zu knapp gehalten war, habe ich im Schlussverkauf zum halben Preis gekauft. Heute bot sich die Gelegenheit ihn anzuziehen. Ich fand ihn Ratten scharf."

Frida war erstaunt, wie erwachsen sich Eva verhielt.

"Dann packt eure Badesachen mal schnell in den Trockner. Ich möchte dann nachher auch mal sehen, wie Dir der Bikini steht. Was hat Dein Niklas genau gesagt?"

Eva gab ihrer Mutter die Beutel mit den Badesachen und wunderte sich über die gelassene Reaktion. Mit mindestens zwei Wochen Hausarrest hatte sie gerechnet.

"Wortwörtlich schaffe ich nicht mehr aber ungefähr so war es : Ich werde Dich und Deinen Bikini nicht verraten, aber Du musst es Deiner Mutter selbst beichten. Nur dann kann sie Dir vertrauen. Er wollte mir wohl damit zeigen, das ich mit eigenverantwortlichem Handeln, langsam erwachsen werde."

Die Interpretation ihrer Tochter gefiel ihr neben der ganzen Art schon sehr. Dieser Mann schien einen sehr guten Einfluss auf den sonst so zickigen Teeny zu haben. Aber auch Marc hatte das kindliche in den letzten Wochen verloren.

"Kommt mal zu mir, ihr beiden," sie umarmte beide sehr inniglich. Dann gab sie beiden auch noch einen Kuss.

"Ich muss mich bei Euch entschuldigen. Vor lauter Selbstmitleid habe ich Euch vollkommen vernachlässigt. Da muss ein Fremder kommen um mir die Augen zu öffnen." Eine ganze weile knuddelten die drei jetzt zusammen. Es tat allen gut. Marc brachte es dann auf den Punkt:

"Vor etwas mehr als acht Stunden haben wir Niklas kennengelernt. Jetzt sind wir alle begeistert. Ich wünsche mir, das Du mit Niklas klar kommst, Mama. Dann muss ich nämlich nicht mehr traurig sein, weil Du jede Nacht weinst."

Einen Moment entgleisten Frida die Gesichtszüge, dann drückte sie ihre beiden noch fester.

"Ich habe die liebsten Kinder der Welt. In Grund und Boden könnte ich vor Scham versinken. Wie kann ich das Euch jemals gut machen?"

Wie aus einem Munde antworteten die beiden: "Gib Dir und Niklas eine Chance und vergiss Damian endlich. Der war ein Arsch."

Mit Tränen in den Augen steckte sie schnell die Sachen in den Trockner.

"Und ihr meint, das ich bei eurem tollen Niklas eine Chance habe?" Die beiden nickten heftig.

"Wir wollen doch nur das Du wieder glücklich bist, Mama. Und Niklas hat sich in Dich verguckt. Das haben wir aber nicht erzählt, falls er mal fragt, ja?"

Eva hatte schnell einen verbalen Schutzwall gebaut. Frida gab dann mal einen Einblick in ihre Gefühlswelt, ohne das es ihr bewusst war.

"Wisst ihr, ich war wie vom Donner gerührt, als er hier zur Begrüßung geschellt hat. Warum ist er denn noch Single? Weiß das auch schon einer von Euch?"

Aber da mussten beide mit dem Kopf schütteln. Frida suchte jetzt die Weinflaschen zusammen, eine Steige mit Saft hatte sie auch gegriffen. "Womit können wir Niklas denn Schocken. Irgendeine Schwäche muss er doch auch haben, oder?" Frida stellte die Frage in den Raum, aber so richtig was einfallen wollte ihnen nicht. Dann hatte Eva die zündende Idee.

"Wir sollten ein Wahrheitsspiel machen. Mama, wenn Du Deine Fragen richtig formulierst, wirst Du bestimmt auch Antworten bekommen. Er ist aufrecht genug da nicht zu kneifen."

Frida nickte anerkennend.

"Du scheinst ja wirklich große Stücke auf ihn zu halten. Ich werde mir was einfallen lassen." In der knappen Stunde die noch bis zu ihrer abendlichen Veranstaltung blieb, bastelte Frida schnell ein Wahrheit oder Pflicht Monopoly zusammen. Auf der anderen Seite der zweiten Etage herrschte ein geschäftiges Treiben in der Küche. Niklas legte gerade das gewürfelte Gemüse für die Soße mit in den Bratentopf. Der Schweinerollbraten war schon mehr als eine Stunde auf kleiner Flamme langsam gegart. Den Braten hatte er eigentlich für Sonntag geholt, daher war er, nachdem er den Braten gewürzt und angebraten hatte, zum Supermarkt gefahren um noch so einiges einzukaufen. In der Zwischenzeit schmorte der Braten schön vor sich her. Aus den frischen Erdbeeren und Mascarpone bereitete er ein cremiges Dessert, was er jetzt ins Gefrierfach stellte. Das einzig frische Gemüse, was er bekommen konnte, war neben Spargel der Feldsalat. Den Salat packte er ins Gemüsefach und schälte anschließend Kartoffeln und Spargel. Die fast gegarten Kartoffeln drehte er in dreiviertel durch ab, da sie ohne Kochen jetzt nachgaren konnten. Der Spargel bestand auch den Test, so das er sich jetzt um die holländische Soße kümmern konnte. Das Eigelb und Buttergemisch verlangte nach voller Aufmerksamkeit da sonst der Gerinnungsfaktor ins Spiel kommt. Im Kaltwasserbad fügte er noch Salz, weißen Pfeffer und ein paar Zitronenspritzer hinzu, während er mit dem Schneebesen weiter rührte. Er befreite den Rollbraten jetzt von seinem Netz und schnitt ihn in Scheiben, die er auf einem gut vorgewärmten Teller anrichtete. Mit dem Stabmixer pürierte er das weiche Gemüse im Bratentopf, fügte Sahne und etwas Bratensaft hinzu und ließ die Soße durch das weitere Pürieren, aufschäumen.

Er wollte gerade die Tischdekoration mittels Kerzen vollenden , da schellte es an seiner Wohnungstür . Als er die Tür geöffnet hatte , erblickte er drei mit Getränken und einer Tüte beladene Personen , die er herein bat . Nach dem die Wohnungstür wieder geschlossen war , legte Frida dann los:

"Danke nochmals für die Einladung, Herr Mosch. Da Sie sich mit meinen Kindern schon so gut verstehen, sollten wir uns vielleicht auch duzen? - Ich bin die Frida !"

Niklas war erleichtert nicht den ersten Schritt tun zu müssen.

"Sehr angenehm Frida. Ich bin der Niklas. Darf ich euch zu Tisch bitten?" Als Vorspeise servierte er einen kleinen Salat aus Zwiebel Gurke Tomate und Eisbergblättern mit einem süßsauren Dressing und gerösteten Pinienkernen.

"Fangt ruhig schon mal an, ich habe meinen Salat schon eben gegessen."

Nun zündete er die Kerzen an und holte schon mal die Erdbeermascarpone aus dem Eisfach. Auch Spargel und Kartoffeln kamen auf die vorgewärmten Platten. Die holländische Soße füllte er noch schnell in die Sauciere, dann konnte er den Tisch mit den Köstlichkeiten richten.

Der Salat hatte allen gemundet . Das zufriedene und glückliche Gesicht von Eva, war sein Gradmesser. Er räumte die kleinen Salatteller ab, so das alle sich die Hauptspeise selbst nehmen konnten. Frida sorgte für die Getränke, aber alle waren jetzt nur mit Essen beschäftigt. Mit großer Freude nahm es Niklas zur Kenntnis, das es ihnen wohl mehr als gut schmeckte. Alle hatten noch mal nach genommen, Marc und Eva teilten sich in der nächsten Runde die Reste. Es war restlos alles aufgegessen worden.

Etwas peinlich berührt entschuldigte sich Frida jetzt:

"Ich hoffe Du denkst jetzt nicht schlecht von uns, weil wir so verfressen sind. Aber es hat so gut geschmeckt, da konnten wir nicht anders. In keinem Restaurant habe ich jemals besser gegessen. Danke und nochmals Danke."

Die Erdbeermascarpone wurde ähnlich verschlungen. Danach stand Eva auf und ging um den Tisch zu Niklas und drückte ihn. "Gibt es irgendetwas was Du nicht kannst Niklas?"

Ihre Frage war zwar beiläufig gestellt, machte ihm aber zu schaffen.

"Da gibt es wohl mehr als ich weiß, was ich nicht kann."

Er beließ es bei der oberflächlichen Antwort, da er ja auch noch die drei erst völlig kennen lernen wollte. Wieder ergriff Eva die Initiative:

"Mama hat ein Wahrheit oder Pflicht Spiel gebastelt, weil wir Dich kennen lernen möchten. Es ist aber zu unfair auf Dich zugeschnitten. Was haltet ihr davon, wenn sich jeder seine neugierigen Fragen selbst ausdenkt? Die Pflichtaufgaben können wir ja nehmen." Niklas grinste, da das Interesse an ihm wohl tatsächlich auch bei Frida vorhanden war. Eva hatte ihm einen schönen Weg bereitet, wofür sie jetzt was bei ihm gut hatte.

"Wenn es jetzt aber so ans Eingemachte geht, sollten wir vorher Brüderschaft trinken. Was meint ihr?"

Zuerst kam Marc dran, dem es etwas peinlich war. Danach Eva, die den Kuss, obwohl er ja nur Sekundenbruchteile dauerte, genoss. Auch Frida empfand seine Lippen als sehr angenehm. Alle kamen nach der Reihe dran, wobei Eva lange die einzige war, die Pflichtaufgaben erfüllen musste. Gerade bekam sie die Aufgabe ihre Lieblingskleidung anzuziehen. Sie ging nach Nebenan um dem ganzen Rechnung zu tragen. Die Wahrheitsfragen waren bisher zurückhaltend, wie das ganze Spiel. Das sollte sich mit Evas Rückkehr ändern. Natürlich hatte sie den Bikini aus dem Trockner geholt und angezogen. Sie konnte sich das bei der Top Figur leisten, doch war es sehr aufreizend. Frida wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Zum einen stand es Eva sehr gut, da sie auch eine sehr weibliche Erscheinung war. Andersherum war es natürlich ein enormes Gefährdungspotential.

"Ich bin beeindruckt meine kleine. Der Bikini steht Dir sehr gut ist aber zu gefährlich. Nur wenn ich dabei bin, darfst Du ihn tragen. Das ist entgegenkommend genug, oder?"

Niklas fand die Entscheidung angemessen, Eva hielt aber dagegen:

"Du hast doch so selten Zeit. Wenn Niklas als Sicherung auch gilt, hätte ich wenigstens ab und zu Gelegenheit das schöne Stück zu tragen."

Frida schaute jetzt Niklas an, so wie es sonst Eltern untereinander machen.

"Wenn Niklas öfters mit euch Schwimmen gehen sollte, bin ich einverstanden."

Niklas nickte und Eva jubelte innerlich. Dann stellte Eva die weniger zurückhaltenden Fragen: "Warum bist Du noch nicht verheiratet, Niklas?"

Bislang war das Spiel eher harmlos gewesen. Jetzt bekam es neue Dimensionen.

"Jede Antwort die ich jetzt gebe, wirft neue Fragen auf. Eigentlich kennt mich hier niemand wirklich. Aber der heutige Tag hat mir gezeigt, das man mit Offenheit bei den richtigen Personen, viele Umwege umgehen kann. Dafür muss ich Marc und Eva danken. Last uns noch mal anstoßen, da es gleich eine längere Geschichte wird."

Er füllte die Gläser noch mal nach, da meldete sich Eva noch mal zu Wort.

"Ich wollte Dich nicht angreifbar machen. Wir sind nur interessiert, da Du mir heute in der kurzen Zeit zu mehr Charakterstärke verholfen hasst, als ich mir hätte vorstellen können. Danke Niklas."

Am heutigen Tag war aus einem Kind, eine junge Frau geworden. Das hatte auch Frida die ganze Zeit bemerkt. In ihrem Gesicht ließ sich der Stolz auf die Tochter ablesen. Niklas sprach nun aus was Frida gerade gedacht hatte:

"In meiner langen Zeit als Ausbilder habe ich noch nie einen solchen Tag erlebt . Innerhalb weniger Stunden durfte ich Teil eines Wunders sein. Ein Mädchen hat sich zur patenten jungen Frau entwickelt. Ich danke Dir Eva, dass ich das miterleben durfte. Und auch Marc ist viel viel weiter als die meisten seines Alters."

Er prostete den dreien zu, während Frida ihre Kinder in den Arm nahm und küsste. Dann setzte Niklas zu seinen Ausführungen an. Es wurde ein langer Lebenslauf. Sie erfuhren das er siebenunddreißig war, also nur ein Jahr älter als Frida, wobei sie ihn wesentlich jünger geschätzt hatte. Auf Evas Beziehungsfrage, hatte er eine ähnliche Antwort, wie man sie von Frida erwarten würde. Niklas hatte schon sieben Jahre mit Luisa zusammengelebt und war im Begriff sie zu heiraten, als er sie mit seinem besten Freund im Bett erwischte. Beide waren danach für ihn gestorben. Das war jetzt fünf Jahre her. Er hatte auch nicht mehr gesucht, da er lange mit der Enttäuschung zu kämpfen hatte. Dann wagte er sich zum ersten mal richtig vor.

"Drei Tage habe ich das Schluchzen an meiner Wand gehört, hatte die bitteren Tränen vor Augen, nach dem Schwimmbad wusste ich auch wer die Person ist. Lass es raus Frida, es hilft!"

Er sah sie an, so das es kein Entrinnen gab. "Ich möchte erst mal die Pflichtaufgabe machen um mich zu sammeln."

Sie zog einen Zettel. Die Aufgabe war eigentlich einfach. Ziehe die Bekleidung an in der Du Dich am wohlsten fühlst. Die anderen lasen den Zettel auch. Nur Eva wusste was jetzt kommen würde, wenn ihre Mama ehrlich blieb.

"Wie sagt man so schön, vom Regen in die Traufe ist es nicht weit."

Damit begann Frida sich auszuziehen. Eva hatte ihrer Mutter soviel Mut in dieser Situation nicht zugetraut. Ohne Schuhe oder Kleidung, nackt setzte Frida sich jetzt wieder auf den Stuhl.

Aus Solidarität hatte auch Eva schnell ihren Bikini abgelegt. Selbst der schüchterne Marc tat es ihnen gleich, so dass Niklas sich am FKK Strand wähnte. Er legte jetzt auch seine Kleidung ab, schob aber sofort eine Bemerkung nach:

"Ich war noch nie am FKK Strand. Falls da etwas auf diese beiden hübschen Frauen ansprechen sollte, werdet ihr mir hoffentlich verzeihen."

Alle grinsten sich jetzt an und fingen an zu lachen.

"So schnell habe ich noch nie nackt vor einem Mann gestanden. Gerade wegen der unterschiedlichen Voraussetzungen ziehe ich den Hut vor Dir, Niklas." Fridas Lobrede veranlasste Eva, ihrem Bruder einen Blick zu zuwerfen. Der wusste was sie wollte und sammelte seine Kleidung zusammen. Unbemerkt schlichen die beiden nach drüben. Das sie nichts an hatten, störte sie nicht im geringsten.

Erst nach einiger Zeit bemerkten Frida und Niklas, das sie alleine waren.

"Deine Kinder sind ganz großartige Wesen. Ich weiß das alles etwas schnell gegangen ist, aber würdest Du mit mir kuscheln. Ich habe jetzt soviel gesehen, das ich gerne mal in Händen halten möchte."

Frida strahlte ihn an.

"Ja kuscheln und ein bisschen Schmusen würde mir gut gefallen. Wir müssen uns ja nichts mehr beweisen. Lassen wir es langsam angehen."

Es wurde ein langer Abend und eine kurze Nacht. Ganz sanft und behutsam erkundeten sie den Körper des anderen. Sie schmusten und streichelten sich. Arm in Arm schliefen sie im Bett ein.

Durch die Klingel wurden sie etwas unsanft geweckt. Eva hatte Frühstück bereitet und stand mit einem Tablett mit Brötchen, Kaffee, Milch, O-Saft, Marmelade, Butter und frisch gekochten Eiern vor der Tür. Frida hatte durch den Spion geschaut. Da außer Eva niemand im Treppenhaus zu sehen war, öffnete sie die Tür und ließ Eva hinein. Die stellte das Tablett auf der nächsten Kommode ab.

"Hier was zur Stärkung für Euch."

Eva umarmte ihre nackte Mutter, gab ihr einen Kuss und verschwand dann wieder nach nebenan.

Frida nahm das Tablett mit ins Schlafzimmer wo Niklas schon sehnsüchtig wartete. Das Frühstück wurde durch unzählige Küsschen zwischendurch noch veredelt. Den Zettel auf dem Boden des Tabletts hatte Niklas eher zufällig entdeckt.

"Schau mal Maus, Deine Tochter hat FKK Prospekte für die Sommerferien rausgesucht. Ich kann während der Ferien Urlaub bekommen, da die Lehrwerkstatt im Sommer geschlossen ist. Wie sieht es mit Dir aus?"

Niklas schaute Frida tief in die Augen. Sie antworte dann etwas verlegen:

"Ich habe den beiden gesagt das wir im Sommer nicht in Urlaub können, da der Umzug sehr teuer war. Ich wollte eigentlich nur nicht auf den Campingplatz bei meinen Eltern. Zu dem Zeitpunkt hätte mich da vieles in die schmerzenden Erinnerungen gebracht. Wenn Du Dich traust, würde ich liebend gerne FKK Urlaub machen." Er packte das Frühstückstablett beiseite und nahm sie dann in den Arm.

"Mit Familie an die Ostsee. Ich freue mich jetzt schon. Komm Maus, ich möchte Dich weiter fühlen. Noch nie zuvor habe ich mich derart verliebt. Ich hoffe Dir geht es genauso?"

Frida küsste ihn und eröffnete ihm jetzt ihre Geschichte mit Damian. Was die Kinder nicht wussten, war schon brisant. Damian war nicht nur der Lebensgefährte gewesen, sondern auch der Vater der beiden. Sie hatte sich schon mal getrennt als Marc geboren wurde, natürlich war Fremdgehen auch da die Ursache. Immer und immer wieder hatte sie ihm verziehen, aber vor drei Monaten war es einfach zu viel. Ihre innerliche Trauer, das alleingelassen sein und ihre Wut hatten sie zu den Weinkrämpfen veranlasst, die er gehört hatte. Sie sprach offen alles aus. Es war wie eine Befreiung.

"Aber bei allem Wehmut, den ich noch bis gestern hatte, habe ich jetzt ein unbeschreibliches Gefühl. Als ich Dir gestern Morgen die Tür geöffnet habe, wurde mir anders. Noch nie hatte ich dieses Kribbeln so schnell gespürt. Nur als alleinerziehende Mutter macht man sich da keine Hoffnung."

Wieder küsste sie ihn ganz leidenschaftlich. Danach legten sie sich wieder ins Bett und kuschelten. Diese körperliche Nähe, dieses geborgen sein war wichtiger als schneller Sex. Beide wussten das sie es wollten, aber den jetzigen Zustand genießen war noch wichtiger.

"Ich möchte Dich ja nicht in die Enge treiben, mein Schatz. Aber wann wirst Du den beiden sagen, das Damian ihr Vater ist? Das wird vor allem für Marc ein Schock werden."

Frida kuschelte sich noch intensiver an ihn. Die Angst vor der Wahrheit war zu spüren.

"Muss ich es ihnen wirklich sagen? Auf der Geburtsurkunde steht: Vater unbekannt. Wenn Du es für Dich behalten könntest, wäre mir wohler."

Niklas strich ihr über das Gesicht, die Haare zurück schiebend und streichelte sie dann.

"Wann und ob, liegt ganz bei Dir. Die Wahrheit hätten beide verdient, aber vielleicht sollte erst mal ein größerer Abstand gewonnen sein."

Er küsste sie ganz intensiv, um ihr seine Loyalität zu zeigen. Bei Frida liefen jetzt die Tränen der Freude.
 

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