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Es war mal wieder soweit. Die Vorstellung der neuesten
Großrechnergeneration wurde schon seit Wochen in diversen
Ankündigungen und großspurigen Versprechungen per Web-Cast und
Mail angekündigt. Immer nach dem gleichen Muster. Wie toll doch
die neuen Prozessoren wären und mit welchen Geschwindigkeiten
sie arbeiten würden. Bloß, wen interessierte das wirklich?
Schneller Prozessor gut und schön. Aber wenn die Software
veraltet und die Deppen vor den Bildschirmen träge waren, nützte
auch ein solcher Ferrari nix. Da konnte man als dezenten Hinweis
in diesen Rennwagen eine umhäkelte Klorolle auf die Hutablage
legen und den Opa mit Hut ans Steuer lassen. Der Effekt wäre
unübersehbar und identisch.
Steve war mal wieder auserwählt, die Reise in die Staaten
anzutreten. Zu solchen ´Ach wie sind wir doch toll´
Veranstaltungen schickte man ihn immer. Er war dort schon
mehrere Male unangenehm mit seinen gezielten Fragen aufgefallen
und hatte die Vortragsredner an die Wand gespielt. Immer wenn er
zu Wort kam, war es totenstill. Jeder hörte sehr genau zu,
sobald seine Frage an die Redner gestellt war. Bekam er nicht
sofort eine schlüssige Antwort, so ging er einfach dazwischen,
schnitt dem Antwortenden das Wort ab und drängte auf die von ihm
geforderte Auskunft. Und er konnte es sich auch erlauben. In
Europa waren sie der größte Kunde.
Doch dieses Jahr hatte er seinem Chef zusätzlichen Urlaub aus
dem Kreuz geleiert. Steve wollte endlich einmal mehr als nur den
Kongress besuchen. Dieses Kolloquium fand erstmals nicht
irgendwo statt. Nein, es musste Las Vegas sein. Und es wäre ein
Frevel, nicht das pulsierende Leben in der Stadt der Sünden ein
paar Tage zu genießen, die Canyons zu bestaunen, Los Angeles und
Long Beach zu sehen.
Steve hatte somit seine Koffer für vier Wochen USA-Aufenthalt
gepackt, war rechtzeitig am Flughafen und genoss das erste Mal
den Flug. In der Vergangenheit ließ er eher diese lästige Reise
mehr oder weniger über sich ergehen, nahm missmutig an den
Veranstaltungen teil und ärgerte sich nach der Rückkehr über den
Jetlag, der ihn einige Tage kostete. Doch nun zahlte die Firma
den Flug, spendierte zumindest teilweise die Hotelaufenthalte
und er würde drei Wochen Zeit haben, die geplanten Ziele
anzusteuern. Und es gab einen nicht zu unterschätzenden Vorteil,
er war ein waschechter US-Amerikaner. Geboren wurde er mitten in
den Rocky Mountains, in Spokane. Ein Stipendium brachte ihn nach
Deutschland und dort irgendwann zu seiner Firma. Somit hatte er
die Trümpfe in seiner Hand, er war Nativespeaker in zwei
Sprachen, denn seine Vorfahren waren Deutsche, irgendwann um
1925 in die USA gekommen. Und in seiner Familie pflegten sie
nicht nur die Sprache sondern auch einen nicht unerheblichen
Teil des Kulturguts.
Zwei Tage schon spulte der Veranstalter das Programm recht
langweilig herunter. Doch am dritten Tag sollte es eine Pause
geben. Es war ein Besuch in einer dieser Magier-Shows angesagt.
Auch wenn ihn das nicht sonderlich interessierte, kostenlos
bekam man das nie wieder zu sehen. Und so reihte er sich brav in
die Schlange der Besucher ein, nahm die dargebotene Karte und
ließ sich auf dem zugewiesenen Platz nieder. Beide Sitze neben
ihm waren noch frei.
"Sorry" tönte ein Stimmchen neben ihm.
Er hatte schon eine Zeit ein Pärchen beobachtet, welches recht
freizügig und nicht nur küssend in der Zuschauermenge für einige
Unruhe sorgte. Von wegen ´Land der unbegrenzten Möglichkeiten´.
Wenn es darum ging, waren die Sittenwächter sehr schnell zur
Stelle. Doch anscheinend kannten die Beiden die Grenzen. Und sie
nutzen diese schamlos, fast schon verhöhnend aus.
"Sorry" kam es noch einmal sehr schüchtern.
"Oh, pardon. I was distracted" und er schaute das an, was schon
fast ängstlich darum bat, vorbei zu dürfen.
"Thanks." Ihrer Stimme nach hätte sie auch unter dem Parkett den
Weg zu ihrem Stuhl finden können.
Schlagartig war das Pärchen, welches seine ganze Aufmerksamkeit
in den letzten Minuten an sich gezogen hatte, nicht mehr
existent. Ein Fabelwesen schwebte an ihm vorbei. Und diese nicht
von dieser Welt stammende Elfe saß augenblicklich neben ihm. Er
traute seinen Augen nicht, seinem Verstand sowieso nicht mehr.
Nicht nur dass sie eine Aura um sich hatte, nein, dieses
überirdische Wesen sah ihn auch noch an und lächelte.
Steve hätte sie am liebsten und ohne Umschweife gefragt, ob sie
ihn heiraten wolle. Er war verzaubert, ohne dass die Show
begonnen hatte. Diese junge Dame hatte nur drei Worte gesprochen
und doch wusste er, dass er, Steve Bachmann, dieses Geschöpf
nicht mehr aus den Augen lassen durfte. Und er war erleichtert,
dass eine weibliche Person ungeheuren Ausmaßes an ihrer anderen
Seite saß. Wie versteinert sah er dann auch noch, dass sie
ebenfalls ein Teilnehmerschild seines Kongresses an ihrem Blazer
trug.
"Where are you from?" Sie hatte das Schild an seinem Jackett
wohl auch entdeckt.
"Düsseldorf, near Colone, Germany" er musste aufpassen nicht zu
sabbern.
"Charima Haakkenen, Hamburg" kam es bei ihm an.
"Wie?" und im selben Moment suchte er schon die Erdspalte,
welche ihn aufnahm und sich möglichst lautlos wieder über ihm
schloss.
"Charima Haakkenen" lachte sie. "Ich weiß, dieser Name ist eine
Strafe, aber ich wurde bei der Vergabe leider nicht gefragt."
Steve lief rot an. Und das passierte sehr selten, eigentlich gar
nicht.
"Meine Mutter ist Schwarzafrikanerin und mein Vater Finne" löste
sie das Rätsel auf. "Ich bin in Helsinki geboren und wohne in
Hamburg."
Immer noch starrte er diese Erscheinung einer eigentlich nicht
existierenden Schönheit an. Die Kühle des finnischen Einschlags,
gepaart mit der rauen Wildnis Afrikas, ergab eine Mischung,
welche wohl einmalig war. Lange gekräuselte Haare, pechschwarz,
zu einem groben Pferdeschwanz zusammengebunden. Eine knallbunte
Spange hielt diesen Wildwuchs im Zaum. Einen Teint,
Schneelandschaft vereint mit schwarzem starkem Kaffee.
Augenbrauen, blond, wie die einer waschechten Skandinavierin.
Lippen, sinnlich, die Sünde daselbst. Augen, welche das
pulsierende Herz Afrikas offen zeigten. Es fiel ihm schwer,
dieses Ens nicht mit den Augen zu entblößen. "Steve Bachmann aus
Düsseldorf." Und er musste acht geben, dass der Speichel aus
seinen Mundwinkeln nicht in langen Fäden herauslief. Entgegen
dem Pärchen hätte er diese Frau ohne Kompromisse einfach hier
und jetzt flachlegen können.
"Sie sind auch aus Deutschland. Das ist sehr selten."
Sie schien durch Nebelschwaden zu ihm zu sprechen. Von
irgendwoher ertönte Musik, das Licht in der Arena erlosch, die
Show begann. Doch in seinen Gedanken gab es nur sie. Sie, die
neben ihm saß. Charima. Pulsierender Druck baute sich auf, je
mehr er an sie dachte. Auf der Bühne wechselte eine schöne Frau
den Platz in einem Käfig mit einem weißen Tiger, wurde eine
andere Frau zerteilt und anschließend wieder magisch aus ihren
Einzelteilen zusammengesetzt. Tiere, Menschen, Gegenstände
verschwanden und tauchten irgendwo wieder auf. Von der Menge
gesteuert applaudierte er, doch diese Exotin neben ihm
beherrschte den aktiven Teil seines Gehirns. Das Licht ging
wieder an, die Veranstaltung war vorbei.
"Wie hat es Ihnen gefallen?"
"Äh, Danke, äh, sehr gut." Er tat noch sehr fasziniert von der
Darbietung, hatte aber so gut wie nichts mitbekommen.
"Sie waren nicht wirklich bei der Sache, oder?"
Steve lief schon wieder rot an. "Sie haben der Show die Show
gestohlen. Aber ich bereue es nicht. Nicht eine Sekunde."
´ERDSPALTE! Wo bist Du?´ schrie er in sich hinein. ´Dämlicher
und plumper kann man doch eine Frau nicht anbaggern´ brüllte er
seine Gedanken an. "Entschuldigung. Ich wollte Sie nicht in
Verlegenheit bringen." Er sah, dass auch ihre zartbraune Haut
rötlich leuchtete.
"Danke für das Kompliment." lächelte sie. "Was machen Sie heute
noch?" Steve musste wohl mehr als ungläubig in ihr Gesicht
gestarrt haben, denn sie stieß ihn an. "Hallo! Steve, was machen
Sie heute noch?"
Immer noch betrachtete er ihr Gesicht. "Bis eben hatte ich keine
Ahnung" und er wusste nicht einzuordnen, ob er in diesem
Augenblick verabredet war. "Ich hätte mich einfach treiben
lassen."
"Wenn Sie wollen, rücken Sie mal auf dem Floß ein Stück zur
Seite und wir treiben gemeinsam durch die Spielhöllen."
Das war doch jetzt nicht ihr Ernst. Er konnte doch nicht mit der
Sünde in Person durch die sündigste Stadt der Welt laufen.
Sollte es die Hölle tatsächlich geben, so wäre ihm ein Platz
darin mehr als sicher. Der Teufel würde ihn wahrscheinlich mit
einem Freudentanz persönlich begrüßen. "Gerne, warum nicht."
Den Abend verbrachte er allein in seinem Hotelzimmer. Dieser Tag
ging ihm immer wieder durch den Kopf, obwohl dieser bezaubernde
Naturgeist ihm denselben völlig verdreht hatte. Ihre anfängliche
Schüchternheit flog sehr schnell dahin. Ohne dass er gefragt
hatte, blätterte sie ihr Leben wie ein Buch für ihn durch. Sie
war erst 23 Jahre, wuchs in der Nähe von Helsinki auf und
besuchte eine internationale Schule. Ihre Eltern lebten immer
noch in Finnland. Und sie hatte noch vier jüngere Geschwister,
alles Brüder. Eine harte Zeit war das, mit diesen manchmal
ungehobelten Holzköpfen zurecht zu kommen. Ihr Vater war
Direktor eines Gymnasiums, die Mutter gelernte Köchin, nun
jedoch Hausfrau, Nachhilfelehrerin und noch viele weitere Berufe
innehabend. Sie selbst kam durch eine Initiativbewerbung zu
ihrem derzeitigen Arbeitgeber nach Hamburg und arbeitete dort
als stellvertretende IT-Leiterin. Ihren letzten Freund verließ
sie vor ein paar Monaten. Sie waren nur kurz zusammen und sie
merkte schnell, dass er sie nur wegen ihres Äußeren als
schmückendes Beiwerk überall mit hin schleifte. Doch sie hasste
es, als Ausstellungsstück und Trophäe präsentiert zu werden. Und
sie verabscheute es, wenn er sie in aller Öffentlichkeit
begrapschte, als sei sie seine Dienerin, die alles über sich
ergehen lassen musste. Ihre Hautfarbe löste eben immer noch in
den Köpfen einiger Menschen das aus, was nun schon hunderte
Jahre alt war und nicht mehr existierte. Nur leider galt dies
offensichtlich allein auf dem Papier. Ihre Realität sah manchmal
anders aus. Wo sie den Tag überall gewesen waren, konnte er sich
nicht mehr erinnern. Nur sie spukte in seinen Gedanken umher.
Und warum sie ihm alles erzählt hatte, war ihm ebenso ein
Rätsel.
Charima hatte auch keine rechte Lust den Abend mit den anderen
Teilnehmern zu verbringen und suchte ebenfalls die Ruhe in ihrem
Zimmer. ´Ich hab geplappert wie ein Wasserfall.´ Sie konnte es
selbst nicht glauben. Dieser Mann löste in ihr etwas aus, noch
nie zuvor war sie so unbefangen. Er hatte fast gar nichts von
sich erzählt, hörte ihr nur zu, ließ sie sprechen. Die wenigen
Informationen, die sie von ihm hatte, genügten ihr auch fürs
Erste. Er war 28, leitete seit knapp drei Jahren die gesamte
Hardwareabteilung und war schon das dritte Mal Teilnehmer dieser
Konferenz. Die Segelfliegerei war sein großes Hobby, danach kam
sofort Hochseeangeln. Belesen war er, das sagte er nicht, aber
sein Wortschatz, mit dem er spielerisch umging, verriet es. Von
seinen Eltern hatte er nur ein oder zwei Sätze erzählt, auch wie
sein Weg ihn nach Deutschland führte, erwähnte er eher nebenbei.
Eine Freundin hatte er nicht, sein Beruf füllte ihn aus,
bestimmte einen großen Teil seines Alltags. Und er war kein
Partygänger, gewiss auch kein Einsiedler, aber große
Veranstaltungen zu besuchen kam nur selten vor.
Steve lag irgendwann im Bett. Zwar hatte er ein Buch dabei, doch
so recht wollte seine Konzentration nicht darauf halten. Von
draußen wurden die Geräusche leiser. Auch wenn diese Stadt
niemals schlief, die großen Open Air Events verstummten dann
doch und er schlief ein.
Sie hingegen dachte noch lange Zeit über diesen Tag nach. Auch
als sie endlich im Bett lag, ging ihr Steve nicht aus dem Kopf.
Müde und übernächtigt erwachte sie am nächsten Morgen.
Die weiteren zwei Tage hatte der Veranstalter eine kleine Messe
aufgebaut und zeigte die verschiedenen Modelle der
Rechnergeneration. Am letzten Nachmittag war dann eine
Podiumsdiskussion, bei der alle Fragen gestellt werden konnten.
Und als der Leiter der Gesprächsrunde Steve zum Mikrofon gehen
sah, wurde ihm flau in der Magengegend. Nun kamen die
unangenehmen Fragen, auf die es nur ehrliche Antworten geben
konnte. Dieser Mister Bachmann war der Schrecken in Person - und
er sollte heute seinem Ruf wieder alle Ehre machen.
Der Kongress endete am frühen Abend, das letzte Buffet war fast
leergeräumt und viele Teilnehmer schon wieder in den Glanz und
Glitter der Spielhöllen eingetaucht. Nur Steve saß noch im Foyer
und las in den neuen Prospekten. Zusätzlich hatte man ihn
freiwillig mit technischen Datenblättern versorgt, um ihn bei
Laune zu halten. Unabhängige Labore hatten die Systeme
verschiedenen Tests unterzogen und diese ausgewertet. "Papier
ist geduldig. Ich will Beweise, dass eine Neuanschaffung
wirklich rentabel für uns ist" hatte er diesmal dem Leiter der
Systementwicklung an den Kopf geworfen. "Ihr Vorgängermodell hat
ja nicht einmal drei viertel dessen geschafft, was Sie
großspurig angekündigt hatten. Noch so einen Reinfall können wir
uns nicht erlauben. Und Sie kennen meine Schriften, welche ich
danach in der Fachpresse veröffentlicht habe. Wir sehen uns
sicherlich auf der CeBIT im nächsten Jahr wieder." Gelächter
hatte er ausgelöst und Beifall erhalten. Steve sprach hier
einigen Endanwendern aus der Seele.
"Na, noch nicht genug für heute?" Sie hatte ihn in der
Sitzgruppe etwas abseits entdeckt.
Mit einer einladenden Geste wies er auf den freien Stuhl und
stand auf. "Ach, eigentlich schon. Ich will noch Koffer packen,
morgen fliege ich weiter nach Los Angeles. Hatte ich eigentlich
erzählt, dass ich noch drei Wochen Urlaub mache?"
Sie nahm Platz und wurde rot. Nun war es ihr doch peinlich, ihn
die ganze Zeit schlichtweg zugetextet zu haben. Nur zaghaft
schüttelte sie den Kopf. "Nein, Sie haben fast gar nichts
gesagt. Ich habe die ganze Zeit geredet." Verlegen ertappt
drehte sie den Kopf weg und schaute ihn nur aus den Augenwinkeln
an.
"Was ist denn?" Steve hatte wieder Platz genommen, nachdem sie
seiner Aufforderung gefolgt war. "Charima, das ist eben so.
Frauen haben pro Tag zwanzigtausend Wörter. Männer sind mit
siebentausend zufrieden. Dafür gibt es Dinge, von denen wir
nicht genug bekommen können und ihr Frauen langweilt Euch zu
Tode. Nennen wir es mal eine Verschiebung der
geschlechterspezifischen Eigenschaften und Interessen. Ich höre
Ihnen übrigens sehr gern zu."
"Was langweilt uns denn?" fragte sie etwas keck.
"Autos, Motorräder, Segelflugzeuge, Angelzubehör. Die Liste ist
beliebig fortsetzbar. Alles das, was Sie langweilt, kann bereits
einen Rang darin finden." Abwartend, ob sie darauf einging, sah
er sie an.
"Grundsätzlich finde ich es falsch eine Sache als langweilig
abzutun, wenn man keine Ahnung davon hat. Zum einen verletzt es
den Gesprächspartner und das eigene Wissen um bisher unbekannte
Dinge ist sicherlich erweiterbar. Doch ich möchte noch einmal
auf Ihren Urlaub zu sprechen kommen. Sie fliegen morgen nach LA?
Ist das schon fest gebucht?"
"Ja, das Hotel ist gebucht. Und es ist mittlerweile zu spät, um
daran etwas zu ändern." Erst als er es ausgesprochen hatte,
schoss es ihm in den Kopf. Wieso erzählte er das. Hoffte er
etwa, dass sie ihn begleiten oder gar hier noch ein paar Tage
mit ihm verbringen wollte?
"Steve, ich weiß, ich falle gerade nicht nur mit der Tür ins
Haus. Meinen Sie, ich dürfte Sie noch ein paar Tage begleiten?
Ich habe nur eine Woche drangehängt; aber so ganz allein in LA?
Das traue ich mich dann doch nicht."
Ihm schlug das Herz bis zum Hals. Diese Schönheit brauchte doch
nicht fragen. Natürlich würde er sie an seiner Seite mehr als
Willkommen heißen. Nur das Hotel bereitete ihm noch etwas
Kopfzerbrechen. Doch er hatte eine spontane Idee. "Charima, Sie
machen mich mit Ihrem Vorschlag sehr glücklich. Nur das mit dem
Hotel könnte schwierig werden. Ich habe so ziemlich das letzte
Doppelzimmer bekommen. Wegen einer Messe ist in der Stadt und
dem Umland alles ausgebucht."
"Ich habe damit kein Problem. Wir sind doch erwachsen."
´Und Hormongesteuert´ komplettierte er in Gedanken ihren Satz.
"Ich hoffe, es kommt bei Ihnen jetzt nicht falsch an und ich
bitte an dieser Stelle im Voraus auch schon inständig um
Verzeihung. Charima, Sie sind eine äußerst attraktive
Erscheinung, sind umgeben von einer geheimnisvollen Aura. Es
wäre, trotz aller abgelegten Schwüre und Eide, für mich mehr als
nur eine Herausforderung, mit Ihnen in einem Bett schlafen zu
müssen. Ich betone hier besonders das müssen. Sie stellen mich
vor eine schwer zu lösende Aufgabe. Ich sehe in erster Linie in
Ihnen eine sehr intelligente Gesprächspartnerin - aber auch eine
Frau. Und ich bin ein Mann."
Sie schluckte sichtbar. "Steve, so in extenso habe ich die ganze
Situation noch gar nicht betrachtet. Vielmehr würde ich es
genießen, mit Ihnen die Stadt zu erkunden. Und wer verlangt von
Ihnen Schwüre oder Eide? Sie sind auch kein Mauerblümchen, eher
das Gegenteil. Sie sind ein Mann, ich eine Frau. Ich verabscheue
One-Night-Stands. Doch wenn wir eine Woche ..." Sie brach den
Satz ab. Und augenblicklich hatte sie Angst, dass er platzen
könnte, so rot war er angelaufen.
Minuten war es still. Gegenseitig betrachteten sie sich nur.
Sein Blutdruck war irgendwann auf ein erträgliches Maß
zurückgegangen, nur eine Etage tiefer kochte es weiterhin. Sie
kam auch langsam wieder dem auszuhaltenden Zustand näher. Aber
was seine Worte in ihr ausgelöst hatten, drohte die Slipeinlage
nicht mehr lange halten zu können, zumindest meinte sie das.
"Charima, wenn Sie immer noch der Meinung sind, dass Sie mich
begleiten wollen, so hätte ich eine Bitte und vielleicht eine
Lösung unseres Problems." Sie schaute nur fragend, nickte und
wartete. "Im ersten Schritt sollten wir vielleicht einmal das
´Sie´ weglassen. Und wenn wir ein Doppelzimmer beziehen sollten,
welches ich als Einzel gebucht habe, so hilft uns nur ein immer
ziehendes Zauberwort aus der Misslichkeit. Die Amis reagieren
auf das Wort ´Honeymoon´ mit äußerster Verzückung. Wir müssen
also nur an der Rezeption klar machen, dass Du mich spontan
begleitet hast. Bevor wir im Zimmer ankommen, hat der Service
das zweite Bett bezogen."
Sie lachte aus vollen Hals los. "Du bist ja echt ´ne Nummer.
Flitterwochen! Mit mir! Und Du kennst mich ja auch schon so
fürchterlich lange. Und natürlich haben wir weder Ringe noch
Beweise. Steve, das schlag Dir aus dem Kopf. Eher gehe ich als
Deine Freundin durch. Aber so? Das überspannt den Bogen dann
doch etwas zu arg."
"Es war nur ein Vorschlag, keine Bedingung." Obwohl ihm die
Bedingung besser gefallen hätte. "Wenn es um die Ringe geht, das
ist noch heute erledigt. In dieser verrückten Stadt können wir
das innerhalb einer Stunde in die Tat umsetzen. Schnarchst Du
eigentlich?"
Und wieder brüllte sie lachend los. "Was fragst Du mich das? Ich
höre mich nachts nicht."
"Na ja, Dein Ex-Freund ..."
"Hat weder bei noch mit mir ..." sie wandte das Gesicht ab,
stand auf und ging ein paar Schritte. ´Der bringt mich noch um
den Verstand´ ermahnte sie sich selbst, betrachtete ein Bild und
sah doch nicht hin. "Nein, ich glaube nicht" kam es aus der
Ecke, in die sie geflüchtet war.
"Ich schnarche auch nicht. Das wäre also geklärt. Was für
Marotten hast Du, wenn Du im Bett liegst?"
"Du zuerst" kam es immer noch aus der Ecke.
"Ich lese gern im Bett, manchmal schreibe ich auch noch an
Beiträgen für Zeitschriften. Oder ich surfe einfach durch die
Welt. Oh, wichtig ist für Dich zu wissen: ich schlafe nackt."
Sie zuckte zusammen. Das konnte und durfte nicht sein. Ihr Schoß
brannte. Wenn er nackt neben ihr liegen würde, müsste eher sie
Schwüre und Eide leisten - oder besser noch Nato-Draht spannen.
Nein, sie bliebe dann doch lieber hier. "Muss das sein?"
"Ich besitze keinen Pyjama. Aber ich kann anbieten, die Wäsche
anzubehalten."
´Ich will Dich nackt. Jetzt, sofort und hier´ schrie ihr Schoß.
"Steve, es entwickelt sich da etwas und ich weiß nicht, ob wir
wirklich ..."
"Keine Sorge. Es passiert nichts, was uns Beiden in irgend einer
Form schadet. Du legst die Spielregeln fest, wenn Du mich immer
noch begleiten willst. Ich halte mich an Regeln und Vorgaben,
bedingungslos."
"Bedingungslos?" Sie war mehr als erstaunt.
"Ja. Es mag altmodisch und merkwürdig klingen. Nur habe ich auch
etwas gegen schnellen Sex. Ich sage das jetzt einfach mal. Wir
spielen hier doch nur mit Worten, um es nicht sagen zu müssen.
Und ich sage Dir nun auch, dass Du mich sehr verwirrst. Mein
Kopf gibt das Kommando und meine Hormone lachen sich kaputt
darüber. Ich kann, werde und will Dir nichts versprechen, was
ich nicht halten kann. Wenn Du mit mir in diesem Zimmer schlafen
willst, bitte. Aber ich ..."
"Steve, ich werde Dich begleiten. Als Deine Dir Angetraute." Sie
sah ihn direkt an und war mit einem Male sehr ernst. "Ich danke
Dir, dass Du offen und ehrlich das gesagt hast, was Du fühlst
und denkst. Ja, ich will Dich wirklich gern begleiten."
Er stand auf und ging zu ihr. Ohne den Hauch einer Andeutung
umarmte er dieses Wesen spontan und küsste sie auf den Mund.
Doch was er nun erlebte, ließ ihm das Blut in den Adern
gefrieren und gleichzeitig eine Explosion erleben. Als hätte sie
nur darauf gewartet, bahnte ihre Zunge sich den Weg in seinen
Mund. Kein zartes Spiel der Spitzen, hier ging es direkt um die
Vorherrschaft, es war ein erotischer Kampf ausgebrochen. Sie
schlang die Arme um seine Taille, zog ihn näher, wollte ihn
atmen, nicht nur küssen. Er hatte Sorge, dass nun eindeutig zu
spüren war, wie sehr er sie in Wahrheit begehrte. Ihren Körper
ohne dieses elegante Kostüm betrachten wollte, sich nur an ihrer
Schönheit laben. Und ihr blieb es nicht verborgen, was ihr von
ihm gegen den Bauch drückte. Nur gesteuert, nicht denkend, ließ
sie die Hüften fast unmerklich kreisen. Alles würde sie ihm
geben, restlos alles. Sie würde es erstmals zulassen, dieses
Spiel der Gefühle, das Zusammenspiel ihrer Körper, das sich
fallen lassen.
Er lag im Bett und dachte über den Tag nach. Nein, nur der Abend
war eigentlich wirklich präsent. Sie hatte vollends Besitz von
ihm ergriffen. "Schwanzgesteuert" hörte er sich sagen und
erschrak über sein eigenes Wort. In etwas mehr als zehn Stunden
würden sie zusammen das Flugzeug besteigen. Einen Flug hatten
sie noch im Kongresshotel am Internetterminal gebucht. Gleiche
Maschine, als wenn der Zufall Schicksal spielen wollte. Ein
Zimmer war überhaupt nicht mehr zu bekommen, selbst von Privat
wurde nichts mehr angeboten. Sie hätte noch ablehnen können,
doch Charima wollte mit ihm diese Stadt erleben.
Sie war unfähig zu denken. Nur die nötigsten Grundfunktionen
sorgten dafür, dass sie den Koffer packte. Morgen würde noch das
Nachthemd; brauchte sie das wirklich? Es war spät, als bei ihr
das Licht ausging. Und doch konnte sie keine Ruhe finden. Immer
wieder spürte sie ihn gegen den Bauch drücken. Es machte
wahnsinnig und nur mit Mühe hielt sie ihre Finger davon ab, das
zu tun, wenn es in ihrer Phantasie mehr als nur drunter und
drüber ging.
"Bachmann. Steve Bachmann." Er lächelte die Rezeptionistin an.
"Welcome Mister Bachmann. Do you have a nice trip?"
"Yes, thanks" gab er freundlich zurück. "Liebling, ich hoffe es
gibt nun kein Problem" hauchte er verliebt und küsste sie sanft
auf den Mund.
"Oh, you are from Germany. Wait a Minute. Please."
"Herr Bachmann, willkommen bei uns" grüßte eine Kollegin. "Was
können wir für Sie tun?"
"Es ist uns etwas peinlich" druckste er gekonnt, "doch meine
Frau hat sich spontan entschlossen mich zu begleiten. Wir haben
vor zehn Wochen erst geheiratet und ..."
"Herzlich Willkommen Frau Bachmann. Wie ich sehe, hat Ihr Mann
für fünf Nächte gebucht. Dürfen wir Ihnen unsere Juniorsuite als
nachträgliches Hochzeitsgeschenk anbieten? Ohne Aufpreis?"
Bevor Charima antworten konnte, hatte Steve das Formular um die
fehlenden Angaben ergänzt und seine Kreditkarte gereicht.
"Bitte geben Sie uns nur ein paar Minuten Zeit, damit wir für
Sie alles herrichten können. Darf ich einen Sekt anbieten?"
Ein Page kam und nahm das Gepäck entgegen. Begleitet wurde er
von einer Servicekraft, die eine Flasche Sekt sowie zwei Gläser
brachte. "Herzlichen Glückwunsch zur Vermählung" kam es bei
ihnen an. "Auch im Namen der Direktion" ließ sie die Beiden
wissen und schenkte ein.
Er lächelte Charima zu, erfasste ihre Hand und hauchte einen
Kuss darauf. Sie rief seine Worte ins Gedächtnis zurück. Ja, die
Amis reagierten tatsächlich mit Verzückung auf Hochzeitspaare.
Sie konnten die Suite beziehen, der Page trug das Tablett mit
Sekt und Gläsern voraus. Steve reichte ihm galant das übliche
Trinkgeld und die Tür fiel ins Schloss. Sie waren allein.
"Sag nichts" Charima sah ihn nur an. "Du bist mehr als ... weiß
ich nicht ... Steve, ich weiß nicht ... es ist alles unfassbar."
"Liebling" schmunzelte er "wir sind in keinem Hotel. Wir sind im
Radisson."
"Warum redest Du so mit mir?" Erotik pur klang aus ihren Worten.
"Vielleicht, weil ich es mir insgeheim wünsche?" Er reagierte
nur noch auf das, was ihre Stimme sagte und seine Hormondrüsen
massenhaft produzierten. Doch irgendwie bekam sein Verstand für
kurze Zeit das Regiment wieder an sich gerissen. "Lass mich eben
nur die Anzüge aufhängen. Und ich bin dafür, wir sehen uns ein
bisschen in der näheren Umgebung um."
Sie packte ebenfalls die empfindlichen Stücke aus. Mit großen
Augen staunte sie auf den perfekt, ja eigentlich penibel
gepackten Koffer. Nichts schien dort wo es lag zufällig zu
liegen. Er musste ein Weltmeister seiner Klasse sein. Selbst sie
als Frau genoss still diese Sorgfalt. Nichts ging ihr mehr gegen
den Strich als schlampig zu sein und das war er allem Anschein
nach überhaupt nicht.
Verliebt spielend, auf Wolke sieben zu sein, schlenderten sie
Arm in Arm durch die Hotelhalle auf den Ausgang zu. Das Wetter
gönnte ihnen angenehme 25 Grad, Sonne und leichten Wind. Der
Hunger kam und sie gingen essen. Gegenüber nahmen sie Platz,
wählten aus der Karte und musterten sich schweigend. Er hatte
seine Hand über den Tisch geschoben und spielte mit ihren
Fingerspitzen. Sie kribbelte es schon wieder am ganzen Körper.
Er verstand es Distanz zu wahren und gleichzeitig Verlangen in
ihr zu wecken. Das Essen kam, er hielt kurz inne.
"Du betest?" sah sie ihn erstaunt an.
"Ja. Stört es Dich?" für ihn war es eine Selbstverständlichkeit.
"Nein. Im Gegenteil. Ich traue es mich bloß nicht, wenn ich so
in der Öffentlichkeit bin. Und ich war mir auch nicht sicher,
wie Du ..."
"Charima. Das Essen wird kalt" schmunzelte er.
"Ja, ich rede mal wieder zu schnell und zu viel." Sie musste
wieder herzhaft lachen.
Der anschließende Bummel über die Flaniermeile ließ ihnen
teilweise die Augen übergehen. Zu welch horrenden Preisen
billigster Fummel hier seine Abnehmer fand, wollten sie nicht
glauben. Die Reichen und Schönen, und auch die, die sich dafür
hielten, stellten natürlich zur Schau, wann und wo sie einkaufen
gingen.
Schüchtern spürte er plötzlich ihre Hand, wie sie ein kleines
Stück Sicherheit bei ihm suchte. So ganz wohl war ihr nicht, ab
und zu starrten Weiße unverhohlen hinter ihr her, begafften sie
wie ein Stück, welches zur Auktion stand. Natürlich bekam er das
auch mit, wusste aber nicht so recht, wie er dieser Situation
ein Ende bereiten sollte. Es gab wohl nur die brutale Methode.
"Liebling, es wird gleich unangenehm. Das, was ich gleich sagen
werde, wird Dich verletzen, aber für den Rest des Tages
schützen." Sie wusste nicht was er meinet, als sie nur noch
mitbekam, wie er auf englisch den nächsten Gaffer anblaffte.
"Tut mir Leid. Die hab ich bereits schon verkauft. Ich bringe
sie gerade zu ihrem Massa." Die umstehende Menge grölte, zeigte
auf den Maulaffen und konnte nur noch bewundernd hinter ihnen
herschauen. Augenblicklich schlotterten ihr die Knie und sie
hatte Mühe, seinem forsch angegangenen Schritt zu folgen. Und
sie spürte, wie er fest ihre Hand umschloss. Nach gut hundert
Metern verlangsamte er das Tempo merklich und blieb dann stehen.
"Charima, nur so kannst Du Dir diese Ekeltypen vom Leib halten.
Entschuldige nochmals, dass ich alte Erinnerungen ..."
Sie hatte seinen weiteren Satz mit einem sehr sanften Kuss
gestoppt. Dicht schmiegte sie ihren Körper an ihn, zog ihren
Beschützer fest heran. In einer kleinen Pause schaute sie ihn
an. "Steve, ich glaube ich habe mich verliebt."
Er lächelte. "Das geht aber gar nicht, wir sind doch schon in
den Flitterwochen."
"Du machst Dich lustig über mich" ihre Stimme klang mit einem
Male etwas betrübt.
"Nein, Charima, nein. Ganz gewiss treibe ich keine Scherze mit
Dir oder über Dich. Eher habe ich meine Gefühle für Dich
zurückgehalten. Und ich glaube nicht nur dass ich mich in Dich
verliebt habe. Ich bin es, über beide Ohren." Fest umschlang er
sie wieder, küsste sie zart und ließ seine Hand von ihrer
Schulter langsam den Rücken hinabgleiten. Als er auch ihre Hüfte
erreicht hatte zog er sie fest heran. Es war ihm in diesem
Moment auch egal, ob sie ihn von ihm spürte oder nicht. Es war
alles egal. Nur ihr galt sein ganzes Augenmerk. "Und in meinen
Gedanken habe ich Dich schon am Tag der Magier-Show um Deine
Hand gebeten. Liebste, ich sage dieses Wort nicht einfach dahin.
Du bist für mich das, was es ausdrückt."
Verlegen schaute sie ihm in die Augen. "Ist es Zufall?"
"Was soll Zufall sein?"
"Eigentlich wollte mein Chef selbst fliegen" gab sie ihm zu
verstehen.
"Zufall, Schicksal, Fügung. Nenn es, wie Du willst. Ich für
meine Person bin sehr froh, dass Du hier bist." Er kraulte mit
der Hand ihren Rücken wieder hoch und fuhr mit seinen Fingern
vorsichtig über die nackte Haut im Nacken.
Ihr zog sich bei dieser Berührung augenblicklich alles zusammen.
Er hatte ungeahnt etwas entdeckt, das sie sehr schnell in
Erregung versetzen konnte. Und so wie es schien, beherrschte er
diese Zärtlichkeiten sehr gut. "Lass es jetzt bitte sein"
hauchte sie und kam nicht umhin fast unhörbar zu stöhnen. "Da
bin ich sehr empfindlich."
Doch er ließ sich nicht sofort davon abbringen. "Genieße es,
wenn es schön für Dich ist."
Erst am späten Abend kamen sie wieder im Hotel an. Und nun
schwebten sie auf Wolke sieben durch die Halle, begleitet von
ein paar Blicken.
Als sie jedoch in der Suite angekommen waren, lag eine gewisse
Befremdlichkeit im Raum. Beide taten völlig unnötige Dinge, sie
zögerten bewusst alles heraus. Als er zum dritten Male die
Hemden im Schrank kontrollierte, setzte sie sich lachend aufs
Bett. "Wir sind doch bescheuert, oder?"
"Weiß nicht." Er klang eher gehemmt.
"Ich gehe jetzt ins Bad und dann ins Bett. Ich mach jetzt den
Anfang" schnappte ihr Nachthemd und verschwand.
Steve nahm eine Zeitschrift, setzte sich in die Leseecke und
versuchte seine Gedanken von ihr abzulenken. Doch der
Journalist, der diesen Artikel geschrieben hatte, kannte wohl
nur Halbsätze. Immer wieder begann er von vorn, doch nach nur
wenigen Worten schweiften seine Gedanken ab, waren im Bad bei
ihr. Die Dusche rauschte, seine Phantasie entführte ihn, nahm
ihn mit auf eine Reise. Das Ziel war wieder das Bad. Seinen
Verstand verspottend, tanzten die Hormone durch seine
Blutbahnen. Und sie brachten alles in Wallung, was bei ihm
erregbar war. Zusätzlich erschwerte es seine Konzentration, dass
Charima ihm keine Spielregeln vorgegeben hatte. Wieder und
wieder geisterten seine Gedanken um diese bezaubernde
Erscheinung. Immer noch musste er sich in Erinnerung rufen, dass
dies kein Traum war. Diese Nacht schlief er neben ihr. ´Mit ihr´
brüllten die Hormone im Chor.
Die Tür ging auf und da stand sie einfach. Die noch feuchten
Haare offen, ein Nachthemd mehr preisgebend als verhüllend,
lächelnd, etwas verlegen. "Du kannst" ein Kloß im Hals ließ
diese Worte nur krächzend kommen.
Der Duft nach einem fruchtigen Duschgel oder Haarwaschmittel
empfing ihn. Wohlgeruch eines Parfüms gab diesem Bukett eine
verführerische Abrundung. Feiner Nebel lag noch im Raum, der
Spiegel davon beschlagen. War es Absicht von ihr, ihn so zu
empfangen und doch nicht anwesend zu sein? Musste sie das Getöse
der umherpolternden Androgene und des Testosterons dadurch
zusätzlich noch verstärken? Er zwang sich zur Besonnenheit,
legte die Kleidung ab und duschte recht kalt. Auf diese Weise
verschaffte er sich zumindest für eine kleine Zeitspanne etwas
Beruhigung. In festem Strahl prasselte das Wasser über seinen
Körper. Gänsehaut, Abkühlung, langsam einkehrende Ruhe.
Charima lag vor Aufregung zitternd im Bett. Vor Stunden noch
sehnte sie es herbei, endlich neben ihm zu liegen, nun spielte
bei ihr auch alles verrückt. Sollte sie das Nachthemd einfach
weglassen? Oder doch anbehalten? ´Wenn es diese Nacht passieren
würde, sollte er keine Abweisung erfahren, auch kein Hindernis,
mich zu berühren´ dachte sie und zog es aus. ´Ich biete mich ja
an´ erschrak sie über sich selbst und streifte es wieder über.
´Ich will aber nackt sein, wenn er ins Bett kommt, also weg
damit.´ Und sie stopfte es hastig unter ihr Kopfkissen. Gerade
wollte sie ihre Meinung noch einmal ändern, da trat er aus dem
Bad, wie versprochen in Unterwäsche. Mit reichlich Abstand nahm
er in seiner Betthälfte, den Rücken ihr zugewandt Platz und
löschte das Licht. "Gute Nacht" doch seine Stimme verriet ihr
alles.
"Hast Du denn noch einen Kuss für mich?"
Ohne Worte wandte er sich ihr zu. Verhalten schob er seine Hand
über das Laken und berührte etwas von ihr. Ihre Hand empfing
ihn, umfasste sie, zitterte leicht und führte ihn wortlos
weiter. Leitete seine weichen Finger, legten sie auf dem weichen
Stück Frau ab, welches jeder Mann nicht nur gern ansah. Sie ließ
ihre Hand auf der seinen ruhen, deutete an, wie sie gern dort
verwöhnt werden möchte. Ihr Atem ging schnell und auch er war
augenblicklich sehr erregt. Sie ließ ihn allein, strich seinen
Arm entlang und zog behutsam, er folgte dieser Einladung und war
nur Momente später unter ihrer Decke. Wärme empfing ihn, nichts
als nackte Haut schenkte sie ihm. Ihre Münder fanden zusammen,
küssend, schnaufend, fast saugten sie sich aneinander fest.
Steve gab sich wieder ihrer Brust hin, massierte sie, spürte,
dass ihre Brustwarze reagierte. Mit der flachen Hand strich er
darüber, ließ diese Knospe zwischen Zeige- und Mittelfinger
gleiten, verstärkte etwas den Druck, rieb sie und gönnte der
anderen Brust eine ähnliche Behandlung.
Sie wusste nicht wie ihr geschah und doch störte sie der Stoff,
der sie trennte. Sie zupfte an seinem Hemd und riss es ihm fast
vom Leib. Was er mit ihren Brüsten anstellte, waren an diesem
Abend ganz neue Empfindungen. Sie umarmte ihn, zog ihn näher,
wollte seine Haut auf der eigenen spüren.
Er ließ ab von ihren weichen Formen, umarmte sie, als er sie
ganz nah spürte. Er genoss ihre weichen Brüste auf seiner Haut.
Kraulend fuhr er ihren Rücken hoch und kam bald an der
nachmittags verlassenen Stelle wieder an. Augenblicklich
krallten sich ihre Finger sanft und genussvoll in seinen Rücken.
Ihre Erregung stieg stark an, als sie diese wohlige Massage
ihres Nackens verspürte. Sie verlor langsam die Beherrschung und
ließ die aufsteigende Hitze durch ihren Körper ziehen. Fest
presste sie ihren Unterleib gegen das, was sich deutlich durch
seine Unterhose abzeichnete. Sie legte ein Bein über seine Hüfte
und verstärkte den Druck, rieb ihre Scham am Stoff, ihr Kitzler
sandte erste Signale des Wohlbefindens.
Er vernahm ihren schweren Atem. Ihre Scham rieb immer stärker an
seinem harten Glied. Lange konnte es nicht mehr gut gehen, bei
ihr auch nicht. Sie stöhnte ihre Lust direkt in sein Ohr. "Komm
zu mir" vernahm er gleichsam mit einem flehenden Ton. "Zieh das
aus" kam beim nächsten schweren Atemzug. Er strich vom Nacken
über ihren Rücken und berührte ihren Po. Beherzt packte er zu,
drückte sie noch stärker an sich und ließ seinen Mittelfinger
langsam abwärts wandern. "Jetzt nicht" keuchte sie wild.
Charima hielt es nicht mehr lange aus. Ohne Rücksicht fuhr sie
in seine Hose, hob kurz ihr Bein an und drückte den Bund soweit
nach unten, bis endlich das Objekt der Gier frei lag. Direkt vor
ihrem nassen Loch stieß seine Eichelspitze an. "Ich will Dich"
keuchte sie und schob sich langsam nach unten. Ihre Nässe
leitete ihn, sie lief aus, noch nie war sie dermaßen zügellos.
Steve wurde gewahr, dass er in sie eintauchte, sie teilte, ihren
letzten Eingang passiert hatte. Langsam drehte er sie auf den
Rücken und drang immer tiefer in sie ein.
"Sei vorsichtig" flehte sie stöhnend.
"Wie meinst Du das genau?" er hatte augenblicklich inne
gehalten, atmete schwer, wollte nur in seiner Charima versinken.
"Nicht grob sein. Du bist der Erste. Und ich will nur Dich." Sie
schlang die Beine wie Lianen um seinen Hintern und übte leichten
Druck aus.
Er versank noch ein kleines Stück und dann war die letzte Hürde
erreicht. Fast unmerklich hob sie ihm das Becken noch ein Stück
entgegen, der letzte Vorhang gab nach, sie quiekte erschrocken
auf und der Weg war frei. Seine Länge fuhr in sie ein, dehnte
sie, füllte sie fast aus. Er verharrte einen Moment.
Sie stöhnte, als sie ihn immer tiefer in sich eindringen fühlte,
der kurze Schmerz, als ihr Häutchen zerriss, wie er kurz stockte
und endlich einen langsamen Takt aufnahm. Seine Scham rieb an
ihrer Perle und sorgte für eine Befeuerung der schon fast
überschäumenden Gefühle. Ihre Scheide begann wenig später zu
zucken, schickte Stromstöße durch ihren Körper, bunte Farben
explodierten vor ihren Augen und sie erlebte ihren ersten
Orgasmus, den sie nicht selbst herbeigeführt hatte.
Steve keuchte über ihr, seine Hoden zogen sich langsam zusammen,
die Leisten und Lenden bereiteten sich vor. Dieser wunderbare
Krampf, der kurz vor der Erlösung seinen Körper durchzog, ließ
ihn wohlig erschaudern. Das Magma kochte, der Vulkan brach aus.
Charima zuckte zusammen, als es in ihr zur Explosion kam. Ein
zweiter Schwall traf sie nur Momente später. Sie hörte ihn
keuchen und als es ihm kam, gab er Laute von sich, als hätte
jemand mit einem Hammer seinen kleinen Zeh malträtiert. Doch sie
spürte, dass es seine reine Lust war, die im selben Moment in
ihr aufging. Ihr Lichterspiel war fast abgeklungen und doch
flammte es noch einmal kurzzeitig auf, als sie seinen Orgasmus
spürte.
Obwohl er von diesem Erlebnis leicht benommen war, stützte er
sich auf den Ellenbogen ab, suchte ihre Lippen und küsste sie
stürmisch. Noch nie zuvor war er dermaßen gekommen. Diese, seine
Charima, hatte ihn nicht nur verzaubert. Sie war für ihn ein
Teil seines Lebens geworden. Er kannte sie kaum, wusste nur
wenig über ihr bisheriges Leben, aber tief in ihm ruhte seine
Seele. Sie ließ ihn wissen, dass er das gefunden hatte, was er
wirklich suchte.
Es war eine ganze Zeit still, sie genossen nur die Nähe und
dieses unbeschreibliche Gefühl danach.
"Reicht die Dusche auch für uns zwei?" flüsterte sie.
"Ganz bestimmt" hauchte er.
"Bist Du Dir sicher?" ein neckender Ton war augenblicklich zu
hören.
"Ohne Spielregeln läuft gar nichts" konterte er und musste
lachen.
"Steve?"
"Ja."
"Ich glaube es auch nicht mehr. Ich weiß es jetzt. Ich liebe
Dich."
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Wieder und wieder fanden ihre Lippen zueinander. Ihre gehauchten
Worte klangen als Widerhall unablässig durch seinen Kopf. ´Ich
liebe Dich´, dieser kurze und doch so sehr bedeutungsvolle Satz
beherrschte seine Gedanken.
Er war immer noch in ihr. Trotz seines wahnsinnigen Orgasmus
dachte sein bestes Stück nicht im Traum daran, weder Größe noch
Festigkeit zu verändern. Sein Verlangen wurde durch ihre
kraulenden Finger größer. Es kribbelte durch seinen Körper, wie
sie zärtlich und doch kratzend den Rücken massierte. Steve rieb
in kleinen Kreisen seine Scham auf der ihren, auf eine Antwort
musste er nicht lange warten. Er malte Bilder in seinem Kopf,
wie er sie jetzt spüren wollte.
Charima konnte nicht glauben, dass sie ihr erstes Mal so
berauschend erleben würde. Auch, kaum dass sie vom Taumel der
Gefühle wieder in der Wirklichkeit angekommen, von ihm erneut
auf die Reise ins Land der Verliebten mitgenommen wurde. Sie
löste die Umklammerung, sanfte Stöße entlockten ihr lustvolle
Laute.
Steve umschlang sie mit einem Mal fest und drehte sich auf den
Rücken. Auch wenn er kräftig war, seine Muskeln brauchten
Entspannung. Außerdem liebte er es, auch einfach mal passiv zu
sein. Es war mit eine seiner Lieblingsstellung, wenn sie oben
war und er seine Hände frei hatte. Ihre langen Haare kitzelten
ihn wohlig, vollführten einen Reigen. Sie lag auf ihm. Stürmisch
übersäte sie sein Gesicht mit Küssen, warf ab und zu ihren Kopf
in den Nacken und bewegte sich in kurzen Stößen auf ihm. Sie
verlangsamte das Tempo und lag dann still auf ihm. Stattdessen
wurde sein Glied plötzlich ganz anders stimuliert, nur mit ihrer
Muskulatur massierte sie es.
"Oh, ist das geil" stöhnte er. "Charima, das ist Wahnsinn!"
röchelnd, nach Luft schnappend lag er da, sie brachte ihn damit
mächtig auf Touren.
Doch lange blieb sie nicht bei diesem Spiel. Sie wollte auch
genießen, stützte sich auf den Armen ab und saß wenig später auf
ihm. "Mach Licht. Ich will Dich sehen wie Du es genießt"
flüsterte sie in die Dunkelheit. Sie hörte ihn tasten und die
Nachttischlampen gingen kurze Zeit später an.
Mit verzehrenden Blicken ließ er seine Augen über ihren Körper
wandern. Ihr Gesicht, die Augen halb geschlossen, wie sie
zufrieden lächelte, die wallende Mähne verdeckte ihre Brust.
Behutsam lichtete er den Vorhang.
Ein Schauer rann über seinen Körper, die Härchen an den Armen
stellten sich kurz auf. Brüste einer formvollendeten Schönheit
legte er frei, nicht einmal im Ansatz hängend. Er konnte nicht
widerstehen, musste dieses Wunderwerk der Natur berühren, sie
mit den Händen umschließen. Es war sein Traummaß, genau eine
Hand voll. Kreisrunde braune Vorhöfe; und Brustwarzen einer
bisher nie gekannten Feinheit. Sie reagierten auf seine
Liebkosungen, drückten gegen die Handinnenflächen. Die kleine
Kuhle, welche ihren sinnlich anmutenden Bauch zierte; und zu
seiner Überraschung war auch ihr Schamhaar blond. Dezent
schimmerte ihre bräunliche Haut hindurch.
Sie beobachtete seine Augen, wie sie von ihnen betrachtet wurde.
An jedem Quadratmillimeter ihrer Haut schien er sich zu weiden.
Als er ihre Schamhaare sah, huschte ein Lächeln über seine
Lippen. Ebenso gönnte sie sich seinen Anblick. Recht kurze
mittelblonde Haare, kleine schelmische Augen mit Lachfältchen in
den Winkeln. Markante Nase und Kinn. Breite Schultern, welche
Geborgenheit ausstrahlten aber auch Kraft und Stärke
demonstrierten. Oberarme, an denen sie erkannte, dass er
regelmäßig etwas für deren Umfang tat. Nur seine feingliedrigen
Finger passten irgendwie nicht dazu. Doch gerade diese Finger
bescherten ihr in diesem Moment eine wohltuende Massage. Langsam
begann sie ein auf und ab, wollte seine Länge empfinden. Sie
schloss die Augen, gab sich nur diesem Moment hin. Ihre Finger
fanden den Weg in ihren Schoß, zogen die Scham leicht nach oben,
legten die kleine Perle frei und spielten rhythmisch daran.
Steve wollte seinen Augen nicht trauen, riss sie weit auf.
Dieser Anblick heizte ihm richtig ein. Zartrosa, feucht
schimmerte es, doch er musste sich beherrschen. Den Blick nur
noch auf ihre Finger gerichtet, wurde seine Massage immer
fester.
"Au" ein leiser Schrei erfüllte das Zimmer. "Nicht so fest."
Erschrocken ließ er los. "Entschuldige" schaute ihr nur kurz in
die Augen und musste sofort wieder zu ihrer Scham sehen. Noch
immer rieb sie über ihre Stelle. Wie gern würde er es für sie
tun.
Sie nahm seinen sehnsüchtigen Blick wahr und führte eine Hand
von ihm dorthin. Und sie zog wieder leicht ihre Scham
auseinander, gestattete ihm wieder diesen Anblick, gab den Weg
zu ihrem empfindlichen Kleinod frei, ließ sich ganz auf seine
Länge fallen und von seiner Verwöhnkunst davontragen.
Steve glaubte immer noch einem Traum zu erliegen, mit den
Fingern seiner anderen Hand streichelte er über die wundervoll
geschwollenen Lippen ihres zweiten weiblichen Lächelns. Er
musste sie berühren.
Lange hielt Charima es nicht mehr aus. Sie hatte das Tempo
gesteigert, fühlte seine Größe, gab sich nur den Empfindungen
hin und hatte die Grenze ins Land der Lust überschritten. Wilder
und wilder wurde ihr Ritt, sie stöhnte, quiekte teilweise.
"Steve, schneller. Reib schneller, fester" gierte sie und kurz
darauf schickte ihr Orgasmus das Hochgefühl der Glückseeligkeit
durch ihren Körper. Matt und vom Rausch entkräftet landete sie
flach auf ihm, keuchte in sein Ohr.
Ihre Haare verdeckten sein Gesicht. Sein Zug war so schön in
Fahrt gekommen, nun hatte sie die Notbremse gezogen. Alle Räder
standen still. Durfte er, sollte er jetzt seinen Wünschen freien
Lauf lassen? Würde sie es zulassen? Zaghaft rollte er zur Seite
und entließ ihn. Er rückte ein Stück von ihr ab und brachte sie
wieder in Bauchlage. Nur vom Trieb gesteuert, kniete er zwischen
ihren Beinen und hob sie am Becken an.
"Du willst Doch nicht etwa?" Erschrocken von dem Gedanken
versteifte sie ihren Körper.
"Nein. Keine Sorge." Er gierte nur darauf sie von hinten zu
nehmen. Anal verabscheute er.
Sie entspannte, ließ ihn gewähren. Auch wenn sie schon etwas
ausgelaugt war, wollte sie ihm auch seinen Höhepunkt gönnen.
Steve zog sie zu sich. Ihr wohlgeformter verlängerter Rücken
prangte in voller Pracht vor seinen Augen. Nun wollte er sich an
ihr ergötzen, sie hatte schon ihren Spaß gehabt.
Er schob seine Hand zwischen ihren Schenkeln durch und legte sie
auf dem Schamhaar ab. Langsam, fast in Zeitlupe zog er sie
zurück, tauchte mit dem Mittelfinger in sie ein, nahm die weiche
Kuhle ihres Eingangs war und versank darin. Immer tiefer steckte
er seinen Finger in sie, zog wieder etwas heraus und nahm noch
einen dazu und kurze Zeit später einen dritten. Sie presste ihm
ihr Becken entgegen. "Oh, ist das geil" röchelte sie. Er zog
zurück, ein vierter Finger kam dazu, weitete sie noch mehr. Mit
dem Daumen rieb er über ihren Kitzler. Sie war so eng und doch
gab alles von ihr nach, dehnte sich, ließ es geschehen.
"Trau Dich" stöhnte sie.
"Was?" er war unsicher.
"Nimm alle" kam es vor Neugierde und Geilheit strotzend bei ihm
an. Sie zitterte leicht vor Aufregung und Erwartung dessen, was
er begonnen hatte.
Er zog ein Stück zurück, nahm den Daumen dazu und fuhr langsam
wieder in sie ein.
"Oh - ah - au." Sie quiekte vor Lust. Er stockte ängstlich.
"Nein, weiter - hm - ja - oh." Sie war weit weg. "Langsam - hm -
Wahnsinn!"
Er nahm wahr, wie sie sich gegen ihn stemmte, ihm entgegenkam.
Ein kurzer Ruck von ihm und seine Hand war in ihr. Zum ersten
Mal erfüllte sich sein Traum. Einmal mit der Hand in einer Frau
versinken, zu fühlen, wie es in diesem geheimnisvollen und
weichen Loch war. Steve konnte kaum glauben, dass es eine Frau
geben würde, die freiwillig seinen Wunsch danach teilte. Sein
Mittelfinger stieß an ihren Muttermund. Triebhaft kreiste er um
diese allerletzte Öffnung und entlockte ihr völlig neue Töne.
Verhalten begann er seine Hand zu bewegen.
"Nein, das tut weh" wimmerte sie plötzlich.
Sofort stoppte er sein Vorhaben. Doch die Neugierde siegte
abermals und er drehte seine verschlungene Hand leicht.
"Oh! Ja!" kam es genüsslich von ihr.
Doch er wollte auch seinem zum Bersten gespannten Ständer noch
Erleichterung verschaffen. Ihre Nässe half, aus der Höhle zu
entkommen. Sie wollte nach vorn sacken, so fertig war sie von
diesem Erlebnis, doch Steve hielt sie am Becken fest und tauchte
nur kurz darauf in sie ein. Langsam schob er seine Länge in sie
und wurde von ihrem knackigen Hintern gestoppt. Er ließ ihr
Becken los und begann vorsichtig sein Lieblingsspiel. Nur wenig
musste er sich nach vorn beugen, um an ihren Kitzler zu
gelangen. Als er sanft seine Stöße begann, fing er auch
gleichzeitig an um dieses ekstatisches Ende zu kreisen. Mit
seinem steigernden Tempo wurde nur der Druck um diese kleine
Knospe größer. Seine Lenden spannten sich leicht, er zündete bei
ihr Stufe zwei; er hörte einfach auf. Doch als seine Leisten
erste Regungen aussandten, begann er bei ihr mit der dritten
Stufe. Er zog sachte die Scham nach oben und ihr harter Kitzler
lag ganz im Freien. Nur eben berührend strich er über diese
empfindliche Stelle. Augenblicklich bäumte sich der Körper unter
ihm auf. Leise Schreie, lauter werdendes Stöhnen, sie rang nach
Luft. Seine Hoden bereiteten sich vor und als er kam, merkte er,
wie ihre Höhle ihn massierte, ihn melken wollte. Unkontrolliert
stieß er in sie, zuckte als bekäme er Stromstöße, ihr Becken
bebte, stob ihm noch ein paar Mal entgegen. Sie war völlig
erschöpft, sackte nach vorn und entließ ihn schmatzend. Er kam
halb auf ihr zu liegen, schob den Wildwuchs beiseite und küsste
schnaufend ihren Mund.
"Steve, das eben war der Wahnsinn" kam es nach ein paar Minuten
leise von ihr. "Das war echt nur geil." Sie umarmte ihn und
hauchte einen Kuss auf seine Stirn.
Auch er war berauscht.
"Komm, nun lass uns aber duschen gehen - bitte."
Doch auch unter Dusche konnten sie nicht voneinander lassen. Sie
seiften sich mit Hingabe ein, keine Stelle wurde ausgelassen.
Ein Spiel ohne Regeln, nur der andere Körper durfte berührt
werden. Spannung, verhalten erwachende Leidenschaft und trotzdem
Beherrschung. Das warme Wasser umspülte sie, gönnte ein
prickelndes und doch wohliges Gefühl.
Er griff nach den Handtüchern, das Spiel fand seine Fortsetzung.
Steve konnte nicht genug bekommen, immer und immer wieder durch
ihre Löwenmähne zu wuseln. Die Brüste, welche stolz, stramm und
doch so fraulich weich ihren Körper zierten. Auch ihr blondes
Dreieck kam nicht zu kurz, ihre samtigen Schamlippen erfuhren
eine Sonderbehandlung. "Du bist eine wunderschöne Frau, Charima.
Es grenzt für mich an ein Wunder, dass Du mit mir ..."
"Liebling" sie sprach es zum ersten Mal aus und errötete leicht.
"Ich fühle mich in Deiner Nähe wohl und geborgen. Du siehst in
mir nicht ein exotisches Objekt, welches man besitzen oder
benutzen will. Du nimmst mich wahr als Frau, als Mensch, bist
rücksichtsvoll und ..."
Er umfasste ihr Gesicht und schaute direkt in ihre Augen. "Damit
hast Du nur teilweise Recht. Charima, ohne Dich gekannt zu
haben, hast Du mich nur mit Deinem Äußeren in Deinen Bann
gezogen, an dem Abend der Show. Du bist eine Schönheit, die
jeder Mann als Siegestrophäe von der Jagd nach den Frauen in
seine Höhle bringen möchte. Wir Männer ticken anders, ganz tief
in uns ist immer noch der Urmensch in voller Funktion. Welche
Frau nehme ich, um meine Gene möglichst zahlreich weiterzugeben?
Und dazu zählt vor allem das Äußere. Hat sie Brüste, die den
Nachwuchs versorgen können? Ist sie muskulös, hält sie längeren
Wanderungen stand? Hat sie ein Becken, welches verspricht, dass
sie überhaupt Nachwuchs empfangen kann? Die heutige Gesellschaft
..."
"Steve, ich möchte keinen Vortrag" schmunzelte sie erheitert.
"Ich liebe Dich und ich bin sehr glücklich, Dich getroffen zu
haben."
Hand in Hand kamen sie aus dem Bad. Das zerwühlte Bett lag
achtlos am Boden und ein großer rosa Fleck zierte ihre
Bettmitte. Sie lief knallrot an.
Die Woche rauschte nur so dahin. Am Tag gönnte Sonne pur dem
verliebten Glück ihre Zeit, die Nacht legte verhüllend eine
Decke über ihre Leidenschaft. Doch der unvermeidliche Abschied
stand bevor. Sie musste nach Hause, er durfte noch zwei Wochen
Urlaub genießen.
"Was wird aus uns?" sie hatte Tränen in den Augen.
"Gestatte mir eine direkte Frage, Charima. Was weißt Du von
mir?"
"Ich liebe Dich" ihre Emotionen kochten.
"Nein, nicht was Du für mich empfindest. Kennst Du mich? Die
vergangenen Tage war Freizeit. Meinst Du, dass uns mehr
verbindet, als Museen, Ausstellungen, Kino, Sex? Wie kommen wir
im Berufsalltag gemeinsam zurecht? Das meine ich."
"Willst Du sofort eine Antwort?" die erste Träne lief über ihre
Wange.
"Nein. Und ich will keine Antwort von Dir. Ich möchte Deine
Meinung." Er hielt sie bewusst auf Abstand, gönnte ihren
Gefühlen nicht, ihn in die Arme zu schließen.
"Wie denkst Du?"
"Rhetorisch einwandfrei gekontert. Den Ball geschickt
zurückgespielt. Nein, ich habe gefragt, ich bekomme von Dir
Deine Meinung. Ich möchte keine Gegenfrage. Meine Meinung blende
aus, als gäbe es sie nicht."
"Steve, was willst Du von mir?" sie war verzweifelt. Er hielt
sie von sich weg, sie wollte nur das, was sie liebte, in die
Arme nehmen. Und diese kalten Fragen. Kam da jetzt ein Lebewohl
auf immer?
"Charima, ich möchte Deine Meinung. Kommen wir auch im Alltag
zurecht? Ich wiederhole meine Frage. Das Leben besteht nicht nur
aus Sonnenseiten. Schatten, Gewitter, Erdbeben, all das wird
eine Beziehung aushalten müssen, wenn Beide es wollen."
"Ja. Das weiß ich." Sie sah ihn ernst an, Tränen liefen über
ihre Wangen. "Meine Eltern standen schon mal kurz vor der
Scheidung. Doch dann haben sie sich zusammengerauft, die Karten
offen auf den Tisch gelegt, die Seele entblößt. Mein Vater hat
noch eine weitere Tochter mit einer Kollegin vom Gymnasium. Als
diese Offenbarung von unserem Vater gegeben wurde, waren meine
zwei jüngeren Brüder und ich mit am Tisch. Wir haben den
Wortwechsel mitbekommen. Doch meine Eltern haben das Vertrauen
ineinander wiedergefunden und nie mehr verloren. Mama hat zehn
Monate später Zwillinge bekommen. Meine Halbschwester ist oft zu
Besuch und wir pflegen eine enge Brieffreundschaft. Ich habe
hautnah miterlebt was es bedeutet, Berufsalltag und Familie zu
leben. Steve, ich traue mir zu, mit Dir diesen Alltag
anzugehen." Ihre Tränen waren versiegt. Mit fast versteinerter
Mine sah sie ihn an. "Und jetzt will ich Deine Meinung wissen"
kam es sehr fordernd.
"Danke, meine Liebste" hauchte er und zog sie nah heran. Sie
umklammerte ihn augenblicklich und wieder liefen die Tränen.
"Charima, ich habe erlebt, wie Menschen sich entfremden können
und nicht wieder zueinander finden. Mein Vater lebt mittlerweile
in Australien, arbeitet in Brisbane. Mama ist auch aus den
Rockys weggezogen und an die Ostküste gegangen, in die Nähe von
Washington. Sie reden kein Wort mehr miteinander. Seit über zehn
Jahren ist eisiges Schweigen. Meine Geschwister und ich haben
mittlerweile auch aufgegeben. Wir wissen nicht einmal, warum sie
sich getrennt haben. Plötzlich war Papa weg und Mama wenig
später auch. Über ein Jahr haben wir nicht gewusst, wo unsere
Eltern sind. Glaub mir, wir haben einige Nächte verbracht, als
wir wieder Kontakt hatten."
Sie lehnte an seiner Brust, schaute ihn von unten an und
schüttelte den Kopf. "Steve, ich kann Dich jetzt verstehen.
Jetzt weiß ich, warum Du eben so kühl warst. Doch ich habe
erfahren, was es heißt, einen Neuanfang zu wagen und zu
gewinnen. Steve, ich traue mir das wirklich zu."
Er küsste ihre Stirn. "Charima, wir kennen uns nun knapp zwei
Wochen. Du musst leider nach Hause, ich werde noch zwei Wochen
durch die Staaten reisen. Wir haben also Zeit, unsere Liebe
zueinander zu prüfen. Und ich wünsche mir sehr, dass wir uns
nach meinem Urlaub wieder sehen. Ich liebe Dich wirklich."
Doch allzu lange konnten sie nicht mehr warten, ihr Flug wurde
aufgerufen. Ein letzter Kuss und sie musste ihn verlassen. Lange
noch stand er auf der Besucherterrasse und schaute der Maschine
nach, welche ihm das entführt hatte, was er zu schätzen und
lieben gelernt hatte.
Steve mietete einen Wagen und fuhr seine weiteren Ziele an.
Täglich tauschten sie per SMS ihre Erlebnisse in Kurzform aus.
Zwei Tage vor seinem Abflug wollte sie wissen: WANN UND WO
LANDEST DU?
FREITAG 1600 DEUTSCHE ZEIT IN DUESSELDORF LH1981 ´Warum wollte
sie das wissen?´ ging es ihm durch den Kopf. Doch die Antwort
ließ ihn nicht lange in Gedanken versinken.
WIR WERDEN DICH ABHOLEN kam nur kurze Zeit später zurück.
WIR? antwortete er. Er war völlig ratlos. Wen sollte sie
mitbringen wollen? Ihre Familie etwa? Oder eine Freundin?
WIR! kam es jedoch nur als Bestätigung, ohne eine weitere
Andeutung.
Er sortierte seine Gedanken, dachte angestrengt nach und zog
einen Kalender aus seiner Geldbörse. Sie waren jetzt zwölf Tage
getrennt, davor gut zehn Tage zusammen und - er schreckte auf.
Hastig griff er zu seinem Telefon und hatte schon ihre Nummer
eingegeben, als er es doch wieder beiseite legte und nicht
anrief. Sie hatten nicht darüber gesprochen und doch ließ sie es
zu. Sie waren frisch verliebt, verbrachten wundervolle Tage und
jede Nacht lebten sie erotische Phantasien aus. Nicht einen
Abend gab es, an dem sie nicht miteinander geschlafen hatten, er
sich in ihr ergossen hatte und sie danach duschen gingen, um
auch im Strahl des warmen Wassers und beim Abtrocknen den
Anderen zu berühren.
Sein Handy brummte. WAS IST? KEINE FRAGEN?
TAUSEND UND NUR EINE ANTWORT
WELCHE ANTWORT?
Was sollte er jetzt schreiben? Er konnte doch nicht einfach
platt DU BIST SCHWANGER senden. Vielleicht lag er ja doch falsch
mit seiner Annahme und sie würde sich über ihn köstlich
amüsieren. Es beschäftigte ihn und plötzlich schoss ihm eine
Idee in den Kopf. DU KOMMT MIT EINEM TEIL VON DIR UND VON MIR
WIE MEINST DU DAS?
SO WIE ICH ES SCHREIBE
ICH VERSTEHE NICHT GANZ
DU GABST EINEN TEIL UND ICH. SO WURDE AUS DIR WIR
Stille. Es war fast eine Stunde lang still. Keine weitere
Nachricht erreichte ihn. Dann endlich kam die Erlösung aus der
Lautlosigkeit. Schrill drangen die Töne zu ihm durch seinen
Nebel hindurch. Hastig griff er zum Telefon. Ein Bild erreichte
ihn; nur ein einziges Bild, welches ihn freudig erschaudern
ließ. Alles, was dieses Bild ihm zeigte, waren zwei große Hände,
die zärtlich eine winzige Hand beschützend hielten.
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