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Ich war etwas im Stress an jenem Tag. Vielleicht auch mit ein
Grund dafür, warum dieser Tag so und nicht anders verlaufen
konnte.
Dass er allerdings so verlief, sollte mir erst Tage später mehr
als recht gewesen sein. Quasi ein Einschlag der besonderen Art.
Es fing damit an, dass ich total vergessen hatte, mir einen
neuen Anzug zu kaufen. Schlicht und ergreifend hatte sich über
meinen Hüften ein kleines Feinkostgewölbe entwickelt. Nicht
viel, aber genug, dass sämtliche Hosen nur passten, wenn ich die
Luft anhielt. Murrend, und um meinen straffen Zeitplan im
Hinterkopf wissend, setzte ich mich also in den Wagen und fuhr
in die Nachbarstadt. Bei uns auf dem Dorf hatte der letzte
Tante-Emma-Laden vor 8 Jahren zugemacht. Rein ins Parkhaus, den
erstbesten Platz und raus aus dem Auto. Ich war vielleicht 12
Schritte gegangen, als es fürchterlich laut quietschte und kurz
darauf ein dumpfer Aufschlag mit splitterndem Glas in den Weiten
der Tiefgarage verhallte. Nur Momente später ging eine
Alarmanlage los.
Ich drehte mich um. "Nein!", schrie ich auf und blieb
sekundenlang in einer Art Schreckensstarre stehen. Ich wollte
nicht glauben, was meine Augen mir von meiner Umwelt
vermittelten. In den Kofferraum meines Cabrios hatte ein Smart
versucht, einzuparken.
Erst dann sah ich, dass eine Person in dem Wägelchen langsam
wieder zu sich kam. Ich eilte die paar Schritte zurück und bekam
den nächsten Schlag. Eine Frau saß hinter dem Steuer. Und sie
sah nicht nur mitgenommen aus. Die Aufprallwucht hatte den
Airbag ausgelöst und sie war zum Glück sanft darin gelandet.
Doch irgendein Teil im Wageninnern musste sich gelöst haben,
zumindest blutete sie an Schläfe und Wange. Zwei ziemlich große
Schnitte verunstalteten ihr Gesicht. Doch viel mehr konnte ich
nicht erkennen. Ihre recht üppig braune Mähne verhüllte ihren
Kopf fast vollständig. Nur die Wange und Schläfe konnte ich
erkennen.
Vorsichtig öffnete ich die Tür. Wie gut, dass ich behutsam
vorging. Sie musste sich wohl schon abgeschnallt haben, denn sie
kippte mir einfach so entgegen.
Erste Neugierige versammelten sich.
"Glotzen Sie nicht so blöd!", pflaumte ich einen umherstehenden
dicken Mann an, "rufen Sie besser einen Arzt. Oder glauben Sie,
wir machen das hier zum Spaß?"
Eine Frau lief los. Der Typ war wohl dumm oder taub. Er blieb
einfach stehen.
"Danke für Ihre Hilfe. Dann filmen Sie wenigstens, wenn Sie
schon nicht helfen wollen", blubberte ich weiter und fragte dann
in die umherstehende Runde: "Wer hat einen Verbandskasten
griffbereit?"
Nun war der Dicke doch aufgewacht und holte seinen
Verbandskasten. Wortlos reichte er ihn mir. Was zu tun war,
wusste ich. Eine Frau kam mit einer Decke. Endlich mal jemand
der mitdachte.
Nur wenig später kamen Polizei und Krankenwagen fast zeitgleich
an. Die Sanitäter übernahmen die Verletzte und ich wurde von der
Polizei befragt.
"Sie sind Herr?", wollte der eine Beamte wissen. "Huber,
Hans-Christian Huber."
"Sie sind soweit unverletzt, Herr Huber?"
"Ja. Beim Einschlag war ich auf Höhe des roten Wagens dort."
Nun folgte die Prozedur der üblichen Fragen, und auch, ob ich
Unfallbeteiligter bin.
"Ja. Das Cabrio gehört mir."
"Oh ha", entfuhr es dem Beamten, "der ist jetzt aber erheblich
kürzer. Vorn und hinten."
"Und erst 10 Tage jung", ergänzte ich etwas bitter.
Plötzlich ging Alarm in der Tiefgarage los. Gelbe Blitzlichter
und ein ohrenbetäubender Sirenenton unterbanden jegliche
Unterhaltung. Dann war auszumachen, warum die Anlage ausgelöst
wurde. Erst jetzt nahmen wir wahr, dass mein Auto inkontinent
geworden war. Durch den starken Aufprall wurde mein Wagen gegen
die Mauer gedrückt. Und im Motorraum musste eine
Kraftstoffleitung was abbekommen haben. Die Sanis sahen zu, dass
sie mit der Verletzten Land gewannen, auch die Polizei
verfrachtete mich nun in den Streifenwagen und es ging im
Eiltempo nach draußen.
Jetzt war Großalarm ausgelöst worden. Feuerwehr und
Rettungswagen trafen im Minutentakt ein. Ebenso Polizei und
Sicherheitspersonal des Tiefgaragenbetreibers. Das darüber
liegende Einkaufszentrum wurde geräumt. Ein Funken da unten, und
Sylvester würde dieses Jahr schon im Sommer geprobt werden.
Auf der Wache ging die Befragung weiter. Doch zum Hergang konnte
ich beim besten Willen nichts sagen. Nur die Geräuschkulisse
schilderte ich. Vom Ergebnis der Kaltverformung hatten die
Beamten sich ja selbst ein Bild und auch Bilder gemacht.
"Und wie komme ich jetzt nach Hause?", wollte ich dann doch noch
wissen.
"Ich denke, einen Leihwagen wird Ihr Händler für Sie haben.
Wollen Sie anrufen?", bot mir Herr Adam, einer der Polizisten,
an.
Ich telefonierte und die Polizei fuhr mich freundlicherweise
sogar auch noch bis vor die Tür. Als ich meinem Händler den
Vorfall erzählte, sah er mich nur kopfschüttelnd und immer
blasser werdend an.
"Die Dame muss aber mächtig flott unterwegs gewesen sein", war
sein Resümee meiner Schilderung. "Wenn der Airbag auslöst und
Ihr Wagen noch vorn an der Wand eins auf die Schnauze bekommen
hat, dann war sie eigentlich schon im Tiefflug. Das ist kein
Parkrempler mehr. Und nun?"
"Brauche ich einen Wagen. Und auch einen Anzug."
"Anzüge sind gerade aus", grinste er verschmitzt, "aber wir
haben noch als Vorführwagen ein Cabrio hier. Das geben wir Ihnen
für die nächsten zwei Tage erst einmal mit. Hoffentlich haben
Sie nicht allzuviel Stress mit den Versicherungen", meinte er
und drückte mir den Schlüssel für den Leihwagen in die Hand.
"Denken Sie bitte dran, das hier ist ein Benziner und kein
Diesel", wies er mich noch höflich darauf hin.
Ich dankte, unterschrieb das Formular und konnte gehen. In der
Stadt war mittlerweile Großkampftag der behördlichen Einheiten.
Mit dem Wagen kam ich nicht mal mehr bis zu einem Parkplatz.
Alles war abgesperrt. Und das nur, weil mein Wagen nicht an sich
halten konnte? Dann wollte ich nicht erleben, wenn da unten mal
ein Auto in Brand geriet. An einen Anzug brauchte ich heute
nicht mehr denken. Mein Termin war ja morgen auch erst um 11
Uhr, 9 Uhr 30 öffneten die Geschäfte. Dann eben morgen. Mich
konnte heute nichts mehr erschüttern.
Die Tage gingen vorüber. Ich bekam einen Anzug, der Termin
verlief gut, die junge Frau war wieder zu Hause und mein Wagen
als Ersatzteilspender bei meinem Händler. Es war nichts zu
retten an diesem Auto. Verzogen und damit final fertig. Das tat
schon weh. Doch die Bestellung für ein identisches Neufahrzeug
hatte ich schon unterschrieben. Acht Wochen sollte es dauern.
Die gegnerische Versicherung trat für den Schaden ein und zahlte
auch den Leihwagen. Zwar kein Cabrio, aber ich war mobil. Das
war wichtig.
Knapp zwei Wochen waren vergangen, es war Freitag und Pfingsten
stand vor der Tür. Ein langes Wochenende also. Die
Wetteraussichten hätten besser nicht sein können. Sonne satt und
um 25 Grad, versprach der Wetterdienst. Eine gute Gelegenheit,
an die See zu fahren. Und ich wohnte ja auch nur ein paar
Kilometer davon entfernt. Die kurze Strecke war mit dem Fahrrad
kein Problem. Ich konnte die Feldwege nehmen und so den
Wahnsinnigen aus dem Weg gehen, die mit den Wagen am liebsten
noch auf den Strand fahren würden, weil sie zu faul sind, ein
paar Hundert Meter zu laufen.
Das Telefon klingelte. Es konnte nur Horst sein. Er war mit mir
aus der Clique zusammen übrig geblieben, die noch nicht
verheiratet waren oder eine Freundin hatten. Ich hatte mich auch
noch nicht sonderlich intensiv bemüht. Es gab zwar eine Menge
Angenehmes für die Netzhaut in meiner mittelbaren und auch
unmittelbaren Umgebung. Aber eine, die mir nicht nur gefiel,
sondern auch noch etwas im hübschen Kopf hatte, war leider nicht
dabei. Bisher nicht. "Moin Horst", sagte ich einfach, ohne mich
zu melden.
"Oh. Verzeihung. Ich habe mich wohl verwählt", sprach eine
erschrockene Frauenstimme aus dem Hörer.
"Äh, nee, ja, weiß ich nicht", stammelte ich verwirrt. "Hier ist
Huber."
"Scheibner. Carolin Scheibner", kam es nur sehr verhalten bei
mir an.
"Ach so", fiel es mir wieder ein. "Sie hatten den bedauerlichen
Unfall."
"Ja. Ich bin die, die Ihren Wagen vom Frauenparkplatz drängen
wollte", hörte ich sie schmunzelnd sagen.
"Was kann ich denn für sie tun?", wollte ich dann aber doch
wissen.
"Ich wollte mich bei Ihnen melden und mich entschuldigen."
"Mir ist nichts passiert, im Gegensatz zu Ihnen. Wie geht es
Ihrer Schläfe und Wange?"
"Na ja. Gut ist übertrieben. Schön auch. Es werden wohl zwei
Narben bleiben." Sie klang nicht besonders glücklich.
"Das ist nicht schön", sagte ich mitfühlend. Sie tat mir
wirklich leid. Der Stimme nach war sie höchstens Mitte 20.
"Passiert ist passiert. Da kann ich nun auch nichts mehr dran
ändern. Aber der Autohersteller will mir wenigstens eine
Entschädigung zahlen."
Ich stutzte. "Wieso das?"
"Ach, das ist eine lange Geschichte. Die will ich Ihnen
ersparen. Fakt ist aber, dass der Wagen einen technischen Defekt
hatte und plötzlich Vollgas gab. Ihr Wagen war meine Rettung.
Sonst wäre ich frontal gegen die Wand gefahren." Sie klang ganz
erregt, als sie mir das erzählte.
"Ach du Scheiße", rutschte mir raus. "Ich meine, das ist ja
schrecklich. Wer hat das denn festgestellt?"
"Irgendeiner von der Versicherung. Die haben den Wagen
untersucht und das ist dabei rausgekommen."
"Da haben Sie ja Glück im Unglück gehabt", stellte ich mehr
sachlich fest.
"Ja. Trotzdem ist es eine Lauferei ohne Ende. Jeder hat einen
Fragebogen, den ich ausfüllen muss. Bisher habe ich jeden Abend
wenigstens zwei Stunden nur dafür aufgebracht." Sie hörte sich
wirklich genervt an. "Aber ich wollte Sie noch etwas anders
fragen", und ihre Stimme bekam einen leicht unsicheren Klang.
"Ich würde Sie gern zum Essen einladen. Sie haben ja Erste Hilfe
bei mir geleistet. Und dafür möchte ich mit einem Essen
revanchieren."
Mir fehlten einen Moment die Worte. "Äh", stammelte ich schon
wieder, "ähm, das ist für mich eine Selbstverständlichkeit, zu
helfen. Das ist nicht nötig." Ich spürte leichte Nervosität in
mir aufsteigen.
"Ich möchte es aber", gab sie mir etwas druckvoller zu
verstehen. "Außerdem liegt ein langes Wochenende vor uns."
Vor uns? Hatte sie das gesagt? "Äh, ja, äh, ich meine, was, äh,
wo?" Wie blöd war ich denn?
"Ich dachte an den 'Fördeblick'", ließ sie mich ungeachtet
meiner unbeholfenen Stotterei wissen.
"Aha", kam ich langsam wieder zu mir, "und wann dachten Sie?"
"Ich weiß ja nicht, wann Sie Zeit haben. Wann Ihre Familie Ihnen
dafür Zeit lässt", sagte sie etwas verlegen, fast schon
schüchtern.
"Ich hab sowas nicht", und als ich die Worte ausgesprochen
hatte, wollte ich, dass sie einfach nur noch auflegt. So
bescheuert kann auch nur ich antworten.
"Um so besser", klang sie erfreut. "Ich bin auch solo. Also, Sie
machen einen Vorschlag. Ich richte mich danach."
Peng! Jetzt war ich im Zugzwang. "Ja, äh, meinetwegen heute."
"Gut. Ich kann in einer Stunde da sein. Wie sieht es bei Ihnen
aus?"
"Ja, auch so. Müsste ich hinkriegen.", natürlich werde ich in
einer Stunde da sein. Ich war so ein Esel. Wenn die Balz
eröffnet war, ging bei mir nichts mehr. Vor ein paar Jahren
musste ich noch nicht mal groß was sagen und die Mädels folgten
mir willenlos ins Bett. War ich alt? Oder aus der Übung? "Ich
bin in einer Stunde da."
"Wie erkenne ich Sie? Ich meine, Sie kennen ja mein Äußeres
etwas." Sie klang wieder etwas schüchtern.
"Ich bin etwa 1,85 groß, blond, Kurzhaarlocken und trage eine
Brille."
"Ich freue mich. Bis in einer Stunde."
Sie hatte einfach aufgelegt. Ich stand noch mit dem tutenden
Hörer in der Hand da und wollte nicht glauben, was da eben
passiert war. Mit so einem, wie mir, geht man doch nicht
freiwillig aus. Die Nummer am Telefon war ja schon mehr als
peinlich. Wie sollte das denn in einer Stunde werden? Anstatt
aber mich über meine eigene Unfähigkeit aufzuregen, legte ich
auch auf und ging zum Kleiderschrank. Im Anzug würde ich da
garantiert nicht auflaufen. Leichte helle Baumwollhose, passend
ein Kurzarmhemd und Pullover, nur für den Fall. Socken und meine
Leinenschuhe. Jetzt war aber erst mal Duschen angesagt. Ich
hatte den ganzen Tag im Anzug verbracht und mir in der Schulung
den Mund fransig geredet. So blöde Hühner hatte ich schon lange
nicht mehr auf einem Haufen. Nicht hässlich, aber leider nur so
schlau wie drei Scheiben Toast. Na ja, für Geld tut man viel.
Auch sowas.
Während ich mich abtrocknete, überlegte ich mit dem Rad zu
fahren. Wenigstens das Gewissen beruhigen, etwas gegen meine
Pfunde zu tun. Doch dann kam mir der Platten in den Sinn und
auch das defekte Licht. Die Entscheidung wurde mir also
abgenommen. Fix und fertig angezogen betrachtete ich das
Gegenüber im Spiegel.
Mit dem Wagen brauchte ich nur knapp 10 Minuten. Zeit genug, um
noch wenigstens irgendwo ein paar Blumen aufzutreiben. Wenn ich
schon am Telefon mehr als bescheuert war, so konnte ich damit
auf jeden Fall Boden gut machen. Das zog schon immer.
Wahrscheinlich genetisch bedingt sogar. Klaus konnte ich auch
jetzt noch rausklingeln. Bei uns im Dorf kannte jeder jeden. Und
mit Klaus war ich schon in der Grundschule in einer Klasse. Er
hatte nach der mittleren Reife aufgehört und bei seinen Eltern
im Blumenladen gelernt. Seit ein paar Jahren führte er
erfolgreich den Laden weiter, hatte ihn sogar zur Gärtnerei
ausgebaut.
Bewaffnet mit der Entwaffnung einer Frau, trat ich den Weg an.
Gelbe Rosen und eine blaue Lupine hatte mir Klaus nett
zusammengestellt. Zeitig war ich da. Doch sie saß schon an einem
der Tische und überwachte die Tür.
Ich trat ein und sie stand auf.
Mir rutschte das Herz nicht nur in die Hose. Irgendwo zwischen
Knien und Zehen blieb es erst hängen. Was da auf mich zukam! Das
war auf jeden Fall mehr als nur waffenscheinpflichtig.
Ungefähr 1,70 groß, sehr schlank und doch auch fraulich. Die
Mähne hatte sie zu einem groben Pferdeschwanz gebunden. Trotz
der Tapes in ihrem Gesicht strahlte mich eine natürliche
Fröhlichkeit an, der ich schon in dem Moment verfallen war.
Geschmeidig kam sie auf mich zu. Ein schwarzes schulterfreies
Petticoatkleid mit weißen Pünktchen reichte ihr gerade bis über
das Knie. Schwarze Pumps zierten ihre Füße. Funkelnd glänzend
schmiegte sich ein feingliedriges Silberkettchen um ihren
schlanken Hals. Kleine Ohrstecker machten auch auf sich
aufmerksam.
Ich war wie benommen.
Sie stand vor mir. Ihr dezent aufgetragenes Parfum umschwebte
meine Sinne. Ich vergaß meine Erziehung. Ich sah nur noch sie.
"Für Dich", hauchte ich leise und überreichte ihr den kleinen
Strauß. Sie zog mich magisch an. Flüchtig gab ich ihr einen
angedeuteten Kuss auf die geschundene Wange.
Carolins Wangen wurden rot. Sie schaute verlegen zur Seite.
"Danke", flüsterte sie und sah mich wieder an.
Ich spürte ihre Finger nach meiner Hand tasten. Sie hatte sie
erreicht und ließ mich wortlos wissen, ihr zu folgen. Galant
begleitete ich sie zu ihrem Platz, um mich anschließend ihr
gegenüber auf den Stuhl zu setzen.
Alle meine Gedanken, die ich mir zurechtgelegt hatte, waren
verschwunden. Eine kleine Weile führten wir ein wortloses
Gespräch. Und ich genoss es, sie nur zu betrachten und ihre
Augen zu beobachten. Braune wache und doch sehr viel Ruhe
ausstrahlende Augen.
"Was darf ich Ihnen zu Trinken bringen?", riss mich eine
Bedienung aus unserem Gespräch und reichte uns je eine
Speisenkarte.
Ich musste mich erst sortieren. "Ein Wasser und ein Apfelsaft,
bitte." Carolin hatte schon eine Weißweinschorle vor sich
stehen. Nur schwerlich konnte ich mich von ihr losreißen, um die
Karte zu studieren. "Warst Du schon mal hier?", wollte ich von
ihr wissen und erschrak dann doch über meine Unbekümmertheit.
Doch sie schien es nicht zu stören. "Heilbutt kann ich Dir
empfehlen. Dorsch auch. Den Aal lass besser weg. Fleisch geht
hier gar nicht."
Mich traf ein Augenaufschlag, dem ich nicht zu entfliehen
vermochte. "Was nimmst Du?", hörte ich mich fragen.
Ich kann heute nicht mehr sagen, über was wir uns alles
unterhalten hatten. Ich weiß nur, dass eine nie zuvor gespürte
Vertrautheit zwischen uns war. Als würden wir uns seit Jahren
kennen. Sie hatte gezahlt und irgendwann standen wir vor dem
Lokal.
Die Sonne war noch eben über den Dächern auszumachen, ein laues
Lüftchen kam vom Land und kräuselte das Wasser auf der Förde.
"Gehen wir noch ein Stück?", fragend sah ich sie an.
Carolin nickte stumm und wir schlugen den Weg in Richtung der
offenen See ein. Eine Zeit gingen wir still und den anderen
genießend nebeneinander her. Doch plötzlich blieb sie stehen.
Ich sah sie erwartend an.
"Treffen wir uns wieder?", kam es sehr leise bei mir an. Ihre
Wangen glühten.
Sie nur treffen? Sie nur sehen? "Sehr gerne", nickte ich.
"Morgen?"
"Ja", flüsterte sie. "Morgen."
Wir gingen weiter. Schweigend. Obwohl wir sicherlich von uns
eine Menge zu erzählen hätten. Doch es schien zwischen uns keine
Eile zu geben, sich dem andern mitzuteilen. Ich fühlte mich mit
einem Male der Natur sehr nahe. Ich spürte den leisen Wind,
hörte die Möven kreischen, die kleinen Wellen am Ufer
plätschern. Und ich hatte das innere Bedürfnis, sie zu berühren.
Zaghaft streifte meine Hand die ihre. Wie von selbst
verschmolzen unsere Finger zu einem Ganzen. Ich blieb stehen und
drehte sie sanft zu mir. "Was ist das?", fragte ich sie leise.
Ich war völlig durcheinander.
"Weiß ich auch nicht."
Ich sah ihren Blick, versuchte ihn zu deuten. Ich kam nicht mehr
dagegen an. Sanft schloss ich sie in meine Arme und küsste
vorsichtig ihre Wange. Ich spürte an meinen Lippen die frische
Narbe. Ich tastete mich zu ihrer Schläfe vor und hauchte eine
Liebkosung auch auf diese Stelle. "Was auch immer es ist. Es ist
sehr schön, wenn Du bei mir bist", flüsterte ich.
Carolin nahm ihren Kopf etwas zurück und sah mir in die Augen.
"Doch. Ich weiß, was es ist", ließ sie mich sanft wissen, "und
ich weiß, dass ich es nicht mehr loslassen will." Sie zog mich
behutsam zu sich und gab mir einen weichen, sehr sinnlichen
Kuss. "Lass uns umdrehen. Morgen treffen wir uns wieder."
Ich hatte sie zu ihrem Wagen begleitet. Immer wieder hielten wir
kurz auf dem Weg dorthin an und tauschten zärtliche Küsse aus.
Der siebente Himmel konnte nicht annähernd so schön sein, wie
das, was ich erleben durfte.
"Chris", hielt sie mich ein letztes Mal zurück, bevor sie
einstieg und ich zu meinem Auto ging, "ich freue mich auf
morgen. Danke, für diesen wundervollen Abend."
Ein letztes Mal küssten wir uns, dann fuhr sie fort.
Ich stand noch eine kleine Weile da und ließ diesen Abend vor
meinem geistigen Auge nochmals vorüberziehen. Ihre Worte wurden
mir wieder gewahr. 'Ich weiß, was es ist', hatte sie gesagt.
Natürlich, ich spürte auch die flatternden Schmetterlinge in
meinem Bauch. Aber ich war 31 Jahre, sie 24. Konnte oder durfte
ich noch dieses Verliebtsein in dem Alter zulassen? War es nicht
eher so, dass ich vielleicht nur in ein Abenteuer schlidderte
und nach Pfingsten alles vorbei war? Weil der Alltag uns
einholte? Doch ich verdrängte diese Fragen einfach. Dieses
wunderbare Gefühl in mir wollte ich nicht zerstören. Ich wollte
es genießen.
Der Weg nach Hause war nur schemenhaft an mir vorübergezogen.
Ich spürte eine Leichtigkeit in mir. Es war einfach nur schön.
Als würde ich schweben.
In meiner Wohnung angekommen, öffnete ich eine Flasche Wein.
Einen zwar einfachen, aber dennoch sehr schmackhaften Weißwein.
Roter Rebensaft lag mir nicht so sehr. Die Fenster riss ich weit
auf. Der frühe Sommer spülte Düfte in meine Wohnung, die ich
jetzt einfach nur genießen wollte.
Wie spät es war, als ich ins Bett ging, weiß ich nicht mehr. Ich
erinnere mich nur, dass ich tief und fest geschlafen habe. Ob
schöne Träume mir den Schlaf versüßten? Keine Ahnung. Ich weiß
nur, dass mich um acht Uhr der Wecker aus der Nachtruhe holte.
Kaum, dass ich die Augen aufgeschlagen hatte, war wieder dieses
Kribbeln in meinem Bauch. Nur noch zwei Stunden, dann würde ich
sie wiedersehen.
Mein Morgenprogramm lief automatisch ab. Während ich duschte,
lief der Kaffee durch. Zusätzlich gönnte ich mir heute auch ein
Frühstücksei. Eigentlich gab es das bei mir nur sonntags, doch
für mich war heute Sonntag.
Sehr zeitig fuhr ich los. Wir waren bei ihr vor der Tür
verabredet. Ich konnte es nicht mehr erwarten, sie endlich in
meine Arme zu schließen und ihre weichen Lippen zu spüren. Einen
Parkplatz fand ich zum Glück vor dem Haus und wartete fast
ungeduldig, bis sie endlich aus der Tür kommen würde.
Allein der Anblick, wenn sie mit diesem sanften Wiegen in den
Hüften meine Gefühle in Wallung brachte, allein das war es schon
wert, hier auf sie zu warten.
Sie trat aus der Tür.
Ich war mir nicht sicher, aber wenn mir der Mund offen stand, so
wäre es verzeihlich gewesen.
Sie trug die Haare offen. Die Sonne verlieh ihnen einen leicht
rötlichen Schimmer. Eine wallende Pracht rahmte ihr Gesicht ein,
floss in schlichter Eleganz über die Schultern. Verdeckte und
provozierte doch den Blick auf das, was bei ihr nicht üppig,
aber dennoch sehr gut proportioniert war. Im Dekolleté blitzte
eine goldene Kette auf. Sie trug wieder ein Kleid. Hellblau und
marmoriert in vielen weiteren Blautönen. Ein weißes Täschchen
lässig über die Schulter gehängt. Flache, farblich passende
Schuhe an ihren Füßen.
Weich schwingenden Ganges kam sie auf mich zu.
Sprach eine Elfe zu mir? "Hallo Chris", und ich wurde liebevoll
umarmt. Sinnliche Lippen verzehrten sich danach, begrüßt zu
werden.
Ich umfasste ihre Taille und zog sie zu einem innigen Kuss dicht
heran. Weich und sinnlich. Sowohl ihr Körper als auch ihre
Lippen. Mir war, als wähnte ich mich nur in einem Traum.
Irgendwann saßen wir im Wagen. Mit unbestimmtem Ziel fuhren wir
einfach los.
"Halt an", meinte sie nach einer Weile. Wir hatten uns kaum
unterhalten. Es reichte uns, dass wir beieinander waren. "Hier
können wir unbeschwert am Strand entlang laufen."
Unser Auto war das Einzige, das auf dem kleinen Parkplatz stand.
Weit und breit nicht mal ein Fahrrad. Ein Ort, an dem wir nur
mit uns und der Natur sein sollten. Wir ließen die Schuhe im
Wagen. Auch ihre kleine Tasche legte sie mit in den Kofferraum.
"Stört nur", lächelt sie.
Kaum dass wir die Dünen erreicht hatten, verschmolzen wieder
unsere Hände. Wenige Augenblicke später sahen wir die See. Der
Strand menschenleer, auf der Ostsee vereinzelte Segelboote.
Leise rauschten die flachen Wellen auf den Sand. Wir liefen
durch das noch recht kühle Nass. Doch so richtig nahmen wir es
nicht als kalt wahr. Unsere innere Glut schürte sich langsam zu
einem Feuer.
Warum sprachen wir so wenig? Würde uns wirklich die Zeit gegönnt
sein, dass wir noch genug davon hatten, miteinander zu reden? Es
verunsicherte mich nicht. Es erstaunte mich nur.
"Was ist es denn?", platzte ich plötzlich heraus.
Carolin blieb stehen. Sie neigte leicht den Kopf und zuckte ein
wenig mit den Schultern. Etwas verlegen wirkte sie. "Ich weiß
nicht, ob es das schon wirklich ist", meinte sie leise, "aber
ich wünsche mir, dass es das wird."
Ich musste schmunzeln und sagte mehr aus Unsicherheit: "38317?",
und erntete einen mehr als fragenden Blick. "Stell es auf den
Kopf", lächelte ich verlegen.
"Wie? Auf den Kopf?"
"Schule. Fünfte oder sechste Klasse. Taschenrechner", sagte ich
amüsiert.
Es dauerte eine kleine Weile und dann musste sie lachen.
Schallend lachte sie. "Ja. Vielleicht", kam es nach einer ganzen
Zeit.
Zu dem Zeitpunkt wusste ich es sicherlich noch nicht in aller
Deutlichkeit. Aber etwas in mir arbeitete vehement daran, dass
das, was zwischen uns als zartes Grün den Frühling unserer
Gefühle erblickte, nicht im Keim erstickt werden durfte. Ich
küsste sie und umschlang sie fest. "Carolin, so was ist mir noch
nie passiert."
"Mir auch nicht", hauchte sie und forderte einen weiteren Kuss.
Sie schmiegte sich an mich. Eine Region meines Körpers reagierte
spontan und ohne mich zu fragen. Carolin verstärkte leicht den
Druck und presste mit einem leisen Seufzen die Luft aus. Ich
schloss die Augen und versuchte, an meine Arbeit zu denken.
Alles war mir recht, aber das Hier und Jetzt nicht. Ich konnte
ihrem Drang nicht einfach so nachgeben. Sie bedeutete mir zu
viel, als dass ich nur Pfingsten mit ihr verbringen wollte.
"Was?", sie hatte meine stummen Signale empfangen.
"Carolin, ich weiß nicht", suchte ich Worte, "ich will es nicht
kaputtmachen."
"Chris", säuselte sie, "Du machst nichts kaputt. Lass mich Dich
nur genießen. Was ich gerade spüre, ist schön."
Sie löste etwas die Spannung ihres Körpers. Mir war es recht und
doch auch wieder nicht.
"Und wenn es nun doch 38317 ist?", hauchte sie.
Mich traf ein Blick bis ins Mark. Noch nie zuvor wurde ich so
angesehen. Ihre Augen glänzten. Fest sah sie mich an, und doch
gab sie mir die Freiheit, auf das Meer zu schauen. Ich war nicht
nur unsicher. Ich war ratlos, gleichzeitig unendlich glücklich
und doch sehr gehemmt. Worte hatte ich keine.
Das Thema schien für diesen Tag keine Rolle mehr zu spielen.
Irgendwann gingen wir Hand in Hand weiter. Sie erzählte mir von
ihrer Arbeit als angehende Steuerberaterin. Ich gab ihr
Einblicke in meine Tätigkeit. Vornehmlich Schulungen hielt ich
ab, wenn meine Firma einen neuen Kunden akquiriert hatte und die
Software den Mitarbeitern erklärt werden musste.
Bewusst ließ ich sie abends allein zur Haustür gehen. Auch wenn
mir der Abschied schwerfiel. Meine innere Stimme verbot mir, sie
zu begleiten.
Lange saß ich an diesem Abend in meiner Wohnung. Ich dachte über
den Tag nach. Und mir ging auch die sehr schöne, aber leider
viel zu kurze Situation nicht mehr aus dem Kopf. Ich hatte
Angst, dass es zwischen uns zur Flüchtigkeit verkam, wenn ich
ihrem Drang nachgegeben hätte.
Selbst wenn wir nur schmusend irgendwo versteckt in den Dünen
gelegen hätten, würden wir jetzt sicherlich bei ihr oder hier
schon nicht mehr angezogen sitzen. Natürlich reizte es mich, sie
nicht nur auf dem Stoff zu streicheln, sondern ihre Haut zu
fühlen, doch ich wollte es mir aufheben. Wie eine Überraschung,
auf die man sich freut. Außerdem lag es mir nicht daran, einfach
so mit ihr zu schlafen. Das war nur Sex, und den kannte ich. Ich
wollte die Schmetterlinge dabei fühlen. Schneller Sex ließ ihnen
keinen Raum.
Nach zwei gut gefüllten Gläsern Wein war für mich der Punkt
gekommen, ins Bett zu gehen. Ich war leicht benebelt und hatte
eine gute Bettschwere.
Mitten in der Nacht wachte ich nach einem sehr erotischen Traum
auf. Ich war noch so gefangen, dass ich selbst nicht sofort
genau wusste, wo ich mich befand. Erst Sekunden später ordnete
sich mein Bewusstsein.
Ich sah uns wieder am Strand. Eng umschlungen standen wir dort
und küssten uns leidenschaftlich. Unsere Hände erforschten
unsere Körper. Ich strich ihr langsam über den Rücken und
umfasste ihren wohlgeformten Po. Sie drängte sich mir wieder
entgegen. Immer weiter hoch raffte ich ihren Rock, bis ich ihre
Haut spürte, und schob meine Fingerspitzen unter den Hauch von
Stoff des Slips. Lüstern knetete ich ihre Backen. Meine Finger
wanderten nach vorne, ohne ihre Haut zu verlassen. Sie drückte
etwas ihr Becken nach hinten und gab mir den Weg frei. Kleine
krause Locken ertastete ich. Spärlicher Wuchs ließ mich schnell
ans Ziel kommen. Ihre Spalte war feucht. Ich teilte die
geschwollenen Wächter und massierte die Innenseiten ihrer
Schamlippen. Carolin lehnte ihren Kopf gegen meine Schulter.
Leise stöhnend presste sie die Luft aus. Ihr Körper erzitterte,
als ich mit einem Finger über die kleine Kuhle strich. Wieder
und wieder löste ich ihre kleinen Beben aus. Meine Hose war zum
Bersten gespannt. Als ich die Kuhle erneut ertastete, ließ ich
einen Finger vorsichtig darin versinken. Sie erstarrte und
presste ihre Schenkel zusammen. Doch nur Momente später gab sie
mich wieder frei. Mein Weg in sie wurde jäh gestoppt. Sie stieß
einen kleinen Schrei aus. Im selben Moment ertastete ich das,
was ihr diesen Laut entlockte.
Dann wachte ich auf.
Meine Blase drückte. Doch mit der Latte war nicht daran zu
denken, Erleichterung auf der Toilette zu suchen. Aber ich
wollte jetzt auf keinen Fall diesen Traum für eine Orgie meiner
Hand mit meinem Schwanz nutzen. Also stand ich einfach auf und
las ein paar Zeilen im Buch, das ich vor wenigen Tagen
angefangen hatte. Endlich war es möglich, auf Klo zu gehen.
Der Wein hatte noch eine Restwirkung und gönnte mir eine jetzt
traumlose Nachtruhe. Erst der Wecker holte mich erneut aus dem
Schlaf.
Heute waren wir schon zu halb zehn verabredet. Aber auch nur,
weil wir rechtzeitig in der Kirche sein wollten. Wir hatten auch
offen über dieses sonst eher vernachlässigte, oft auch nur
belächelte Thema gesprochen. Doch ich fand für mich eine gewisse
Ruhe und Ausgeglichenheit im Glauben, so wie sie ebenfalls.
Zudem sollte heute im Gottesdienst von einem Jugendorchester
Antonio Vivaldis 'Sommer' aus den 'Vier Jahreszeiten' aufgeführt
werden. Denn wie sich zufällig herausgestellt hatte, mochte sie
Klassik ebenso wie ich. Für mich nicht unerheblich wichtig.
Manchmal quälte ich meine Nachbarn mit Wagner oder Bach. Aber
sie sahen es mir gütig nach.
Wieder war ich zeitig da, nur um den Augenblick zu haben, wenn
sie aus der Tür trat.
An diesem Tag hatte sie sich für ein cremefarbenes Kleid
entschieden. Die Haare zu einem Zopf geflochten. Ihr natürlich
brauner Teint wurde so sehr dezent hervorgehoben. Sie sah zum
Anbeißen und vernaschen aus.
Ein sehr feierlicher und wortgewaltiger Gottesdienst war zu Ende
gegangen.
Auf dem Weg zum Wagen hielt sie mich einen Moment zurück.
"Chris, ich will Dich etwas fragen."
Was kam jetzt? Ihre Stimme klang geheimnisvoll, die Worte kamen
nur zögerlich. "Ja, Carolin. Was?"
"Hättest Du Lust, mit mir bis nach Skagen hinaufzufahren?" Sie
hatte die Stirn in Falten gelegt. Nur schüchtern sah sie mich
von unten her an.
"Nun ja. Grundsätzlich schon. Aber das sind mindestens 4 Stunden
Weg."
"Wir könnten doch über Nacht dort bleiben." Sie hatte den Blick
gesenkt.
"Carolin", ich legte vorsichtig meine Hand unter ihr Kinn und
hob ihren Kopf an, bis ich ihr in die Augen sehen konnte, "ich
mag Dich sehr. Aber ich habe Angst, dass es nur ein Abenteuer
wird."
"Nein", schüttelte sie zaghaft den Kopf, "es wird kein
Abenteuer. Ich lasse nichts zu, worüber ich mit mir nicht im
Reinen bin. Chris, versteh mich nicht falsch, ich will kein
flüchtiges Erlebnis. Nur ...", und sie brach den Satz einen
Moment lang ab. "Gestern, am Strand. Ich wusste, was ich tat. Es
war nicht aus der Situation heraus. Chris, ich mag Dich nicht
nur. Ich weiß, dass ich Dich liebe."
Ich spürte, dass ich rot anlief. Ja, ich fühlte mich auch sehr
zu ihr hingezogen. Aber konnte man nach nicht einmal zwei Tagen
sicher sein, jemanden zu lieben? War sie so naiv oder ich zu
abstrakt? Mit fiel keine Antwort ein.
"Du nicht?", holte sie mich aus meinen Gedanken zurück.
Sie wollte eine Antwort? Himmel, schick mir Worte! Schnell!
"Carolin", überbrückte ich erst einmal und hoffte auf eine
schnelle Antwort von oben. Aber sie blieb aus. "Ich bin ... es
ist sehr angenehm mit Dir ... ich weiß nicht ..."
"Chris", unterbrach sie mich leise, "ich weiß, dass ich eben
sehr direkt gesagt habe, was ich für Dich empfinde. Ich möchte
aber nicht nur von Dir umarmt und geküsst werden."
Das war deutlich. Sie wollte mehr. Mein Traum der letzten Nacht
kam in Erinnerungsfetzen zurück. "Carolin, ich muss erst noch
meine Tasche packen. Ich habe außerdem noch für den Rest der
Woche nach Pfingsten Urlaub." Was laberte ich da. Ich hatte
Urlaub, ja. Aber das war ja wohl kein Wink mit dem Zaunpfahl
mehr. Ich schwenkte ein ganzes Scheunentor.
Sie strahlte mich mit einem Male an. Fest umarmte sie mich.
"Küss mich bitte sofort", hauchte sie flehend. "Chris! Küss
mich!"
Meine Knie wurden weich. Wieder schmiegte sie sich fest an mich
und musste auch nicht lange auf eine Reaktion warten. Verhalten
kreiste ihr Becken.
"Komm mit rauf", bot sie an, als wir vor ihrer Haustür
angekommen waren.
"Ich hol Dich in einer Stunde ab", sagte ich etwas verklärt. Ihr
Angebot fände sonst in wenigen Minuten das Ende im Bett oder
sonst wo. Ich hätte ihr wahrscheinlich nur das Kleid angehoben,
den Slip zur Seite geschoben, meine Hose aufgemacht und sie
irgendwo genommen. Schrecklich. Sie war zum Objekt geworden,
nicht mehr begehrenswert. Ich fuhr zu mir nach Hause. Kaltes
Wasser klatschte ich mir ins Gesicht. Nein, mit ihr wegfahren,
das war keine gute Idee. So sehr hatte ich gehofft, dass es
zwischen uns langsam beginnen würde. Nun standen ihre Worte
zwischen uns. Sie wollte mit mir schlafen. Sie wollte Sex. Ich
nicht. Mir lag es daran, sie zu verwöhnen, sie zu umgarnen. Ich
wollte all unsere Sinne anheizen. Solange, bis wir aus wahrer
Liebe nicht mehr gegen die Gefühle ankamen. So zauberhaft sie
auch war, ihre Worte hämmerten unablässig in meinem Kopf.
Es schellte an der Tür.
In Gedanken versunken, öffnete ich einfach.
"Hallo Chris", sagte sie leise und trat ein. Der Tür gab sie
einen sanften Schwung. Sie blieb im Flur stehen und hielt
bewusst etwas Abstand. "Ich muss mit Dir reden. Nein, ich will
meine Gedanken loswerden. Das passt besser. Ja, ich will immer
noch mit Dir nach Skagen fahren. Aber ich spüre, dass Du Angst
hast. In Deinen Augen lese ich, dass Du mit mir schlafen musst,
weil ich es will. Du willst für uns mehr Zeit haben. Doch ich
will Dir etwas sagen. Nein. Du musst nicht. Auch wenn Du der
erste Mann in meinem Leben wärest, der mit mir schläft. Ich will
Dich nicht, so wie Du es denkst. Ich sehne mich nach Dir. Ich
sehne mich nach Deinen Händen, nach Deinen Lippen. Nach Deinen
Händen auf meiner Haut, nach Deinen Lippen, die nicht nur meine
Lippen berühren. Letzte Nacht habe ich vor Deiner Tür gestanden.
Aber ich bin wieder nach Hause gefahren. Mich hat der Mut
verlassen. Chris, wenn Du jetzt lieber hier bleiben willst und
auch den Rest des Tages allein sein willst, so werde ich jetzt
gehen. Ich weiß, dass ich Dich überfahren und wahrscheinlich
auch überfordert habe. Aber ich wollte es loswerden. Du sollst
wissen, dass ich Dich liebe. Du sollst wissen, dass ich nur Dir
das schenken will, was ich nur einem Mann schenken kann. Mag
sein, dass Du mich auch für naiv oder sonst was hältst, aber ich
vertraue auf den, der unser Leben lenkt und leitet. Ich weiß für
mich, dass ich mit Dir glücklich werde. Frage mich nicht, warum
ich so denke. Ich weiß es einfach. Wenn Du mit mir die kommende
Woche verbringen willst, komm einfach nachher vorbei. Ich bin
aber nicht böse, wenn Du für heute schweigst." Sie machte die
Tür einen Spalt auf, schlüpfte hindurch und verschwand leise.
Ich kam mir vor, als wäre ich in den Regen gekommen. Wie eine
Schwallbrause das Wasser über den Körper prasseln lässt, so
kamen ihre Worte über mich. Jede Einzelheit des vergangenen
Traums war greifbar, fühlbar. Das war doch eben nicht wirklich
passiert? Oder doch?
Erst als ich meine gepackte Tasche in den Kofferraum einlud, kam
ich einigermaßen in der Wirklichkeit an. "Und jetzt?", fragte
ich mich halblaut. Ich musste zu ihr. Tausend Falter begannen,
in mir gleichzeitig zu flattern.
Ich fuhr auf den Parkplatz und stellte gerade den Wagen ab, da
kam sie aus der Tür gestürmt. Enge Jeans, eine weiße Bluse, vorn
mit einem kessen Knoten und nur ein paar Knöpfe geschlossen. Die
Autotür musste ich nicht aufmachen. Sie riss sie auf, zerrte
mich voller Erwartung fast aus dem Auto und umarmte mich wild.
Überschwänglich warf sie sich mir an den Hals, küsste mich mit
einer Leidenschaft, dass mir hören und sehen verging.
Im ersten Moment war ich etwas perplex und konnte sie gar nicht
so schnell umarmen, wie sie mich stürmisch küssend vereinnahmte.
Mir blieb fast die Luft weg, so sehr fest umschlang sie mich und
forderte immer wieder Küsse.
"Ich hol nur schnell meine Tasche", raunte sie, gab mir noch
einen sanften Kuss und ging zurück zum Haus.
Meine Augen hefteten sich an ihre wiegenden Hüften; einmal mehr.
Auf halbem Wege schaute sie kurz über ihre Schulter. Sie musste
meinen Blick gespürt haben, so vertieft, wie ich ihr
nachstarrte. Ein Lächeln erreichte mich. Und was für eines. Es
sprach Bände. Sie wusste zweifelsohne, welche Wirkung allein ihr
Äußeres auf das männliche Geschlecht hatte. Ich schämte mich
etwas, ihr so unverhohlen nachgestiert zu haben. Als sie mit
ihrer Reisetasche aus der Tür trat, ging ich ihr entgegen.
Die Sonne stand hoch am Himmel. Nicht ein Wölkchen war zu sehen,
als wir aufbrachen.
Wieder schwiegen wir uns eine Zeit lang an. Es war kein
vorwurfsvolles Schweigen, eher ein Abwartendes oder
Zurückhaltendes. Vielleicht hatte ich auch noch keine Worte,
weil eben gerade sie mir so ehrlich gegenübertrat.
"Wohin fahren wir nun?", wollte ich wissen. Zwar kannte ich ihr
erklärtes Ziel, aber vielleicht hatte sie ja ihre Meinung
geändert. Mir wäre jeder Ort recht gewesen. Hauptsache, sie war
bei mir.
"Wenn Du es auch gern möchtest, würde ich wirklich gern einmal
bis an die Nordspitze, wo Ost- und Nordsee sich treffen. Ich
habe es noch nie gesehen."
Ich sah kurz zu ihr. Sie hatte einen erwartungsvollen Ausdruck.
"Gut. Fahren wir dorthin. Es ist in gewisser Weise schon
beeindruckend", bestätigte ich ihre Neugier.
In Århus kannte ich am Hafen ein gemütliches Fischrestaurant und
lud sie zum Essen ein. Der Blick auf eine spiegelglatte Ostsee
war faszinierend. Doch nur Carolin galt meine ganze
Aufmerksamkeit.
Als wir wieder im Wagen saßen und weiter Richtung Norden
unterwegs waren, fragte sie unvermittelt: "Bekommen wir
überhaupt ein Zimmer?"
"Ein Zimmer?", wollte ich ehrlich wissen. Ahnte sie, was sie da
von mir verlangte?
"Wieso? Willst Du etwa ..."
"Caro ..."
"Nein, bitte nicht Caro. Ich bin kein Kaffee. Wenn schon meinen
kurzen Namen noch verkürzen, dann bitte Ina. Das ist mein erster
Vorname. Ina-Carolin heiße ich mit vollständigem Vornamen."
Ich musste schmunzeln. "So, so. Ina."
"Was ist daran lustig?", kam es ein weinig vorwurfsvoll.
"Gar nichts. Ich fand nur den Vergleich mit dem Kaffee niedlich.
Aber er passt."
"Und was ist nun mit einem oder zwei Zimmern?", hakte sie nach.
"Tja, wie soll ich sagen. Vielleicht bin ich noch ein wenig
unsicher. Du bist sehr aufrichtig mir gegenübergetreten. Kann
sein, dass auch das mich immer noch verwirrt." Es verwirrte mich
nicht. Ich war immer noch total durcheinander, sobald ich nur an
ihre Worte dachte.
"Chris. Fahr doch bitte mal auf den Parkplatz dort. Ich glaube,
wir müssen jetzt offen und auch ehrlich miteinander sprechen."
Sie war sehr ernst bei diesen Worten.
"Ich kann noch nicht offen darüber reden, Carolin. Ich weiß auch
nicht, warum das so ist."
"Halt bitte trotzdem einmal an."
Ich fuhr raus und sie stieg aus. Nachdenklich schlenderte sie
allein über den Rasen, der zu einer Sitzgruppe führte. Ich sah,
dass auch sie etwas beschäftigte. War ich es, der sie so in
Gedanken versinken ließ? Nur, weil ich auch ehrlich auf ihre
Worte reagiert hatte? Ich stieg nun auch aus und lief ihr
schnellen Schrittes hinterher. "Carolin", hielt ich sie an,
"bitte, lass mir Zeit. Lass uns Zeit. Ich habe das Gefühl, dass
Du es irgendwie hinter Dich bringen willst."
"Was?", fragte sie erschrocken und sah mich mit ihren braunen
Augen groß an.
"Mit mir schlafen", entfuhr es mir unbeabsichtigt. Noch bevor
ich begriffen hatte, was ich da gesagt hatte, trat sie einen
Schritt auf mich zu und schloss mich fest in die Arme.
"Nein, Chris. Nein. Ich will nichts hinter mich bringen.
Vielmehr sehne ich mich nach dem Augenblick, wenn Du für Dich
erkannt hast, was Du für mich empfindest und Du auch erkennst,
was Du mir bedeutest. Selbst wenn es erst in einer Woche oder in
einem Monat ist. Meine Gefühle für Dich sind sehr groß. Ich habe
Zeit und ich werde warten. Deine Liebe kann ich nur erwarten und
nicht erzwingen."
Wie sie mich ansah! Aus ihren Augen sprach wirklich das, was sie
mir auch schon mit Worten gesagt hatte: Liebe. Sehr tiefe und
ebenso ehrliche Liebe. Mir war es bis dahin zwar nicht fremd
gewesen, aber auch noch nie in dieser Deutlichkeit begegnet,
dass ein Mädchen dermaßen meine Seele berührte. Ich kam mir
langsam erbärmlich ob meiner Gefühlswelt vor. "Carolin, ich
bewundere Dich", flüsterte ich und zog sie näher heran. "Du
gibst so viel und ich habe nur so wenig für Dich."
"Du gibst mehr, als Du selbst glaubst. Lass uns einfach
weiterfahren, Chris."
Während ich sie weiter durch Dänemark chauffierte, erzählte sie
mir ein wenig von ihrer Familie. Sie war als Einzelkind
aufgewachsen. Ein jüngerer Bruder starb mit nur 2 Jahren an
einer schweren Grippe, als sie sechs war. Ihre Eltern betrieben
einen Kiosk und Souvenirladen. Es reichte für ein normales
Leben, große Sprünge jedoch waren noch nie drin. Ihr Studium
finanzierte sie sich selbst, indem sie bei einem Steuerberater
nebenher arbeitete.
Unser Ziel war fast erreicht. Erstaunlicherweise ging es sehr
beschaulich zu. Nur wenige Wagen mit ausländischen Kennzeichen
trafen wir an. Ich folgte dem Wegweiser zu einem Hotel. Wieder
flatterte es wie wild in meinem Bauch. Als ich auf dem
Hotelparkplatz zum Stehen kam, sah ich sie einen Augenblick an.
"Und nun?", ich konnte keine klare Entscheidung in diesem Moment
fällen.
"Fragen wir nach einem oder nach zwei Zimmern."
"Du möchtest, dass wir ein Zimmer nehmen, Carolin?"
"Mich stört es nicht."
Hand in Hand gingen wir zur Rezeption. "Haben Sie ein Zimmer für
uns?", fragte ich auf Dänisch.
Carolin drückte kurz meine Hand. Ich sah zu ihr und sie schenkte
mir ein bezauberndes Lächeln. Nur wenig später hielten wir
unseren Schlüssel in der Hand und gingen zurück zum Wagen.
"Nur ein Zimmer?", lächelte sie etwas spitzbübisch.
"Ja, Carolin. Eines", merkwürdigerweise blieb ich sehr
entspannt. Zum Flattern in meinem Bauch gesellte sich ein
wohliges Kribbeln.
Mit den Taschen bepackt bezogen wir unsere Herberge. Ein
gemütlicher hell tapezierter Raum. Die offenen Balken des
Dachstuhls waren dunkel gestrichen. Dachschrägen verliehen ihm
zusätzliche Urgemütlichkeit. Die rustikalen Holzbohlen des
Bodens unterstrichen diesen Eindruck. Ein kleiner Balkon,
dahinter der Blick auf die Nordsee. Das Ehebett und die
Nachtschränkchen auf antik gemacht, wohingegen der Schrank
tatsächlich alt war. Zwei Stühle, ein runder Tisch. In der Ecke
stand ein Fernseher auf einem Beistelltisch. Es war sehr
behaglich. Durch eine Tür erhaschten wir einen kurzen Einblick
ins recht geräumige Bad. Eine auffallend große Dusche fiel uns
sofort ins Auge.
Wir stellten unsere Taschen ab. Lange sahen wir uns nur in die
Augen. Ich ergriff ihre Hände und hauchte Küsse darauf. Nur
wenig später standen wir in enger Umarmung. Meine Finger
kraulten über ihren Rücken und ertasteten den schmalen Streifen
freie Haut zwischen Bluse und Hosenbund. Wie elektrisiert
zuckten wir beide zusammen.
Weiche warme Haut. Die Falter in mir begannen, noch heftiger zu
schlagen. Nur von Sehnsucht angetrieben, tasteten meine Finger
weiter unter den Stoff ihres Oberteils. Kurz darauf spürte ich
ihre zitternden Finger auf meinem nackten Rücken. Sie hatte ihre
Hände unter mein T-Shirt geschoben. Was ich in diesem Moment
erlebte, zärtlich berührt zu werden und auch berühren zu dürfen,
raubte mir mehr und mehr die Sinne. Ein wunderbarer Taumel der
Gefühle sog mich in einen Strudel, dem ich nicht mehr zu
entkommen vermochte.
Schwer atmend standen wir voreinander. Fast hätte ich ihren
suchenden Blick nicht mehr mitbekommen. Sie zog die Hände unter
meinem Shirt hervor und löste den Knoten der Bluse, schenkte mir
Freiraum, sie zu fühlen. Immer höher schob ich meine
streichelnden Finger ihren Rücken hinauf. Haut. Nichts als
nackte, samtene Haut.
Unsere Lippen fanden zusammen. Gesteuert von Lust und Hingabe
führte ich eine Hand nach vorn. Sie stieß mit einem brummenden
Ruck die Luft aus, als ich ihre Brust berührte. Augenblicklich
legte sie ihre Hand auf dem Stoff auf die meine. Zartfühlend
merkte ich, wie sie mich wissen ließ, diese weiche und doch
stramme Brust zu verwöhnen. Knetend, rollend. Wieder deutete sie
mir an, inne zu halten. Flink hatte sie die Knöpfe geöffnet und
die Bluse abgestreift.
Ihr Anblick verzauberte mich abermals.
In mir brach die letzte Hürde zusammen. Mein Verstand gab auf.
Nur ein kleiner Schritt und wir sanken auf das Bett, um kurz
darauf nebeneinanderzuliegen. Noch bevor wir das Bett
erreichten, lag mein Shirt am Boden.
Ich fiel über sie her. Mit Küssen übersäte ich ihren Hals, ließ
meine Zungenspitze auf ihrer Haut entlangfahren, liebkoste die
kleine Kuhle unter ihrer Kehle. Sie wies mir den Weg zwischen
ihre Brüste. Mit beiden Händen knetete ich vorsichtig ihre
Hügel. Carolin krallte sich an meinen Schulterblättern fest. Mit
den Lippen tastete ich mich zu einer ihrer Brustwarzen vor,
umkreiste sie mit meiner Zunge und sog sie sanft ein.
Carolin packte mich am Kopf und drückte mich energisch tiefer.
Weiter und weiter sollte ich über ihren Bauch hinwegwandern.
Erst als ich an ihrer Jeans angekommen war, ließ sie locker.
Schwach und doch intensiv genug stieg mir ihr Duft in die Nase.
Sie half nach, den Knopf und auch den Reißverschluss zu öffnen.
Ich griff unter ihren Po und erfasste den Bund der Hose. Sowohl
die Jeans als auch den Slip steifte ich ihr in einem über die
Füße ab. Sie lag vor mir, wie die Natur sie erschaffen hatte.
Mein Traum wurde Wirklichkeit. Kleine spärliche Locken konnten
nicht annähernd das verbergen, was sie mir als Schatz darbot.
Augenblicklich kniete ich vor dem Bett und presste meine Lippen
auf die zwischen ihren Schenkeln. Sie öffnete sich nur für mich.
Ihr Heiligtum lag ungeschützt und bar vor mir. Immer wieder sog
ich ihren jungfräulichen Geruch ein. Schimmernde Feuchtigkeit
lag auf ihren leicht geschwollenen Lippen. Ich teilte das Meer.
Die kleine Rose zeigte mir ihre Blütenblätter. Neugierde und
pure Geilheit trieben mich an. Sie ließ es geschehen, als ich
die Knospe öffnete und den weißen Kranz im Innern sah.
Nervös fingerte ich plötzlich an meiner Hose. Ich war zum
Bersten gespannt. Noch nie hatte ich eine Jungfrau vor mir
liegen. Zudem war sie willens und bereit, nur von mir erstmalig
genommen zu werden.
Wir gaben uns unbekannten Gefühlen hin.
Sie hatte mitbekommen, dass auch ich nackt war. "Komm", röchelte
sie.
Ich kniete immer noch vor dem Bett. Ihre glänzende Scham schrie
mich an. Behutsam zog ich sie zu mir und sie lehnte ihre Waden
gegen meine Schultern. Doch ich wollte sie erst noch einmal
kosten. Ihren Liebessaft schmecken, sie lecken und ihren Kitzler
aus dem Versteck holen. Noch einmal öffnete ich ihren Spalt,
küsste die Innenseiten ihrer Lippen, umkreiste mit meiner Zunge
ihre Perle. Doch sie drückte mich nach nur wenigen Augenblicken
sanft zurück.
"Komm. Komm zu mir", gellte sie heiser, "nimm mich endlich!"
Fast flehend erreichten mich ihre Worte.
Pulsierend wippte mein Schwanz. Ich richtete mich wieder auf und
legte meine Spitze behutsam auf ihre Lippen. Mit weichen
Bewegungen benetzte ich mich mit ihrem Saft, der mehr und mehr
aus ihr herausfloss.
"Komm in mich!", fiepte sie nur noch. "Ich will Dich. Jetzt!"
Sie hatte sich mir offenbart. Mein hartes Glied führte ich vor
ihre Pforte und drang langsam in sie ein. Ich durfte sehen, wie
meine Eichel sie teilte und in ihr versank, spüren, wie Carolin
etwas verkrampfte. Ein wenig zog ich zurück. Nur mit äußerster
Konzentration konnte ich mich noch zurückhalten. Sie hielt meine
Handgelenke umklammert. Mit meinen Händen fasste ich sie fest am
Becken. Nur wenig bewegte ich mich in ihr. Sie wusste wohl
nicht, ob sie sich auf einer Welle davon tragen lassen sollte
oder auf den Moment warten wollte, wenn es passierte. Ihre Augen
waren geschlossen, unruhig warf sie den Kopf hin und her.
Meine Lenden begannen, zu schmerzen. In mir zog sich alles
zusammen, brodelte, kannte und wollte nur noch in die eine
Richtung. Ein letztes Mal zog ich ein wenig zurück, krallte mich
in ihr Becken und drang langsam aber unaufhaltsam in sie. Ihre
Enge gab nach. Ein stöhnender Aufschrei. Sie wand sich unter
meinem harten Griff, als wollte sie mich wieder loswerden. Ich
spürte ihre Fingernägel in mein Fleisch bohren, sah den Schmerz
in ihrem Gesicht. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie an
mir vorbei ins Leere. Tiefer und tiefer schob ich mich in sie
und verharrte, als ich ihr Ende spürte. Sie brauchte Zeit, sich
an mich zu gewöhnen. Ich musste ebenfalls eine kleine Pause
haben. Sonst wäre ich nach nur wenigen Atemzügen in ihr
explodiert.
Carolin kam langsam zu sich. Ihre Gesichtszüge wurden weich und
sie sah mich aus halb geöffneten Augen an. Sie legte die Hände
flach auf das Bett. Ihre Anspannung wich, ihr ganzer Körper
wurde wieder geschmeidig.
Regungslos verharrte ich immer noch in ihr. Langsam nahm ich
ihre Beine und stellte ihre Füße auf die Bettkante. Ihre Mitte
weitete sich, ihre kleine Perle lugte zwischen den rötlichen
Lippen hervor. Meine Hände legte ich ihr auf den Bauch und
massierte mit den Daumen dieses empfindliche kleine Ende. Im
gleichen Rhythmus begann ich, mich vorsichtig in ihr zu bewegen.
Sie wurde unruhig, wie sie spürte, dass es noch nicht alles war.
Leise stöhnend folgte sie mir in die weite Welt der Lust.
Immer schneller trieb ich uns an. Sie wimmerte vor Wollust, stob
mir ihr Becken entgegen, wenn ich in sie einfuhr. Das Ziehen in
meinen Hoden war das Signal. Ich umflatterte ihr ekstatisches
Ende, stieß noch ein paar Male zu und entzog mich ihr
rechtzeitig. Der erste Schuss traf ihre Brüste. Schwall um
Schwall klatschte mein Erguss auf ihren Bauch. Sie erbebte unter
mir, zitterte und zog meine Hände von ihrer Mitte fort. Mit
einem letzten befreienden Aufstöhnen ließ sie den Orgasmus durch
ihren Körper fahren.
Ich konnte mein Shirt erfassen. Aus ihrer Spalte drang rötliche
Nässe. Mein noch halbsteifer Mast glänzte rosa. Noch immer außer
Atem verharrten wir in dieser Pose.
Carolin öffnete die Augen. Ein liebender Blick drang tief in
mich ein. "Warum bist Du nicht in mir gekommen?", flüsterte sie.
"Ich weiß doch nicht ..."
"Doch, Du weißt, dass ich die Pille nehme. Noch möchte ich kein
Kind mit Dir", sagte sie halblaut und zog mich zu sich.
Erschöpft legte ich mich neben sie. Immer noch leicht außer Atem
tauschten wir weiche Küsse aus. Auch unsere Hände gönnten uns
Zärtlichkeiten. Der erste Rausch verebbte nur langsam.
"Ich liebe Dich", hauchte sie, noch schwer atmend. Unablässig
kraulte sie in meinen Brusthaaren.
Ich zuckte leicht. Es war, als schoss ein hochgeladenes Bündel
Energie durch meinen gesamten Körper. Plötzlich, in diesem
Moment, hatten diese Worte erstmals überhaupt eine aus tiefstem
Herzen kommende Bedeutung für mich. Mir war, als lichtete sich
mein geistiger Nebel. Dieses Mädchen, diese Frau liebte mich
wahrhaftig. Um keinen Preis gäbe sie sich, leichtfertig und aus
einer Laune heraus, einfach so einem Mann hin, der mit ihr das
letzte Geheimnis teilte, den letzten Vorhang lüftete, sie des
Jungfernhäutchens beraubte. Nein. Sie wusste wirklich, dass sie
nur ihrem Mann diese Sekunden ihres Lebens anvertraute, der sie
auch liebte. Mir stieg das Wasser in die Augen. Ich begriff,
dass neben mir das lag, was ich teils schroff zurückgewiesen
hatte und dennoch nie wieder loslassen wollte.
"Warum weinst Du?", flüsterte sie und küsste meine Tränen fort.
Ich hatte keine Worte. Ich fühlte mich miserabel und doch
wiederum nur von ihrer Liebe getragen.
"Was ist?", fragte sie besorgt.
"Carolin", mir kamen keine Worte in den Sinn, die annähernd das
sagen konnten, was ich für sie empfand. "Caro", schluchzte ich,
"Ina, ich bin ... Du bist ... ich." Meine Tränen liefen in
kleinen Bächen aus den Augenwinkeln herab. Armselig kam ich mir
vor. Ich brachte es nicht über die Lippen, obwohl ich es tief in
mir spürte.
"Ich Dich auch, Chris", beantwortete sie leise meinen stummen
Schrei. "Ich weiß es", flüsterte sie und schmiegte ihren weichen
Körper fest an mich.
Sanft ergriff Carolin meine Hand und legte sie auf ihrer Brust
ab. Nur mit zärtlichen Gesten deutete sie mir ihre Wünsche an.
Verhalten glitt meine Hand tiefer, ich spürte ihre Schamhaare.
Carolin drehte sich auf den Rücken und öffnete nur für mich ihre
Schenkel. Ich durfte sie fühlen, sie verwöhnen und streicheln.
Mehr und mehr lief ihr Liebessaft aus ihr heraus. Sie weitete
sich, gab mir den Weg frei, sie zu berühren. Ließ mich das
fühlen und umgarnen, was ihr nur Augenblicke später wohlige Töne
entlockte.
Steil stand mein Speer wieder ab.
"Ich will Dich noch mal spüren", gurrte sie sehnsüchtig und
streichelte meine Lanze.
Ihre Nässe empfing meinen Eindringling erwartend. Behutsam
teilte ich ihre Meerenge. Doch sie zog die Beine an,
verschränkte sie hinter meinem Po und presste sich gegen mich.
Als würde ich sie pfählen, so rasant rauschte ich in sie.
Carolin erschrak etwas, dass ich augenblicklich ganz in ihr
versank, und stieß einen kleinen Schrei aus. Nur Momente später,
und wir verschmolzen in einem gemeinsamen Rhythmus, um
miteinander dem Himmel der Lust immer näher zu kommen.
Ich spürte, wie ihre Scheide sich mehr und mehr lustvoll
verkrampfte, sie ihrem Höhepunkt entgegen flog und mich auf
ihren Schwingen einfach mittrug. Ruckartig hob sie plötzlich
ihren Kopf und presste ihren Mund gegen meine Schulter. Gedämpft
ließ sie ihrem geballten Genuss des Orgasmus freien Lauf.
In mir brodelte es gewaltig. Noch ein paar Male stieß ich zu.
Dann entlud ich mein Gewitter in ihr. Carolin fuhr leicht
zusammen, als sie mein erster Schuss traf.
Matt und ausgelaugt ließ sie ihren Kopf in die Kissen sinken.
Ich stützte mich auf den Ellenbogen ab, war benommen und hatte
Mühe, nicht gänzlich auf sie zu fallen.
Schweißnass klebten unsere Körper aneinander. Keuchend lag ich
auf ihr. Lange sahen wir uns nur in die Augen. Ich empfand eine
große Ruhe in mir. Ihr Satz vom Vormittag wurde jetzt gerade
Teil meines Lebens. Sie war es, die mich so lieben wollte, wie
ich war. Mit all meinen Ecken und Kanten. Sie verzieh mir jedes
noch so unbedachte Wort, das ich ihr entgegengeschleudert hatte.
Diese Frau wollte ich nie wieder hergeben. "Ich liebe Dich auch,
Carolin. Sehr", flüsterte ich und verschloss ihren Mund mit
einem langen Kuss. Sie umarmte mich fest und presste sich gegen
mich. Bevor meine Kräfte versagten, rollte ich mich auf die
Seite und zog sie mit mir.
Ihr Lächeln sagte mir mehr, als Tausend Worte es je vermocht
hätten.
"Gehen wir duschen und dann noch am Strand spazieren?", wollte
ich nach einiger Zeit von ihr wissen.
"Gemeinsam?", kam es etwas frivol bei mir an.
"Natürlich gemeinsam. Erst duschen. Ich will Dich nämlich
einseifen und noch einmal überall anfassen", konterte ich
lüstern.
Als Carolin aus dem Bett gekrabbelt kam, blieb sie wie
angewurzelt stehen. Blassrosa prangte ein Fleck in der
Bettmitte. "Au weia", entfuhr es ihr erschrocken und sie war
schlagartig knallrot. "Und jetzt?", fragte sie unsicher.
"Ich kümmere mich nachher darum", beruhigte ich sie. "Mach Dir
keine Sorgen. Auf unserer Etage ist eine Wäschekammer. Die Tür
stand vorhin offen."
"Du willst ..."
"Ich werde!", bestätigte ich ihr und nahm sie in die Arme.
"Carolin. Lass uns duschen gehen. Und ich bekomme auch langsam
Hunger."
Es war eine Wohltat. Verschwitzt, wie wir waren, klebrig von
unseren Säften, tat das Duschen wirklich gut. Und wir vergnügten
uns sehr, gegenseitig einzuseifen und so auch noch einmal alle
Stellen zu berühren. Auch das Abtrocken überließen wir dem
anderen. Es war sehr aufregend, sie hingebungsvoll mit dem
weichen Frottiertuch überall zu massieren und auch ein wenig zu
reizen. Ihre Revanche brachte leider nur ein mäßiges Ergebnis
hervor. Die Stelle an meinem Körper, um die sie sich sehr
intensiv bemühte, regte sich nur wenig.
Ich machte mich fertig und schlich zur Wäschekammer. Von unten
hörte ich die Dame des Hauses heraufkommen. Nun half nur ein
Frontalangriff. Was sollte es. Es war die natürlichste Sache der
Welt. Mit wenigen Worten hatte ich ihr unser "Malheur" erklärt.
Schmunzelnd, ein wenig schelmisch grinsend, drückte sie mir
gleich zwei Laken und Unterbetten in die Hand. Ich solle die
Schmutzwäsche dann einfach dort in die Tonne stecken.
"Was hast Du ihr gesagt?", wollte Carolin wissen. Sie hatte uns
wohl auf dem Flur reden hören.
"Dass Deine Tage wohl doch noch nicht ganz vorbei waren. Oder
glaubst Du etwa, ich posaune unser Erlebnis in die
Weltgeschichte hinaus?"
Sie sagte nichts, sondern zog kopfschüttelnd und immer wieder
auflachend die Laken von den Matratzen.
Als wir an der Rezeption vorbei nach draußen gingen, hatte ich
den Eindruck, als grüßte uns Frau Persson besonders freundlich.
Ich nickte zurück und wir verschwanden.
Es war zu spät geworden, um jetzt die knapp 6 Kilometer am
Strand zu Fuß zu gehen, bis wir den Scheitelpunkt der Meere
erreichen würden. So zogen wir einfach los und kosteten es aus,
am fast menschenleeren Strand nur uns, das Meer und die
untergehende Sonne zu haben.
Ich war einfach glücklich.
Erst spät in der Nacht kamen wir zurück. Wir hatten in einem
Imbiss uns mit Pølsern, Pommes und Fischbrötchen den Bauch
vollgeschlagen. Dazu tranken wir Bier. Immer wieder mussten wir
lachen, wenn wir uns beobachteten, wie wir kleckernd und
schmatzend versuchten, unsere Kleidung nicht zu treffen. Unsere
Versuche waren vergeblich. Sie hatte fast alle Gurkenscheiben
auf dem Schoß gehabt und ich Ketchup ungleichmäßig auf meinem
Shirt verteilt. Trotzdem spazierten wir weiter. Die Nacht
verdeckte ja zum Glück unsere Ungeschicklichkeit.
Im Hotelzimmer zurück, hielt ich sie fest, als sie ihre Kleidung
ablegen wollte. "Nein", hauchte ich, "das möchte ich machen."
Sie hielt inne und ich entblätterte meine Blume Stück für Stück
zelebrierend, bis sie nackt vor mir stand.
Hingebungsvoll revanchierte sie sich sehr zärtlich. Als sie mir
den Slip abstreifte, küsste sie meine Spitze. Mein Soldat stand
vor ihr stramm. Doch das schien ihr nicht so wichtig zu sein,
denn sie streichelte über meinen nackten Sack und auch den
haarlosen Ständer. Ebenso hatte ich mir die Schamhaare bis zur
Wurzel sorgfältig gestutzt. "Warum machst Du das?" Sie kniete
vor mir und strich immer wieder über die glatte Haut.
"Ich mag bei mir die Haare an den Stellen nicht sonderlich", gab
ich ihr meine ehrliche Antwort.
Sie nahm meine Eichel in den Mund und rollte mit der Zunge
darüber. Ich hätte platzen können, wie sie mir mit ihren Zähnen
eine Zugabe lieferte. Carolin entließ mich jedoch nach viel zu
kurzer Zeit wieder und stand auf. Sie tastete nach meiner Hand
und führte sie ohne Umwege auf ihre Scham. "Traust Du Dich, das
bei mir auch zu machen?", flüsterte sie und wurde rot.
"Warum?"
"Eigentlich wollte ich das schon immer selber machen, aber ich
trau mich nicht", gestand sie mir schüchtern.
"Jetzt?", versicherte ich mich. Es wäre der Himmel auf Erden,
ihr magisches Dreieck ein wenig zu lichten.
"Wenn Du willst", stöhnte sie leise. Ich ließ gerade einen
Finger durch ihre Spalte gleiten und rieb dabei auch immer
wieder über ihre kleine Perle.
Behutsam führte ich Carolin rückwärts zum Bett und legte sie
hin. "Warte eben", ich kramte in meiner Tasche und holte aus dem
Bad ein Handtuch. Doch bevor ich begann, weitete ich noch einmal
ihre Lippen, küsste sie und verwöhnte ihr empfindliches Ende.
Aber auch ich ließ sie auf halbem Wege zum Höhepunkt in Frieden.
Den zweiten Teil wollte ich ihr und mir erst dann gönnen, wenn
sie nackt vor mir lag. Mit leise surrendem Bartschneider rückte
ich den langen Haaren zu Leibe.
"Du kitzelst mich", quiekte sie.
"Gleich nicht mehr. Halt still", musste ich lachen. Kurz
schüttelte ich den Rasierschaum und sprühte mir ausreichend
davon auf die Finger, um ihn anschließend zu verteilen. "Jetzt
nicht bewegen", bat ich leise, "sonst blutest Du noch einmal."
Vorsichtig setzte ich die Klinge an und zog. Rauschend und
kratzend fuhr ich durch den Schaum und hinterließ eine blanke
Spur. Es war einfach nur geil mit anzusehen, wie ihr Heiligtum
mehr und mehr nackt vor mir neu entstand. Am Liebsten hätte ich
sie sofort einfach genommen. Doch ich zwang mich zur äußersten
Konzentration. "Jetzt gar nicht mehr bewegen", befahl ich leise,
straffte ihre Haut um die Schamlippen und beseitigte sehr sachte
die Stoppeln. Carolin wagte kaum, zu atmen. Das, was bei mir
ankam, klang fast wie ein wohliges Brummen. Dann näherte ich
mich der Hinterpforte.
"Mhm", zuckte sie.
"Wenn, dann alles", beruhigte ich sie. "Keine Sorge. Ich steh
nicht drauf."
Sie wurde wieder entspannter und ließ es einfach geschehen.
"Warte noch einen Moment", bat ich sie flüsternd, ging ins Bad
und holte einen feuchten, warmen Waschlappen und säuberte sie.
Ein paar letzte Haare entfernte ich noch.
Dann lag sie vor mir. Nackt. Zum Vernaschen.
"Gib mir mal Deine Hand", und ich führte sie über ihre alte neue
Stelle.
Es sah wahnsinnig triebhaft aus, wie Carolin plötzlich mit
beiden Händen sich immer wieder selbst streichelte und anfing,
zu befriedigen. Ich hatte einen Logenplatz und sah zum ersten
Mal, wie eine Frau die Finger gierig in sich versenkte und dem
Höhepunkt immer näher kam. Ich hatte mich auch an mir
vergriffen, und massierte meinen Mast in ihrem Tempo.
Diese Geilheit hielt ich nicht mehr aus, kniete mich vor das
Bett, holte sie brünstig noch ein Stück näher und löste ihre
Finger ab. Ich trieb meinen Kolben in sie und rammelte drauf
los. Das war einfach zu viel, was ich bis eben nur ansehen
durfte. Meine Finger kümmerten sich um Klit und trieben sie an.
Sie schrie auf und presste ihren Unterarm auf den Mund. Es
musste ein gewaltiger Abgang für sie gewesen sein. Wimmernd und
stöhnend lag sie da. Meine Erlösung dauerte auch nicht mehr
allzu lange und ich entlud mich tief in ihr. Mit jedem Schuss
rauschte ich bis zum Anschlag in sie. Es war himmlisch, dabei
ihre Nacktheit zu sehen. Wie ihre kleinen Brüste im Takt
wippten, wenn ich in sie donnerte, ihre blanke, weit geöffnete
Muschel die Perle präsentierte.
Irgendwann lagen wir noch einmal geduscht völlig erschöpft im
Bett.
Der neue Morgen begrüßte uns freundlich. Mein Blick auf die Uhr
ließ mich dann aber wissen, dass es nicht der Morgen war. Später
Vormittag. Fast 11 Uhr.
Frühstück bekamen wir nicht mehr und wir zogen kichernd an der
Rezeption vorbei nach draußen. Frau Persson sah uns nach unserem
"Guten Morgen" doch etwas verwirrt hinterher. Heute gingen wir
den Weg an, bis hinauf zur Nordspitze zu wandern. Auch mich
begeisterte es immer wieder, zu sehen, wie die Wellen von zwei
Seiten eine lange Linie bis fast zum Horizont bildeten. Irgendwo
auf dem Meer verschwamm sie. Zurück liefen wir durch die Dünen
und den Ort. Meine Carolin war bei mir, wir hatten Urlaub und
das Wetter versprach auch die kommenden Tage, unser junges Glück
nach Kräften unterstützen zu wollen.
Wir nahmen uns sehr viel Zeit, auch unsere Vorstellung eines
Zusammenlebens einander zu erzählen. Ihr Beruf versorgte sie bis
jetzt noch nicht. Im Sommer waren die entscheidenden Prüfungen.
Auf dieses Ziel arbeitete sie hin und ließ mich auch ehrlich
wissen, dass sie dafür noch viel tun musste und wir uns nicht
jeden Abend sehen würden.
Mein Job brachte ausreichend Geld ein. Es war nicht die
Erfüllung eines Traumjobs, aber immer noch besser, als nichts zu
haben. Zwar dachte ich über eine berufliche Veränderung nach,
aber nun wollte ich es aufschieben, bis Carolin ihren Abschluss
hatte und wir dann gemeinsam unsere Zukunft überhaupt planten.
Als es um das Thema Familie ging, sah sie mich an und meinte
sehr überzeugend: "Ich will, wenn es denn klappt, wenigstens
drei Kinder."
"Aber holla", entfuhr es mir sehr erstaunt. "Und ich? Darf ich
dabei auch noch mitreden?"
"Na klar. Ich will doch, dass Du der Vater wirst."
Ich schluckte. Sie sah so weit in die Zukunft, dass sie
überhaupt nicht eine Sekunde darüber nachdachte, dass das Leben
manchmal auch andere Pläne hat oder Wege geht. Als ich ihr das
auch so sagte, meinte sie nur: "Ach weißt Du, Chris. Das Leben
bekommen wir geschenkt. Was wir mit diesem Geschenk anfangen,
das hängt viel an uns. Und wenn wir beide es tatsächlich wollen,
so wird es uns auch gelingen, unser gemeinsames Leben zu
meistern. Davon bin ich fest überzeugt."
Im ersten Moment war ich schon sehr erstaunt, aber ich sagte ihr
jetzt das, was ich mir wünschte. "Carolin. Ich möchte, dass Du
eines genau weißt. In den vergangenen Tagen habe ich Dich sehr
zu schätzen und vor allen Dingen lieben gelernt. Zu Anfang war
ich mir nicht gleich so sicher, wie Du es für Dich gespürt hast.
Ich bin sehr froh, dass wir uns gefunden haben. Carolin, ich
wünsche mir nichts sehnlicher, diese Tage als Grundsteine für
viele weitere Jahre mit Dir zu wissen. Was die Zukunft uns
bringt, möchte ich nicht allein mit Dir entscheiden. Da möchte
ich, dass auch er uns hilft." Und bei diesem Nachsatz schaute
ich in den Himmel, ließ mich rücklings in den Dünensand gleiten
und zog sie fest zu mir.
Aus der Ferne war das Rauschen des Meeres zu hören. Ansonsten
umgaben uns an unserem letzten Nachmittag nur Ruhe und ein
großer Frieden.
"Ich liebe Dich, Carolin", sagte ich halblaut und küsste ihre
Stirn. "Und ich freue mich auf das Morgen mit Dir."
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