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Erster November, grau und bleiern kroch der Tag dahin. Mit
meinen Kindern, hatte ich das Grab meiner Frau besucht. Etwas
über ein Jahr war es her, als der LKW den Kleinwagen von Iris an
die Leitplanke der A96 drückte. Sie hatte keine Chance, niemand
konnte mehr helfen. Der Schock saß damals tief. Über zwanzig
Jahre waren wir verheiratet. Führten das, was man landläufig
eine gute Ehe nennt, respektierten uns, waren uns treu, kamen
unseren ehelichen Verpflichtungen nach. Es gab auch Tage an
denen von Trennung die Rede war, aber so hatte ich Iris nicht
verlieren wollen.
Langsam war der Alltag wieder eingekehrt. Die Kinder Leonie und
Stefan waren mit Studium und Schule beschäftigt. Leonie war kurz
nach dem Tod ihrer Mutter zu ihrem Freund gezogen. Stefan
bewohnte mit mir noch das geräumige Haus, in der Nähe von
Landsberg.
So saß ich an diesem Allerheiligennachmittag vor dem Computer
und stöberte in diversen Communities. Ein paar alte Freunde
hatte ich auf diese Weise wieder gefunden und, obwohl ich das
schon zig-mal ohne Erfolg versucht hatte gab ich den Namen "Vera
Scheller" ein, und da stand es plötzlich schwarz auf weiß: Vera
Scheller besuchte das Sebaldus-Gymnasium in Langenfeld von 1975
bis 1982. Wohnort Siegburg. Und der Verweis auf einen Link.
Erinnerungen wurden wach:
Vera war die jüngere Schwester von Monika, einer Kollegin, die
damals im selben Ort wohnte wie ich. Monika fuhr stets mit mir
gemeinsam zur zwanzig Kilometer entfernen Ausbildungsstätte.
Monika war sehr hübsch, schwarze lockige Haare, alles dran was
ein junges Männerherz zum Rasen brachte, aber leider schon in
festen Händen. Vera war damals 17 und das Ebenbild ihrer
Schwester, allerdings, wie ich zu der Zeit meinte, zu jung für
mich. Was ich damals nicht wusste war, dass sich unsere Wege
mehrmals kreuzen sollten.
Das erste Mal trafen wir uns in Köln wieder. Sie hatte gerade
ihr Studium begonnen, wollte Lehrerin werden. Ich hatte kürzlich
die Firma gewechselt und arbeitete in einem mittelständischen
Betrieb mit dem Ziel in den Außendienst zu wechseln. Vera hatte
zu der Zeit einen Freund, mal war sie mit ihm zusammen, mal
nicht. So recht konnte ich die Beziehung nicht durchschauen,
aber bald war ich in ihrem kleinen Freundeskreis integriert und
für ca. ein Jahr machten wir die Clubs und Discos in der
Umgebung unsicher.
Dann bekam ich meine Stelle in Bayern und für zehn Monate hörte
ich gar nichts von ihr. Bei einem Jahrestreffen erzählte ich
ihrer Schwester, dass ich für zehn Wochen einen Großkunden in
der Nähe von Heilbronn zu betreuen hätte. "Das ist ja lustig,
Vera macht ein Praktikum in Heilbronn und hat da ein kleines
Appartement, ruf sie doch mal an. vielleicht könnt ihr für die
Zeit zusammen wohnen. Du ersparst dir Hotelkosten und Vera ist
bestimmt froh, wenn du ihr dafür eine kleine Summe zahlst, sie
hat es im Moment nicht so dicke." Zuerst war ich von der Idee
nicht sonderlich begeistert, doch schon am folgenden Montagabend
suchte ich die Adresse auf, die mir Monika nebst Telefonnummer
auf einen kleinen Zettel gekritzelt hatte. Zu meiner
Überraschung fiel mir Vera freudestrahlend um den Hals und
küsste mich das erste Mal seit dem wir uns kannten so heiß und
leidenschaftlich, dass sich einiges an und in mir regte. Monika
hatte natürlich schon getratscht und Vera hatte zumindest meinen
Anruf erwartet. "Dass du gleich bei mir auftauchst hätte ich
nicht zu träumen gewagt", empfing sie mich überschwänglich. Sie
erzählte mir, dass sie sich endgültig von ihrem Freund getrennt
hatte und nun wieder auf der Pirsch war. Keine schlechten
Aussichten, dachte ich so bei mir, denn Vera hatte sich
mittlerweile zu einer sehr ansehnlichen, jungen Frau entwickelt.
Tolle Figur, hübsches weibliches Gesicht, Rundungen wo sie
hingehörten, schwarze naturgelockte Haare, rehbraune Augen. Ihr
erfrischend heiteres und humorvolles Wesen war da nur noch das
Tüpfelchen auf dem "i". "Olli wenn du willst kannst du gleich
hier bleiben" sie deutet auf eine Matratze die mit frischem
Bettzeug bestückt in einer Ecke ihres winzigen
Einraumappartements lag. "Eigentlich hab ich ein Zimmer für die
Woche gebucht" antwortete ich, aber wenn ich dein Telefon
benutzen darf, klär ich mal ab ob ich die Buchung stornieren
kann" Der Wirt des kleinen Gasthofes war sofort einverstanden,
da noch ein anderer Stammgast auf seiner Reservierungsliste
stand und er keine finanziellen Verluste hinnehmen musste. "Vera
ich will dir nicht zur Last fallen."
"Unsinn, ich möchte, dass du bleibst!" "Gut dann lade ich dich
als Erstes zum Essen ein und dann können wir besprechen wie wir
uns arrangieren!" "Gute Idee ich hab mächtig Kohldampf, mit dem
bisschen Geld was ich hier verdiene kann ich keine großen
Sprünge machen", antwortete Vera freudig. "Ich kenne da eine
kleine Weinstube, da gibt es super Essen und ein gutes Tröpfchen
sowieso." Schnell hatte sie sich umgezogen, und sie sah betörend
aus in dem luftigen Sommerkleid. Ihre festen, wohl geformten,
nicht zu großen aber auch nicht zu kleinen Brüste zeichneten
sich überdeutlich ab. Bei genauem Hinschauen, und ich schaute
genau hin, sah man ihre Brustwarzen durch den dünnen Stoff
schimmern.
Es wurde ein sehr schöner Abend, wir saßen nebeneinander, wir
aßen und tranken, Vera bot mir an unentgeltlich bei ihr zu
wohnen zu können, wenn ich dafür für Lebensmittel inklusive der
Zubereitung der Selben sorgen würde. Nach ihren Aussagen war sie
eine miserable Köchin und aus unserer Kölner Zeit kannte sie
meine, wie sie sagte, hervorragenden Kochkünste. Nach der ersten
Flasche Trollinger trafen sich nicht nur unsere Blicke sondern
auch unsere Hände. Dann unser Lippen zum zärtlichen Spiel der
Zungen. Auf dem Heimweg legten wir unsere Hand auf die Hüfte des
Anderen und wankten weinselig Veras Behausung entgegen. "Komm
aber nicht auf dumme Gedanken" flüsterte sie mir ins Ohr bevor
sie die Eingangstür aufschloss.
Die Wochen vergingen, wir unternahmen viele Dinge gemeinsam,
aber Vera bandelte des Öfteren mit anderen Männern an, war dann
aber letztlich immer wieder froh, mich als Vorwand benutzen zu
dürfen, wenn sie die Herren los werden wollte.
Eines schönen Sonntags fuhren wir in ein nahe gelegenes
Thermalbad, genossen den Tag, alberten, küssten, berührten uns,
mehr jedoch ließ sie nicht zu. Sie machte mir auch sehr
liebevoll und bestimmt deutlich, dass sie mich sehr mag, dass
alles dennoch so bleiben solle, wie es jetzt war. Nach einem
guten Abendessen fuhren wir wieder zu ihr, fielen todmüde in
unsere Betten. Möglicherweise hatte der überlange Aufenthalt im
Thermalbad seinen Anteil, jedenfalls wachten wir mitten in der
Nacht auf unterhielten uns bis einer von uns wieder einschlief.
Nach einiger Zeit waren dann beide wieder wach, das ging eine
Zeit lang bis ich mal wieder aufwachte und ein leichtes, erst
leises dann doch sehr lustvolles Stöhnen vernahm. Dazu kamen
Geräusche die entstehen wenn man dort reibt, wo sie es tat.
Plötzlich war ich hell wach. "Vera, bitte, das hält kein
normaler Mann aus!" Und tatsächlich, meine untere Region
reagierte mit Härte. Vera reagierte jedoch nicht, sie war nicht
mehr aufzuhalten. Sie atmete immer schwerer, hechelte, wimmerte,
bewegte unkontrolliert ihren Kopf, bis sie im Orgasmus,
begleitet von einem unterdrückten Schrei, ihre Erlösung fand.
Nach kurzer Pause flüsterte sie, noch leicht außer Atem: "Olli
komm zu mir."
Total irritiert ignorierte ich ihr Angebot, einerseits, weil ich
dachte ich bilde mir das alles nur ein, anderseits hatte ich
ihre Worte vom Nachmittag noch im Kopf. Nein! Sie war nicht Herr
ihrer Sinne, wenn ich mich jetzt hinreißen ließ, würde ich
vielleicht unsere Freundschaft aufs Spiel setzen. Es fiel
schwer, sehr schwer, aber meine mir selbst verordnete Vernunft
siegte. Am nächsten Morgen verließ ich, wie geplant, noch bevor
sie aufstand die Wohnung, da ich einen Termin in Bayern hatte.
Während der Fahrt dorthin fuhren meine Gefühle Achterbahn und
das Erlebte war nur nach einem Halt auf einem verschwiegenen
Parkplatz zu verarbeiten.
Als ich nach zwei Tagen wieder zurück kam sprachen wir keinen
Ton über den nächtlichen Vorfall, verhielten uns weiter wie
zuvor. Schnell waren dann auch die zehn Wochen vorbei und ich
kehrte zurück in mein bayerisches Domizil. Hin und wieder war
ich noch mal in Heilbronn, nahm Vera übers Wochenende mit zu mir
nach Hause. Einmal während eines solchen Aufenthaltes, als wir
uns wieder sehr nahe waren, stellte ich die Frage ob sie sich
nicht mehr als nur Freundschaft mit mir vorstellen konnte. Eine
Antwort darauf bekam ich nicht, hatte ich bis jetzt nicht
bekommen.
Ganz langsam trennten sich unsere Wege, spätestens als sie am
Ende des Jahres zurück nach Köln ging um weiter zu studieren.
Wenig später lernte ich Iris kennen, zwei Jahre später wurde
Leonie geboren. Von Vera und Monika hörte ich nichts mehr, außer
dass beide mittlerweile verheiratet waren.
Mein Finger zuckte, sollte, durfte ich jetzt Kontakt mit Vera
aufnehmen? Was sprach dagegen? Nachdem ich von irgendwoher eine
deutliches "Nichts!" gehört hatte, klickte ich den Link an. Ihre
persönliche Seite war nicht aufschlussreich, aber zumindest war
ich sicher, dass es 'meine' Vera war. Eine E-Mail kann nicht
schaden, dachte ich mir und schrieb ihr dass Nötigste;
Kurzlebenslauf, dass ich Witwer war, Alter und Namen meiner
Kinder, meine Telefonnummern, und natürlich, dass ich mich
freuen würde, nach so langer Zeit, von ihr zu hören.
Zwei Wochen waren vergangen, zwei Wochen in denen ich anfänglich
stündlich und dann nur noch so wie üblich meine private Mailbox
checkte. Es war Freitagabend, die Woche sehr anstrengend, erst
vor einer halben Stunde war ich von einer mehrtägigen
Dienstreise nach Hause gekommen, hatte notdürftig meine Sachen
verstaut, Jetzt saß ich im Wohnzimmer, ein Glas kühles Bier in
der Hand als das Telefon klingelte. "Mist", dachte ich laut,
"ich habe Leonie nicht angerufen. Sie wollte doch wissen ob sie
mit ihrem Freund am Sonntag zum Essen kommen kann" Noch ganz in
Gedanken nahm ich das Telefon, welches direkt vor mir auf dem
Tisch lag, drückte die Annahmetaste, und sagte: "Entschuldigung,
Leonie, ich hab ganz verschwitzt dich anzuru..."
"Olli bist du es?" eine vertraute, aber lange nicht mehr gehörte
Stimme drang an mein Ohr, "Vera hier, wie geht es dir?"
"Oh", begann ich zu stammeln, "Schei.., du, mit dir hab ich
jetzt überhaupt nicht gerechnet!" "Das hab' ich gemerkt, Olli
bist du zu Hause" "Ja, warum?" Meine grauen Zellen, hatten
Feierabend, ich begriff fast nichts mehr! "Weil ich heute in
München bin, und da dachte ich, komme ich dich schnell mal
besuchen" "Wie München, was machst du denn da" "Eine alte
Freundin, müsstest du sogar kennen, Andrea Schäfer früher
Neubert feiert ihren Fünfundvierzigsten, da bin ich heute
Abend." "Bist du mit dem Auto da?". "Nein, aber ich hab alles
organisiert." "Wann, bist du da?" fragte ich. "Morgen früh bin
ich bei dir!" "Super, dann mach ich Frühstück für uns, so wie
früher, einverstanden?" Ihre Stimme hörte sich plötzlich belegt
an. "Ja.., ja, - so wie früher!"
Die Hälfte meines Bieres hatte sich während des Telefonats auf
meine Hose ergossen, was meine freudige Erregung in Grenzen
hielt. Ein Blick auf die Uhr sagte mir, dass mir eine
dreiviertel Stunde blieb um meine Vorräte aufzufüllen, Stefan
kaufte nur im allergrößten Notfall ein. Kurz vor Acht verließ
ich voll bepackt den Supermarkt und machte mich, zu Hause
angekommen, ans Ein- und Aufräumen.
Bei einem weiteren Bier sowie einer gepflegten Brotzeit erzählte
ich meinen Sohn, dass ich am nächsten Tag Damenbesuch erwarte.
"Schön für dich, ich werde dich nicht stören, ich bin nachher
weg und übernachte beim Sepp in Kaufering, vor Sonntagnachmittag
bin ich nicht wieder da!" Leonie hatte ich auch nicht erreicht,
sah so aus als würde ich an diesem Wochenende meine Kinder nicht
zu Gesicht bekommen, aber dafür besuchte mich ja Vera. Ein paar
wilde Gedanken schossen durch meinen Kopf, doch bald beschloss
ich mich einfach nur zu freuen eine alte, liebe Freundin zu
sehen, zu erfahren wie es ihr und ihrer Familie geht.
Ich war gerade auf den Weg in den Keller, um mir ein letztes
Bier zu genehmigen, als ich durch das Flurfenster Leonies Auto
sah. Kurz vor Zehn! Seltsam! Was wollte sie denn jetzt, ohne
vorher anzurufen? Es klingelte. "Ja Sack Zement, wieso benutzt
sie nicht ihren Schlüssel." Also gut, Haare glatt gestrichen,
Kleidung überprüft und die Tür geöffnet. "Leo......." " Das ist
heute schon das zweite Mal" Vera stand vor mir, lachte. Lachte
ihr fröhliches unverkrampftes Lachen, dass ich früher so liebte.
"Vera??" "Olli möchtest du eine weit gereiste, alte Frau nicht
in dein Haus bitten?" "Nein, Quatsch natürlich, wieso, du
wolltest doch Morg...." Weiter kam ich nicht. Vera ließ ihr
Gepäck fallen, zog mich zu sich herab, drückte ihre Lippen auf
meine, bohrte ihre Zunge in meinen Mundraum und erkundete diesen
gründlich." Normalerweise hätte mich ein solcher Überfall um den
Verstand gebracht, jetzt, passierte das Gegenteil. Ich fing
wieder an halbwegs klar zu denken. "Sag mal ist das eine
Verschwörung, du bist doch mit Leonie gekommen oder?" "Ja,
verzeihst du mir meine Notlüge mit dem Geburtstag. Ich hab dich,
bevor ich in Köln abgeflogen bin angerufen, um sicher zu gehen,
dass du daheim bist. Leonie hat mich in München mit ihrem Freund
abgeholt, dein Sohn weiß auch Bescheid, der war am Montag am
Telefon als ich dich erreichen wollte, da ist uns die Idee
gekommen dich zu überraschen" "Gelungen", sagte ich, "aber jetzt
komm erst mal rein, mein Gott, du hast ja Gepäck für vierzehn
Tage!"
Statt zu antworten umarmte sie mich und küsste mich noch mal
leidenschaftlich. Nachdem sie mich aus ihrer Umklammerung
entlassen hatte, schob ich die Koffer in den Flur, nahm ihr
Mantel und Schal ab und forderte sie auf. "Vera lass dich
anschauen!" Stellte fest: "Du bist da ja noch schöner als
damals!" Sie hatte sich wirklich kaum verändert, ein paar
Fältchen hier, ein kleines Pölsterchen da, ich fand das ließ sie
nur noch attraktiver, noch bezaubernder erscheinen als vor
vierundzwanzig Jahren. "Vera du siehst hinreißend aus" fuhr ich
fort, "aber jetzt komm, gehen wir ins Wohnzimmer. Es gibt
bestimmt viel zu erzählen. Möchtest du was trinken?" "Ja, Sekt"
sie lachte aus vollen Hals. " Ist gerade leider aus "entgegnete
ich. "Schau mal in die braune Tasche." forderte Vera mich auf,
die es sich zwischenzeitlich auf dem Dreisitzer bequem gemacht
und ungezwungen ihre halbhohen Stiefel abgestreift hatte. Ich
öffnete die Tasche und obenauf lag eine eisgekühlte Flasche
edler, trockener, Badischer Jahrgangssekt. "Sauber, das ist ja
die Marke die ich damals immer auf Lager hatte, hast du noch
mehr solche Überraschungen?" Nachdem ich zwei Sektschalen aus
dem Wohnzimmerschrank genommen hatte, und die Flasche entkorkte
streichelte mir Vera sanft über den Arm und flüsterte: "Wir
werden sehen!"
"Komm, setz' dich zu mir" sagte Vera, nachdem ich ihr ein
gefülltes Glas gereicht und mich auf dem Sessel neben der Couch
niederlassen wollte. Sie drückte fest meine Hand, eine
eigenartige Energie, irgendetwas Unbeschreibliches ging von ihr
aus. Vera hauchte mir einen Kuss auf die Wange hob das Glas
zwinkerte mir zu und sagte leise mit leicht rauer Stimme "Auf
uns!" "Auf eine schöne Frau", gab ich zurück, dann genossen wir
das köstliche Nass.
Wir unterhielten uns über die vergangene Zeit, über unsere
Arbeit. Sie erzählte, dass sie an einer Privatschule arbeitete,
und zurzeit nur als Springerin tätig war. Ich berichtete, dass
ich mittlerweile eine leitende Funktion übernommen hatte, aber
immer noch von zu Hause aus arbeitete.
Natürlich kamen wir auf den Unfall meiner Frau zu sprechen. Vera
rückte dabei noch näher zu mir, während ich erzählte, hielt sie
einfühlsam meine Hand. Dann forderte ich sie auf von ihrer
Familie zu berichten. "Olli" begann Vera, ihre Stimme wurde
weinerlich, ihre Augen wässrig, "Olli ich bin wie du allein,
allein mit meiner Tochter, allerdings hab' ich Raimund meinen
Ex-Mann in flagranti mit einer Anderen erwischt als ich früher
von einer Dienstbesprechung nach Hause kam. Ich glaub' das
Schlimmste war, dass sie eine meiner besten Kolleginnen an
meiner damaligen Schule war. Bis dahin dachte ich eine gute
Ehefrau gewesen zu sein. Raimund gab natürlich vor allem mir die
Schuld. Nach einem Jahr war dann die Scheidung mit dem üblichen
Krieg durch. Meine Tochter, Lisa, war zu der Zeit sechzehn, das
war eine schwere Zeit für uns beide. Die erste Zeit konnte ich
gar nicht unterrichten, Monika hat sich viel um uns gekümmert.
Seit 'nem Jahr geht es wieder aufwärts, kann ich wieder lachen."
"Vera" ich spürte, dass ihr aber jetzt nicht nach Lachen zu Mute
war, "lehne dich an mich und lass deinen Tränen freien Lauf,
wenn du willst", sagte ich tröstend. Ich drückte ihren Kopf an
meine Brust und Vera schluchzte und weinte hemmungslos. Zärtlich
strich ich durch Veras schwarze Lockenpracht, küsste ihre Stirn.
"Es tut so gut deine Nähe zu spüren," presste Vera stockend
heraus, "Olli ich heule nicht wegen der Trennung, es ist weil
ich so viele Fehler in meinem Leben gemacht habe, hilfst du mir,
dass das nie wieder vorkommt" "Wie soll ich...." Sie unterbrach
mich indem sie mit ihrer Hand über meinen Mund wischte, und
etwas gefasster fort fuhr: ".. meinst du deine Iris hätte was
dagegen wenn wir...wenn ich bei dir, ..." "Vera, bitte beruhige
dich erst mal", flüsterte ich. "Wir sind alte Freunde, wer soll
etwas dagegen haben wenn du übers Wochenende bei mir bleibst?"
Ich reichte Vera, ein Taschentuch, sie schniefte kräftig hinein
und schaute mich, nach einem Lächeln ringend, an. So derangiert
wie sie war, erweckte sie plötzlich Gefühle in mir, die lange
Zeit verschüttet waren.
Vera ergriff die Sektflasche, füllte unsere Gläser erneut, und
von einem letzten Schluchzer geschüttelt kam ihr ein leises "Auf
ein neues Leben" über die Lippen." Wir nippten an unseren
Gläsern, dann sanken wir ineinander und ließen unseren Händen
und Gefühlen freien Lauf. Vera lehnte sich eng an mich, umfasste
immer wieder mein Gesicht mit beiden Händen und verteilte
Dutzende kleine Küsse, ich massierte ihren Nacken, was sie mit
wohligen Schnurren goutierte. Immer inniger und zärtlicher
wurden die Berührungen, langsam glitten meine Hände unter ihren
flauschigen Pullover, fühlten ihre seidenweiche Haut. Ihre
Halsbeuge küssend, atmete ich tief den süßlichen Duft ein, der
von ihr ausging, der so einzigartig war. Berauschte mich daran.
Wir vergaßen Zeit und Raum gaben uns gegenseitig die lange
vermissten Streicheleinheiten, genossen unsere körperliche Nähe.
Wortlos streifte Vera ihren Pullover ab, knöpfte mein Hemd auf,
und hauchte: "Bitte mach' mir meinen BH auf, ich möchte deine
Haut auf meiner spüren."
Es war ein herrliches Gefühl, als sie zuerst mit ihrem strammen
wohlgeformten Brüsten, die über die Jahre nichts an Schönheit
eingebüßt hatten, mit den leicht aufgestellten rosa Knospen
voran, meinen Brustkorb berührte. Ein wohliges Prickeln überzog
meinen ganzen Körper und verstärkte sich als sie sich ganz an
mich schmiegte, mich an die Lehne das Sofas drängte und
letztlich auf mir zu liegen kam. Von Lauten, die zuerst nur
Wohlgefühl ausdrückten, und später auch von Seufzern der
Begierde und Lust begleitet, holten wir uns beim Partner die
Nähe, die Zärtlichkeit, und Zuneigung die wir so lange Zeit
vermisst hatten. Wir verzehrten uns nach der Haut des Anderen,
sogen uns gegenseitig auf.
Vera war die Erste die zu reden begann: "Liebling"!
Glocken läuteten in meinem Kopf, -Marke Big Ben-.
-Was war das? 'Liebling?'-
"Liebling" säuselte Vera, "ich fühle mich, als wäre ich zu Hause
angekommen. Als ich deine Mail bekam, fing ich an nur noch an
dich zu denken, in Erinnerungen zu schwelgen, dachte an die Zeit
in der ich glücklich war mit dir, ohne es damals dir oder mir
einzugestehen. Habe lange überlegt ob ich dir überhaupt
antworten sollte. Ob du bereit sein würdest für mich. Dann rief
ich Montag an um mich mit dir zu verabreden. Stefan war so nett
mir zu erzählen wie es dir geht, dass du es nicht offen sagst,
aber dich doch nach einer Partnerin, nach Liebe sehnst, mir geht
es genau so, und ich weiß heute, ich sehne mich nicht nur nach
Liebe, ich sehne mich nach deiner Liebe."
Wer hatte den Presslufthammer in meinem Oberstübchen zum Laufen
gebracht, es dröhnte, alles begann sich zu drehen. Vera bewahrte
mich einem sanften Kuss vor der Ohnmacht. "Komm!" hauchte Vera
mir ins Ohr, half mir auf, schien sich zu orientieren, zog mich
zielstrebig in mein Schlafzimmer. Sollte ich überhaupt noch
fragen woher sie den Weg kannte? " Vera, wie kommt es dass du
dich bei mir..." "auskennst?" fiel Sie mir ins Wort,
"Geheimdienstliche Ermittlungen, Stefan hat mir einen Plan und
Bilder von eurem Haus geschickt, für den Fall, dass ich
angekommen wäre und keiner von euch wäre da gewesen!" "Nicht
übel, totale Verschwörung!", stieß ich hervor. "Jeglicher
Widerstand zwecklos, du ergibst dich jetzt dem 'Kommando Vera
Scheller' oder du wirst dein Leben als unglücklicher Mann
beenden!" "Wenn du das sagst", antwortete ich. Mein Hirn war
immer noch blutleer. Vera schob mich durch die Schafzimmertür,
was ich jetzt sah gab mir den Rest! Die Doppelbetthälfte, die
seit zwölf Monaten leer stand, war wieder hergerichtet, das
ganze Bett frisch bezogen. "Deine Kinder haben ganze Arbeit
geleistet", freute sich Vera und fiel mir um den Hals.
Den Kuss den meine alte Freundin nun begann, ersetzte jede
Erklärung die ich verlangt hätte wenn ich noch hätte sprechen
können. Die Sehnsucht, die Leidenschaft, Zärtlichkeit und
Wollust, die darin lag, sagte mehr als tausend Worte. Nach
kurzer Überraschungsphase erwiderte ich ihr Drängen, und
Fordern. Und unsere Münder verschmolzen zu einer sinnlichen
Einheit.
Die Hände blieben nicht mehr untätig. Was bisher zärtliches
Streicheln war, wurde lustvolles Kneten, Begreifen. Ihre Knospen
wurden deutlich größer, fester. Meine Hände wurden von ihr genau
dort hin geführt, sie zeigte mir wie fest, so fest dass es sie
fast schmerzen musste, ich ihre unvergleichlich schönen Brüste
massieren sollte. Triebhaftigkeit hatte uns in Besitz genommen.
War es die lange Abstinenz vom anderen Geschlecht, war es das
Verlangen mach dem Partner, den man schon früher begehrte, den
man begehrte, der aber immer unerreichbar schien? Wir rissen uns
die restlichen Kleider vom Leib. Sachschäden in Kauf nehmend,
fielen wir gegenseitig über uns her wie ausgehungerte Wölfe über
ihre Beute. Die Lippen verbissen sich, die Zungen spielten ihr
heißes Spiel, die Hände kannten nur ein Ziel und fanden es. Mein
erigierter Penis drängte sich an ihre immer feuchter werdende
Vulva. Die Erregung wurde fast zur Qual.
Vera warf sich rücklings quer über das Bett, zog mich mit sich.
Da lag sie vor mir, ihr Körper bis auf ein paar Falten am Bauch,
makellos. Ihre Beine straff und schön, Ihre Scham penibel
rasiert. Einfach nur begehrenswert! Langsam küsste ich mich von
ihrem Gesicht, die Brüste mit den keck nach oben gerichteten
Krönchen, nicht auslassend, herunter bis zu Ihrem Venushügel.
Gerade wollte ich beginnen sie mit meiner Zunge zu verwöhnen,
röchelte sie:" Schatz, nein bitte nicht so! Komm in mich, ich
verbrenne!" Sie öffnete ihre Schenkel, gab den Blick frei auf
die sich öffnenden, vor Feuchtigkeit glänzenden Schamlippen, auf
ihr zartes rosa Fleisch. Ihren Wunsch ignorierend, wohl wissend,
dass ich bei all der Aufregung, der Erregung vorzeitig
explodieren könnte, suchte meine Zunge ihre Klitoris. Ich ließ
meine Zunge kreisen, flattern, verwöhnte ihre pralle Perle,
schmeckte das herbe Aroma ihres Nektars, genoss ihr langsam
aufkommendes, lustvolles Seufzen. Nach kurzer Zeit hatte sie
sich ergeben. Gab sich hin, ließ sich von mir treiben, ließ sich
fallen. Meine Finger stießen zu dem lüsternen Spiel dazu,
stießen zu, fanden die Stelle die die Explosionen verstärkt.
Wild und ungestüm drängte mir Vera ihren Unterleib entgegen,
vergaß alles um sich herum, keuchte, stöhnte, wimmerte. Ihr
gesamter Körper verkrampfte. Meinen Kopf mit ihren Händen
suchend, entlud sich ihre angestaute Lust, begleitet von einem
lang anhaltenden Seufzer.
Ohne große Pause zog sie mich nach oben küsste mich ungeachtet
der Tatsache, dass sie sich selber schmeckte, drehte sich auf
alle Viere, griff mein stahlhartes Glied, ließ mir keine Zeit
für Zärtlichkeiten, und forderte mich auf, mir ihren festen Po
entgegenreckend, endlich in sie einzudringen. Vera war mir viel
eigentlich zu wertvoll, um nur meinen Trieb auszuleben, mich
einfach nur in ihr zu befriedigen. Eine zeitlang, ihr süßes
Hinterteil in den Händen haltend stieß ich zu, gab ihrem immer
stärker werdenden Drängen nach. Dann bat ich sie sich auf die
Seite zu legen, wollte hinter ihr kauernd, zärtlich unser
Liebeswerk vollenden. Sie war es, die sich weigerte, stattdessen
mich auforderte schneller, fester zu zustoßen. Immer wieder
prallten unsere verschwitzten, glühenden Leiber aneinander,
berührte mein Hodensack ihren strammen Hintern. Als ihre Stöhnen
immer heftiger wurde, ich deutlich die Kontraktion ihrer
Scheidenmuskulatur spürte und sich ihr Körper immer mehr
verkrampfte, gab ich jegliche Zurückhaltung auf, stieß so fest
ich konnte, bis auch meine Lenden spannten, und ich animalisch
Laute ausstoßend, ihr meine gesammelten Werke in den Unterleib
pumpte. Fast gleichzeitig, ihre Lust mit unterschiedlichsten
Lauten untermalend, erreichte auch Vera den Gipfel.
Wohlig seufzend glitt Vera aufs Kopfkissen, zog mich zu sich und
flüsterte mir lächelnd ins Ohr: "Was bin ich doch für ein Schaf,
das hätte ich schon vor fünfundzwanzig Jahren haben können."
Eng aneinander gekuschelt erholten wir uns von unserem Tun,
immer wieder streichelnd, küssend. Lange dauerte es nicht bis
unsere Erregungskurve langsam wieder nach oben zeigte. "Olli",
kaum vernehmbar wisperte Vera, und errötete leicht dabei",
machst du das nachher noch mal bei mir -- mit der Zunge?"
Irritiert nahm ich sie in den Arm, "Vera, du wolltest das doch
nicht, sag' nicht, dass es das erste Mal war?" "Doch und es war
himmlisch, und du hast das erste Mal etwas gegen meinen Willen
getan. Ich verspreche dir in Zukunft immer ehrlich zu sein,
damit du nicht raten musst was ich will. Ich wollte damals mit
dir und hab dich immer abgewiesen, hättest du einmal den Mut
gehabt wäre vielleicht alles anders gekommen! Und kannst du dich
erinnern in der Nacht als wir vorher im Thermalbad waren? Ich
hätte zu dir gehen, und mir es nicht selber besorgen sollen, ich
hatte solches Verlangen nach dir. Zuerst war ich enttäuscht,
dass du nicht kamst als ich dich darum bat, später wusste ich,
dass du gar nicht anders konntest, so wie ich mich vorher dir
gegenüber verhalten hatte. Du warst immer so korrekt, eigentlich
zu korrekt, aber bitte bleib so. Ich habe gelernt, dass man das
tun muss was man will und nicht 'Nein' sagt wenn man 'Ja' denkt.
Bitte verzeih' mir, ich war damals noch so jung und flatterhaft,
und dachte eine zeitlang, dass du ein langweiliger Spießer
werden würdest. Meinte noch suchen zu müssen."
"Das war sehr aufschlussreich mein Schatz", antwortete ich,
"aber um Verzeihung brauchst du mich wirklich nicht zu bitten,
vielleicht hätte ich ja hartnäckiger sein sollen, Aber das ist
Vergangenheit, was willst du jetzt?"
"Dich!"
Sinnlich erkundeten wir uns mit Fingern und Zungen, gaben uns
einander hin, trieben uns von Höhepunkt zu Höhepunkt. Es wurde
eine lange Nacht, wir genossen unser neue Liebe, hatten nach dem
ersten Sturm die Sanftheit wieder gefunden, erfüllten uns
gegenseitig unsere Wünsche, fanden die totale Befriedigung.
Spät am Samstagmorgen wurde ich durch ein Kitzeln geweckt. Vera
steckte mir ihre Zunge ins Ohr und amüsierte sich köstlich, als
ich verwirrt um mich blickte und im Halbschlaf murmelte: "Gott
sei Dank habe ich das alles nicht nur geträumt" "Du, was hältst
du davon wenn ich noch ein paar Tage bei dir bleibe, ich kann
das einrichten!" gurrte Vera. "Vera frag nicht! - Bleibe! Von
mir aus brauchst du gar nicht mehr weg." "Was bedeutet das?"
fragte sie" "Was könnte das sein?" lautete die Gegenfrage. "Wenn
ich mich recht erinnere hab'ich dir mal'einen Heiratsantrag
gemacht! Die Antwort steht noch aus!" "Ja!" "Wie 'Ja'?"
"Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa" schrie Vera, das ganze Dorf musste
es gehört haben.
-------
Das ist jetzt knapp acht Wochen her, Vera war heute unterwegs,
etwas erledigen, sagt sie. Sitzt jetzt auf meinem Schoß, ihr ist
Blick sonderbar verklärt. Sie hat meine Hand knapp über ihrem
Venushügel platziert und mir ganz verlegen ins Ohr geflüstert:
"Olli, ich hab während unserer ersten Tage wohl mal was
vergessen und jetzt wächst da ein Teil von dir! ----- Olli ich
werde bald Sechsundvierzig, das wird nicht so einfach!"
"Ist das sicher, dass du schwanger bist?"
"Ganz sicher!"
Ich drücke Ihre Hand, streichle liebevoll ihr Gesicht, flüstere
zurück: "Da hat jemand deinen Trinkspruch ernst genommen!"
"Wie?"
"Du hast als wir uns wieder trafen gesagt: 'Auf ein neues
Leben!'"
"Vera, ich freue mich wir gehören zusammen, gehörten immer schon
zusammen, wir zwei,---- wir drei, wir schaffen das!"
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