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Ich hangelte am Balkon entlang, meine Beine schwebten in der
Luft und traten hilfesuchend umher. Meine Arme umklammerten
verzweifelt die Brüstung und versuchten, mich in die Höhe zu
ziehen. Verdammt, warum hatte ich mich nicht einfach in der
Wohnung versteckt? "Herr Henning, was tun Sie denn da?" Ich
drehte meinen Kopf, soweit es mir möglich war und sah auf den
Fußgängerweg, der das Haus, in dem meine Wohnung lag, begrenzte
und sich bedrohliche drei Meter unter mit befand. Dort stand der
alte Schöpfler, ein Rentner, wie es ihn in jeder Siedlung gibt.
Ausgestattet mit zu viel Zeit und einer unstillbaren Neugier für
die Angelegenheiten seiner Nachbarn. Der hatte mir gerade noch
gefehlt! "Hallo, können Sie mich hören?" Er rief lauter. Ich
fluchte innerlich. Er würde alles ruinieren, wenn er weiter so
herumbrüllte. "Ja, kann ich", gab ich deutlich leiser zurück und
versuchte meine Beine in Schwung zu bringen, um so eventuell mit
einem Fuß die Brüstung zu erwischen. "Wenn Sie ihren Schlüssel
verloren haben, ich habe gesehen, wie ihre Freundin vorhin mit
einer Freundin in die Wohnung gegangen ist!" Das war mir
durchaus bewusst. Genau genommen war es der einzige Grund, warum
ich ich mich zu der Luftakrobatiknummer entschieden hatte. Bevor
ich antworten konnte, musste ich allerdings sehen, wie eine
Biene von dem Rosenstrauch auf dem Balkon aufstieg und
zielsicher auf meine Hand zu flog. Verzweifelt begann ich den
Kopf zu schütteln. "Nein, hau ab! Flieg irgendwo anders hin! Weg
von mir!" "Wie reden Sie denn mit mir?" "Ich meine die Biene!"
Der alte Schöpfler schien nicht zu verstehen. "Was für eine
Biene?" Er hätte nicht gefragt, wenn er gesehen hätte, was meine
Augen erblicken mussten. Nämlich, wie das schwarz gelbe Insekt
von meiner Hand abgelassen hatte und nun geradewegs Kurs auf
mein Gesicht nahm. Seit ich in frühester Kindheit mal an sehr
intimer Stelle gestochen worden war, hatte ich furchtbare Angst
vor Bienen. So tat ich das Unausweichliche, als die Biene immer
näher kam. Ich lies los und hoffe das Beste.
Während des Sturzes unterdrückte ich das Bedürfnis zu schreien
und betete stattdessen, dass ich auf der Luftmatratze aufkommen
würde, die ich, da ich mich und mein Klettertalent kannte,
vorsorglich auf dem Weg deponiert hatte. Mit einem lauten
Plumpsen kam ich auf und versuchte mich abzurollen. Ich hatte
zwar tatsächlich mein Landeziel erreicht, trotzdem breitete sich
sofort großer Schmerz überall in meinem Körper aus. Ich rollte
mich auf meinen Bauch, schloss die Augen und versuchte meine
Atmung unter Kontrolle zu bekommen. Dann schüttelte ich den
Kopf. Es hatte nicht funktioniert, ich würde mir etwas Besseres
ausdenken müssen. Vielleicht etwas, wo der Schmerz geringer
ausfallen würde. Ein plötzlicher Druck an meiner rechten
Schulter ließ mich die Augen wieder öffnen. "Geht es ihnen gut,
Herr Henning?" wollte der alte Schöpfler wissen, der mit seinem
Spazierstock in meine Schulter bohrte. "Ging schon besser",
presste ich zwischen meinen Zähnen hervor und drehte mich auf
meinen Rücken. "Was sollte das Ganze denn?" beharrte mein
pensionierter Gegenüber. Ich sah ihn an und erkannte, dass er
unter seinem Altherrenhut und seiner Nickelbrille zu lächeln
schien. "Das hier ist vielleicht kein guter Ort, um ihnen das zu
erklären", meinte ich und fluchte innerlich. Der alte Schöpfler
war eine Klatschbase. Ich würde ihn ins Vertrauen ziehen müssen,
wenn ich nicht wollte, dass morgen meine gesamte Nachbarschaft,
nebst meiner Freundin wüsste, dass ich versucht hatte, mir über
meinen Balkon Zutritt zur eigenen Wohnung zu verschaffen. "Da
haben Sie recht. Wenn sie wollen, können Sie zu mir kommen und
wir trinken einen Kaffee und essen ein schönes Stück
Apfelkuchen." Der Vorschlag klang für mich wie das Klügste, was
ich an dem Tag gehört hatte. Ich erhob mich und versuchte meinen
schmerzenden Rücken zu ignorieren. "Klingt vernünftig. Ich muss
nur erst die Luftmatratze in den Keller zurückbringen." "Ich
helfe ihnen dabei. Nicht, dass Sie mir noch weglaufen."
10 Minuten später saß ich in der überraschend modern
eingerichteten Wohnung des alten Schöpfler und sah zu, wie er
mir eine Tasse mit Kaffee einschenkte. Von der Kanne und dem
Blech mit frischem Apfelkuchen stieg ein verführerischer Duft
auf. Ich bedankte mich und sah mich nochmals im Wohnzimmer um,
wo ich Fernseher, DVD Player, Stereo Anlage, eine neue
Couchgarnitur und einiges mehr erblickte. "Ihre Einrichtung
überrascht mich, Herr Schöpfler." Er lachte und hob seine
Kaffeetasse. "Ach wissen Sie, als vor drei Jahren meine Frau
gestorben ist, habe ich mir gedacht, es ist Zeit, noch einmal
etwas Neues um mich herum aufzubauen." Ich nahm schlürfend einen
Schluck Kaffee. "Ich verstehe." Mein Gegenüber hob seinen Teller
und führte mit einer vergoldeten Gabel ein Stück Kuchen zum
Mund. "Nun, ich kann mich zwar stundenlang über meine
Einrichtung unterhalten, aber ich bin doch neugierig. Warum
hingen sie an ihrem Balkon, Herr Henning?" Ich lachte
verzweifelt auf. "Das ist aber eine lange Geschichte." "Ich habe
den ganzen Tag Zeit. Am besten beginnen Sie ganz am Anfang." Ich
seufzte und nickte dann:
"Es begann vor acht Wochen. Damals ist meine Freundin, Sie
wissen, Mariella ..." Er unterbrach und runzelte die Stirn: "Das
wollte ich schon lange fragen. Das klingt so komisch für einen
deutschen Namen. Ein bisschen verrucht." Ich lachte: "Das hören
wir oft. Aber in Wahrheit kommt der Name aus dem Italienischen
und bedeutet Sonntag." "Ist sie denn Italienerin?" "Ihr Vater
ist ein Einer." Der alte Schöpfler nickte: "Ach so. Aber ich
habe sie unhöflich unterbrochen. Fahren sie bitte fort." " Also,
sie ist zu einem Workshop weggefahren. Es waren nur ein paar
Tage. Bis dahin war alles gut. Wir haben uns jeden Tag besser
verstanden, hatten ausreichend..., na ja, Sie können sich denken
was, und genossen unser Leben. Kaum kam sie wieder, wurde alles
anders. Ich habe das Gefühl, dass sie sich seitdem immer mehr
von mir entfremdet hat. Ich sehe sie kaum noch. Wir reden nicht
mehr miteinander. Und auch die körperliche Nähe ist komplett aus
unserem Leben verschwunden." Der alte Schöpfler nahm sich ein
zweites Stück Kuchen, bevor er mir antwortete: "Wenn Sie sich
absolut sicher sind, dass vor dem Workshop mit ihrer Freundin
alles in Ordnung war, muss dort wohl etwas passiert sein. Könnte
sie, verzeihen Sie die direkte Frage, unter Umständen einen
anderen Mann kennen gelernt haben?" Ich pikte mit meiner Gabel
in ein Stück Apfel: "Kein Problem. Das habe ich im ersten Moment
ja auch gedacht. Zumal sie auf dort wirklich jemanden kennen
gelernt hat. Nur, diese Person war eine Frau." "Eine Frau?" Der
andere zog überrascht eine Augenbraue in die Höhe. "Ja, sie
heißt Miriam. Laut Mariella sind die beiden die besten
Freundinnen geworden. Sie sehen sich jeden Tag und bleiben viele
Stunden weg. Und dabei bekomme ich selten bis nie eine
schlüssige Antwort, was sie eigentlich den ganzen Tag machen."
Der alte Schöpfler füllte seine Kaffeetasse wieder auf. "Ah, so
langsam beginne ich zu verstehen. Sie fürchten nun, dass ihre
Freundin vielleicht auch eine Vorliebe für Frauen haben könnte
und sind deswegen, als Sie wussten, dass die beiden zusammen in
ihrer Wohnung sind, am Balkon hochgeklettert, um sie beobachten
zu können." Ich ballte eine Faust. "Ja, das heißt nein. Ganz so
schnell ging es dann doch nicht. Da ist noch etwas anderes."
"Erzählen Sie!" Er blickte mich aufmunternd an. "Vor ein paar
Tagen haben wir uns furchtbar gestritten. Während dieses
Streites kam, wie immer, Miriam, und Mariella hat den Streit
abgebrochen, um mit ihr wegzugehen. Sie können sich vorstellen,
nein danke, keinen Kaffee mehr, dass ich nicht besonders gut
gelaunt war. Um mich zu trösten, bin ich in die Innenstadt
gegangen, um mich ein bisschen treiben zu lassen. Dort traf ich
Bernhard. Einen alten Bekannten. Er hat mich zu ein paar Kölsch
eingeladen und mich ausgefragt. Dabei habe ich etwas sehr
spannendes erfahren: Miriam und Mariella waren gemeinsam auf der
Schule. Bernhard war mit ihnen in einer Klasse. Dort waren die
beiden aber alles andere als beste Freundinnen. Bernhard sagte,
sie wäre die größten Feindinnen in der Klasse gewesen!" Ich
unterbrach meinen Redeschwall, um Luft zu holen. Der alte
Schöpfler hatte sein Gesicht angestrengt zusammengekniffen: "Man
kann sich durchaus versöhnen. Aber gewöhnlich freundet man sich
dann nicht derart gut an. Herr Henning, die beiden sind jetzt
nicht durch Zufall allein in der Wohnung?" Ich schüttelte meinen
Kopf: "Nein. Ich wurde aufgrund dieser Sache immer neugieriger,
was die beiden wohl treiben würden. Darum habe ich Mariella
gesagt, ich sei den ganzen Tag außer Haus und sie könnten sich
doch bei mir treffen." "Sie haben es von langer Hand geplant.
Und ich habe sie bei dem Versuch gestört, möglichst unauffällig
auf den Balkon zu steigen." Ich nickte nur. Der alte Schöpfler
sah mich nachdenklich an: "Mit meiner Leiter sollten Sie
eigentlich leichter auf den Balkon kommen. Denn, nehmen Sie es
nicht persönlich, Sie wirken nicht wie eine Sportskanone." Ich
blickte ihn verblüfft an: "Sie helfen mir?" "Ich fühle, dass ich
muss. Vor vielen Jahren hätte ich mir selbst einmal ein Bild von
der ganzen Wahrheit machen müssen, um mich so vor großem Schmerz
zu bewahren. Damals dachte ich, der Schmerz bliebe geringer,
wenn ich gar nichts tue. Ich lag in meinem ganzen Leben nie
wieder so falsch!" Der alte Schöpfler überrumpelte mich
vollends. Er war so völlig anders, als er immer im Vorbeigehen
wirkte. Ich schluckte und wusste nicht so recht was ich sagen
sollte. "Wollen Sie mir vielleicht davon erzählen?" Der andere
lächelte und stand auf. "Irgendwann mal. Aber jetzt stehen wir
unter Zeitdruck. Kommen Sie, wir holen die Leiter!"
Als wir die Leiter gemeinsam aus dem Keller holten und in
Richtung des Fußweges ging, sah ich in den Alten nachdenklich
an. Seine Augen funkelten. Sein Gesicht wirkte angespannt, aber
irgendwie sah er glücklicher aus. Ich begann vorsichtig. "Herr
Schöpfler, ich möchte mich bedanken. Ich hatte nicht mit einer
solchen Reaktion gerechnet." Er lachte: "Warum? Weil Sie diese
Geschichten über mich kennen, ich hätte meine Augen überall,
würde meine Nase in alle Dinge hereinstecken und alles
weitererzählen?" Ich blickte betreten zu Boden. Aber er lachte
noch immer: "Mein junger Freund. Glauben Sie es oder nicht.
Manchmal sind die Dinge nicht, wie sie scheinen. Und schon gar
nicht hier in dieser Siedlung. Und gewisse Dinge bauschen sich
auf. Wissen Sie, wie viel leichter es ist, einem alten Mann die
Schuld zu geben, wenn man ein Geheimnis ausplappert oder
jemanden nachspioniert. Und das häuft sich. Schlussendlich kann
man sich dann nicht mehr wehren und ein Ruf ist geboren." Ich
wusste, dass er in diesem Moment auch gelogen haben könnte. Aber
seine Worte waren sehr eindrucksvoll. Ich sah wieder zu Boden
und überlegte, was ich darauf sagen sollte. Schließlich fiel mir
etwas ein und ich reichte ihm eine Hand: "Nennen Sie mich bitte
Sebastian und sagen Sie du!" Er drehte sich um und wechselte
dabei ungemein geschickt den Arm, mit dem er die Leiter hielt
und schüttelte nickend meine Hand: "Einverstanden! Ich bin
Hannes!" "Als dann Hannes, wenn sie uns bisher noch nicht
bemerkt haben, dann könnten wir noch eine Chance haben", sagte
ich und deutete in Richtung meiner Wohnung und des Balkons.
"Denke ich auch. An die Arbeit."
Eine Minute später stand die Leiter am Balkon und ich kletterte
vorsichtig in die Höhe. Bevor ich etwas sehen konnte, vernahm
ich schon Miriams Stimme: "Bist du gleich soweit? Der Abwasch
hat wirklich zu viel Zeit geschluckt!" "Ich komme sofort!" Das
war die Stimme meiner Freundin. Vorsichtig zog ich mich über die
Brüstung und bemühte mich, so unauffällig wie möglich durch die
Balkontür in mein Wohnzimmer zu sehen. Ich riskierte einen
ersten kurzen Blick und wankte vor Schock einen Schritt zurück,
weswegen ich fast wieder über die Brüstung gefallen wäre, wenn
Hannes, der mir hinterher geklettert war und nun gemeinsam mit
mir auf dem Balkon stand, mich nicht gestützt hätte. "Scheiße,
ich muss aufhören zu kiffen!" "Was ist denn, Sebastian? Du
läufst ja käseweiß an!" Ich konnte nur in Richtung der Balkontür
deuten. Hannes ging vorsichtig auf die Glastür zu und schaute
einmal kurz in die Wohnung, um kurz darauf rot zu werden und
sich entsetzt zu mir umzudrehen: "Verdammt!"
Wir sahen uns kurz an und ich versuchte den Schock zu verdauen,
bevor ich wieder zur Balkontür ging. Ich hatte mit allem
gerechnet, aber nicht damit. Miriam stand mit ihren 1,60m in
meiner Wohnung und trug ein sehr spezielles Outfit. Sie trug
lange schwarze Stiefel und Netzstrumpfhosen, ihr Oberkörper
steckte in einem Lederbody mit dazu passenden, ellenbogenlagen
Lederhandschuhen. Ihre blonden Haare waren streng nach hinten
gekämmt und zu einem langen Zopf gebunden. Die dunkelrot
gefärbten Lippen und der blaue Lidschatten rundeten das Bild ab.
Als ich einen zweiten Blick riskierte, trat Mariella in den
Raum. Ihr Gesicht war ähnlich geschminkt, wie Miriam´s, jedoch
wehten ihre langen schwarzen Haare wild umher. Sie trug einen
silbernen BH und den dazu passenden Mini, beides schenkte ich
ihr vor einige Monaten. Die, dazu passenden, schwarzen Stiefel
reichten ihr bis übers Knie. So hatte ich sie noch nie gesehen!
Wie elektrisiert zog mich dieser Anblick in seinen Bann. In mir
begann es zu brodeln und angetrieben von dem Schock in der
unerwarteten Erregung ging mein Atem immer schneller. Ich hatte
Mühe,die Dinge klar zu erkennen, aber ich wollte auch nichts
verpassen. Ich ahnte, warum sie sich so gekleidet hatten, aber
noch wollte ich es nicht wahr haben. Erschrocken fühlte ich eine
Hand auf meiner Schulter. Ich wirbelte herum und brachte Hannes
aus dem Gleichgewicht, packte aber rechtzeitig seine linke Hand
und gab ihm wieder Halt. "Mein junger Freund", sagte er dann,
seine Stimme war deutlich von der Überraschung gezeichnet, "ich
halte es für besser, wenn ich unten die Leiter halte!" Ich
nickte dankbar. Ich wollte nicht, dass er meine Freundin derart
sah. Ich hatte ihn überhaupt nur mit auf den Balkon gelassen,
weil ich hoffte, dass die beiden sich lediglich die Fußnägel
lackieren würden.
Während Hannes die Leiter wieder hinunterstieg, drückte ich mich
an die Hauswand und spähte in die Wohnung. Dort sah ich Miriam,
die Mariella liebevoll anlächelte. "Meine Kleine. Nähert man
sich so seiner Herrin?" Wie ein Blitz fuhr es mir durch den
Kopf, dass ich jedes Wort verstand von dem, was die beiden
redeten. Ich begann zu beten, dass die beiden von ihrem Spiel so
gebannt waren, dass sie nicht darauf achteten, was außerhalb des
Wohnzimmers vor sich ging. Ganz kurz kam mir der Gedanke, nein
die Befürchtung, dass sie mich und Hannes auch gehört haben
konnten und trotzdem weiter machten. Ich schluckte diese
Vorstellung herunter und versuchte sie weit aus meinem Geist zu
verbannen. So gemein konnten sie nicht sein!
Inzwischen schüttelte Mariella den Kopf, ging auf alle Viere und
krabbelte in Richtung von Miriam, die auf meinem Fernsehsessel
Platz genommen hatte. Als sie bei ihr angekommen war, blickte
sie in die Höhe, ließ Miriam den Augenaufschlag sehen, wegen dem
ich mich in sie verliebt hatte und begann zu schnurren, als
Miriam ihren Nacken kraulte. "Weißt du eigentlich noch, wie man
seine Herrin begrüßt? Du hast es inzwischen doch oft getan."
Mariella nickte und ging mit ihrem Körper zu Boden. Ihre vollen
Brüste pressten dabei durch den BH auf den Boden und in meine
Richtung streckte sie ihren verführerischen Hintern in die Höhe,
wo, davon konnte ich mich auf dem Logenplatz überzeugen,
jeglicher Slip fehlte. Während ich damit beschäftigt war, meine
Wut und Eifersucht über meine Sehnsucht nach ihrem Körper und
diesen Bewegungen siegen zu lassen, begann sie damit, die
Stiefel ihrer Herrin zu lecken. Ich versuchte die
unterschiedlichen Meinungen meiner drei Hirnhälften zu diesem
Vorgang zu ignorieren und stattdessen wieder zu atmen. "Warum
leckst du mir meine Stiefel?" wollte Miriam wissen. Ihre Stimme
klang angespannt, fast elektrisiert. Mariella sah auf: "Weil ihr
meine Herrin seid. Und der beweise ich meine Untergebenheit
dadurch, dass ich sie dort hin küsse." "Und würdest du auch
jemand anderen die Stiefel lecken?" Mariella schüttelte
energisch den Kopf, dabei wirbelte ihr Haar um den Kopf. "Nein!
Nur bei ihnen. Denn ihr seid meine Herrin und ich gehöre euch
mit Haut und Haaren!" "Braves Mädchen!" Miriam erhob sich
leicht, schob den Rock von Mariella in die Höhe und streichelte
den Hintern meiner Freundin, dabei ließ sie ihre Hand das eine
oder andere Mal auch über den Intimbereich fahren. Mariella
begann zu stöhnen. "Danke. Ihr seid so gut zu mir!" "Bin ich
das?" Kaum hatte Miriam das gesagt, ließ sie ihre Hände fünf bis
sechs Mal kräftig auf den Po meiner Freundin niederfahren. Es
klatschte laut und Mariella schrie auf. Es klang aber weniger
schmerzhaft, als erregt. "Und was sagst du nun?" wollte Miriam
überlegen lächelnd wissen, als sie geendet hatte. "Mehr bitte!"
Mehr!" antwortete Mariella, die gierig mit ihrem Hintern
wedelte. Ich rang hechelnd um Atem. Miriam grinste: "Du willst
mehr? Also schön!" Ihre Hand ging wieder auf dem Hintern nieder,
schneller und immer schneller. Gleichsam wurden Mariellas
Schreie lauter und intensiver. Als sie aufhörte, konnte ich
schon eine deutliche Rötung auf dem Hinterteil erkennen, aber
Mariella schien das nicht zu kümmern. Sie beugte sich wieder zu
den Stiefeln ihrer "Herrin", küsste sie, um sich dann für dieses
schöne Erlebnis zu bedanken. Miriam streichelte ihr sanft durch
die Haare. "Du bist inzwischen so ein braves Mädchen geworden.
Aber ein bisschen will ich noch mit dir spielen. Warte hier auf
mich und sieh nur auf die Tür. Es dauert nicht lange,
versprochen!" Anschließend stand sie auf und eilte in mein
Schlafzimmer. Mariella kniete wartend von der Tür. Ihr Blick
ging tatsächlich nirgendwo anders hin. Ich überlegte, ob ich sie
ansprechen sollte, entschied mach dann aber dagegen. Ich wusste
einfach nicht, was ich sagen sollte.
Als Miriam dreißig Sekunden später zurückkehrte, hielt sie in
einer Hand eine Peitsche und in der anderen ein Art von
Doppeldildo, der wohl beidseitig benutzbar sein musste. Sie trat
an Mariella heran, beugte sich herunter und drückte ihre Brüste.
"Was meinst du, welches dieser Spielzeuge wir einsetzen werden?
Unseren Liebling? Oder die Peitsche?" Mariella zögerte einen
Moment, bevor sie antwortete. "Ich denke beide, Herrin." Miriam
streichelte ihre Wangen. "Und wieso beide?" "Weil ich mit der
Peitsche bestraft werden muss. Da ich mich eben nicht
vorschriftsmäßig genährt habe!" Miriam streichelte weiter. "Da
du einsichtig bist, belassen wir es bei fünf Schlägen auf eine
deine verführerischen Brüste." Kaum hatte sie das gesagt, fuhr
eine ihrer Hände blitzschnell in die Tiefe und öffnete geschickt
den BH Verschluss. Mariella schüttelte sich einmal kurz und er
flatterte zu Boden. "Leg dich auf den Wohnzimmertisch!" wies
Miriam an. Mariella krabbelte sofort in Richtung des Tisches und
legte sich mit dem Rücken auf die leere Oberfläche. "Zählen und
bedanken nicht vergessen!" "Jawohl, Herrin!" Ich sah, dass
Miriam ihr rechtes Bein nach Vorne gezogen hatte. Dort ruhte
ihre Gewicht. Die Peitsche hielt sie mit der rechten Hand über
ihren Kopf. Die Striemen fixierte sie mit der anderen, um zu
zielen. Dann zischten sie das erste Mal auf dem Weg zum Tisch
und bissen in Mariellas Haut. Sie schrie kurz, zählte dann aber
"Eins" und bedankte sich. Miriam schlug wieder zu und grinste.
"Es macht mich noch immer heiß, mein kleines Mädchen!" "Zwei,
danke und das freut mich, dass ich sie noch immer errege. Miriam
führte die verbleibenden Schläge in kurzer Frequenz aus und
legte sich dann über Mariella. Ihre Hände rissen den Lackmini
herunter, mit ihren Lippen gab sie ihr einen tiefen und innigen
Kuss. "Du hast ja keine Ahnung, wie sehr du mich noch erregst!
Bleib so, ich hole unseren Liebling!" Sie stand auf und ich sah,
wie Mariella ungeduldig mit ihrem Körper zuckte. Langsam
dämmerte mir, warum sie in den vergangen Wochen keine Lust mehr
auf Sex hatte. Ich esse ja auch nichts mehr zu Hause, wenn ich
auf dem Heimweg ein Festmahl habe. Aus mir war sämtliche
Erregung verschwunden, ich beschloss, dass ich es mir nicht mehr
bieten lassen musste, das mit anzusehen. Ich wurde wütend auf
mich, dass es überhaupt so lange zugesehen hatte.
Aber bevor ich etwas unternehmen konnte, war Miriam mit dem
zweiseitigen Dildo zurückgekommen und schob die eine Hälfte in
das Allerheiligste meiner Freundin. "Schön drin behalten",
forderte sie, aber Mariella war zu sehr mit Stöhnen beschäftigt,
als das sie hätte antworten können. Miriam indes ließ die andere
Hälfte in sich hineingleiten und begann sich vor und zurück zu
bewegen. Mariella setzte in das Spiel ein und augenblicklich
begannen beide vor Lust zu schreien. Das reichte! Ich erhob mich
von meinem Platz, schaute kurz über die Brüstung, wo Hannes nach
wie vor die Leiter hielt und signalisierte ihm mit Hilfe meines
Daumens, dass ich reingehen wollte. Er nickte. Dann drehte ich
mich um und trat an die Balkontür. Eine Hand ballte ich zur
Faust und begann an das Glas zu klopfen. Die beiden, die
inzwischen fast alles um sicher herum vergessen hatten, stoppten
augenblicklich und sahen in meine Richtung. Erschrocken sprangen
sie aus einander und wurden ebenso weiß, wie ich noch vor kurzer
Zeit.
Es dauerte, bis den beiden klar wurde, dass sie keine Wahl
hatten, als mich hereinzulassen. Mariella kam zögerlich zur Tür
und öffnete sie vorsichtig. "Du?" presste sie leise hervor.
"Ich!" sagte ich mit deutlicher Stimme und trat in meine
Wohnung. Innerlich war ich überrascht, dass ich so ruhig blieb.
Eigentlich denkt man ja, dass man in solchen Situationen
beginnen würde, zu toben. Aber mein Hirn lief scheinbar auf
Autopilot. Vermutlich war das mein Glück. So konnte ich bei der
Sache bleiben. "Und bevor du mir jetzt Vorwürfe machst, dass ich
euch beobachtet habe. Ja! Das habe ich. Aber ich denke, nachdem
was ich gesehen habe, könnte ich schon eine Erklärung bekommen!"
Miriam trat dazu und nickte: "Das ist richtig. Ich mache uns mal
besser einen Tee!" "Und zieht euch etwas über" setzte ich hinzu.
20 Minuten später saßen wir auf den Sesseln meines Wohnzimmers,
die beiden trugen Bademäntel und vor uns standen dampfende
Becher voller heißem Tee. Ich nahm meinen und sah in die Runde.
Mein Geist lief immer noch automatisch. Ich vermag nicht einmal
zu sagen, weshalb. Mein verletzter Teil, der nur brüllen und
Sachen zerschlagen wollte, hatte sich komplett zurückgezogen.
Vermutlich stand er zu sehr unter Schock und paralysiert wie
mein ganzes Ich war, begann ich einigermaßen sachlich: "Ich
würde wirklich gerne hören, wie die skurrilste Situation, die
ich je gesehen habe, zu Stande gekommen ist." Meine Augen
wanderten zu Mariella. "Und warum ich deswegen die schlimmsten
acht Wochen meines Lebens durchmachen musste?" Miriam wollte
ansetzen, aber Mariella ging dazwischen: "Lass gut sein. Ich
muss das erklären." Dann sah sie mich an. "Ich war nicht ehrlich
zu dir." "Nein?" Ich wollte nicht zynisch antworten. Es rutschte
einfach heraus. Sie ließ sich davon nicht beirren. "Früher,
während der Schule, war ich mit einem Mädchen zusammen. Aber ich
entwickelte mehr und mehr Interesse an Jungs. Darum hielt ich es
nur für eine Phase." Ich lehnte mich in meinem Sessel zurück und
bedeutete ihr, sie solle weitersprechen. "Mit mir in einer
Klasse war auch Miriam. Nur damals mochten wir uns nicht!" "Ich
habe davon gehört, ihr sollt wohl richtige Feindinnen gewesen
sein, sagt Bernhard." Ich sah, wie Miriam zustimmend nickte.
Mariella fuhr fort: "Das ist richtig. Und das war auch noch
immer so, als wir uns auf diesem Workshop getroffen haben. Eines
Tages haben wir so einen Orientierungslauf durch den Wald machen
müssen. Miriam und ich sind als ein Pärchen ausgelost worden. An
diesem Tag ist der Konflikt zwischen uns eskaliert. Wir haben
uns zu erst angeschrieen und später geschlagen." "Das erklärt
noch immer nicht das hier", warf ich ein und ließ meinen Kopf
kreisen. Mariella deutete mit ihrem auf Miriam. "Nun, sie hat
gewonnen." "Und als ich sie auf den Boden drückte, bin ich durch
Zufall an ihren Intimbereich gekommen. Es war wirklich nicht
geplant. Aber dort war alles nass!" fügte Miriam an. Ich
klammerte mich an meinem Teebecher fest und verbrannte mir die
Hände. "Und dann?" "Dann habe ich sie sofort losgelassen und
darauf angesprochen, ob sie das errege." Mariella stieg mit ein:
"Ich musste das eingestehen. Wirklich, ich wollte nicht, dass es
mich erregt. Ich war so glücklich mit dir. Aber es war doch
offensichtlich und ich empfand es als derart schön! Na ja, dann
nahmen die Dinge ihren Lauf und die letzte Konsequenz davon ..."
"... habe ich hier gesehen!" beendete ich ihren Satz. Beide
nickten.
Eine Weile saßen wir schweigend beieinander. Ich überlegte
erneut, ob ich Mariella Vorwürfe machen sollte. Ob sie nicht
wisse, wie weh sie mir getan habe? Ob sie so egoistisch sei?
Warum sie mich nicht ins Vertrauen gezogen habe? Und vieles
mehr. Das stimmte alles. Aber irgendwie sah ich noch immer
keinen Sinn darin. Es würde die Dinge auch nicht ungeschehen
machen oder meiner Freundin ihrer Veranlagung berauben. Meine
Innerstes hatte sich schwarz gefärbt. Von dort erhielt ich gar
nichts mehr. Schließlich räusperte sich Mariella, atmete schwer
und öffnete den Mund: "Vielleicht ist es das Beste, dass es so
rausgekommen ist. Du musstest es ja erfahren. Irgendwann. Warum
also nicht heute? Dann kann ich auch gleich sagen, was mich
bewegt." Ich sah auf, schon spürend, dass mir das Kommende nicht
gefallen würde: "Was bewegt dich denn?" Mariella nahm Miriams
Hand. "Ich bin nicht bereit auf das zu verzichten, was wir beide
haben." Ich fühlte mich, als wäre ich in den Magen geschlagen
worden: "Du verlässt mich?" Mariella schüttelte energisch den
Kopf. In ihren Augen erkannte ich ehrliche Panik. "Nein! Du bist
der Mann meines Lebens und ich liebe dich! Es wird auch wieder
besser als in den letzten Wochen werden, das verspreche ich! Ich
will euch beide." Ich lachte verzweifelt auf: "Nach alldem was
heute passiert ist und ich erfahren musste, willst du von mir
hören, dass es okay ist? Das ich bereit bin, dich zu teilen?"
Mariella blickte betroffen zu Boden: "Wenn es wegen meiner
Neigung ist ..." "... So ein Blödsinn!" ging ich dazwischen. "Es
ist, weil ich dachte, wir haben etwas Einzigartiges, was dir so
viel bedeutet, wir mir. Und nun sehe ich, dass du etwas viel
Wichtigeres in deinem Leben hast! Und ich soll dir sagen, dass
es okay ist und mich gnädig mit dem zufrieden geben, was du an
Zeit und Zuneigung für mich opfern kannst!" Miriam versuchte
mich zu beschwichtigen: "Ich habe auch Probleme, sie zu teilen!
Aber ich sehe ein, dass es das einzig Richtige ist. Man muss
sich von diesen alten, falschen Moralvorstellungen lösen!" Ich
schüttelte lachend den Kopf: "Wenn diese Moralvorstellungen so
alt und falsch sind, warum habt ihr das Ganze dann wochenlang
vor mir verborgen? Ich hättet ja auch gleich zu mir kommen
können!" Die beiden schwiegen, aber ich hatte mich in Rage
geredet: "Und kommt mir ja nicht damit, dass ihr mich schützen
wolltet! Ihr wolltet euch selbst und das was ihr habt, schützen!
Und jetzt raus aus meiner Wohnung! Ich muss nachdenken."
Sie hatten nur genickt, waren ins Schlafzimmer gegangen, hatten
sich ihre normale Kleidung angezogen und ein paar Sachen für
Mariella in einen kleinen Koffer geworfen. Ich war in der Zeit
in meinem Wohnzimmer auf und ab gelaufen. Den Tee hatte ich
gegen ein Bier getauscht. Schließlich kamen die beiden zurück
und gingen zur Wohnungstür. Mariella drehte sich noch einmal um,
ging auf mich zu und drückte mir einen sanften Kuss auf. Ich
ließ es geschehen. Ihr Duft, ihre Bewegungen und ihre Körper
ließen mich für einen Moment schwach werden. "Ich liebe dich und
will dich in meinem Leben behalten", flüsterte sie in mein Ohr.
"Ich brauche Zeit. Geh", gab ich zurück.
Zwei Stunden später, vier Bier mehr und durch ein Gespräch mit
Hannes hatte ich Distanz gewonnen. Es half, die Dinge nüchterner
zu betrachten. "Du bist dir sicher?" wollte Hannes wissen. "Das
bin ich." "Bei solchen Entscheidungen sollte man warten, bis man
keinen Alkohol mehr im Blut hat. Glaube mir das." "Ich kann ja
wieder zurückrudern, falls ich den Entschluss bedauere. Hilfst
du mir?" Hannes schlug mit seinen Fäusten auf meinen
Wohnzimmertisch: "Was denkst du denn? Natürlich. Ich will nur
sicher sein, dass du weißt, was du tust." "Das weiß ich. So, die
SMS, mit der ich sie morgen früh herbitte, ist weg." Es
verstrich wohl keine Minute, bis mein Handy auf dem Tisch
vibrierte und ich eine Antwort erhielt. "Und?" wollte Hannes
wissen. Ich biss mir auf die Lippen. "Sie kommt."
Meine Entscheidung, wie ich weiter mit Mariella verfahren
wollte, hatte mich die ganze Nacht wach gehalten. In den frühen
Morgenstunden stand ich gemeinsam mit Hannes auf dem
Fußgängerweg, wo 16 Stunden zuvor das Drama seinen Anfang
genommen hatte. Ich drehte meinen Kopf zu dem alten Mann, der
sich in dieser kurzen Zeit als unbeschreiblich guter Freund
gezeigt hatte. "Nun bin ich nüchtern und halte es noch immer für
die richtige Entscheidung!" "Dann ist es gut. Wollen wir nicht
lieber irgendwohin frühstücken gehen? Ich lade dich auch ein."
Ich schluckte kurz, dann nickte ich: "Du hast recht. Ich muss
das hier nicht sehen. Beim Frühstück kannst du mir ja erzählen,
wann du der Wahrheit mal auf den Grund hättest gehen sollen."
"Das mache ich. Komm." Ich schaute noch einmal auf den großen
Berg, den Hannes und ich in der letzten Nacht aus Mariellas
Besitz, der in meiner Wohnung gewesen war, zusammengetragen
hatten und folgte dann dem Rentner.
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